Corvus | Perry Rhodan 3254: Jägermond | E-Book | www2.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3254, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Corvus Perry Rhodan 3254: Jägermond

Perry Rhodan-Zyklus "Fragmente"
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8453-6254-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Fragmente"

E-Book, Deutsch, Band 3254, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6254-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befindet sich in der Kondor-Galaxis, wo ausgerechnet in diesen Tagen eine Eroberungsphase des baccunischen Reiches ausbricht. Perry Rhodan begibt sich auf Spurensuche und gerät dabei an den JÄGERMOND ...

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1.

An der Schwelle

»Ihr könnt nicht begreifen, was euch erwartet.« Die langen Krallen an Vincoulons siebenfingrigen Händen klickten gegeneinander, ein Geräusch wie von brechenden Insektenpanzern. »Wenn ihr nach Sorgorenland geht, lasst ihr hinter euch, was ihr kennt.«

Der Sorgore erschien Perry Rhodan widersinnig vertraut, obwohl er auf den ersten Blick als Außerirdischer zu erkennen war. Er maß knapp zwei Meter, und man konnte ihm nicht gerade in die Augen sehen, weil diese strahlend orangerote Halbkugeln an den Seiten des nasenlosen Schädels waren. Der Mund saß unten am breiten Kinn. Achteckige Plättchen segmentierten die strohfarbene Haut.

Vielleicht verstärkte die Haltung, bei der die Hände mit aufwärtsgerichteten Fingern beinahe aneinanderlagen, den Eindruck eines betenden Mönchs, den auch das kuttenartige, allerdings aus irisierendem Stoff bestehende Gewand erzeugte.

Da der Sorgore terranische Mimik sicher nicht zu deuten wusste, gestattete Rhodan sich ein Schmunzeln über die merkwürdige Assoziation. Die Sorgoren waren eine uralte, hoch technologisierte Zivilisation, ansässig auf einem einzigen Planeten, und der lag in Spaphu, der Kondor-Galaxis, 212 Millionen Lichtjahre von Terra entfernt. Dennoch: Einige hatten diese unvorstellbare Entfernung überwunden. Kein Arkonide war der erste Außerirdische gewesen, dem Perry Rhodan begegnet war, sondern der Sorgore Carfesch, auch wenn der Junge dieses Ereignis im Wisconsin des Jahres 1945 christlicher Zeitrechnung nicht hatte einordnen können. Inzwischen wusste er, dass es sein Leben geprägt hatte.

»Das Unbekannte war mir stets Verlockung«, sagte der Terraner.

Die beiden Männer standen in einem Projektionsraum, der momentan eine Illusion schuf, durch die man leicht vergaß, dass man sich an Bord eines Raumschiffs befand. Er war eine den Hyperflusspiraten angemessene Mischung aus taktischer Zentrale mit allen Projektionsmöglichkeiten und einer stolz-protzigen Schatzkammer mit ausgewählten Beutestücken. Auf halbhohen Podesten und Nischen entlang der Wände wurden gläserne Skulpturen, Erzbrocken, eine Phiole mit violettem Hyperkristallstaub und eine untergliederte Klingenwaffe präsentiert, die für den dreihändigen Gebrauch konstruiert war.

Im Wesentlichen war der Raum jedoch dunkel, mit hellen Punkten, wo die Holoprojektoren die stellare Umgebung der SHAMMADIN nachbildeten, ergänzt um einige Hilfslinien. Die sechs würfelförmigen, aus Röhren zusammengesetzten Schiffe, die das Sternenhaus der Lipeka gebildet hatten, waren vergrößert dargestellt.

Rhodan und der Sorgore schienen in der Schwärze des Alls zu schweben. Wenn sie sehr nahe kamen, tauchten schattenhaft Felsbrocken auf, die zur Oortschen Wolke des Sonnensystems gehörten, an dessen gravitativer Peripherie sie trieben.

