Corvus | Perry Rhodan 3242: Koicherts Wissen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3242, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Corvus Perry Rhodan 3242: Koicherts Wissen

Perry Rhodan-Zyklus "Fragmente"
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8453-6242-7
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Fragmente"

E-Book, Deutsch, Band 3242, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6242-7
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in ungezählte Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Diese Refugien zu finden und die Fragmente wieder zu vereinen, ist Rhodans Ziel. Rhodan hat sich in die Heimatgalaxis der Sorgoren begeben, die Kondor-Galaxis oder auch Spaphu genannt wird. Dort erhofft er sich Hilfe durch KOICHERTS WISSEN ...

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9. Kluge Melodien   Auf dem Weg zur Plattform über einen breiten Ast, der unter ihren Schritten leicht wippte, benutzte Perry Rhodan den Informationswürfel, um herauszufinden, mit welcher Spezies er es bei dem Palmenartigen zu tun hatte. Auch bei näherem Hinsehen blieb der Eindruck einer Pflanze bestehen. Der Hauptkörper, der Stamm, war ein senkrechter Zylinder, drei Meter hoch. Eine rötlich-metallische Folie, auf der sich die Lichter des Archivs spiegelten, hüllte ihn ein. Sie war in zahlreiche Falten drapiert, dadurch wirkte sie zerknittert. Die Krone dagegen lag frei. Ein Dutzend großer, palmwedelartiger Blätter ragte in alle Richtungen, ein Vorne und Hinten oder gar ein Gesicht war für Rhodan nicht zu erkennen. Leuchtend rote Flecken bildeten auf der intensiv grünen Grundfarbe der Wedel einen Kontrast, der vor den Augen flimmerte. Es fiel schwer, die komplizierten Muster zu fixieren, zumal sich die Blätter bewegten. Unterhalb der Kleidungsfolie dehnte sich ein Wurzelballen aus. Er war frei von Erdreich. Obwohl die harten Winkel einen hölzernen Eindruck machten, regten sich die Wurzeln wie Gliedmaßen. Die besonders starken trugen das Gewicht des Wesens. Die überwiegende Mehrzahl von kaum mehr als fingerdicken Extremitäten dagegen gestikulierte in der Luft, wobei sie sich teils bis auf die halbe Höhe des Stamms hoben, oder bediente Holosensoren. Ein Checcoire tauschte ein Becken mit tiefblauem Moos aus. Nachdem er den frischen Behälter in die Halterung gestellt hatte, drückte das Pflanzenwesen eine Wurzelspitze darauf. Flüssigkeit quoll hervor wie aus einem Schwamm. Der Checcoire stellte das andere Becken auf den waagerechten Teil seines Körpers und verließ die Plattform über einen Ast. Die Hauptaufmerksamkeit des Floralen galt den Holos, in denen er farbige Elemente verschob. Dabei ging es offenbar nicht um eine Sortierung, denn er rückte einen braunen Zylinder mehrmals auf die identische Position und wieder davon weg, während weitere seiner Wurzeln andere Symbole bewegten. Mit dem Betreten der gelben Plattform durchschritten die drei Terraner ein Schallisolationsfeld. Komplexe Tonfolgen drangen auf sie ein. Ein Trällern steigerte seine Frequenz, ein Grundton wurde tiefer, eine variantenreiche Melodie lauter. »Gibt er ein Konzert?