E-Book, Deutsch, Band 140, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
Crosby Julia Collection Band 140
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1343-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Zu Weihnachten ein Happy End?
E-Book, Deutsch, Band 140, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-7337-1343-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
BLEIB DOCH FÜR IMMER!
Becca soll endlich ihren Traummann finden! Das wünschen sich zumindest ihre Brüder und arrangieren pausenlos Dates mit Heiratskandidaten. Becca bleibt nur noch eine kleine Lüge als Ausweg: Sie mietet sich einen Ehemann. Und Gavin Callahan spielt diese Rolle so perfekt, dass Becca wünscht, es wäre echt ...
EINE SÜSSE VERSUCHUNG FÜR MARCY
Auf ein leeres Haus aufpassen? Ein etwas unheimliches Jobangebot, doch Marcy nimmt es an. Der Besitzer, Eric Sheridan, soll ein ruhiger Mathematikprofessor sein. Marcy wähnt sich in Sicherheit, da steht er eines Nachts plötzlich vor ihr. Eric Sheridan: stark, groß und die Versuchung in Person ...
EIN BOSS ZUM TRÄUMEN
Es ist Shanas kleines Weihnachtswunder: Kurz vor dem Fest stellt der attraktive Landon Kincaid sie als Haushälterin ein. Nun kann sie mit ihrer kleinen Tochter doch besinnlich feiern. Aber es dauert nicht lange, da beginnen die Gerüchte, sie hätte eine Affäre mit ihrem Boss ...
Susan Crosby fing mit dem Schreiben zeitgenössischer Liebesromane an, um sich selbst und ihre damals noch kleinen Kinder zu unterhalten. Als die Kinder alt genug für die Schule waren ging sie zurück ans College um ihren Bachelor in Englisch zu machen. Anschließend feilte sie an ihrer Karriere als Autorin, ein Ziel, dass sie schon seit langer Zeit ins Auge gefasst hatte. Aufgewachsen ist sie, zu der Blütezeit der Beach Boys an den weißen Stränden von Südkalifornien. Noch immer liebt sie das Gefühl des Sandes zwischen ihren Zehen, ein frühmorgendliches Bad im blauen Ozean und sie würde gern noch einmal in den gelb gepunkteten Bikini von damals schlüpfen. Susan hat zwei erwachsene Söhne, eine wunderbare Schwiegertochter und zwei perfekte Enkelkinder.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
„Habe ich’s doch gewusst!“ Gavin Callahan richtete die Gabel auf seine Schwester Shana. „Ich hätte mir denken können, dass du mich nicht ohne Hintergedanken zum Mittagessen eingela-den hast“
In dem kleinen Bistro im Zentrum von Sacramento herrschte Hochbetrieb. Lautes Stimmengewirr lag in der Luft. Gavin hatte seinen gemischten Salat mit Appetit verspeist – bis seine Schwester die Bombe platzen ließ.
„Hör mir doch erst mal zu, ehe du ablehnst.“ Shana schob sich eine goldblonde Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du brauchst doch nur so zu tun, als wärst du zwei Tage ihr Ehemann. Mehr nicht. Zwei kurze Tage in deinem Leben. Im Moment hast du doch ohnehin nichts zu tun. Du bist freigestellt von der Arbeit – und du bist ledig. Vielleicht macht es dir sogar Spaß.“
„Aber ich bin nicht interessiert. Auch wenn ich gerade nichts zu tun habe. Und was meine Freistellung angeht …“
„Bitte! Hast du damals nicht sogar einen Schauspielpreis in der Highschool gewonnen, weil du so überzeugend warst? Außerdem würdest du mir einen Riesengefallen tun. Denk nur mal an die Karrieremöglichkeiten, die ich deinetwegen in der Agentur bekommen könnte! Bitte, Gavin. Du wirst doch bestimmt einer alleinerziehenden Mutter eines Babys helfen wollen? Und deiner kleinen süßen Nichte …“
Shana klang so dramatisch, dass Gavin lachen musste. Zu Teenagerzeiten war ihr Verhältnis nie besonders gut gewesen. Erst vor Kurzem hatten sie sich nach mehr als zehn Jahren wiedergesehen. Inzwischen war sie neunundzwanzig und er fünf Jahre älter.
