Costello / Richards | Mydworth - Countdown im Cockpit | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 149 Seiten

Reihe: Englischer Landhaus-Krimi

Costello / Richards Mydworth - Countdown im Cockpit

Ein Fall für Lord und Lady Mortimer
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7325-7322-6
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Fall für Lord und Lady Mortimer

E-Book, Deutsch, Band 6, 149 Seiten

Reihe: Englischer Landhaus-Krimi

ISBN: 978-3-7325-7322-6
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die weltberühmte Pilotin Amelia Earhart ist zu Besuch in Mydworth und sammelt dort Geld für eine spektakuläre Flugshow, auf der nur weibliche Pilotinnen auftreten sollen. Lady Lavinia ist ein großer Fan der beeindruckenden Fliegerin und auch Kat und Harry sind sehr gespannt auf die Show. Doch es gibt offenbar jemanden, der diesen Auftritt mit allen Mitteln zu sabotieren versucht. Als Amelia nur knapp einem heimtückischen Anschlag auf ihr Leben entgeht, zögern Lord und Lady Mortimer keinen Moment und setzen alles daran, die Pilotin zu schützen.

Ein glamouröses Ermittlerduo, ungewöhnliche Verbrechen, schnelle Autos, schicke Kleider und rauchende Revolver - das ist Mydworth, die neue Serie von Matthew Costello und Neil Richards, den Autoren der britischen Erfolgsserie Cherringham. Sir Harry Mortimer, der ehemalige Spion im Dienste Seiner Majestät, ermittelt zusammen mit seiner umwerfenden Ehefrau Kat, die es mit jedem Bösewicht aufnehmen kann! Mydworth ist eine spannende Zeitreise ins England der 20er Jahre - für Fans von Babylon Berlin, Downton Abbey und Miss Fishers mysteriösen Mordfällen.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



Neil Richards und Matt Costello sind Roman- und Drehbuchautoren. Sie haben gemeinsam für die BBC und Disney gearbeitet, wurden mehrfach für den BAFTA Award (British Academy Film and Television Arts Award) nominiert und schreiben seit 2013 die erfolgreiche Krimiserie Cherringham. Mydworth - Ein Fall für Lord und Lady Mortimer ist ihr neues gemeinsames Projekt.
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2. Nur noch ein Flug
 


Irgendwas Interessantes, Harry?«

Sir Harry Mortimer saß in einem Liegestuhl im Garten des Dower House. Es war ein schöner Morgen, um eine Kanne Tee und die neuesten Nachrichten zu genießen.

Kat hatte ihre Gartensachen an und nahm es mit einigen Sträuchern und Hecken auf.

Wie häuslich, dachte er.

»Ach, das Übliche. Der König, Gott schütze ihn, ist immer noch recht kränkelnd. Anscheinend sind China und Russland im Begriff, einen Krieg anzuzetteln. Oh … und es gab einen ziemlich eindrucksvollen Aufstand in einem eurer New Yorker Gefängnisse.«

»Tja, was gute Aufstände angeht, kann man immer auf uns New Yorker zählen.«

»Ich glaube, so was hat auch schon in eurem Unabhängigkeitsbestreben eine Rolle gespielt. War da nicht irgendwas mit Tee und dem Bostoner Hafen?«

Sie lachte, kam zu ihm und setzte sich auf den gusseisernen Stuhl ihm gegenüber. Auf ihrer Wange prangte ein kleiner Schmutzfleck. Er wirkte bezaubernd.

»Irgendwelche Neuigkeiten aus Kairo?«, fragte sie.

»Kleinere Unruhen.«

»Manchmal fehlt mir die Stadt, dir nicht?«

»Die Stadt und die Menschen? Oh ja, tun sie. Das Essen übrigens auch. Aber die Geheimnisse und Komplotte? Nein. Man gebe mir meinen englischen Garten und meine amerikanische Frau, und ich bin rundum glücklich.«

»Wäre ich nicht so schmutzig, würde ich dich dafür küssen.«

»Oh, lass dich von ein wenig Erde nicht bremsen!«

Sie lächelte.

Was ist mit Kat? Ist ihr das Leben hier zu gewöhnlich?