«, fragte Shema Ghessow. Bei dem Floralen stand das Gebilde, das einem Wasserfall oder Springbrunnen aus Leuchtpunkten glich. Wie Rhodan dem Informationswürfel entnommen hatte, war das einer der Roboter, die als Benutzerschnittstellen und Hüter des Archivs fungierten. Er war gut eineinhalb Meter hoch, ein Kegel mit abgerundeter Spitze. Wie bei dem Pflanzenwesen gab es auch bei ihm kein erkennbares Vorne oder Hinten. Die Leuchtelemente fielen an allen Seiten abwärts. Knapp über dem Boden glitten sie ins Innere, wo sie wohl wieder aufstiegen, um oben erneut hervorzusprudeln. Die Oberfläche aus bewegten Komponenten erinnerte Rhodan an Marat. »Falls das ein Konzert ist, gibt der Roboter jedenfalls einen geduldigen Zuhörer ab«, meinte Shema. »Eine Qualität, die einen guten Archivar ausmacht«, sagte Rhodan gerade laut genug, damit seine Worte die Melodien für seine Begleiter übertönten. »Vor allem, wenn seine Aufgabe das Sammeln neuen Wissens umfasst.« Im Holo über dem Infowürfel fand er die Spezies des Pflanzenwesens. »Ein Lletha«, teilte er den anderen mit. »Da steht, dass sie viele hervorragende Positronikingenieure, Mathematiker und Musiker in ihren Reihen haben.« »Dieser ist ein Beispiel dafür.« Antanas Lato machte ein paar Schritte auf den Floralen vor. Rhodan schmunzelte wegen des unverhohlenen Interesses, das der Hyperphysiker und Dimensiologe an dem Fremden zeigte. Noch vor einer Woche hatte pflanzliches Leben ihn teils angeödet, teils verunsichert, war in jedem Fall auf ungute Weise andersartig gewesen. SAGHIK hatte etwas Grundlegendes geändert; seiner Topfblume hatte er sogar einen Namen gegeben, Lichtesser. »Es ist Musik ... aber auch Mathematik.« Lato sah über die Schulter zurück zu Shema und Rhodan. Er hob einen Zeigefinger und wippte ihn im Takt. »Drei ... Vier ... Fünf ... Pause ... Pause ... Eins ... Zwei ... Drei ...« Die andere Hand streckte er flach aus, hob und senkte sie, als schwämme sie auf einer Welle. Über die fünf Zähler stieg sie an, während der beiden Pausentakte fiel sie ab. Rhodan war klar, dass Lato nur die Grundstruktur visualisierte. Der Lletha spielte eine Vielzahl von Tonfolgen. Manche währten lediglich wenige Sekunden, andere Töne erklangen permanent, stiegen nur kaum merklich an. Der Terraner bemerkte eine seltsame Anspannung. Er ertappte sich dabei, jeden Moment ein schmerzhaftes Quietschen oder Kreischen zu erwarten, aber immer nahmen die Melodien im letzten Augenblick eine andere Wendung. »Das ...« Lato netzte seine Lippen mit der Zungenspitze. »Er beschreibt einen Lösungsvorschlag zu Kasiups Theorem bezüglich der Ableitbarkeit von Sinusschwingungen bei Frequenzdichten gemäß einer Poisson-Verteilung. Aber ... bei Restverteilungen im niederfrequenten Bereich weicht er auf den Raum der imaginären Zahlen aus! Das ist unredlich.« Stirnfalten kündeten vom Grimm des Wissenschaftlers. Rhodan hatte nur eine ungefähre Vorstellung davon, was Lato störte: Offenbar präsentierte der Lletha eine Lösung für ein mathematisches Problem, die die wesentlichen Komplikationen nicht adressierte. Was Rhodan aber viel mehr faszinierte, war das Nutzen musikalischer Tonfolgen als Sprache. Ein Kommunikationscode, mit dem sich Translatoren schwertäten. Sein Verständnis erforderte eine Bildung und eine intuitive Orientierung in mathematischen Konzepten, wie sie in ihrer Gruppe nur Lato aufwies. Der Wissenschaftler ließ seinen SERUN ein Dutzend kleiner Holos projizieren, die Zahlen, Kurven und Flächen darstellten. Die Ausschläge erinnerten Rhodan an die Geräte, die Musiker benutzen, um Tonhöhen und Lautstärken mittels grafischer Darstellungen zu überprüfen. Lato schob Kurven übereinander und initiierte Berechnungen, die sich in wechselnden Zahlenwerten ausdrückten, die in den Holos durch multivariable Gleichungen wirbelten. »Da!