E-Book, Deutsch, 152 Seiten
Reihe: Dein Leben
Covey Die 7 Wege zu glücklichen Beziehungen
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96740-055-7
Verlag: GABAL
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 152 Seiten
Reihe: Dein Leben
ISBN: 978-3-96740-055-7
Verlag: GABAL
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dr. Stephen R. Covey zählt zu den bekanntesten Leadership-Experten und Management-Vordenkern unserer Zeit. Weltbekannt wurde er durch seinen Weltbestseller Die 7 Wege zur Effektivität . Das Magazin Chief Executive bezeichnet Die 7 Wege zur Effektivität als einflussreichstes Wirtschaftsbuch der letzten 100 Jahre. Das Buch wurde in über 50 Sprachen übersetzt. Weltweit wurden mehr als 40 Millionen Exemplare verkauft. Weitere international gefragte Erfolgstitel von Stephen R. Covey sind Der 8. Weg, Self-Leadership, Die 4 effektiven Führungsstrategien und Das Leitbild deines Lebens. Stephen R. Covey studierte an der Harvard Universität Betriebswirtschaftslehre. Anschließend war er viele Jahre als Professor für Organisationsentwicklung und Unternehmensführung tätig. Darüber hinaus gehört er zu den Mitbegründern von FranklinCovey. Heute ist FranklinCovey in über 150 Ländern vertreten und gilt als das erfolgreichste Beratungs- und Trainingsunternehmen der Welt. Das Time Magazine zählte Stephen R. Covey zu den 25 einflussreichsten US-Amerikanern. Ob Staatsoberhäupter, Konzernlenker oder Schüler und Studenten: Stephen R. Covey hat Millionen von Menschen vermittelt, wie groß die Kraft der Prinzipien ist, von denen die Effektivität und der Erfolg von Einzelpersonen und Organisationen abhängen. Insgesamt wurden Stephen R. Covey sieben Ehrendoktortitel verliehen. Für seinen Verdienst an der Menschheit wurde er mit dem Internationalen Friedenspreis der Sikhs ausgezeichnet. Zudem erhielt er eine Auszeichnung als internationaler Unternehmer des Jahres und einen Preis für sein unternehmerisches Lebenswerk.
Weitere Infos & Material
Sandra Merill Covey
Für eine gute Beziehung braucht man Humor
Was ich mit Sicherheit sagen kann: Mit Stephen verheiratet zu sein, ist nie langweilig. Er macht immer so viele lustige, spannende Dinge. Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Mutter und mein Vater Hand in Hand zu Fernwood’s gingen. Sie holten sich ein Eis, schlenderten anschließend zurück, setzten sich auf die Veranda und plauderten mit den Nachbarn. Wissen Sie, Stephen und ich hatten nie so ein ruhiges, beschauliches Leben. Immer wieder frage ich ihn: »Was ist bloß aus den guten alten Tagen geworden, als du noch mehr Zeit hattest und wir nicht dauernd so unter Stress standen?«
Aber es ist ein herrliches Leben. Es ist wundervoll, voneinander zu lernen und zu sehen, wie unsere Kinder aufwachsen, selbstständige Menschen werden und ihr eigenes Leben führen. Und so denke ich: Eine Beziehung oder eine Ehe ist etwas wirklich Gutes. Jeder Partner muss seinen Teil dazu beitragen, dass es funktioniert. Wir werden hoffentlich weniger egoistisch und lernen stattdessen zu geben und zu lieben. Das ist eine sehr effektive Möglichkeit, um sich weiterzuentwickeln.
Als Paar neue Wege beschreiten
Wissen Sie, was mir am schwersten fiel, als ich frisch verheiratet war? Ich hatte das Gefühl, dass ich meine Familie verrate, wenn ich manche Dinge anders machte als meine Eltern. Und ich brauchte Jahre, bis ich begriff, dass jede Familie ihre eigenen Rituale und Traditionen entwickelt, dass man dazulernen und sich weiterentwickeln kann. Erst allmählich erkannte ich: Als Paar haben wir die Freiheit, neue Wege zu beschreiten. Wir müssen uns nicht an die Skripte halten, die unsere Herkunftsfamilien für das Drehbuch unseres Lebens vorgesehen haben.
