E-Book, Deutsch, Band 9, 354 Seiten
Reihe: Single Dads of Seattle
Cox Flirting with the Single Dad - Atlas
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-96797-085-2
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Deutsche Ausgabe
E-Book, Deutsch, Band 9, 354 Seiten
Reihe: Single Dads of Seattle
ISBN: 978-3-96797-085-2
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Atlas Stark, alleinerziehender Vater aus Seattle, ist am Limit. Als Witwer muss er sich nicht nur um seine kleine Tochter kümmern, sondern er nimmt auch noch das Baby seiner Cousine bei sich auf. Gleichzeitig ist er Partner in einer Anwaltskanzlei. Als dann seine Tochter immer eifersüchtiger auf das Baby wird, sucht Atlas Hilfe bei einer Kindertherapeutin. Er hat jedoch nicht damit gerechnet, dass die Therapeutin eine blonde und attraktive Traumfrau ist. Dumm nur, dass sie sich von der ersten Minute an streiten. Als er dann auch noch Textnachrichten einer unbekannten Frau erhält wird sein Leben immer turbulenter.
Kunsttherapeutin Tessa Copelands Leben war noch nie einfach. Mit ihrer kranken Mutter war sie gezwungen, schneller als die meisten erwachsen zu werden. Als ihr Verlobter sie verlässt und auch ihren Hund mitnimmt, ist ihre Geduld am Ende. Voller Wut schreibt sie der Affäre ihres Ex-Verlobten Nachrichten und lässt ihren Gefühlen freien Lauf. Doch dann stellt sich heraus, dass Tessa an eine falsch Nummer schreibt. Und dann ist da auch noch dieser nervige Vater einer ihrer Patientinnen, der dauernd an ihren Therapiemethoden zweifelt ...
Willkommen in Seattle, der Heimat der 'Single Dads of Seattle'! Zehn attraktive alleinerziehende Väter, die jeden Samstagabend Poker spielen, sich gegenseitig helfen und zuhören, ihre Kinder über alles lieben und vor allem eines hoffen: eines Tages wieder die große Liebe zu finden. Dies ist Atlas Geschichte.
Whitley Cox ist an der kanadischen Westküste geboren und aufgewachsen. Sie studierte Psychologie und unterrichtete zeitweise in Indonesien, bevor sie in ihre Heimat zurückkehrte. Heute ist sie mit ihrer Highschool-Liebe verheiratet und Mutter von zwei Töchtern.
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Rumms!
»Was zum Teufel?«
Atlas Stark rieb sich die Stirn und gleich darauf die Hüfte, als er die Augen öffnete und sich auf dem Boden im Zimmer seiner Tochter wiederfand.
Er musste wieder einmal in Arias schmalem Kinderbett eingeschlafen sein, nachdem er ihr eine Gutenachtgeschichte vorgelesen hatte. Das passierte ihm in letzter Zeit häufig. Meistens wachte er dann mit einem furchtbar steifen Nacken und mindestens einer eingeschlafenen Hand auf, erschöpfter, als er es vor dem Einschlafen gewesen war.
Er war kein junger Mann mehr. Er brauchte den Komfort seines eigenen Bettes und seines therapeutischen Cool-Gel-Kissens. Doch Aria hatte – wie fast jeden Abend – gejammert, als er sie zugedeckt hatte, also hatte er nachgegeben, sich neben sie gekuschelt und ihr das zwölfte Buch des Abends vorgelesen. Er war nicht sicher, wer zuerst eingeschlafen war.
Sich den Schlaf aus den Augen reibend, richtete er sich zu seiner vollen Größe auf, mit knackendem Rücken und knirschenden Kniescheiben, bevor er sich über das Bett beugte, um seine Tochter auf die Wange zu küssen.
Verdammt, er hoffte, dass er nicht die ganze Nacht in ihrem Zimmer verbracht hatte – wäre nicht das erste Mal. Aber wenn das Glück endlich mal auf seiner Seite war, war es jetzt erst zehn oder elf, und er konnte noch in sein eigenes Bett fallen. Zumindest, wenn Cecily im Zimmer am anderen Ende des Flurs nicht wieder einen ihrer Ausraster hatte und von ihm gehalten werden wollte, während sie zwanzig Minuten lang an ihrer Flasche nuckelte.
Gähnend griff er nach seinem Handy, das auf der Kommode lag. Oh, Gott sei Dank, es war erst halb elf. Er rief seine verpassten Nachrichten auf, während er aus Arias Zimmer schlich, darauf bedacht, die Tür einen kleinen Spaltbreit offen zu lassen. Vergaß er das mal, musste er sich am nächsten Morgen von der Dreieinhalbjährigen ganz schön was anhören.