»Und du? Fehlen dir die Betrügereien an diesem reizenden Morgen?«

Kats Lächeln blieb.

Sehe ich da ein kleines Zögern?

»Nein. Ich meine, es war alles recht aufregend, aber ich muss sagen, Sir Harry, dass du mich hier bisher ausgezeichnet unterhältst.«

»In letzter Zeit war es doch nicht zu ruhig, oder?«

»So mag ich es.«

»Ich auch. Und ich muss sagen, dieses Wochenende könnte spaßig werden – mit der Hausparty und den einfliegenden Gästen.«

»Buchstäblich einfliegend«, sagte Kat. »Übrigens, hast du die Zeit im Blick? Müsste unser Ehrengast nicht bald eintreffen?«

Harry schaute auf die Uhr und setzte sich erschrocken auf.

»Himmel, ja, du hast recht. Mist, und ich dachte gerade, ich mache ein kleines Nickerchen.«

Kat räumte die Teesachen zusammen.

»Kommst du mit zum Herrenhaus?«, fragte Harry, der seine Times zusammenfaltete und half, die Sachen ins Haus zu bringen. »Wir könnten das Motorrad nehmen – das geht schneller.«

»Machst du Witze? Amelia Earharts Landung auf Mydworth Manor will ich auf keinen Fall verpassen!«

Da das große Mikrofon endlich weggeräumt worden war und alle offiziellen Verabschiedungen erledigt schienen, lief Amelia zum Rolls – dem leuchtend gelben, den sie sich erbeten hatte.

»Wenn wir Spaß haben wollen«, hatte sie zu den Chefs von Sandbourne gesagt, »dann richtig!«

Ihre jüngere Schwester plauderte noch mit Greene auf dem Rücksitz.

»Pidge, bist du so weit?« Sie warf dem Journalisten einen Blick zu. »Warum setzen Sie sich nicht nach vorn zu Mr Smythe?«

Sie hoffte, dass Greene den Wink verstand, auch wenn weder er noch ihre Schwester Anstalten machten, die Plätze zu wechseln.

»Wissen Sie, wo Sie hinmüssen?«, fragte Smythe, der hinterm Steuer saß.

»Ja, ich habe den Flugplan«, antwortete Amelia. »Mydworth Manor – klingt wie aus einem Roman.«

»Einem mit Happy End, hoffe ich. Dieses Wochenende steht viel auf dem Spiel.«

»Keine Bange, Smythe«, sagte Amelia. »Das ist mir klar.«

»Die Landebahn müsste markiert sein. Wir treffen ungefähr eine Stunde nach Ihnen dort ein.«

Sie blickte hinüber zu den wartenden Zuschauern. Die Kameras von Movietone und Pathé standen bereit.

»Ich muss los. Wie es aussieht, sind alle so weit.«

»Vergessen Sie nicht«, sagte Smythe. »Winken, lächeln, und machen Sie es dramatisch.«

Ihre Schwester lächelte. »Sei vorsichtig, Mellie!«

»Bin ich doch immer, Pidge.«

Smythe räusperte sich. »Ja, natürlich, Vorsicht ist immer geboten.«

Greene dachte an etwas anderes. »Aber falls Sie irgendwas Riskantes ausprobieren, Amelia, erzählen Sie es unbedingt hinterher mir und all unseren Lesern, ja? Nachdem Sie heil gelandet sind, versteht sich.«

Amelia bedachte ihn mit einem verhaltenen Lächeln, obwohl sie wenig für den Mann übrighatte.

Greene war die Pipeline für die Zeitungen in der Heimat.

Also muss ich nett zu ihm sein … zumindest ein wenig.

Nun drehte Amelia sich erneut zur Menge hinter der Absperrung, die auf ihren Start wartete.

Sie konnte es selbst kaum erwarten, an diesem perfekten Tag loszufliegen.

Es würde wundervoll werden, dessen war sie sich sicher.

Auf dem Weg zur Maschine knöpfte Amelia ihren Overall zu.

Sie wusste, dass dieser Gang – die mutige Frau, die allein auf eine dem Tod trotzende Maschine zumarschierte – immer gute Zeitungsfotos lieferte.

