E-Book, Deutsch, Band 3, 398 Seiten
Reihe: Tattoo-Bad-Boy-Romance
Crownover Marked Men: In seinem Herzen
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7325-8784-1
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 3, 398 Seiten
Reihe: Tattoo-Bad-Boy-Romance
ISBN: 978-3-7325-8784-1
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
In seinem Herzen war nur Platz für Verzweiflung - bis sie kam ...
Cora Lewis sieht aus wie eine Mischung aus einem Punk und einer Elfe. Ihren zierlichen Körper schmücken bunte Tattoos und einige Piercings. Auf den ersten Blick würde man ihr kaum zutrauen, dass sie vom Heiraten, einem Haus und einer Familie träumt. Nur leider ist der Mann, mit dem sie sich ihren Freunden zuliebe momentan herumschlagen muss, ganz sicher kein Traummann. Rome Archer ist übellaunig, unhöflich und arrogant. Nur warum werden ihr dann bei seinem Anblick ständig die Knie weich?
Die perfekte Mischung aus Drama und prickelnder Erotik - Die New-York-Times-Bestseller-Reihe 'Marked Men'.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Jay Crownover lebt in Colorado, wo auch ihre Romane spielen. Sie liebt Tattoos und Körperschmuck, und so ist es kein Wunder, dass ihre Helden allesamt tätowierte und gepiercte Bad Boys sind. Ihre Leidenschaft galt schon immer dem Lesen und Schreiben, und mit dem Erfolg ihrer Serie Marked Men ist ein Traum für sie wahr geworden. Mehr Informationen unter: www.jaycrownover.com
Weitere Infos & Material
Kapitel Eins
Cora
4. Juli, Unabhängigkeitstag
Es gab für mich nichts Schöneres, als mit all den Menschen, die ich liebte, zur selben Zeit am selben Ort zu sein. Wenn dann noch ein freier Tag, kaltes Bier, ein Barbecue und ein Feuerwerk dazukommen, könnte ich nicht glücklicher und zufriedener sein.
Das wäre ich auch an diesem 4. Juli gewesen, wenn nicht eine große, dunkle Wolke in Form eines Mannes fest entschlossen schien, mir die Stimmung zu vermiesen.
Es war ein langes Feiertagswochenende. Meine Freunde von The Marked, dem Tattoo-Studio, in dem ich arbeite, aber auch Jet und Asa und meine Mädels hatten sich zur Einweihungsparty mit Barbecue im Garten von Rules und Shaws brandneuem Haus versammelt. Alle hatten ein Bier in der Hand; Rule und Jet standen am Grill und sahen ein bisschen albern aus dabei. Es sollte ein fröhlicher und entspannter Tag werden. Nur hatte das jemand anscheinend nicht mitbekommen.
Ich drehte meine kalte Bierdose in den Händen und gab mir wirklich alle Mühe, den Mund zu halten. Ich war innerhalb weniger Minuten zu dem Schluss gekommen, dass Rome Archer der humorloseste Mensch sein musste, dem ich je begegnet war. Sicher, der Typ war gerade erst aus einem Kriegsgebiet zurückgekommen und hatte ein ziemlich ernstes Familiendrama zu bewältigen – aber das entschuldigte doch nicht, dass er offenbar fest entschlossen war, unsere Party mit seiner miesen Laune zu vergiften.
Seit er durch das Gartentor hereinspaziert war, hatte er abwechselnd jeden böse angefunkelt oder angegriffen, der auch nur in die Nähe seiner unkontrollierten Wut geraten war. Seine Augen konnte ich nicht sehen, weil er eine verspiegelte Pilotenbrille trug, aber ich konnte die Verachtung und Unzufriedenheit spüren, die von seinem kraftvollen Körper ausging. Ich war noch nie jemandem begegnet, der mich so sehr an Hulk erinnerte, bevor Rome begann, mit uns herumzuhängen. Und genau wie bei der grünen Comic-Figur schien auch sein unbeherrschtes Naturell etwas zu sein, was alle anderen fürchteten. Ich hatte es langsam gründlich satt, mitanzusehen, wie meine Freunde auf Zehenspitzen um ihn herumschlichen und ihn zu besänftigen versuchten.