Kurz nach unserer Hochzeit zogen wir nach Boston, wo Stephen studierte. Wir bekamen Nachwuchs und kehrten ein Jahr später wieder zurück nach Utah. Ich weiß noch, wie Stephens Mutter mich an unserem allerersten Wochenende zu Hause anrief und sagte: »Oh Sandra, ich bin so froh, dass ihr wieder zurück seid! Ich wollte dir unbedingt sagen, dass Stephen mit Milch der Marke Arden groß geworden ist. Die hatten wir immer. Außerdem lesen wir täglich die Deseret News, weißt du.« Kurz danach meldete sich meine Mutter. Sie meinte: »Sandra, du hast immer Winder Dairy bekommen und wir lesen die Tribune!« Und jetzt? Stephen und ich mussten einen neuen Weg finden. Also kaufte ich die Milch von Clover Leaf und den Daily Herald.
Gemeinsam neue Wege zu entdecken ist etwas Wunderbares. Inzwischen haben unsere Kinder eigene Familien und ich habe allen immer wieder gesagt: »Nehmt das Beste aus beiden Familien. Ihr müsst es nicht so machen wie wir. Macht es einfach so, wie es sich für euch gut und richtig anfühlt.«
Unterschiede bereichern die Beziehung
Meine Familie war immer sehr offen und nach außen gewandt. Wir scheuten uns nicht, unsere Gefühle zu zeigen, uns zu küssen und zu umarmen. Niemand hatte irgendwelche Geheimnisse vor den anderen. Jeder wusste alles über jeden. Und wenn jemand wütend auf dich war, dann wurde das direkt angesprochen. Stephens Familie war da sehr viel zurückhaltender. Wenn man sich über einen anderen ärgerte, zeigte man es nicht. Man behielt die Dinge mehr für sich. Das war ein interessanter Kontrast in unserer Beziehung. Stephen wollte mich dazu bringen, weniger freiheraus zu sein. Und ich bemühte mich, ihn davon zu überzeugen, dass er mehr sagte.
Und es gibt noch einen sehr, sehr großen Unterschied zwischen Stephen und mir: Stephen war schon immer sehr abenteuerlustig. Er mag Bootsausflüge, fährt Wasserski oder springt mitten in der Nacht in den See. Zudem liebt er es, mit allen möglichen Geländefahrzeugen und Motorrädern durch die Gegend zu brettern. In unseren ersten Ehejahren hörte ich immer die warnende Stimme meiner Mutter: »Wenn du in dieses Boot steigst, wirst du ertrinken, und wenn du auf diesen Baum kletterst, wirst du herunterfallen!« Die mahnenden Worte meiner Mutter habe ich bis heute im Kopf. Aber was bedeutete das für meine Beziehung mit Stephen? Damit jeder von uns er selbst sein konnte und wir dennoch als Team funktionieren konnten, schlossen wir einen Pakt. Wir vereinbarten, immer das Wohl unserer Kinder im Blick zu haben und uns im Übrigen gegenseitig unseren Stil und unsere Art zu lassen.
Ich liebe Kunst und Theater, Ballett und Oper. Also besuchen wir oft mit der gesamten Familie kulturelle Veranstaltungen. Stephen ist ein Fan von Basketball, Football und vielen anderen Sportarten. Für ihn ist es das Größte, wenn wir alle zu den Spielen mitkommen. Irgendwie finden wir immer eine Lösung, um alles unter einen Hut zu bekommen.
Als unsere Jungs noch kleiner waren, musste ich sie regelrecht zu den Symphoniekonzerten schleppen. Doch als sie Teenager wurden und anfingen, sich mit Mädchen zu verabreden, war das plötzlich total cool. Denn die Mädels fanden es chic, zum Ballett oder zum Theater eingeladen zu werden. Auf einmal rissen sich unsere Jungs um die Karten. Das war herrlich!
