Craven | Verliebt in Frankreich | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Craven Verliebt in Frankreich


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5832-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5832-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Verliebt wie noch nie, kann Sabine anfangs gar nicht fassen, dass der smarte Rohan Saint Yves für sie seine Hochzeitspläne mit Antoinette vergisst. Doch dann erfährt sie, wer ihr wirklicher Vater ist, und dass Rohan es bereits wusste. Sind seine Gefühle für sie echt, oder geht es ihm nur um ihr Erbe?

Sara Craven war bis zu ihrem Tod im November 2017 als Autorin für Harlequin / Mills & Boon tätig. In über 40 Jahren hat sie knapp hundert Romane verfasst. Mit mehr als 30 Millionen verkauften Büchern rund um den Globus hinterlässt sie ein fantastisches Vermächtnis. In ihren Romanen entführt sie ihre Leserinnen in eine sommerliche mediterrane Welt und sorgt für Stunden voller Unterhaltung und Herzklopfen. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin fand sie auch noch die Zeit, sich von 2011 bis 2013 als Vorsitzende der Romance Novelists' Association zu engagieren.

Craven Verliebt in Frankreich jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


2. KAPITEL Am Straßenrand hielt Sabine an und schaute aus dem Auto über das Tal zu den dichten Wäldern, die den Hügel auf der anderen Seite überzogen. Unter dem Wald erstreckten sich ausgedehnte Weinberge, und zwischen den Bäumen ragten im Sonnenschein die spitzen Giebel und Festungsmauern eines Schlosses auf. Das war das Château La Tour Monchauzet. Sabine war am Ziel der Reise. Eigentlich musste sie nicht tun, was sie vorhatte. Sie hätte sich damit begnügen können, den Anblick zu bewundern und vielleicht ein Foto zu machen, um danach weiterzufahren. Sie hätte die Vergangenheit ruhen lassen und den Aufenthalt in Frankreich für Ferien auf die übliche Art nutzen können. Aber sie wusste, dass sie das nicht tun würde. Mit der Hilfe des erstaunten Mr. Braybrooke hatte sie sichergestellt, dass sie, Isabelle Riquards einziges Kind, als rechtmäßige Erbin von Les Hiboux anerkannt worden war. Den Luxus, ein Haus in Frankreich zu unterhalten, konnte sie sich nicht leisten, aber wenigstens einmal wollte sie es sehen, um über den weiteren Verwendungszweck befinden zu können. Tags zuvor war sie nach Bordeaux geflogen und hatte sich am Flughafen einen Mietwagen genommen. Auf der Straße von Bordeaux nach Bergerac war wenig Verkehr gewesen, und Sabine hatte sich Zeit gelassen. Bergerac hatte ihr gefallen. Sie hatte sich in einem hübschen, altmodischen Hotel an der Place Gambetta ein Zimmer genommen und dann, den Erklärungen des freundlichen Mannes an der Rezeption folgend, die verwinkelte Altstadt angeschaut, die schiefen Fachwerkhäuser bestaunt, die sich einander zuneigten, und die gotische Kirche besucht, in der es alte Fresken aus dem vierzehnten Jahrhundert zu sehen gab. Schließlich war sie in einem der vielen landestypischen Restaurants eingekehrt. Die Decke des Speiseraumes wurde von alten Eichenbalken getragen und das Fleisch über einem offenen Feuer gegrillt. Sabine hatte sich ein Filetsteak mit gratin dauphinois und grünen Bohnen bestellt und bis zum Servieren des Essens einen Apéritif getrunken, ein Gläschen gut gekühlten goldgelben Monbazillac. Der Wein schmeckte wie Honig, und Sabine hatte sich entspannt. Zu ihrer Enttäuschung hatte sie auf der Weinkarte keinen Château La Tour Monchauzet gefunden. Zum Essen hatte sie sich für einen Côtes de Bergerac entschieden, den sie vorzüglich fand. Ehe sie morgens dann