Buch, Deutsch, Band 7, 444 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 239 mm, Gewicht: 722 g
Eine Emotions- und Körpergeschichte der Rasse in inneren Kolonien (1890-1933)
Buch, Deutsch, Band 7, 444 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 239 mm, Gewicht: 722 g
Reihe: Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart
ISBN: 978-3-8353-5167-7
Verlag: Wallstein Verlag GmbH
Rasse, Rassismus und Antisemitismus äußern sich nicht nur in Begriffen, Vorstellungen oder Taten. Im Kaiserreich und der Weimarer Republik lernten Menschen, rassistisch und antisemitisch zu fühlen und sich als überlegene Deutsche zu empfinden. Gerade als verinnerlichte Geschichte in Gefühl und Körper leben Rasse, Rassismus und Antisemitismus fort.
In den inneren Kolonien in Ost- und Mitteldeutschland sollten Rasse und Deutschsein erlernt werden. Die Innenkolonisation verband widersprüchliche Akteure: Völkische und Lebensreformer, aber auch Anarchisten und Zionisten verhandelten, wie die Siedlungsökonomie 'neue Menschen' hervorbringen sollte. Völkische Siedlungsbewegte lernten durch 'arteigene' Praktiken eine rassische Selbst- und Fremdwahrnehmung: 'Deutsche Arbeit', religiöse Riten, vegetarische Ernährung, Sport und (Runen)Gymnastik sollten sie arisch machen.
Die Autorin zeigt, wie die Perspektive auf Körperlichkeit und Emotionen das Wechselverhältnis von Rasse, Rassismus und Antisemitismus sichtbar macht und dabei hilft, deren Kontinuitäten (an)greifbar zu machen.