Er hätte verdammt noch mal vor Freude Luftsprünge machen müssen, weil der läufige Hund, der sein Bruder früher gewesen war, zu sich gefunden hatte und eine echte Bindung eingegangen war, weil Rule seine perfekte Partnerin gefunden hatte und dadurch ein besserer Mann geworden war. Aber nein – das Einzige, was Captain Spaßbremse zustande brachte, war, jeden zu belächeln oder anzuknurren, der ein Gespräch mit ihm zu führen versuchte.
Nein, ich war mir ziemlich sicher, dass ich kein Fan von Rome Archer war, egal, ob er nun ein Kriegsheld und geliebter älterer Bruder oder ein angeblich netter Kerl war oder auch nicht. Ich persönlich war der Meinung, dass der Typ sich die größte Mühe gab, ein Vollidiot zu sein und alle anderen genauso unglücklich zu machen, wie er es selbst zu sein schien.
Die Jungs, die mit ihm aufgewachsen waren, und sogar meine Freundin Shaw hörten nicht auf, mir vorzubeten, dass der Ex-Soldat eigentlich ein guter Typ war und nur leider sehr zu kämpfen hatte, seit er heimgekehrt war. Ich war mir nicht sicher, ob ich das glauben sollte. Nichts, was ich bisher gesehen hatte, wies darauf hin, dass er etwas anderes war als ein miesepetriger, aus dem Gleichgewicht geratener Rüpel. Und das war eine Schande, weil der Typ so sagenhaft gut aussah, dass es wehtat, ihn nur anzuschauen. Alle Archers hatten fabelhafte Gene, doch während Rule, mein Kollege und bester Freund, alle möglichen Bad-Boy-Attitüden und ein entsprechend großspuriges Gehabe an sich hatte, war Rome die pure maskuline Perfektion.
Er war groß, viel größer als die anderen Jungs, was schon etwas heißen wollte, und er war bärenstark. Die Muskeln an seinem wohlgeformten, durchtrainierten Körper wirkten nicht, als ob er sie bloß zur Show, sondern tatsächlich zum Überleben eingesetzt hätte. Er hatte sehr kurzes dunkles Haar, und über den verspiegelten Gläsern seiner Sonnenbrille befand sich eine unübersehbare gezackte Narbe über seiner Augenbraue. Sein Gesicht war von einer geradezu verstörenden Intensität, die ihn ungeheuer attraktiv machte, dabei hätte dieser Körper doch schon gereicht, um das andere Geschlecht schlicht sprachlos zu machen. Ich wäre jede Wette eingegangen, dass keine Frau im ganzen Land ihm widerstehen könnte, wenn er sich auch nur einmal zu einem Lächeln durchringen würde.
Ich blickte auf, als Nash Donovan, mein Kollege und Freund, hinter mir erschien und seine Hände auf meine Schultern legte. Nash war Rules bester Freund und lebte derzeit mit dem Berg aus Pessimismus und Düsternis zusammen, neben dem ich auf dem Rasen saß. Der Campingstuhl, in dem er mehr lag als saß, sah so aus, als ob er jeden Moment unter seiner athletischen Gestalt zerbrechen würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand, der so gutmütig und gelassen war wie Nash, mit einem derart übellaunigen Typen zusammenlebte. Aber da Nash und Rule den Kerl schon fast wie einen Helden verehrten, war es für mich wahrscheinlich das Beste, mich rauszuhalten, solange ich konnte.
»Wie läuft’s denn so, Tink?«
Es war eine einfache Frage, hinter der aber sehr viel mehr steckte. Ich hatte erst kürzlich erfahren, dass meine erste große Liebe, der Typ, der mein junges Herz in tausend irreparable Stücke zerbrochen hatte, Ende des Jahres heiraten würde. Das machte mir schwer zu schaffen, und die Jungs aus dem Studio waren alle sehr besorgt um mich, weil mich normalerweise nichts erschüttern konnte.
»Ach, weißt du, ich bin noch immer auf der Suche nach dem perfekten Mann.«
Das war meine Standardantwort. Um den gleichen Fehler zu vermeiden und zu verhindern, dass ich mein Herz erneut so leichtsinnig verschenkte, war ich fest entschlossen, auf einen Mann zu warten, der sich voll und ganz auf mich und eine Beziehung einließ. Ich würde mich mit nichts Geringerem als Perfektion zufriedengeben, selbst wenn ich ewig warten musste, um sie zu finden. Die Vorstellung, Kompromisse einzugehen und dann wieder genauso hilflos und gebrochen zu enden, wie ich es nach Jimmy gewesen war, war zu beängstigend, um sie auch nur in Betracht zu ziehen.
