Corvus | Perry Rhodan 3195: Der Überläufer | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3195, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Corvus Perry Rhodan 3195: Der Überläufer

Perry Rhodan-Zyklus "Chaotarchen"
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-8453-6195-6
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Chaotarchen"

E-Book, Deutsch, Band 3195, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6195-6
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. Mit an Bord ist Anzu Gotjian, die Transmitterspezialistin, Mutantin und Heldin wider Willen. Drei der fünf Quintarchen sind mittlerweile gestorben, der vierte, Farbaud, ist im Gewahrsam der Galaktiker. Um Addanc, den Taucher, als letzten amtierenden Quintarchen auszuschalten, muss dieser aber wieder zurück an Bord von FENERIK. Da erscheint ein unerwarteter Akteur auf der galaktopolitischen Bühne: DER ÜBERLÄUFER ...

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1. Hookadar Verräter   »Bleib stehen!« Der Zwergandroide gehorchte. Er drehte den Kopf, bis er Hookadar im Winkel eines seiner großen Augen sehen konnte. Das faltige Gesicht des kleinen Mannes bewegte sich um die Mundpartie herum. Möglicherweise drückte diese Mimik Missbilligung aus, aber trotz des langen Umgangs mit Humanoiden war sich Hookadar unsicher. Der Laichkange lauschte mit den Füßen, deren breite Ledersohlen die Vibrationen im schwarzblauen Metall des Bodens aufnahmen. Die Stiefel des Schutzanzugs waren darauf ausgelegt, feinste Erschütterungen zu übertragen, als wäre er barfüßig. Er hörte das Rieseln des silberweißen Sands, der sich überall um ihn bewegte, als herrschten wechselnde Winde, die Hügel aufschichteten oder abtrugen. Der Anzug erfasste jedoch keine Bewegung der Bordatmosphäre, die zu den Veränderungen gepasst hätte. Türme bildeten sich, Säulen, komplexe Aggregate mit Bildprojektoren und Eingabefeldern. An den oben nach innen gewölbten Wänden verschoben sich sternartige Formationen, fanden zu Galaxien zusammen oder lösten sich auf. Hookadar vermutete, dass sie mehr als nur Schmuck waren, aber ihre Funktion erschloss sich ihm nicht. Optiksensoren vielleicht, die ihn beobachteten? Der Anzug injizierte eine Chemikalie in Hookadars Organismus, die sofort ihre beruhigende Wirkung entfaltete. Die Terraner hatten ausreichend Zeit gehabt, seine Biologie zu studieren, um die Systeme auf ihn abzustimmen. Aber sollte er nicht beunruhigt sein? Unruhe war eine Reaktion auf Ungewissheit und Gefahr, und Hookadar befand sich an Bord einer Kosmokratenwalze. Eine fremdere Umgebung ließ sich für jemanden, der nahezu sein gesamtes Leben auf einem Chaoporter verbracht hatte, kaum denken. Er war wie ein Fisch in einem Flammenmeer. Das Deflektorfeld des Anzugs sollte ihn schützen, aber Milchstraßentechnologie war jener der Kosmokraten, die die LEUCHTKRAFT hatten bauen lassen, zweifellos unterlegen. Er blockierte eine weitere Injektion. Die Bordarchitektur der Kosmokratenwalze erschien ihm verblüffend ungeordnet. Entfernungen ließen sich wegen der Beleuchtung, die sich auf Lichtinseln beschränkte, schwer schätzen. Der wandernde Silbersand veränderte die Einrichtung unentwegt. Dennoch gab es wahrscheinlich eine Ordnung, nur dass sie sich Hookadar nicht erschloss. Der Zwergandroide hätte ihn problemlos im Kreis führen können, ohne dass der Laichkange es bemerkt hätte. »Soll ich dich zu dem Gefangenen bringen oder nicht?