die Weiterfahrt antrat, hatte sie das Maison du Vin besucht, das in einem ehemaligen Kloster aus dem zwölften Jahrhundert untergebracht war. Der Mann, der die Führungen machte, war sehr freundlich gewesen und hatte ihr eine Karte der Umgebung gegeben. Er hatte die genaue Lage des Château La Tour Monchauzet bezeichnet und Sabine erklärt, sie solle nach Issigeac eine Weile die Richtung nach Villereal einschlagen und dann an der Kreuzung dem Wegweiser folgen. Der Mann hatte jedoch gemeint, es sei nicht wahrscheinlich, dass sie das Schloss besichtigen könne. Es gehörte dem Baron de Rochefort, der keine Besucher wünschte, da es ihm seit einiger Zeit gesundheitlich nicht gut ging. Man hatte Sabine geraten, besser vorher zu telefonieren, falls sie ins Schloss wolle. Das Les Hiboux genannte Haus zu finden erwies sich als schwierig. Im Maison du Vin von Bergerac hatte man gesagt, es könne vielleicht auf einer der vielen detaillierteren Umgebungskarten verzeichnet sein, die Sabine in jeder Buchhandlung kaufen konnte. Falls sie es nicht fand, solle sie sich in der Mairie, dem Bürgermeisteramt, der einzelnen Ortschaften erkundigen. Das von Wald umgebene Château bot einen ziemlich abweisenden Anblick. Hätte sie den Wegweiser nicht gesehen, wäre sie sicher am Schloss vorbeigefahren, ohne es zu bemerken. Sabine überlegte, was sie tun sollte, und warf einen Blick auf das Couvert, das ein Stück aus der auf dem Beifahrersitz stehenden Reisetasche ragte. Wahrscheinlich maß sie einem Besuch des Schlosses viel zu große Bedeutung zu. Die Mutter war vermutlich nur als Touristin dort gewesen, ehe der Baron erkrankte, und hatte die Postkarte und das Weinflaschenetikett als Andenken aufgehoben. Wenn das zutraf, war allerdings noch immer nicht klar, warum die Mutter das Medaillon besessen hatte. Entschlossen startete Sabine den Wagen und bog in den sandigen, sich in Windungen durch das Tal schlängelnden Weg ein. Sie fuhr über die schmale Brücke, die den im Grund des Tales dahinströmenden Fluss überspannte, und dann den sich auf der anderen Seite erhebenden Hügel hinauf. Zu beiden Seiten lagen Weinberge, in denen Leute arbeiteten. Nach einer Kurve hatte sie plötzlich den Wald vor sich, eine undurchdringliche Barriere, die das Schloss vollkommen der Sicht entzog. Nach einer Weile führte der Weg durch ein offen stehendes Tor. An einem der Torpfosten befand sich ein neu aussehendes Schild mit dem Namen des Schlosses, und darunter waren der Sabine inzwischen vertraute Turm und die Rose abgebildet. Unter dem Schild war ein anderes, auf dem „Privat“ stand. Davon ließ Sabine sich nicht abhalten. Der zum Château La Tour Monchauzet führende Weg lag im Schatten der hohen Bäume. Nach dem hellen Sonnenschein wirkte die Umgebung sehr düster und beklemmend. Unversehens rannte etwas über den Weg, und Sabine bremste scharf. Vermutlich war es ein Kaninchen gewesen, das die Zufahrt überquert hatte. Sabine hatte sich jedoch sehr erschreckt, hielt an und stützte den Kopf auf die auf dem Lenkrad verschränkten Arme. Sie war sehr nervös und angespannt, weil sie nicht wusste, wie sie sich verhalten solle, sobald sie das Schloss erreicht hatte. Wahrscheinlich wäre es doch besser gewesen, vorher dort anzurufen. Sie stieg aus und reckte sich. Unter den Bäumen war es kühl, und Vögel zwitscherten im Geäst. Am liebsten wäre sie ein Stück gegangen, verzichtete jedoch darauf, da sie nicht bei einem unbefugten Spaziergang auf dem Anwesen des Barons überrascht werden wollte. Sie war im Begriff, wieder ins Auto zu steigen, als sie einen anderen Wagen rasch den Hügel hinauffahren hörte. Sie bezwang