« Lato stieß den Zeigefinger auf eine eingefrorene Lösung zu. »Das i lässt sich nicht weiter auflösen! Aber das ist doch das Entscheidende! Ohne eine Aussage zum i kann jedermann alles behaupten und wieder zurücknehmen.« Zustimmung heischend sah er seine Gefährten an. »Ganz meine Meinung«, befand Shema. »Andererseits ...« Lato musste laut sprechen, um über die Distanz von ein paar Metern verständlich zu bleiben. »Von der übergeordneten Frage abgesehen ... Was die Detaillösungen betrifft ... Nicht uninteressant. Durchaus auch ...« Er betrachtete ein Holo mit mehreren Gleichungen, in dem die Zahlenwerte wirbelten. Dahinter vollzog ein Dutzend Wellenkurven das An- und Abschwellen der Melodien nach. »Originell, wirklich originell. Aber dort, in der Ableitung dritter Ordnung ...« Er schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf. »Das ist einfach nicht exakt. So leicht kann man sich nicht aus der Affäre ziehen.« Abrupt verstummte die Musik. Der Lletha zog die Wurzelspitzen aus dem Steuerungsholo. Seine Palmwedel schwankten und zitterten, was ein Rauschen erzeugte, dessen Tonfolge Rhodans Translator sofort als Spaphri, die Verkehrssprache Kondors, identifizierte. »Ihr stört meine Offengedanken«, beschwerte sich das Pflanzenwesen. »Das ist unfreundlich.« »Jeder Wissenschaftler muss Kritik an seinen Hypothesen ...«, setzte Lato an. Rhodan unterbrach ihn, indem er sich neben ihn stellte. »Das lag nicht in unserer Absicht. Wir werden dem Rest deines Vortrags schweigend lauschen.« »Mein Gedankenfluss ist verwirbelt«, klagte der Lletha. »Ich muss mich sammeln, bevor ich fortfahren kann.« »Eine kritische Überprüfung der Sinus-Interferenzen ist ohnehin angebracht«, kanzelte Lato ihn ab. »Ich wundere mich, dass du das nach dem kurzen Ausschnitt, den du von meinem Vortrag vernommen hast, beurteilen zu können wähnst.« »In der Tat ist der Kontext relevant«, gestand Lato zu. »Wie zum Beispiel die erlaubte Wertemenge der Variablen i definiert ist ...« Rhodan griff seinen Oberarm. »... werden wir gerne ein andermal erörtern.« »Ich werde meinen Vortrag neu konzipieren.« Die Hauptwurzeln vermochten nicht nur das Gewicht des Lletha zu tragen. Er konnte auch auf ihnen gehen. Mit wippenden Schritten verließ er die Plattform. Aus dem lichtbrunnenartigen Roboter drang ein Rauschen wie von einer Vielzahl von Glasperlen, die eine Schräge hinunterrutschten. Daraus formte sich eine Frage: »Habt auch ihr dem Archiv etwas anzubieten?« »Ja, deswegen sind wir gekommen«, erklärte Rhodan. »Allerdings nehmen wir die Dienste dieser Einrichtung das erste Mal in Anspruch.« »Bevor das Archiv euch dient, müsst ihr das Wissen mehren.« »Wie funktioniert das konkret? Wir suchen Informationen über ein Raumschiff, das als blaues Phantom bekannt ist. Es hat sich kürzlich in diesem Planetensystem aufgehalten. Was müssen wir tun, um solche Informationen zu bekommen?« »Was ihr bekommt, richtet sich nach dem, was ihr gebt. Wissen muss man sich verdienen. Was wisst ihr?« Rhodan nickte Lato zu. Sie hatten sich darauf verständigt, nichts preiszugeben, was Rückschlüsse auf ihre Identität oder Herkunft oder ihre Suche nach dem ES-Fragment zuließ. Universell gültige, naturwissenschaftliche Erkenntnisse waren in dieser Hinsicht unverfänglich. »Ich kann von transdimensionalen Aufrissen berichten, die ähnliche gravitative Wirkungen...



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