Manchmal kommt es vor, dass Stephen und ich etwas haben, das jedem von uns wichtig ist. Beispielsweise möchte ich eine Ballettaufführung besuchen, während Stephen lieber ins Kino oder zu einer Sportveranstaltung will. Dann fragen wir uns gegenseitig: »Mal ehrlich: Wie wichtig ist dir das auf einer Skala von 1 bis 10?« Die grundlegende Regel dabei lautet: Schwindeln ist streng verboten! Wenn ich sage: »Naja, für mich ist es eine 5«, kann es sein, dass Stephen erwidert: »Okay, für mich ist es nur eine 2. Also, lass uns ins Ballett gehen.« Das ist eine einfache, aber höchst effektive Form der Kommunikation, die sich in unserer Beziehung bestens bewährt hat.
Wie ich schon sagte: Wir haben die Wahl. Wir müssen nicht alles genauso machen, wie unsere Eltern es uns beigebracht haben. Wir können selbst entscheiden. Wir können uns aufeinander einstellen und gemeinsam herausfinden, was jedem von uns wichtig ist. So werden Unterschiede eine wunderbare Bereicherung für die Beziehung.
Reden, reden, reden: Der Schlüssel liegt in der Kommunikation
Stephen und ich haben gelernt, miteinander zu reden. Er ruft mich mehrmals täglich an – ganz gleich, wo er gerade ist. Als er in China, Singapur und Hongkong war, rief er an und fragte: »Hallo, was machst du gerade?« Und ich antwortete: »Weißt du eigentlich, dass es hier drei Uhr in der Nacht ist?«
Und dann haben Stephen und ich ein Ritual – das ist sehr wichtig für uns: Wir haben ein kleines Motorrad. Mit unserer Honda unternehmen wir jeden Tag eine kurze Ausfahrt. Nur wir zwei. Dann sind wir für nichts und niemanden zu erreichen. Wir fahren einfach durch die Gegend und sprechen miteinander. Es ist unglaublich schön, diese Zeit zusammen zu verbringen und in Ruhe miteinander zu reden.
Ganz gleich, welche Probleme oder Sorgen Sie haben: Wenn Sie mit Ihrem Partner darüber sprechen können, dann fühlen Sie sich schon besser. Schwierig wird es, wenn Sie für etwas keine Worte finden und nicht darüber reden können. Stephen sagt immer: »Gefühle, die wir nicht ausdrücken, verschwinden nicht. Sie kommen in hässlicherer Form wieder zu uns zurück.« Das kann ich nur bestätigen. Deshalb ist es unerlässlich, dass Partner lernen, ihre Gedanken und Gefühle in einem sicheren Umfeld offen zur Sprache zu bringen.
Reden Sie miteinander. Uns Frauen fällt das leichter. Oft wünschen wir uns, dass unsere Männer genau das sagen, was wir am liebsten hören würden. Eine gute Freundin erzählte mir: »Eines Abends sagte ich zu meinem Mann: ›Schatz, du bist so wunderbar. Du bist der beste Ehemann. Ich bin so glücklich, dass ich dich geheiratet habe. Ich kann mir wirklich keinen besseren Mann vorstellen!‹ Das war tatsächlich so gemeint. Aber natürlich habe ich gehofft, dass er etwas Ähnliches zu mir sagen würde. Doch er murmelte nur: ›Dito!‹«
Manchmal müssen wir uns eben mit solchen Antworten zufriedengeben. Aber dann können wir nach »Worten« in anderer Form suchen, um uns unsere Liebe zu zeigen.
Öffnen Sie Ihr Herz und zeigen Sie Ihre Liebe
In unserer Familie haben wir ein ganz besonderes Ritual: Wenn einer von uns nach Hause kommt, lassen wir alles stehen und liegen. Wir begrüßen ihn und schenken ihm unsere gesamte Aufmerksamkeit. Ob Partner oder Kind: Wir zeigen dem anderen, wie sehr wir ihn lieben und wie froh wir sind, dass er wieder zu Hause ist: »Schön, dass du zurück bist. Erzähl mir, wie war dein Tag.« Und wenn jemand das Haus verlässt, geben wir ihm einen dicken Kuss, nehmen ihn in den Arm und sagen: »Pass gut auf dich auf und komm bald wieder.« So fühlt sich jeder geschätzt und geliebt.
Einer meiner Schwiegersöhne meinte: »Als ich in eure Familie hineingeheiratet hatte, war ich erstaunt, wie oft ihr euch...