Es war nur eine Handvoll Nachrichten eingegangen – die meisten davon Arbeitsmails, und die konnten bis morgen warten. Doch vor zwei Minuten war eine Nachricht von einer unbekannten Nummer gekommen.
Auf dem Weg in die Küche kratzte er sich im Nacken, bevor er sich wie inzwischen jeden Abend zwei Fingerbreit Bourbon einschenkte. Die Flasche glitt ihm beinahe aus den Fingern, als er die Nachrichten – denn unerwarteterweise waren es gleich mehrere – des unbekannten Absenders las.
Wusstest du, dass Carlyle verlobt ist? Tja, jetzt weißt du es. Und falls du es schon wusstest: Schäm dich! Mit einem vergebenen Mann zu schlafen, also wirklich!
Wenn du ihn siehst, sag Carlyle bitte, dass er seine Sachen auf der Wiese vor MEINEM Apartment abholen kann. Und er beeilt sich wohl besser, es soll nachher noch gewittern.
Ich behalte den Ring. Dieses Arschloch hat fünf Jahre meines Lebens gestohlen.
Die ersten Nachrichten konnte man fast noch als höflich bezeichnen, rational, aber sie rutschten schnell immer weiter in Obszönitäten ab, Großbuchstaben und Ausrufezeichen.
Und noch was! WER ZUR HÖLLE NENNT SEIN KIND BITTE CARLYLE? Du kannst ihn gern haben! WER NENNT SICH DANN AUCH NOCH CARLYLE UND NICHT EINFACH CARL?! Nur überhebliche Arschlöcher tun das!
Carlyle reagiert nicht auf meine Anrufe oder Nachrichten. Ich gehe davon aus, er ist bei dir, also gib diese Nachrichten bitte an meinen verdammten Loser von EX-Verlobtem weiter.
Ich will meinen Hund zurück! Wer zur Hölle klaut denn einen Hund? Ich will ihn zurück, oder ich rufe die POLIZEI, besorge mir einen Anwalt und verklage seinen verfluchten Arsch.
Das Apartment läuft auf MEINEN NAMEN! Wenn er versucht, hier reinzukommen, rufe ich die Polizei! Ihr beide könnte euch mal INS KNIE FICKEN. Habt ein schönes Leben!
Atlas war inzwischen wieder hellwach, saß auf seiner Ledercouch und nippte an seinem Bourbon.
Antwortete man jemandem, der offensichtlich die falsche Nummer hatte? Vor allem jemandem, der so aufgebracht war?
Die Person hinter dieser Nummer verdiente es vermutlich, zu wissen, dass ihre Nachrichten nicht beim richtigen Empfänger angekommen waren, oder?
Aber wollte er sich wirklich mit ihr auseinandersetzen? Sie klang mehr als nur ein bisschen psycho.
Aber wer auch immer sich hinter der Nummer verbarg, der- oder diejenige hatte es zumindest verdient, seinen oder ihren Hund zurückzubekommen. Ein Hund war wie ein Familienmitglied. Wer zum Geier entführte ein Familienmitglied?
Er massierte sich kurz die Nasenwurzel, leerte dann seinen Whiskey und tippte eine kurze Nachricht an den wütenden Absender.
Sie haben die falsche Nummer. Ich bin ein Mann.
Dann schloss er die Augen und ließ sich von der Stille des Abends einhüllen. Er selbst war ein stiller Mensch, ließ den Fernseher immer nur auf gemäßigter Lautstärke laufen, ebenso das Autoradio. Er mochte es leise. Oder zumindest war das früher so gewesen.
Es war jetzt über eineinhalb Jahre her, dass seine Frau, seine beste Freundin, die andere Hälfte seines Herzens, gestorben war, ihn mit der bodenlosen Leere in seinem Inneren und der ohrenbetäubenden Stille in seinem Haus zurückgelassen hatte. Jetzt hasste er die Stille.
Samantha war das Licht seines Lebens gewesen. Sie war das Licht gewesen. Immer quirlig und gesprächig. Das Haus war niemals wirklich still, wenn sie da war – und das hatte ihn nicht im Geringsten gestört. Ganz egal, ob sie in der Küche gebacken, unten Klavier gespielt oder ihrer Tochter leise etwas vorgesummt hatte, seine Frau hatte ihr gemeinsames Zuhause mit ihren Geräuschen gefüllt … Geräuschen, die niemals ersetzt werden konnten.