„Du weißt, was ich im vergangenen Jahr durchgemacht habe“, wiegelte er ab. „All diese Lügen, die man über mich erzählt hat … Und jetzt soll ich selbst welche erzählen? Außerdem habe ich Respekt vor der Ehe. Abgesehen davon: Wie stellst du dir das eigentlich vor, Ehemann zu spielen – selbst wenn es nur für zwei Tage ist?“
Shana griff nach seiner Hand. „Es hilft meiner Karriere wirklich auf die Sprünge“, wiederholte sie ernst. „Julia Swanson, meine Chefin, weiß sich keinen Rat mehr. Der Ruf ihrer Vermittlungsagentur steht auf dem Spiel.“ Das war zwar etwas übertrieben, aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel … „Und, wenn ich ihr jetzt einen Mann präsentieren kann, der den Job übernimmt, wird sie mich bei der nächsten Beförderung nicht übergehen. Gavin, ich brauche das Geld, um unabhängiger zu werden. Ich will auf eigenen Füßen stehen.“
„Und dafür lässt du dich jetzt schon auf emotionale Erpressung ein?“
„Hat es denn funktioniert?“, fragte sie erwartungsvoll. In ihren Augen lag ein spitzbübisches Funkeln.
Unwillkürlich musste er lachen. Um sie noch ein bisschen zappeln zu lassen, trank er einen Schluck Wasser. Schließlich antwortete er: „Na schön, ich werde mich also mit dieser Julia Swanson treffen und hören, was sie zu bieten hat.“
Shana sprang von ihrem Stuhl, rannte um den Tisch und umarmte ihren Bruder so heftig, dass ihm fast die Luft wegblieb.
„Ich habe noch nichts versprochen“, wehrte er ab.
„Julia kann jeden zu allem überreden.“ Zufrieden setzte sie sich wieder hin. „Um eins hast du einen Termin mit ihr. Iss schnell auf.“
„Du hast schon einen Termin vereinbart? Da warst du dir deiner Sache ja wohl ziemlich sicher.“ Er machte der Kellnerin ein Zeichen, dass er zahlen wollte.
„Optimismus ist mein zweiter Vorname“, witzelte sie. „Ihr Büro liegt im zweiten Stock in dem Gebäude auf der anderen Straßenseite. Ich komme mit dir.“
„Ist nicht nötig. Das schaffe ich schon allein.“
Sie zog die Nase kraus. „Ruf mich an, wenn du dich entschieden hast – egal wie, okay?“
„Du erfährst es als Erste.“ Gemeinsam verließen sie das Bistro. Shana zeigte auf das Bürohaus. „Mach dir nicht zu viel Hoffnung“, warnte er sie, während er sie zum Abschied umarmte.
Gavin schlenderte zum Büro der Vermittlungsagentur „Stets zu Diensten“, für die Shana seit einigen Monaten arbeitete. Sie hatte ihm erzählt, dass einige ihrer Kunden sie spöttisch „Frauen zur Miete“ nannten. In seinem Fall war es eher „Männer zur Miete“, überlegte er.
„Miss Swanson wird Sie gleich empfangen“, erklärte ihm die attraktive brünette Empfangsdame, nachdem er das geschmackvoll eingerichtete Büro betreten hatte. „Bitte nehmen Sie doch solange Platz.“
Gavin war zu nervös, um sich hinzusetzen. Stattdessen trat er ans Fenster und schaute hinunter auf die belebte Geschäftsstraße. Solche Situationen mochte er eigentlich überhaupt nicht. Er tat es nur Shana zu Gefallen. Wenn es ihrer Karriere half …
„Guten Tag, Gavin“, klang eine sanfte Stimme an sein Ohr. „Ich bin Julia Swanson. Kommen Sie doch bitte herein.“
Er hätte nicht sagen können, wie alt sie war. Mit ihrem leicht gewellten aschblonden Haar, dem graugrünen Kleid und den hohen Absätzen, dank derer sie fast so groß war wie er mit seinen ein Meter neunzig, wirkte sie sehr elegant. Er folgte ihr ins Büro. Auf der Wand hinter ihrem Mahagonischreibtisch hing das Firmenlogo mit dem in schlichten Goldbuchstaben geprägten Motto: Wenn Sie Wert auf persönliche Zuwendung legen … Alles in Julia Swansons Firma strahlte Noblesse und Diskretion aus – ganz wie ihre Besitzerin.
„Bitte nehmen Sie Platz“, forderte sie ihn auf, während sie sich an ihren Schreibtisch setzte.
