E-Book, Deutsch, Band 331, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Crews / Morgan / Cox Julia Extra Band 331
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86295-063-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Happy End auf Korfu / Immer nur du! / Heiße Küsse zum Dessert / Meine widerspenstige Prinzessin /
E-Book, Deutsch, Band 331, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-86295-063-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Happy End auf Korfu von MORGAN, SARAH
Jetzt ist Schluss! Noch immer trägt Kelly den Ring des Mannes, der sie auf Korfu am Traualtar sitzen ließ. Um Alekos endlich aus ihrem Herzen zu verbannen, verkauft sie das Schmuckstück im Internet. Doch wer ist der geheimnisvolle Käufer, der ein Vermögen für den Ring gezahlt hat?
Immer nur du! von COX, MAGGIE
Dröhnender Donner, gleißende Blitze, strömender Regen. In einem kleinen Cottage in Cornwall sucht der spanische Millionär Rodrigo Schutz und steht unerwartet seiner attraktiven Exfrau gegenüber. Zwei Jahre ist es her, dass er Jenny zuletzt gesehen hat - aber die Sehnsucht ist geblieben ...
Heiße Küsse zum Dessert von HARRINGTON, NINA
Brad Cameron ist zurück - ihr Jugendschwarm. Um das Restaurant ihrer Tante zu retten, ist Sienna auf die Hilfe des unwiderstehlichen Starkochs angewiesen. Ein Lächeln von Brad und sie spürt dieses Kribbeln. Doch Sienna hat in der Vergangenheit eine schwere Enttäuschung erlitten ...
Meine widerspenstige Prinzessin von CREWS, CAITLIN
Liebe? Nein. Mit kühler Vernunft sucht der erfolgreiche Geschäftsmann Luc seine Braut aus: Prinzessin Gabrielle. Aber die hübsche Fürstentochter ist widerspenstig: Sie flieht in der Hochzeitsnacht. Luc rast vor Wut. Denn er bekommt immer, was er will - und er will Gabrielle ...
Caitlin Crews wuchs in der Nähe von New York auf. Seit sie mit 12 Jahren ihren ersten Liebesroman las, ist sie dem Genre mit Haut und Haaren verfallen und von den Helden absolut hingerissen. Ihren Lieblingsfilm 'Stolz und Vorurteil' mit Keira Knightly hat sie sich mindestens achtmal im Kino angeschaut. Genau wie die Liebesromane an den unterschiedlichsten Orten in der Welt spielen, hat auch Caitlin Crews die exotischsten Schauplätze bereist. Sie unternahm eine Rucksacktour durch Zimbabwe, war auf Safari in Botswana und besuchte weit abgelegene Dörfer in Nambibia. Gerne würde sie einmal in Prag, Dublin, Paris, Rom, Griechenland oder auf Hawaii leben. In dem Schreiben über all diese fremden Städte und Länder erfüllt sich für sie der Traum einer Auswanderung. Momentan lebt Caitlin zusammen mit ihrem Ehemann, der als Comic-Zeichner arbeitet, und einem ganzen Zoo von Tieren in Kalifornien.
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1. KAPITEL
Mit lautem Krachen zuckte ein gleißend heller Blitz über den pechschwarzen Himmel und verlieh der dunklen Gestalt vor der bleiverglasten Haustür bedrohlich scharfe Konturen.
Jenny, die gerade nach oben gehen und ein Bad nehmen wollte, verharrte mitten in der Bewegung. Der Anblick der unheimlich wirkenden Silhouette ließ sie unwillkürlich erschauern. Doch schon einen Augenblick später setzte ihr gesunder Menschenverstand wieder ein. Wahrscheinlich war es nur ein Tourist, der sich bei dem Unwetter verfahren hatte und nach dem Weg fragen wollte.
Sie war jetzt seit zweieinhalb Monaten in Cornwall, um das malerische Gästehaus ihrer Freundin Lily zu betreuen, solange diese bei ihren Eltern in Australien war, und bisher hatte Jenny noch nie ein Problem mit der abgeschiedenen Lage von Raven Cottage gehabt.
Ganz im Gegenteil, die Einsamkeit und die Nähe zum Atlantik hatten ihr dabei geholfen, ihre schmerzliche Vergangenheit zu verarbeiten und ihr lädiertes Selbstwertgefühl wieder ein wenig aufzubauen. Eine Scheidung war immer unangenehm, aber für Jenny war sie besonders schmerzlich gewesen, da der Trennungswunsch allein von ihrem Exmann ausgegangen war. Und als wäre das noch nicht genug gewesen, hatte sich die Rückkehr in ihr Elternhaus zu einem monatelangen Albtraum entwickelt, der ihr noch immer in den Knochen steckte.