«, meckerte der faltige Mann. »Erinnere dich, dass ich einen Strahler auf deinen Rücken gerichtet habe!« »Das erwähntest du bereits.« Er legte ein Händchen auf der schwarzblauen Kiste ab, die neben ihm schwebte. »Also – gehen wir weiter, oder was?« »Ich könnte dich mit einem einzigen Schuss verdampfen lassen.« Hookadar überlegte, ob er seiner Drohung durch ein kurzes Desaktivieren des Deflektorfelds Nachdruck verleihen sollte, entschied sich aber dagegen. Seine Sichtbarkeit könnte Alarm auslösen. Andererseits hätten die Bordsensoren die Energieabstrahlung des Anzugs eigentlich schon längst erfassen müssen. »Was soll es werden – verdampfen oder weitergehen?« Der Zwergandroide trommelte enervierend mit den Fingern auf der Kiste. Hookadar schob den linken Fuß über den Boden, hörte aber noch immer nicht mehr als die Bewegungen des Sands. »Weiter!«   *   »Halt!« »Schon wieder?« »Still!« Hookadar verlagerte das Gewicht auf den linken Fuß. Dort übertrug die Struktur des Bodens den Schall besser. Da waren Schritte. Leichte Individuen, vielleicht 30 Meter entfernt. In dieser Richtung versperrte eine Wand aus Silbersand nicht nur die Sicht, sondern blockierte offenbar auch die Bewegungssensoren des Anzugs. Hookadar fragte sich, ob das Material einem Thermoschuss standhielte. Kosmokratentechnologie ... »Laufen deine Kameraden Streife?«, flüsterte er. »Unsinn.« Wenigstens antwortete der Zwergandroide ebenso leise. »Die Reparaturen an der LEUCHTKRAFT sind nicht abgeschlossen. Für uns gibt es ständig etwas zu tun.« Wenn das stimmte, hörte Hookadar Arbeiter, nicht Soldaten. Dennoch war er erleichtert, weil sich die Schritte entfernten. »Weiter!« »Zu Befehl, Meister.« Die Kiste surrte leise, während sie neben Hookadars Führer durch die Luft glitt. Sie erreichten eine Tür, deren Dimensionen den Zwergandroiden besonders klein erscheinen ließen. Ein blauer Schirm leuchtete davor. »Desaktivieren!«, befahl Hookadar. Das Faltengesicht seines Begleiters verzog sich an einem Dutzend Stellen, neue Grate und Schluchten entstanden in der gelbstichigen Haut. Er verzichtete jedoch auf eine Erwiderung und betätigte ein Sensorfeld an seinem Handgelenk. Silbersand aus der Umgebung sammelte sich neben ihm, formte einen Hügel, dann eine Säule, die ihm bis zur Brust reichte und in einer ovalen Schrägfläche endete. Mehrere Glyphen bildeten sich darauf. Der Zwergandroide tippte in rascher Folge auf einige von ihnen. Übergangslos erlosch der Schirm. »Öffne die Tür!«, forderte Hookadar. »Dachte ich mir schon«, murmelte der Zwergandroide und tippte erneut. Ein Teil des blauschwarzen Metalls vor ihnen glitt nach rechts in die Wand, der andere nach links. Er blickte ihnen entgegen: der Quintarch.   *   Er war Farbaud, dem im Glanz, nie begegnet. Wie hätte das auch geschehen sollen? Hookadar war nur ein einfacher Bewohner des Chaoporters gewesen, einer von Milliarden. Dennoch erkannte er den Quintarchen sofort. Der bloße Anblick zwang den Laichkangen in eine Unterwerfungsgeste: Er legte alle vier Hände auf dem Rücken zusammen und streckte den Sichelkopf so hoch wie möglich, wodurch er Brust und Atemwege ungeschützt darbot. Trotz Hookadars aufrechter Haltung überragte Farbaud ihn um einen halben Meter. Der Kopf machte beinahe die Hälfte der Körpergröße des Quintarchen aus. Der rechte Arm war dem eines Menschen ähnlich. Der linke dagegen wirkte verletzt, vor allem an der