Copeland | Charlie kriegt die Flatter | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 240 Seiten

Reihe: Die Charlie-Reihe

Copeland Charlie kriegt die Flatter


Deutsche Erstausgabe
ISBN: 978-3-641-23305-1
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 240 Seiten

Reihe: Die Charlie-Reihe

ISBN: 978-3-641-23305-1
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Charlie wird zum Tier
Aaaaaah! Charlieverwandelt sich urplötzlich in alle möglichen Tiere!! Mal in eine Spinne, mal in eine Taube, mal in ein Nashorn ... Von jetzt auf gleich! Egal, wo! Und er hat nicht die leiseste Ahnung, warum und wieso. Ob es daran liegt, dass Charlie es gerade nicht ganz leicht hat im Leben? Ständig muss er sich Sorgen machen: mal um seinen großen Bruder (der liegt im Krankenhaus), mal um seine Eltern (die machen sich Sorgen um seinen großen Bruder), mal um den Klassen-Oberfiesling (der hat Charlie eindeutig auf dem Kieker). Wenn der rauskriegt, was mit Charlie los ist - dann gute Nacht! Und deshalb muss Charlie zusammen mit seinen drei besten Freunden sein neues 'Talent' irgendwie in den Griff kriegen - und zwar SCHNELL!

Gebürtig in Manchester, lebt Sam Copeland jetzt in London, zusammen mit zwei miefigen Katzen, drei miefigen Kindern und einer relativ sauber duftenden Ehefrau. Er ist ein gefragter Tauben-Flüsterer und reist mit seinem einzigartigen Talent, wilde Tauben zu zähmen, um die Welt. Die Bücher um Charlie sind Sams erste Kinderbuch-Reihe und weltweit erfolgreich.
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Kapitel 1 (noch mal)


Das ist Charles McGuffin.

Er ist es nicht . Es ist nur ein Bild von ihm. Logisch.

Charles McGuffin ist absolut nicht so wie du oder ich. Er ist total, ganz und gar anders. Charles ist . Weil Charles sich in Tiere verwandeln kann. Zum Beispiel in Giftnudeln.

Eigentlich war Charlie1 ein ziemlich normaler Junge bis etwa drei Wochen nach seinem neunten Geburtstag.

Er war gerade von seinem zigtausendsten Besuch bei seinem älteren Bruder Okidoki aus dem Krankenhaus zurückgekommen. Okidoki war ziemlich krank und war schon eine Ewigkeit im Krankenhaus. Das war echt ärgerlich, weil Charlie sich sicher war, dass er seinen Bruder inzwischen in FIFA auf der PS4 schlagen könnte, und das beweisen wollte. Außerdem musste die Hütte im Garten repariert werden und Charlie konnte das nicht alleine. Und manchmal wollte Charlie seinen Bruder auch einfach zurück, um mit jemandem Verstecken zu spielen. Alleine Verstecken zu spielen macht nicht besonders viel Spaß – Charlie hatte es ausprobiert.

Wenn du besonders clever bist, hast du dir vielleicht schon gedacht, dass Charlies Bruder nicht in Okidoki heißt, aber wehe dir, solltest du ihn je anders nennen. Bewahre!2

Der richtige Name von Charlies Bruder war Henry, aber weil er sein Leben lang Horror-Henry gerufen wurde, würde er jedem, der ihn bei seinem richtigen Namen ruft, sofort eins auf die Nase verpassen. Er war zwölf Jahre alt, hatte Krankenhäuser satt und könnte Charlie immer noch im Handumdrehen in FIFA schlagen, egal, was Charlie behauptete. Und vielleicht hatte er eine feste Freundin, aber man würde eins auf die Nase kriegen, wenn man sagen würde: „Okidoki hat eine feste Freundin.“ Tatsächlich hat man Glück, wenn man bei einem Gespräch mit Charlies Bruder nicht aus diesem oder jenem Grund eins auf die Nase bekommt.

Sobald Charlie, seine Mum und sein Dad von ihrem Besuch bei Okidoki heimgekommen waren, rannte Charlie direkt nach oben in sein Zimmer. Er schlüpfte ins Bett, unter seine Bettdecke und versuchte nicht an den Großen Scan zu denken, von dem sein Bruder ihm gerade erzählt hatte. Nach einer Weile wischte er sich die Augen und richtete die Bettdecke mit einem Tennisschläger auf, um sein Bett in ein Zelt zu verwandeln. Als das Zelt stabil war und nicht mehr einkrachte, knipste er seine Taschenlampe an und begann in seinem Lieblingsbuch zu lesen. In Charlies Lieblingsbuch ging es um Vulkane. Es gab Bilder von riesigen Explosionen und orangeroter Lava, und er stellte sich gerne vor, dass er dem sicheren Tod entkam, indem er den Vulkan herunterrutschte, auf der Lava surfte und sich unter den Explosionen hinwegduckte.