Vincoulon legte den Kopf schräg. »Piraten dürsten gemeinhin nach anderem als Wissen, Administrator.«

»Du weißt, dass ich dieses Amt übernommen habe, um dem Tod für mich und meine Gefährten zu entgehen.«

»Und ich weiß, dass du ein Talent hast, Reichtümer aufzuspüren und zu sichern.«

Unter den ausgestellten Schätzen befand sich auch ein silbrig-körniges Stück Metall, das sich in einem Fesselfeld drehte. Iridium von Glain, womöglich noch wertvoller als die Transpare, die sie Ain abgenommen hatten.

»Jeder Herrscher muss seine Untergebenen zufriedenstellen«, erklärte Rhodan. »Vor allem, wenn ihr eigener Vorteil das Einzige ist, was sie an ihn bindet.«

»Welche Vorteile hoffst du, in meiner Heimat zu finden?«

»Sorgoren haben oft eine wichtige Rolle gespielt«, wich der Terraner aus. »Auch für mich persönlich, seit meiner Jugend.«

»Wie alt bist du, Perry Rhodan?«

»Du würdest es nicht glauben.« Erneut schmunzelnd dachte er an den Zellaktivator, an seine Zeitreisen und -sprünge und all die Mysterien, die ihn über all die Zeit begleitet hatten. »Ohnehin gibt es keine eindeutige Antwort auf diese Frage.«

»Du bleibst nebulös.«

»Das Unwissen in dieser Angelegenheit wird dir nicht schaden«, versicherte Rhodan. »Wir dagegen sollten wissen, was uns auf Sorgorenland erwartet, wenn wir dorthin fliegen.«

Mit merklichem Widerwillen hatte Vincoulon den Verband bis auf einen Lichtmonat an einen gelben G3V-Stern herangeführt, bei dem es sich ihm zufolge um Gangonia handelte, das Zentralgestirn, das Sorgorenland als dritter Planet umkreiste. Die Sensoren vermochten die Angaben zum System jedoch nicht zu überprüfen, sie lieferten unsinnige Daten.

»Positronik! Stell eine Verbindung zur RA her«, verlangte Rhodan.

»Perry?«, meldete sich Antanas Lato.

»Überspiel uns bitte die Positionen unserer baccunischen Begleiter!«

»Die Menge unterliegt einer Dynamik durch Neuentdeckungen und Strahlertreffer.«

Silbrige Punkte wurden um sie herum projiziert. Alle paar Sekunden verging einer in theatralisch wirkenden Lichtblitzen. Kapitänin Anmananda gestattete den Kanonieren des Flaggschiffs Zielübungen auf die Erkundungssonden der Baccunen, die sicher nicht nur die Flottille der Piraten im Blick behielten, sondern auch das Planetensystem erkundeten.

»Sollen wir uns zurückziehen?«, fragte Rhodan.

»Würdet ihr es tun?«

»Nein.«

»Was suchst du, Perry Rhodan?«, wollte Vincoulon wissen. »Wenn es keine Reichtümer sind?«

»Antworten. Ich möchte erfahren, woher wir kommen und wohin wir gehen. Wer wir sind, wo unser Platz zwischen den Sternen ist.«

»Wir? Von wem sprichst du?«

»Ich bin ein Kundschafter. Einer, der vorausgeht. Ein Diener, der Gutes für etwas schaffen möchte, das ihn übersteigt und überdauert. So, wie die Sorgoren Gesandte von etwas Größerem sind.«

Das Hautgewebe in Vincoulons Atemöffnung knisterte bedächtig. Er wirkte wie jemand, der es gewohnt war, geduldig zu warten. Rhodan traute ihm zu, das Gespräch versickern zu lassen, um es am nächsten Tag, eine Woche oder einen Monat später wieder aufzunehmen.

Doch mit den Baccunen in der Nähe hatten sie keine Zeit zu verlieren. »Ich weiß, dass die Sorgoren in kosmokratischen Diensten stehen.« Er wusste auch, dass die Interessen dieser Dienstherren den Galaktikern nicht immer förderlich waren.