Manchmal sogar für die Titelseite.

Und Smythe wurde nicht müde, ihr zu erklären, dass Titelseiten Zeitungen verkauften und Zeitungen Interesse erzeugten. Und Interesse? Nun, das generierte Bargeld.

Sie wusste, dass er recht hatte. Bislang hatte diese fantastische Tour Tausende Pfund eingebracht, von denen achtzig Prozent an die »Ninety-Nines« und die Ausbildung anderer Frauen ging, damit auch diese den historischen Marsch in die Zukunft absolvieren konnten.

Alles dank Sandbourne, der Firma, die ihr den Prototyp eines neuen Jagdflugzeugs geliehen hatte – die Firefly. Sie wollten Publicity, genauso wie Amelia.

Es war ein idealer Tausch. Und das Flugzeug mit den aerodynamischen Linien war eindeutig eine Schönheit.

Trotzdem hatte sie als nächsten Flugzeugkauf eine ganz andere Maschine ins Auge gefasst: eine Lockheed Vega. Die zur Folge hätte, dass Amelia tief in den roten Zahlen landete. Aber dieses Flugzeug war das Geld wert, und sie konnte es kaum erwarten, damit zu fliegen. Damit konnte man vielleicht endlich mal den Atlantik überqueren. Nicht als Passagierin, sondern als Pilotin.

Als sie sich der Firefly näherte, stieg der Mechaniker aus dem Cockpit. Smythe hatte ihn besorgt und gesagt, Paddy O’Brien wäre einer der besten und ein alter Hase.

Tatsächlich war er gut, kannte die Maschine in- und auswendig. Doch als er Amelia vor zwei Wochen vorgestellt worden war, hatte sie sofort die blutunterlaufenen Augen bemerkt.

Und da sie die von ihrem Vater allzu gut kannte, war ihr sofort klar gewesen, womit sie es zu tun hatte: Paddy O’Brien war ein guter Mechaniker, ohne Frage, doch er trank auch gern einen über den Durst.

Als sie das Flugzeug erreichte, bückte Paddy sich und nestelte an den Schläuchen und Drähten unterm Cockpit herum.

»Alles klar, Paddy?«

»So gut wie, Amelia«, antwortete er, ohne zu ihr zu sehen. »So gut wie.«

Amelia nahm ihre Fliegerbrille und die Fliegermütze vom Sitz.

Sie setzte beides auf und blickte hinunter zu O’Brien, dessen Hände noch tief im Schlauch-Draht-Gewirr steckten.

»Gibt es ein Problem?«, fragte sie.

Der Mechaniker trat zurück, richtete sich auf und drehte sich zu ihr, wobei er sich die öligen Hände an einem Lappen abwischte.

Doch nun bemerkte sie einen Gesichtsausdruck bei ihm, den sie noch nie zuvor gesehen hatte.

Nervosität.

»Ich weiß nicht«, sagte er. »Die Treibstoffanzeige muckt.«

»Wie?«

»Ein bisschen willkürlich. Mal zeigt sie voll, dann wieder leer an.«

»Aber die Maschine ist vollgetankt?«

»Beide Tanks, ja.«

Amelia blickte sich zur Zuschauermenge um.

Ein Aufschub ist keine Option.

»In Ordnung«, sagte sie. »Es kann nicht mehr als eine halbe Stunde sein, und ich habe volle Tanks. Wer braucht die Anzeige?«

»Sie sind der Boss«, sagte O’Brien und schüttelte ihre Hand. Dann nahm er das Kabel vom Starterbatteriewagen und steckte es seitlich ins Flugzeug.

Amelia stieg auf die Tragfläche und winkte der Menge zu, die sehr bald zu kleinen Punkten zusammenschrumpfen würde. Sie sprang auf den Sitz, zog die Tür zu und den Kinnriemen ihrer Fliegermütze stramm, während sie die inzwischen vertrauten Instrumente vor sich betrachtete.

Höhenmesser, Fahrtmesser, Kompass und … die Tankanzeige!

Beide Zeiger stehen auf »Voll«.

Sie griff nach vorn und drückte den Knopf für die Zündung. Der Motor...



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