Der Lärm seiner streitenden Eltern dröhnte tief wie Donner von unten durchs Haus. Charlie klappte sein Buch zu. Er konnte sich nicht konzentrieren. Draußen war es dunkel geworden und im Licht der Straßenlaterne warf der Baum vor Charlies Fenster unheimliche Schatten an seine Zimmerwand. Für Charlies Geschmack sah die Silhouette der Äste ein wenig zu sehr nach langen Hexenfingern mit Krallen aus, also sprang er aus dem Bett und zog die Vorhänge zu.

Und da passierte es zum ersten Mal.

Es begann mit einem Zucken seines Auges. Charlie blieb wie angewurzelt stehen und fühlte, wie sein Augenlid wie verrückt blinzelte. Sein Auge hatte schon früher gezuckt, wenn er müde gewesen war, aber irgendwie fühlte es sich diesmal anders an. Es fühlte sich an, als hätte ihn jemand soeben in eine Steckdose gesteckt. Das Zucken sprang auch auf sein anderes Auge über und beide Augen blinzelten und zuckten.

Ein Gefühl explodierte in seinem gesamten Körper, als wäre er gerade durch ein Stromkabel geschossen worden, als wäre der Strom. Jede Faser seines Körpers zischte und sirrte. Das Zischen und Sirren wurde stärker, bis es sich anfühlte, als würde er in Flammen stehen, allerdings in Flammen stehend eingeklemmt und vibrierend in einer unendlich langen Röhre.

Seine Haut fühlte sich seltsam an. Lebendig. Er betrachtete seinen Arm und sah mit großem Schreck, dass überall aus seiner Haut Haare wuchsen. Seltsamerweise wuchs auch das Zimmer.

Doch nein, wurde Charlie klar, nicht das Zimmer wurde größer – er war es, der schrumpfte! Kleiner und kleiner wurde er und das Zimmer um ihn herum wurde immer größer.

Und sein Körper – Charlie wagte kaum hinzusehen – sein Körper veränderte sich. Komplett. Ihm wuchsen zusätzliche Beine (was ganz genauso eklig ist, wie man es sich nur vorstellen kann). Und schließlich spürte er, wie neue Augen aus seinem Kopf hervortraten (was vielleicht sogar noch ekliger war als die neuen Beine).

Fast sofort begriff Charlie, dass er sich in eine Spinne verwandelte.

Und woher wusste Charlie das?

Er sah sich die an.

Indiz Nr. 1: Charlie war jetzt winzig. Zugegeben, er war auch nicht besonders riesig gewesen, bevor er sich verwandelt hatte, aber er konnte eine getrocknete Aprikose unter seinem Bett sehen, die er sich für Notzeiten aufgespart hatte, und er war jetzt etwa so groß wie diese Aprikose. Und für gewöhnlich sind normale neunjährige Jungen nicht so groß wie getrocknete Aprikosen.

Indiz Nr. 2: Charlie zählte seine Beine und hatte acht davon, was für einen Menschen etwa sechs zu viel sind, aber genau die richtige Anzahl für eine Spinne.

Indiz Nr. 3: Er war vollständig mit kurzen braunen Haaren bedeckt. Zwar war jemand, der mit Haaren bedeckt ist, nicht automatisch kein Mensch – nehmen wir zum Beispiel Charlies Onkel Pete. Onkel Pete war einmal mit Charlie schwimmen gegangen, und als er sein T-Shirt auszog, war sein Rücken dermaßen mit dicken Haarbüscheln bedeckt gewesen, dass ein Gorilla vor Neid erblasst wäre. Alle anderen Kinder waren stehen geblieben und hatten Onkel Pete mit großen Augen und offenem Mund angestarrt, als er mit im Winde flatternden Rückenhaaren ins Becken gestiegen war. Charlie hatte versucht zu vergessen, dass das je passiert war, aber je mehr er versuchte, Onkel Petes haarigen Rücken zu vergessen, desto tiefer brannte er sich ihm ins Gedächtnis, denn so lästig kann das Gedächtnis sein.

Indiz Nr. 4: Charlie konnte fast komplett einmal hinter sich schauen, ohne sich umdrehen zu müssen. Er tastete mit einem seiner neuen, langen, spindeldürren schwarzen Beine nach oben und zählte seine Augen. Er hatte acht.