Dennoch gab diese Verbindung Anlass zur Hoffnung, und zwar, was die LEUCHTKRAFT anging, deren Spur sie verloren hatten und die ihrerseits das noch geheimnisvollere Schiff zu jagen schien, das möglicherweise ein ES-Fragment transportierte. Die blauen Walzen waren eng mit den Kosmokraten verbunden, sodass es auf Sorgorenland die Technik geben mochte, ihre Bewegungen zu orten.

»Nicht alle von uns haben sich den Kosmokraten verpflichtet«, sagte Vincoulon. »Ich zum Beispiel nicht.«

»Dann bist du wirklich nicht von ihnen ausgeschickt worden? Was hat dich stattdessen aus deiner Heimat geführt?«

Der Sorgore nahm sich einen knisternden Atemzug Zeit. »Das war allein ich. Meine Sehnsucht nach dem Fremden.«

»Darin ähneln wir uns. Auch darin, dass wir unsere Heimat schützen wollen.«

»Ich bin ein Heimatloser. Ich darf nie wieder einen Fuß auf Sorgorenland setzen.«

Rhodan ließ sein Armbandgerät ein Analyseholo projizieren, um sicherzugehen, dass er die Feinheiten der Übersetzung aus dem Gorem erfasste. Physische Berührung mit einem Körperteil ... sich in einen genau bezeichneten Bereich begeben ... die Bewegung bis zu einem finiten Zielpunkt ... Tatsächlich schien Vincoulon vom Betreten des Planeten zu sprechen.

In einem unerwarteten Aspekt wies der Translator jedoch eine Unschärfe aus. Das nicht dürfen war eine Näherung, die gewählt wurde, weil es keine exakte Entsprechung gab. Der Begriff kam wohl einem Verbot nahe, entsprach aber nicht dem Wort, das in juristischen Zusammenhängen benutzt wurde. Auch ein religiöses Gebot war nicht gemeint. Es bewegte sich eher im Bereich einer Ungehörigkeit oder Beleidigung, die es zu vermeiden galt. Der Sprachspeicher enthielt zu wenige Referenzen, um eine exaktere Eingrenzung vornehmen zu können.

Für den Moment reichte Rhodan die Aussage, dass Vincoulon die Rückkehr auf seinen Heimatplaneten verwehrt war. Das mochte zu seiner Zögerlichkeit beitragen, den Verband weiter zu leiten.

»Du sorgst dich um die Deinen, wie auch ich es tun würde.« Rhodan zeigte auf den Blitz, in dem eine baccunische Sonde verging. »Wir werden nicht alle erwischen.«

»Selbstverständlich nicht.« Bedächtig drehte sich der Sorgore um die eigene Achse. »Bist du ein Freund, Perry Rhodan?«

»Ich bin ein Freund von Freiheit. Von Fortschritt. Von Wohlstand. Von Frieden. Ob ich ein Freund der Sorgoren werden könnte? Das hoffe ich. Die Baccunen sind es sicher nicht. Und ihre Schiffe werden auftauchen, sobald ihre Eroberungsphase sie in diesen Raumsektor spült.«

Weitere Sonden erschienen. Sie ähnelten schimmernden Silberkügelchen.

»Reden wir?«, lud Rhodan den Sorgoren ein.

*

Überall an Bord der ORR knackte, quietschte, kreischte und donnerte Metall, das gebogen, geschnitten, verschweißt und molekular verwoben wurde. Ein Fieber hatte die Baccunen befallen. Sie wollten ihr Flaggschiff, das nach der jahrhundertelangen Friedensphase endlich seiner Bestimmung folgte, auf eine Weise kampfbereit machen, die ihren erwachenden Instinkten entsprach. Eine bequeme Kabine zog Spott auf ihren Bewohner.

Hitzig beratschlagte man, ob es im Fall eines Enterangriffs wichtiger sei, schnell vom Heck des gut einen Kilometer langen Krallenraumers zum Bug zu gelangen, wo die Beiboote mitgeführt wurden, oder ob man Hindernisse für Gegner und Deckung für eigene...



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