Schulter, und lief in eine zweifingrige Klaue aus. Gleich gehämmertem Metall warf die schwarz glänzende Haut das Licht zurück, das aus sternförmigen Silbersandstrukturen an der Decke fiel. Er war splitternackt. Farbaud ging einige Schritte vorwärts, viel schneller, als Hookadar den kurzen Säulenbeinen zugetraut hätte. Sein linker Arm schoss vor, die Klaue umschloss den Hals des Zwergandroiden und brach ihm mit einem trockenen Knacken das Genick. Der kleine Mann, der Hookadar zu der Zelle geführt hatte, war zwei Sekunden nach dem Öffnen der Tür bereits tot. Sein schlaffer Körper sackte neben der schwebenden Kiste auf den Boden. »Wieso trägt ein Laichkange einen solchen Anzug?«, wandte sich Farbaud an Hookadar. Der Quintarch konnte ihn also sehen, trotz des Deflektorfelds! Injektionen zischten, vermochten die aufsteigende Panik aber nur unzureichend zu dämpfen. »Diese Ausrüstung kommt von den Terranern«, brachte Hookadar hervor. »Wieso schenken sie dir so etwas?« Farbaud betastete ihn, wobei Hookadar froh war, dass er dafür die rechte Hand benutzte, nicht die Klaue, die gerade eben seinen Begleiter getötet hatte. »Das ist eine Maßanfertigung, keine Kriegsbeute. Lass mich raten: Du bist einer der ... Verräter.« »Überläufer«, korrigierte Hookadar rau. Er war diesem Wesen ausgeliefert, und zwar vollkommen. Darüber, dass das Material des Anzugs dem Quintarchen ernsthaften Widerstand bieten könnte, machte sich Hookadar keine Illusionen, und auch der Hochenergie-Überladungsschirm gab ihm in dieser Situation wenig Vertrauen. In ein paar Sekunden wäre er tot, wenn Farbaud das wünschte. Und Farbaud würde es wünschen, wenn Hookadar ihm lästig würde. So erzählte man es sich über den Quintarchen. »Das jedenfalls sollen sie glauben«, setzte er hastig hinzu. Hookadar musste das Gegenteil von lästig sein: nützlich. Dazu musste er sich zwingen zu sprechen. Er musste vorbringen, was er auswendig gelernt hatte. Er hatte nicht erwartet, dass ihm das so schwerfallen, dass ihn die Gegenwart des Quintarchen dermaßen erschüttern würde! »Den Anzug haben sie mir geschenkt, aber die Space-Jet, mit der ich gekommen bin, habe ich ihnen geraubt.« Er bewegte die Finger in den Handschuhen auf dem Rücken, um den Anzug anzuweisen, ihm weitere Beruhigungsmittel zu injizieren, auch entgegen der medizinischen Empfehlung. »Es ist eine ZALTERTEPE, sie verfügt über exzellente Tarntechnologie. Ein kleines Schiff, aber es ist unser Weg in die Freiheit, wenn wir uns beeilen, Herr. Wir müssen zu einem Transmitter, bevor die LEUCHTKRAFT einen Schutzschirm aktiv schaltet. An Bord habe ich die Instrumente, um diese Kiste zu öffnen.« Er nickte in die Richtung. »Sie enthält deine Ausrüstung.« Der Quintarch schlug so wuchtig gegen das Behältnis, dass es trotz seiner Stabilisatoren in den Raum hineinflog, gegen einen klobigen, anscheinend steinernen Sessel prallte, aufbrach und auf den Boden fiel. Farbaud stapfte zu dem zerstörten Behältnis, bückte sich danach, riss den verzogenen Deckel ab, kramte. Kurz darauf hatte er den blauen Lendenbeutel angelegt, mit dem man ihn nahezu immer abbildete. »Mein Schlafseil fehlt«, murrte er. »Geh voran!« Hookadar wurde klar, dass er die Rolle getauscht hatte, vom Folgenden zum Führenden. Er vermied, auf den Toten zu treten, der ihn geführt hatte.   *   »... haben sie Apehei, Hori und mich im Hochsicherheitskomplex...



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