„Danke.“ Sein Blick fiel auf das Panoramafenster. „Ich vergesse immer, dass auch Sacramento eine tolle Skyline hat. Wenn man in San Francisco lebt …“
„Ich liebe diese Stadt. Sie ist zwar groß, aber dennoch angenehm überschaubar.“ Julia öffnete eine Akte auf ihrem Schreibtisch. „Ihre Schwester hat nicht übertrieben.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich hören möchte, was Sie damit meinen. Schließlich kenne ich meine Schwester.“
Julia lächelte. „Sie hat Sie als groß, blond und gut aussehend beschrieben. Als ‚Surfertypen‘.“
„Surfertyp?“ Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Wahrscheinlich wollte sie sich nur dafür rächen, dass ich sie als Kind immer Goldlöckchen genannt habe.“
„Mir ist klar, dass ein Mann in Ihrer Position normalerweise keinen temporären Job annimmt“, fuhr Julia fort. „Die Bezahlung ist zwar nicht schlecht, aber ich vermute, das spielt für Sie keine Rolle. Ich sage Ihnen ganz offen, dass Sie mir mit Ihrer Zusage einen großen Gefallen tun würden …“
„Den hätten Sie aber auch verdient“, unterbrach Gavin sie.
Erstaunt sah sie ihn an.
„Wissen Sie, Shana ist regelrecht aufgeblüht, seitdem sie für Sie arbeitet“, erklärte er. „Dixie, meine andere Schwester, findet das auch. Wir sind Ihnen beide sehr dankbar dafür. Und das ist der Grund, warum ich hier bin.“
„Vielen Dank. Ja, Shana ist sehr ambitioniert und sehr flexibel. Das ist bei unserer Arbeit manchmal sogar noch wichtiger. Wie würden Sie sich beschreiben, Gavin?“
„Man sagt, ich arbeite rund um die Uhr. Aber das stimmt nicht. Bestenfalls achtzehn Stunden pro Tag. Und Anpassungsfähigkeit ist in meinem Job gefragt. Bei meiner Arbeit muss ich sehr flexibel sein.“ Er zögerte kurz. „Sie wissen, dass ich nur hier bin, weil Shana mich darum gebeten hat? Die Aufgabe selbst interessiert mich nicht besonders – vor allem das Lügen widerstrebt mir. Ich bezweifle, dass ich gut darin bin.“
Julia änderte ihre Sitzposition und warf ihm ein Lächeln zu. Wieder fragte er sich, wie alt sie sein mochte. Dreißig? Vierzig? Es war unmöglich zu sagen.
„Nun ja, ich hatte auch gewisse Zweifel – obwohl Ihre Schwester Sie mir wärmstens empfohlen hat. Im Internet habe ich eine Menge über Sie herausgefunden.“
Er wartete darauf, dass sie weitersprach, doch sie ließ ihre Bemerkung eine Weile in der Luft hängen.
„Den Test habe ich wohl bestanden, nehme ich an. Sonst säße ich ja jetzt kaum vor Ihnen.“
„Der einzige dunkle Fleck in Ihrer Biografie war dieses juristische Problem, aber das ist ja inzwischen gelöst, wie ich gesehen habe. Ich brauche allerdings eine Erlaubnis, Ihre finanziellen Verhältnisse überprüfen zu lassen, bevor ich Sie meiner Klientin empfehle. Es gehört zum Charakterprofil, wenn Sie verstehen, was ich meine.“
„Mein ‚juristisches Problem‘“, wiederholte er. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis der Gedanke daran ihm keinen Stich ins Herz mehr versetzte? „Gelöst ja, aber nicht vergessen. Haben Sie denn auch Ihre Klientin überprüft? Ich möchte sichergehen, dass sie nicht möglicherweise mein Entgegenkommen ausnutzt – wenn Sie verstehen, was ich meine.“
Julia lächelte amüsiert. „Ja, wir haben sie auf Herz und Nieren geprüft. Sie hat den Test in jeder Hinsicht bestanden, bis auf …“
Er wartete, bis er ihr Schweigen nicht länger ertragen konnte. „Bis auf was?“
„Ich versuche gerade, die richtigen Worte zu finden. Sie befindet sich in einer etwas prekären Situation, doch das dürfte wohl nur vorübergehend sein. Ich schätze Sie als jemanden mit großer Menschenkenntnis ein. Warum treffen Sie sich nicht mit ihr und bilden sich selbst ein Urteil?“
Interessant, dass Julia die Situation ihrer Klientin als „prekär“ beschrieb. Was mochte das bedeuten? „Und wenn ich diesen … Auftrag nicht annehme?“
„Uns bleiben neun Tage. Dann werde ich weitersuchen müssen. Irgendjemand findet sich immer. Vielleicht nicht unbedingt ein Mann, der die Anforderungen so gut...