Corvus | Perry Rhodan 2885: Der Leidbringer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2885, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Corvus Perry Rhodan 2885: Der Leidbringer

Perry Rhodan-Zyklus "Sternengruft"
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8453-2884-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Sternengruft"

E-Book, Deutsch, Band 2885, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-2884-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Im Jahr 1522 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) befindet sich Perry Rhodan fernab der heimatlichen Milchstraße in der Galaxis Orpleyd. Dort liegt die Ursprungswelt der Tiuphoren, eines Volkes, das unendliches Leid über viele Welten gebracht hat, ehe der ominöse 'Ruf der Sammlung' sie dorthin zurückbeorderte. In Orpleyd muss Perry Rhodan erkennen, dass die Galaxis seltsamen, nicht vorhersehbaren Zeitabläufen unterliegt - manchmal vergeht die Zeit innerhalb der Sterneninsel langsamer als im restlichen Universum. Zudem herrschen dort die Gyanli, eine despotische Spezies, nicht nur über die Tiuphoren - sie arbeiten auch auf ein nebelhaftes Ziel hin. Allmählich kristallisiert sich für Rhodan die Vermutung heraus, dass aus Orpleyd eine Materiesenke entstehen soll - eine Entwicklungsstufe, von der gemeinhin angenommen wird, sie liege zwischen jener der Superintelligenzen und der der Chaotarchen. Ein Name taucht dabei auf: KOSH, das Lot. Perry Rhodan will versuchen, den Lauf der Ereignisse aufzuhalten und begibt sich nach Tiu, der Heimatwelt der Tiuphoren. Dort hofft er, mehr Informationen zu erhalten - und wird DER LEIDBRINGER ...

Corvus Perry Rhodan 2885: Der Leidbringer jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


2. Verdichtung   Zunächst waren meine Berechnungen ein Quell der Ermutigung. Individuen, die in Kontakt treten, erhöhen ihr Potenzial. Es addiert sich, multipliziert sich, potenziert sich. Es wächst über das Begreifen des Einzelnen hinaus, erreicht sogar eine intellektuelle Singularität, hinter deren Ereignishorizont keine Prognose der Möglichkeiten mehr machbar erscheint. Gelingt es, sich zu vernetzen, zu verbinden, zu kooperieren, zu inspirieren, vollzieht das Leben einen Sprung. Wie aus Säuren Informationen erwachsen, aus Einzellern komplexe Organismen, aus triebgesteuerten Mustern Intelligenz, so kann sich eine Spezies zur Superintelligenz entwickeln. Sie vermag sich vom Staub zu lösen und als umfassende Vielheit zu existieren, sich ihrer selbst auf einer völlig neuen Stufe bewusst, die Struktur des Multiversums bis in die Tiefe begreifend. Eine Vision voller Hoffnung. Und doch birgt gerade sie den Keim unaussprechlichen Schreckens. Payne Hamiller   *   Baxrotas erhob sich wie ein leckgeschlagener Ozeanriese aus dem Meer aus Müll. Die längst miteinander verschmolzenen Halden schufen Berge und Täler, und sie drängten zwischen die Häuser, die sich zweihundert Meter und höher in den bewölkten Himmel schraubten. Dieser Ort war kein Slum mit notdürftig zusammengezimmerten Unterkünften. Es war eine Stadt, wie eine Zivilisation sie errichtete, die sich die Energie des Atoms erschlossen hatte und auch höherdimensionale Phänomene zumindest in Ansätzen nutzte – nur ganz offensichtlich nicht dafür, ihre Umgebung sauber zu halten. Während Pey-Ceyan, langzeitmaskiert als Tiuphorin, Mixandrac und er die Antigravmodule ihrer Anzüge verwendeten, um durch die Straßenschluchten zu navigieren, rief Perry Rhodan die Ergebnisse des Atmosphärenscans auf das Helmdisplay. Das Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch war grundsätzlich für Menschen, Gyanli und Tiuphoren atembar, aber allzu lange hätte er niemandem einen Aufenthalt