Als die Gestalt draußen energisch den Türklopfer betätigte, kehrte Jenny abrupt in die Realität zurück. Sie atmete tief durch, zauberte ein professionelles Lächeln auf ihr Gesicht und ging zur Tür.
„Dios mio!“, fluchte der unerwartete Besucher, kaum dass sie aufgemacht hatte. „Das ist ja wohl der ungemütlichste Ort, den ich je gesehen habe!“
Jennys Lächeln gefror, als sie seinem Blick begegnete. Diese samtschwarzen, dicht bewimperten Augen waren ihr ebenso vertraut wie alles andere an diesem Mann. „Rodrigo …“, stieß sie schockiert hervor. „Was, in aller Welt, machst du denn hier?“
Ohne zu antworten, drängte sich ihr vom Regen völlig durchweichter Exmann an ihr vorbei ins Foyer. Mit verdrossener Miene strich er sich das nasse schwarze Haar aus dem Gesicht, während Jenny mühsam versuchte, ihre Fassung wiederzugewinnen.
„Das Gleiche könnte ich dich auch fragen“, stellte er fest, wobei ihm deutlich anzumerken war, dass er auf ihren Anblick ebenso wenig gefasst gewesen war, wie sie auf seinen.
Der verrückte Hoffnungsfunke, er könnte gekommen sein, um sich mit ihr zu versöhnen, erlosch augenblicklich. „Ich kümmere mich um die Pension, solange Lily in Australien ist“, informierte Jenny ihn steif. „Und was treibt dich hierher? Doch sicher nicht der Wunsch, Cornwall im Spätherbst kennenzulernen?“
Rodrigo verzog die wohlgeformten Lippen, als sei schon der bloße Gedanke eine Zumutung. „Ich habe morgen eine geschäftliche Besprechung in der Gegend und brauche ein Zimmer für die Nacht. Und jetzt sag bitte nicht, dass alles ausgebucht ist und ich wieder in diese Sintflut hinaus muss!“
„Bei so einem Wetter würde ich nicht einmal einen Hund vor die Tür jagen, Rodrigo“, versicherte Jenny ihm mit unbewegter Miene. „Im Übrigen hast du Glück. Um diese Jahreszeit kommen nur wenige Touristen, sodass wir nicht voll belegt sind.“ Genau genommen war er im Moment der einzige Gast, doch das verschwieg sie ihm wohlweislich.
Rodrigo atmete erleichtert auf und bedachte sie mit einem etwas schiefen Lächeln. „Es freut mich festzustellen, dass du mich trotz allem nicht genug hasst, um mich draußen meinem Schicksal zu überlassen.“
Unter seinem intensiven Blick schien Jennys Körpertemperatur um mehrere Grad anzusteigen. „Ich nehme an, dass du sofort auf dein Zimmer möchtest“, sagte sie betont sachlich. „Vermutlich kannst du es kaum erwarten, aus den nassen Sachen herauszukommen.“
Für ihre letzten Worte hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen, aber zum Glück verzichtete Rodrigo auf einen anzüglichen Kommentar. „Du sagst es“, bestätigte er nur. „Allerdings muss ich vorher noch mein Gepäck aus dem Auto holen.“
Wenige Minuten später kehrte er mit einem Koffer und einer schwarzen Ledertasche zurück, von der Jenny wusste, dass sie seinen Laptop enthielt.
„Gib mir deinen Mantel“, forderte Jenny ihn auf und wartete scheinbar gelassen, bis er sich von seinem Trenchcoat befreit hatte. In ihrem Innern tobte ein Aufruhr, aber davon sollte er um keinen Preis etwas mitbekommen.
Als sie das tropfnasse Kleidungsstück an einen Haken hinter der Tür hängte, stieg ihr ein Hauch von Rodrigos vertrautem Aftershave in die Nase, der prompt eine Flut höchst unerwünschter Erinnerungen auslöste. Entschlossen, sich nicht davon überwältigen zu lassen, schlang Jenny fest die Arme um sich, bevor sie sich zu ihrem Exmann umdrehte. „Und wo findet dein Meeting morgen statt?“, erkundigte sie sich beiläufig.
