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Dabag / Belgin | Assadour | Buch | 978-3-00-071711-6 | sack.de

Buch, Englisch, Deutsch, 127 Seiten

Dabag / Belgin

Assadour

Spuren und Wege
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-00-071711-6
Verlag: Dabag, Mihran, Dr.

Spuren und Wege

Buch, Englisch, Deutsch, 127 Seiten

ISBN: 978-3-00-071711-6
Verlag: Dabag, Mihran, Dr.


Katalog zur Ausstellung "Assadour. Spuren und Wege" (Osthaus Museum Hagen, März bis Mai 2022).

»Der Graphiker und Maler Assadour ist bekannt für seine enigmatischen Bildräume, die so manches Sehabenteuer für den Rezipienten provozieren. Assadours seit Mitte der 1960er Jahre entwickelte Bildästhetik verweist zum einen auf einen Bildinnenraum - durch eine tatsächliche oder angedeutete Rahmung. Zum anderen sind außerbildliche Assoziationen unumgänglich, da unsere Augen die bisweilen maschinenhaft wirkenden Menschenbilder, wiedererkennen. Zu den motivischen Anklängen gehören auch: Landschaftsausschnitte, fragmentierte Architektur, Liniengerüste, Kreise, verwinkelte Stadtansichten und vieles mehr. Dieser vielschichtige Dialog zwischen den äußeren Motiven und inneren Räumen bildete die Basis der graphischen Werke Assadours bis zum Ende der 1970er Jahre.

Assadours weitere Entwicklung, vor allem seine Hinwendung zur Malerei ab Mitte der 1980er Jahre, führte zu einer Art Raumverschiebung bzw. Raumverdichtung. Wir sehen, dass der uns anziehende Raum mit diversen Schichtungen versehen ist. Figürliche Elemente sind ineinander geschachtelt, ein Durchdringen scheint unmöglich. Zur Ikonographie Assadours gehören unter anderem pyradimale Formen. Der in Beirut geborene und vielgereiste Künstler ist sich nicht nur seiner Herkunft als Mitglied einer armenischen Familie bewusst, die ihre Wurzeln im Territorium des ehemaligen Westarmeniens hatte, sondern auch der diversen Traditionen der unterschiedlichsten Länder – vom Orient bis hin zur lateinischen Welt.

Assadours spätere und die heute aktuellen Werke vermeiden Horizonte. Die raffinierten Bildschichtungen nehmen bisweilen zu. Der Bildraum wirkt hermetisch und in sich geschlossen. Bisweilen hat man den Eindruck, Bilder aus der Vogelperspektive zu sehen. Der Perspektivwechsel gehört ebenfalls zu den Eigenheiten der Assadourschen Ästhetik. Trotz aller Wechselspiele verlieren die Bilder ihre poetische Sprache nicht. Die Bilder entziehen sich dem Alltäglichen durch ihre Komposition. Gedichten ähnlich, haben sie eine über diese hinausgehende Wirkung.

Heute wirken die in zarten Braun- und Ockertönen angelegten Gemälde wie eine Matrix für Spielfiguren, die dann tatsächlich auftreten. Diese, zum Teil in Puppenform auftretenden Figuren, bewegen sich geheimnisvoll in einem wirren Liniensystem. Das Werk „Personnage polychrome“ von 2019 ist solch ein Chiffren-Bild mit einer maschinenartigen Figur, die sich in Assadours geheimem Reich der Zeichen entfaltet. Was bedeutet in diesem Bild die überdimensionale Acht, was bedeuten die Zahlen Zwei und Drei? Vektorenhafte lineare Formen bewegen sich um eine Art Rätseltisch. Halt, so scheint es, wird nirgends geboten. Das entspricht der traditionellen Ikonographie Assadours.

Es scheint, dass Assadour mit jedem Bild seine persönliche Weltgeschichte entwickelt. Sein Atelier ist voll von Erinnerungen aus den letzten Jahrzehnten, von Notizbüchern bis hin zu gefundenen oder erworbenen Kleinodien aus diversen Zeitläuften, die immer wieder zu Bildfindungen herangezogen werden. Im Gegensatz zu seinen schwebenden Bildräumen finden wir im Atelier eine geordnete Struktur mit großartig geschreinerten Setzkästen, die voller Geschichten sind. Das Atelier in der Rue Lucien Sampaix 32 im Norden von Paris, unweit des Quai de Jemmapes gelegen, ist die Geburtsstätte für die Werke der je aktuellen Stunde.

Unsere Ausstellung „Spuren und Wege“ bietet eine repräsentative Auswahl der aktuellen Werke in Verbindung mit seinen klassischen Arbeiten aus dem letzten Jahrhundert. Nach der Ausstellung 1991 im Museum Bochum ist dies die zweite größere Ausstellung der Werke Assadours in Deutschland. Die Gulbenkian-Stiftung in Lissabon, die ein Konvolut von Werken Assadours besitzt, hat diese Ausstellung großzügig unterstützt.«

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Weitere Infos & Material


Dabag, Mihran
Gründungsdirektor des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung/Ruhr-Universität Bochum und Professor für Neuere Geschichte, Historisches Institut der Ruhr-Universität Bochum.

Belgin, Tayfun
Direktor des Osthaus Museums in Hagen (Westf.)



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