den Drang, sich zu verstecken, und schalt sich eine Närrin. Falls ein Familienmitglied des Barons im Auto saß, würde sie ihm natürlich eine Erklärung für ihre Anwesenheit abgeben müssen. Sie lehnte sich an den Wagen und wartete. Ein kleiner Peugeot kam um die Kurve. Sabine setzte ein höfliches Lächeln auf und schaute dem sich nähernden Wagen entgegen. Plötzlich war ihr, als sei die Zeit stehen geblieben. Sie sah das Gesicht der Frau, die den Peugeot lenkte. Es war weiß, und Augen und Mund der Dame waren vor Schreck weit aufgerissen. Entsetzt schrie Sabine auf, als das Auto schlenkerte und vom Weg abkam. Krachend schleuderte es gegen einen Baum und blieb liegen. Sekundenlang war Sabine wie erstarrt. Es war alles so schnell gegangen. Sie konnte kaum glauben, was passiert war. Noch immer hatte sie vor Augen, wie panikergriffen die andere Frau ausgesehen hallte, als sie Sabine bemerkte. Ein Kotflügel des Peugeot war vollkommen eingedrückt, und die Fahrerin lag über das Lenkrad gebeugt. „Oh, mein Gott!“ Sabine löste sich aus der Starre, rannte zum Auto und riss die Fahrertür auf. Sie beugte sich in den Wagen und bemühte sich, den Sicherheitsgurt aufzumachen. Blut rann der Frau über die Stirn. Offenbar war sie mit dem Kopf aufgeschlagen und bewusstlos geworden. Nachdem Sabine den Gurt gelöst hatte, hob und zerrte sie die Fahrerin aus dem Auto. Obwohl die Bewusstlose klein und zierlich war, musste Sabine alle Kraft aufwenden, um sie zur anderen Seite des Weges zu bringen. Sie legte die nicht mehr junge Frau ins Gras. Das graue Haar war zu einem Chignon gebunden, und um Nase und Mund hatte die Dame tiefe Falten. Sabine erschrak über das kreidebleiche Gesicht der Besinnungslosen, lief zu ihrem Fahrzeug und holte die Jacke. Sie legte sie der Frau zusammengerollt unter den Kopf, und im selben Moment stöhnte die Dame leise auf. Wenigstens war sie nicht tot. Erleichtert beugte Sabine sich zum Ohr der Frau. „Nicht bewegen, Madame! Ich hole Hilfe.“ Sie setzte sich wieder in ihr Auto und startete. Beim dritten Versuch sprang der Motor endlich an. Mit hoher Geschwindigkeit fuhr sie den Hügel hinauf und nahm an der Gabelung die rechte Abzweigung. Es war eine Sackgasse. Verzweifelt schlug Sabine mit der Hand auf das Lenkrad. „Ich habe mich verfahren! Das Schloss liegt oben auf dem Berg!“ Sie schaute sich nach einer Möglichkeit zum Wenden um und bemerkte vor sich einige Gebäude, die wie Scheunen aussahen. Hoffend, dass jemand in der Nähe sein möge, fuhr sie weiter und sah einen Moment später drei Männer, die sich unterhielten. Beim Geräusch des Wagens drehten sie sich um und schauten Sabine erstaunt an. Sabine hielt an und hastete aus dem Auto. „Bitte, kommen Sie sofort!“, sagte sie eindringlich. „Es hat einen Unfall gegeben. Eine Dame wurde verletzt.“ Einer der Männer, ein hochgewachsener, kräftiger Kerl, kam sichtlich verärgert auf sie zu, nahm sie grob beim Arm. „Wer sind Sie? Was machen Sie hier?“, fragte er barsch. „Das ist doch jetzt nicht wichtig. Sie müssen helfen. Jemand ist verwundet worden.“ Er fluchte verhalten und drängte Sabine auf den Beifahrersitz. Dann setzte er sich hinter das Steuer und startete. „Wo ist es passiert?“, erkundigte er sich. „Kurz vor der Weggabelung“, antwortete Sabine, vor Aufregung zitternd. „Ich war ausgestiegen, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Da kam der Wagen. Die Frau bemerkte mich und fuhr gegen einen Baum. Ich dachte, ich sähe nicht recht.“ „Nein?“ Ein ironischer Unterton hatte in der Frage mitgeschwungen. Aus dunklen Augen schaute der Mann...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.