„In Penzance. Ich hatte dort ein Hotelzimmer gebucht, aber unterwegs hat mein Navigator plötzlich gestreikt, und ich habe mich hoffnungslos verfahren. Dann fiel mir wieder ein, dass Lily hier in der Gegend eine Pension namens Raven Cottage hat. Das Verrückte ist, dass ich nicht einmal danach suchen musste. Plötzlich tauchte das Haus vor mir auf, aber dass ich dich hier treffen würde, hätte ich im Leben nicht vermutet …“
Rodrigo zögerte, als wollte er noch etwas hinzufügen, und Jenny kämpfte mit aller Kraft gegen die hartnäckige Hoffnung an, die sich erneut in ihr regte. „Dann brauchst du das Zimmer nur für eine Nacht?“
„Ja“, bestätigte er, während er stirnrunzelnd seine handgearbeiteten italienischen Schuhe betrachtete, die durch den Regen völlig ruiniert waren. „Zum Glück, denn wie du schon vermutetest, ist Cornwall im Oktober absolut nicht nach meinem Geschmack.“
„Dann möge der Himmel verhüten, dass du länger leiden musst, als unbedingt nötig.“
Bevor Jenny sich von ihm abwenden konnte, hielt Rodrigo ihre Hand fest. „Wünschst du dir, dass ich leide, Jenny?“ Seine schlanken, kräftigen Finger, die ihre umschlossen, waren eiskalt, aber tief in seinen Augen glomm ein dunkles Feuer.
„Glaub mir, ich habe Wichtigeres zu tun, als meine Zeit mit solch albernen Wünschen zu vergeuden“, erwiderte sie kühl und entzog ihm rasch ihre Hand. „Zu deinem Zimmer geht es hier entlang.“
Sie führte ihn die Treppe hinauf zu dem Raum, der das Prunkstück des Hauses war. Was auch immer zwischen ihnen schiefgelaufen war – Rodrigo hatte einen exquisiten Geschmack, und sie wollte ihm keinen Grund liefern, an seiner Unterkunft herumzumäkeln.
Falls das Wetter sich bis dahin beruhigt hatte, würde ihn morgen früh ein spektakuläres Erlebnis erwarten. Der traumhafte Blick auf den Atlantik hatte noch jeden Gast, der hier logiert hatte, ins Schwärmen gebracht. Trotz ihrer zwiespältigen Gefühle hoffte Jenny, dass auch Rodrigo sich davon berühren lassen würde.
In diesem Augenblick bezweifelte sie es jedoch. Schweigend beobachtete sie, wie er flüchtig den Blick durch den Raum schweifen ließ und dann achtlos sein Gepäck auf dem handbestickten seidenen Bettüberwurf ablud. Etwas Gelangweiltes, Desillusioniertes ging von ihm aus, als hätte das Leben ihm nichts mehr zu bieten, was ihn noch beeindrucken konnte.
Jenny wusste, dass es albern war, aber dennoch empfand sie Rodrigos gleichgültige Reaktion als Kränkung. Lily hatte so viel Liebe in die Einrichtung dieses Zimmers gesteckt. Allein für die schweren Samtvorhänge und das antike Davenport-Bett mit dem handgeschnitzten Rahmen hatte sie einen großen Teil ihrer Ersparnisse geopfert. Jeder einzelne Gegenstand war sorgfältig ausgewählt worden, um eine entspannende, luxuriöse Atmosphäre zu schaffen und gleichzeitig den altmodischen englischen Charme zu erhalten, den die meisten Touristen erwarteten.
Nach dem schweren Autounfall, bei dem Lilys Schwester und deren Mann ums Leben gekommen waren, hatte Lily als nunmehr alleinige Eigentümerin von Raven Cottage beschlossen, das Haus zur schönsten und begehrtesten Pension der ganzen Grafschaft zu machen. Es war ihre Art gewesen, mit dem schrecklichen Verlust fertig zu werden, und als Innenarchitektin war es für Jenny Ehrensache gewesen, Lily als Beraterin zur Seite zu stehen.
Beim Hereinkommen hatte sie die kleinen antiken Lampen zu beiden Seiten des Bettes eingeschaltet, die den Raum in ein sanftes, bernsteinfarbenes Licht tauchten. Konnte es eine einladendere Zuflucht vor einem Unwetter wie diesem geben, fragte sich Jenny, während der Regen gegen die altmodischen Fenster prasselte. Ein weiterer ohrenbetäubender Donner erschütterte die Dachbalken. Aber wie es aussah, nahm ihr gleichgültiger Exmann es nicht einmal wahr.
„Wie kommt es überhaupt, dass du ein geschäftliches Treffen in Cornwall hast?“
Jenny gelang es zu ihrem eigenen Erstaunen, kühl und unbeteiligt zu klingen. Rodrigo Martinez – Multimillionär und Besitzer einer Kette von Wellness Hotels, die zu den exklusivsten der Welt gehörten – war der attraktivste Mann, dem sie je begegnet war. Sein männlich schönes Gesicht mit den ausdrucksvollen schwarzen Augen, sein perfekt proportionierter, durchtrainierter Körper und vor allem seine umwerfend sinnliche Ausstrahlung hatten sie von der ersten Sekunde an in den Bann gezogen.
Und wie Jenny in diesem Moment feststellte, war sie immer...