Von dem Moment an, als sie sich im zweiten Jahr an der Highschool kennengelernt hatten, hatte er sie geliebt. Sie war freundlich und mutig. Furchtlos und optimistisch. Ganz egal, um was oder wen es ging, seine Frau war immer bereit gewesen, alles Mögliche auf sich zu nehmen, um jemandem – meistens einem völlig Fremden – etwas Gutes zu tun. Sie war ihrer Tochter die beste Mutter gewesen, die man sich nur vorstellen konnte, wenn auch nur für zwei Jahre.
Doch das Universum hatte Atlas seine Frau genommen. Hatte der Welt ein Licht genommen, das heller schien als die Sonne selbst. Und jetzt, nachdem sie fort war und die Kinder schliefen, saß er ganz allein in der erbarmungslosen Stille. In der alles verschlingenden Dunkelheit.
Nach Samanthas Tod war er in einem Strudel aus Zorn versunken. Er hasste sich dafür, dass er nicht mehr versucht hatte, um sie zu retten. Er hasste Samantha dafür, dass sie Frieden mit ihrem Tod geschlossen und alle weiteren Behandlungen abgelehnt hatte. Und er hasste den Arzt, der ihre Symptome ignoriert hatte, und die Krankenschwestern und Ärzte, die die Wünsche seiner Frau respektiert hatten, die Behandlung abzubrechen, obwohl er sie angefleht hatte, das nicht zu tun.
So viel Hass.
Das einzig Gute in seinem Leben war Aria. Seine süße, engelsgleiche, wunderschöne kleine Tochter. Das Ebenbild ihrer Mutter, sowohl äußerlich als auch was ihre Lebhaftigkeit anging. Schon eine Stunde nach der Geburt war ihm klar gewesen, dass er es mit einer wilden, furchtlosen Prinzessin zu tun haben würde, die immer das Krönchen und die gläsernen Schuhe wegwerfen würde, um barfuß durch den Schlamm zu laufen. Ihre Mutter war ganz genauso gewesen.
Und jetzt hatte er auch noch Cecily. Sie war nicht sein, aber irgendwie doch. Sie brauchte jemanden, und im Gegensatz zum Rest ihrer Familie war Atlas in der Lage, für sie zu sorgen.
Das Leben des Babys hatte sehr schwierig und gefährlich begonnen. Beide Eltern waren Meth-Dealer – Atlas’ Cousine Tamsin und ihr widerlicher Freund Ty –, und Cecily hatte die ersten drei Monate ihres Lebens in einem Haus verbracht, das zugleich ein Meth-Labor gewesen war. Und als dieses Meth-Labor in die Luft geflogen war, ihren Vater getötet und achtzig Prozent des Körpers ihrer Mutter verbrannt hatte, war Cecily unter einem Bett gefunden worden, kaum noch am Leben.
Seine Mutter hatte ihn aus Portland angerufen, kaum dass sie von der Sache mit Tamsin und Cecily erfahren hatte. Atlas und Aria hatten den nächsten Flug genommen. Seine Eltern hatten Tamsin aufgezogen, seit ihre Mutter – Atlas’ Tante – bei einem Autounfall ums Leben gekommen war und die dreizehnjährige Tochter allein zurückgelassen hatte. Atlas’ Eltern hatten die Vormundschaft übernommen, und er war eher ein großer Bruder für sie geworden als ein Cousin.
Doch Tamsin war nach dem Tod ihrer Mutter wild und unberechenbar geworden, hatte Atlas’ Eltern einiges abverlangt. In seinem letzten Jahr an der Highschool und während seiner Unizeit in Portland hatte er mehr Anrufe bekommen, als er zählen konnte, mit der Bitte, seine Cousine von irgendeiner abartigen Party abzuholen, die er freiwillig nicht mal in einem Schutzanzug betreten hätte.
Seine Eltern hatten ihr Bestes getan, aber Tamsins wilde Seite war einfach zu viel für sie gewesen. Er wusste, dass er sich bei ihrer Tochter mehr anstrengen musste.
Aber auch wenn Cecily diejenige war, die vernachlässigt aus einem Meth-Lab-Zuhause kam, war es Aria, seine eigene Tochter, die ihm dieser Tage ohne Ende Sorge bereitete. Ihr Verhalten und das ständige Verlangen nach Aufmerksamkeit strapazierten seine Nerven. Noch schlimmer war es jedoch, dass sie begonnen hatte, ihre Frustration und Aggressionen an Cecily auszulassen. Jenny, ihre sehr großmütterliche Nanny, hatte Atlas nun schon mehrfach in...