Acht Beine? Acht Augen? Seeehr verdächtig.

Also besah sich Charlie all die verdächtigen Indizien und zählte klein + haarig + acht spindeldürre schwarze Beine + acht Augen zusammen, und als Ergebnis kam Spinne heraus, denn es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass Spinnen haarig sind und acht Beine und acht Augen haben. Weniger bekannt ist, dass Spinnen auch acht Popos3 haben, was sowohl eklig als auch schwierig ist und die Spinnen zudem eine Menge Geld für Klopapierrollen kostet.

Charlie saß auf dem Boden und dachte über seine missliche Lage nach. Er hatte sich in eine Spinne verwandelt, und er hatte keine Ahnung, wie man spinnisierte. Er hatte eine Menge Übung darin, ein Junge zu sein, aber keinerlei Übung im Spinnesein. Nachdem Charlie eine Weile einfach so als Spinne dagesessen hatte, schmiedete er einen Plan. Der Plan bestand aus zwei einfachen Schritten. Und die waren:

Schritt 1:

Schritt 2: seine Mum zu Hilfe rufen.

Den ersten Schritt seines Plans setzte er erfolgreich um. Vor allem ruderte er dafür mit seinen spindeldürren Beinen in der Luft. Nachdem er eine angemessene Weile lang Panik geschoben hatte, versuchte Charlie Schritt 2 umzusetzen.

Schritt 2 ging schief. Und warum ging Schritt 2 schief? Hast du je eine Spinne schreien hören? Nein. Natürlich nicht. Weil Spinnen nicht schreien können. Spinnen können weder murmeln noch flüstern, noch reden oder quatschen oder in irgendeiner Form tratschen, plappern oder jodeln und sie können ganz bestimmt nicht um Hilfe rufen.

Nach kurzem lautlosem Schreien und wütendem Beineschwenken setzte sich Spinnen-Charlie auf den Boden neben die fusselige Aprikose und musste einsehen, dass Schritt 2 seines Plans einfach nicht klappen konnte. Also beschloss er auf Schritt 1 zurückzugreifen und diesen zu wiederholen.

Panik!!!

1 Obwohl er Charles heißt, kürzt ihn jeder mit Charlie ab, was ziemlich albern ist, weil es keine Buchstaben spart.

PS: Das hier nennt man eine Fußnote. Man nennt es so, weil schlaue Leute im alten Griechenland, wenn ihnen etwas echt Wichtiges eingefallen war und sie es unbedingt aufschreiben mussten, um es nicht zu vergessen, aber gerade kein Papier zur Hand hatten, es sich auf den Fuß schrieben.

Ehrlich gesagt bin ich mir nicht ganz so sicher, ob das wirklich stimmt. Verlass dich in diesem Fall lieber mal nicht auf mich.

2 Sehr gut gesehen! Noch eine Fußnote. Wahrscheinlich fragst du dich, was „bewahre“ heißt. Tja, nur Eltern und Lehrer dürfen „bewahre“ sagen … So lautet das Gesetz. Richtig lustig wird’s aber, wenn du beim nächsten Mal, wenn ein Lehrer oder ein Elternteil „bewahre“ sagt, fragst, was das heißt. Was es genau heißt. Wahrscheinlich wirst du sehen, wie ihnen die Köpfe rauchen, und du wirst noch mehr Ärger bekommen, aber das ist es...


Schröer, Silvia
Silvia Schröer, geboren 1972, studierte Germanistik und Geschichte in Frankfurt am Main und Paris. Eigentlich wollte sie Lehrerin werden, aber dann siegte doch ihre Liebe zu Büchern. Sie arbeitete viele Jahre als Verlagslektorin, bevor sie anfing auch zu übersetzen und selbst Geschichten zu schreiben. Sie lebt in einem Männerhaushalt mit Ehemann und vier Söhnen in Heidelberg.

Wegner, Stefanie
Stefanie Wegner und Timo Müller-Wegner haben beide Kommunikationsdesign in Hamburg studiert und arbeiten als freiberufliche Illustratoren. Mittlerweile haben sie über 50 Bücher illustriert. Sie leben mit ihrem Sohn in Hamburg.

Copeland, Sam
Gebürtig in Manchester, lebt Sam Copeland jetzt in London, zusammen mit zwei miefigen Katzen, drei miefigen Kindern und einer relativ sauber duftenden Ehefrau. Er ist ein gefragter Tauben-Flüsterer und reist mit seinem einzigartigen Talent, wilde Tauben zu zähmen, um die Welt. Die Bücher um Charlie sind Sams erste Kinderbuch-Reihe und weltweit erfolgreich.



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