empfohlen. Die Spuren chemischer Zerfallsprozesse, wie sie für Industrieabfall typisch waren, zersetzten langfristig die Lunge. Die Bürger Baxrotas' mussten flächendeckende medizinische Vorsorge betreiben, um Schäden zu vermeiden. Ein Druckmittel für die Besatzer, die die entsprechenden Einrichtungen jederzeit schließen konnten. Mixandrac orientierte sich an einem hohen Gebäude mit rot leuchtenden Antennen, die durch den Schneefall gut zu erkennen waren, und bog in eine breite Straße ein. Das Licht aus zahllosen Fenstern und die Dämmerung, die wegen der beiden Sonnen sowohl im Westen als auch im Osten die Wolken erhellte, beschienen den Müll, den der Wind über den Boden trieb. An manchen Stellen hatte er sich zu Halden aufgeschichtet, die bis zum dritten Stockwerk aufragten. Verdreckte Behälter, organischer Abfall, unbrauchbare Elektronik, zerschlissene Kleidung, Bauschutt, zerrissene Kabel, dazwischen umherhuschende Kleintiere ... Rhodan war froh, dass der Helmfilter ihn olfaktorisch von der Umgebung isolierte. Auch in Baxrotas setzten die Tiuphoren ihre Vorliebe für verwinkelte Bauwerke um. Die Hochhäuser bestanden aus übereinandergesetzten Blöcken, die sich um eine Zentralachse wanden. Die Konturen zerfaserten in Aufsätzen und Ausläufern. Manche davon überbrückten die Kluft zwischen zwei Gebäuden und schufen so Verbindungstunnel, in denen wandernde Lichter vom Verkehr zeugten. Geschlossene Gleiter verkehrten in der Stadt, wenn auch nicht so viele, wie Rhodan bei dieser Größe vermutet hätte. »Ich wundere mich, wieso sich überhaupt jemand im Freien aufhält«, funkte er auf ihrem Gruppenkanal. Unter ihnen arbeiteten sich Bodenfahrzeuge durch den Müll. Sie bildeten Kolonnen, Räumer mit Schaufeln und Pflügen schufen Gassen im sich ständig verschiebenden Abfall. »Die Gyanli bestehen darauf, dass manche Verkehrsarten den Boden benutzen«, erklärte Mixandrac. »Die Regeln dafür können sich jeden Tag ändern. Als ich das letzte Mal hier war, musste man die Straßen verwenden, wenn man zu einer Bildungsveranstaltung unterwegs war. Der Transport von Lebensmitteln direkt von Gebäude zu Gebäude ist ebenfalls untersagt.« Rhodan schüttelte den Kopf. Er konnte sich nur einen Grund für solche Regelungen vorstellen: die Demütigung der Unterworfenen. Die Trümmer der Raumschlacht traten in die Atmosphäre ein, sie wurden zu feurigen Meteoren. Eine weitere Explosion blitzte zweihundert Meter zu ihrer Linken auf. Überall ertönten Sirenen. »Rettungsdienste sind übrigens auch bodengebunden unterwegs«, ergänzte Mixandrac. »Dein Volk beweist ein bewundernswertes Durchhaltevermögen«, meinte Rhodan. »Leidensfähigkeit«, korrigierte der Tiuphore. »Wir wissen, dass unser Leid belohnt werden wird.« Sie erreichten einen sechseckigen Platz, den drei Hochhäuser umstanden. Eines davon neigte sich bedenklich, in einer seiner Flanken klaffte ein Riss. Oberhalb von fünfzig Meter Höhe war er sehr schmal, verbreiterte sich aber nach unten hin und endete in einem glühenden Krater. Die Struktur drohte nachzugeben, das Knirschen und Knacken der Träger innerhalb des Gebäudes erinnerte an den rasselnden Atem eines Sterbenden. Die Verbindungsbrücken zu den anderen Bauwerken waren größtenteils eingebrochen. Der Einschlag konnte sich erst vor Kurzem ereignet haben, denn der Schnee lag nur dünn auf den Trümmern. Helfer trugen Verletzte aus dem einsturzgefährdeten Haus und luden sie in Bodenfahrzeuge. Gruppen sammelten sich auf dem Platz und in den umliegenden Straßen. Rhodan sah keine Heizelemente. Tiuphoren liebten niedrige Temperaturen, die minus zehn Grad mussten für sie wie ein milder Sommerabend für Terraner sein. Allerdings einer, in dem der Tod vom Himmel regnete, als läge die Stadt unter Beschuss. »Können wir ihnen nicht beistehen?