»Tink?« Romes Stimme klang genauso schroff und hart wie der Ausdruck auf seinem attraktiven Gesicht wirkte.
Nash lachte und ließ sich auf einem Stuhl auf der anderen Seite des älteren Archer-Bruders nieder.
»Tinker Bell. Wir nennen sie so, weil sie wie eine Punkrock-Version von Tinker Bell aussieht.«
Eine dunkle Augenbraue hob sich hinter der Sonnenbrille, worauf ich Rome ein zuckersüßes Lächeln schenkte. Mit meiner kleinen, zierlichen Figur, dem strubbeligen blonden Haar und meinen zwei verschiedenfarbigen Augen sehe ich tatsächlich ein bisschen aus wie eine Elfe aus einem Zeichentrickfilm. Außerdem prangt an meinem linken Arm ein farbenfrohes Tattoo aus Blumen und filigranen Mustern, das bis zum Handgelenk reicht. Es ist strahlend schön und fröhlich. Ich liebe die lebhaften Farben und wechsle oft den Stein in meinem Augenbrauen-Piercing, um ihn den verschiedenen Farben anzupassen. Der Spitzname passt zu mir, und es stört mich gar nicht, wenn die Jungs ihn benutzen. Es beweist nur, dass sie mich genauso lieben wie ich sie.
Rome riss sich die Sonnenbrille vom Kopf und rieb sich seine Augen. Als er die Hände zurückzog, konnte ich sehen, dass er nicht nur die schönsten, klarsten blauen Augen hatte, die ich je gesehen hatte, sondern dass sie auch von dunklen Schatten umgeben waren. Er war ein extrem attraktiver Mann, doch heute sah er echt beschissen aus.
»Ich hätte nicht kommen sollen. Das ist doch alles falsch. Alle tun so, als wäre es was irre Aufregendes, dass Rule und Shaw jetzt Vater-Mutter-Kind spielen. Dabei wird ihnen doch bloß alles um die Ohren fliegen, sie werden sich gegenseitig kaputtmachen, und am Ende werde ich es wieder sein, der alles in Ordnung bringen muss.«
Zuerst glaubte ich, mich verhört zu haben, aber dann sah ich, wie Nash zusammenzuckte und Rowdy, einer meiner anderen Jungs aus dem Studio, sich verspannte. Bisher schien er die einzige andere Person bei dieser kleinen Versammlung zu sein, die noch nicht in den Rome-Archer-Fanclub eingetreten war. Und das war auch gut so. Rowdy war vermutlich der einzige Kerl in der Gruppe, der dem Ex-Soldaten körperlich gewachsen wäre, falls der beschließen sollte, Ärger zu machen.
»Reg dich ab, Mann! Freu dich einfach für Rule und Shaw. Sie sind immerhin deine Familie.« Nash war immer der Pragmatischste von allen, aber jetzt konnte ich einen angespannten Unterton in seiner Stimme hören.
Ich öffnete mir ein Bier und kniff meine Augen leicht zusammen. Ich hatte nicht vor, meinen Freunden von diesem Kerl den Tag verderben zu lassen, selbst wenn er fest entschlossen dazu schien. Diese Augen, die eigentlich viel zu schön waren für ein solch finster dreinblickendes Gesicht, wurden schmal, als er Nash ansah, und ich konnte buchstäblich die Hitze aufbrodelnden Zorns von diesen breiten Schultern ausgehen spüren. Bisher hatte ich nur geschwiegen, beobachtet und mir ein Bild gemacht. Ich hatte still mein Bier getrunken und es den anderen überlassen, diesen Typen ein wenig aufzulockern. Ich war hier, um im Kreise meiner Freunde Spaß zu haben, die Lebensgemeinschaft zweier Menschen zu feiern, die ich vergötterte, und das junge Eheglück zwei weiterer Menschen, die ich liebte und als meine Familie betrachtete. Dass sich in meinem Freundeskreis schon zwei Paare gefunden hatten, war für mich mehr als eine Party wert. Ich wusste, wie schwer es war, den richtigen Partner zu finden, und fand es toll, dass Menschen, an denen mir so...