«, fragte Pey-Ceyan. »Das tun wir«, stellte Rhodan hart fest. »Aber wir dürfen uns nicht in Aktivitäten verzetteln, die nur wenigen zugutekommen. Es gibt eine Bedrohung, die nur wir aufhalten können. Wenn überhaupt.« Die Materiesenke, die alles Leben in Orpleyd auslöschen wird. Er schauderte, zum Teil auch vor seiner eigenen Kälte. Logisch war sein Argument unwiderlegbar – was hätte es genützt, ein paar Dutzend Tiuphoren aus diesem Haus zu bergen, wenn dann die Zeit fehlte, zu verhindern, dass Orpleyd zur Materiesenke wurde und Billiarden Intelligenzen starben, die Geretteten eingeschlossen? Aber kommt es wirklich auf jede Minute an? KOSH, das Lot, hatte Orpleyd schon vor Jahrzehntausenden auf diesen Weg gebracht, vermutlich sogar schon vor über zwanzig Millionen Jahren. Damals waren die Tiuphoren ausgezogen, Bewusstseine in ihren Sextadim-Bannern zu sammeln. Aber jetzt sind sie zurück. Die Sammlung ist abgeschlossen. Rhodan war froh, dass ihn Mixandrac von seinen Grübeleien erlöste, indem er auf einen Doppelbau zeigte und erklärte, dass sie ihr Ziel, das Wohnhaus seines Bruders, erreicht hatten. Das Gebäude glich einer kantigen Doppelhelix mit zahlreichen Verbindungsstreben. Eng an der Struktur schwebten sie aufwärts, dem dunklen Himmel entgegen, in dem die glühenden Trümmer die Wolken aufwühlten. Ihre Feuerschweife wirkten wie klaffende Wunden. »Auf dem linken Dach gibt es Probleme«, meldete Pey-Ceyan. Rhodan sah nichts Auffälliges in den Anzeigen. »Fängst du Gedanken auf?« »Nur Fetzen ... aber da ist ... große Angst und ... auch Genugtuung.« »Ist das die Gleiterplattform, die wir ansteuern müssen?«, fragte Rhodan Mixandrac. »Es macht keinen Unterschied. Wenn wir erst einmal im Gebäude sind, können wir jederzeit von einem Turm in den anderen wechseln.« »Dann sehen wir nach dem Rechten.« Rhodan wollte nicht vor allem die Augen verschließen. Auf dem Dach parkten mehrere Gleiter, alle bis auf einen von Schnee bedeckt. Eine große Schale stand in der Mitte der Fläche, daneben war ein Dutzend Tiuphoren versammelt. Zwei Bewaffnete hielten sie in Schach, sodass sie einer einzelnen Frau nicht zu Hilfe kommen konnten. Mit dieser beschäftigten sich zwei weitere Tiuphoren, die sie so weit zurückgedrängt hatten, dass sie unmittelbar an der Kante stand. Die nächste Bö mochte sie in die Tiefe wirbeln. »Ihr lernt es einfach nicht!«, rief einer der beiden, ein bulliger Mann mit einer archaisch anmutenden, metallenen Keule, die sich zum gebogenen Kopfende hin erweiterte. »Ihr wisst doch, wem das Wasser hier gehört!« Ohne sich umzudrehen, zeigte er hinter sich, auf die Schale. »Klesestex schätzt es nicht, wenn ihr Schnee sammelt!«, rief er. »Dann glaubt er, dass es euch nicht recht ist, dass er dieses Viertel mit Wasser versorgt. Das betrübt ihn. Er könnte sich zurückziehen. Und was dann? He? Was willst du dann machen, Quistraca? Willst du so viel Schnee schmelzen, dass du zehntausend Tiuphoren versorgen kannst?« »Der Schnee gehört ihm nicht«, entgegnete sie schwach. Lautlos setzten Rhodan, Mixandrac und Pey-Ceyan auf. Die Tiuphoren an der Schale sahen sie, wussten aber wohl für den Moment nichts mit den drei Gestalten in Anzugkombinationen gyaner und tiuphorischer Anmutung anzufangen. »Immer noch frech!«, brüllte der mit dem Knüppel. »Eigentlich dachte ich, du würdest Vernunft annehmen. Aber so muss ich wohl eine Lektion ...« »... lernen!«, schloss Rhodan den Satz mit aufgedrehten Außenlautsprechern ab. Den Translator ließ er desaktiviert, er war sicher, dass der andere das Anliit der Gyanli verstand. Der Mann wirbelte herum. Sofort fand er in einen breitbeinigen Stand...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.