E-Book, Deutsch, Band 2674, 144 Seiten
Reihe: Julia
Collins Gefangen auf der Insel der Leidenschaft
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7515-2510-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2674, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7515-2510-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Gestrandet mit dem sexy Feind! Solange Evelina denken kann, herrscht zwischen ihrer Familie, den Viscontis, und den Blackwoods eine erbitterte Fehde. Und nun hat es sie ausgerechnet mit dem arroganten Tycoon Domenico Blackwood auf eine einsame Insel vor der australischen Küste verschlagen. Noch schlimmer: Zwischen ihnen brennt das Verlangen lichterloh! Eine Inselnacht lang will Evelina das auskosten, will Domenico spüren und sich sinnlich verwöhnen lassen. Es wird für immer ihr Geheimnis bleiben, schwört sie. Doch da irrt die junge Schönheit sich gründlich ...
Dani Collins verliebte sich in der High School nicht nur in ihren späteren Ehemann Doug, sondern auch in ihren ersten Liebesroman! Sie erinnert sich heute immer noch an den atemberaubend schönen Kuss der Helden. Damals wurde ihr klar, dass sie selbst diese Art von Büchern schreiben möchte. Mit 21 verfasste sie ihren ersten Roman und übte trotz verschiedener Bürojobs seither unerbittlich. Sie probierte sich an verschiedenen Genres, kehrte aber immer wieder zu ihrer Leidenschaft, den Liebesromanen, zurück. Oft dient ihr als Inspiration ihre eigene Überzeugung, dass man sein Happy End findet, wenn man bereit ist, sich voll und ganz reinzuhängen. Sie selbst hatte damit Glück, mit ihrem Mann lebt sie heute am idyllischen Christina Lake in Kanada. Ab und an gelingt es Doug, seine Frau von einer Schreibpause zu überzeugen. Das gemütliche Dachbodenbüro wird meist verlassen, um ihre zwei erwachsenen Kinder zu besuchen.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Evelina Visconti las die Nachricht ihres Bruders. Jackson fragte, in welchen Klub sie und ihre Freundinnen heute Abend gehen wollten. Bestimmt hatte ihre Mutter ihn sofort angerufen, als Eve geschrieben hatte, sie würde heute Abend nicht zu Hause sein.
Sie schrieb zurück, ohne seine Frage zu beantworten.
Richte Mom aus, ich melde mich morgen.
Nur Sekunden später schaute ihre Freundin Hailey von ihrem Telefon auf.
„Dein Bruder möchte wissen, wohin wir heute Abend gehen. Er will extra aus Neapel kommen, um uns zu begleiten. Ich sage ihm besser nicht, dass wir in Wirklichkeit in Budapest sind, oder?“
„Nein.“ Eve seufzte genervt. Warum war ihre Familie so?
Eve war einundzwanzig. Sie hatte gerade ihr Studium an der Uni abgeschlossen, trotzdem behandelte ihre Familie sie weiterhin wie ein Kind. Dabei war es nicht so, als würde sie dauernd Unsinn anstellen. Sie hatte zielstrebig auf ihren Abschluss hingearbeitet, Partys hatten sich auf die Semesterferien beschränkt und waren nie ausgeartet. Dass sie ab und zu ein Glas Wein trank, war schon das volle Ausmaß ihrer Exzesse gewesen.
Aber nun waren die Prüfungen durch, und ihre Freundinnen hatten sie gedrängt, mit ihnen nach Italien zu kommen. Dort hatte ihre Freundin Hailey ihren Onkel allerdings spontan überredet, sie alle nach Budapest zu fliegen, um durch die berüchtigten Ruinenbars touren zu können.
Eves Mutter Ginny hatte es schon nicht gefallen, dass sie nach Amalfi geflogen war. Sie hatte eigentlich geplant, Eve einem potenziellen Ehemann vorzustellen.
Ginny Visconti hatte es schon reichlich Geduld gekostet abzuwarten, bis ihre Tochter den Abschluss in der Tasche hatte. Ihre eigene Ehe mit Romeo Visconti war von ihrer reichen amerikanischen Familie ausgehandelt worden, als sie erst neunzehn gewesen war. Um Liebe war es dabei nicht gegangen. Ihr Mann leitete die Visconti Group, einen international führenden Hotelkonzern, und Ginny hatte ihren Teil geleistet, indem sie ihm drei Söhne schenkte, im Abstand von jeweils zwei Jahren, pünktlich wie ein Uhrwerk.
Dann kam sieben Jahre später unerwartet noch ein Mädchen auf die Welt. In vielerlei Hinsicht war Eve das verwöhnte Nesthäkchen, das immer versuchte, seinen Brüdern nachzueifern. Ihre Mutter allerdings hielt sie vom Toben und Herumtollen ab, zwängte sie in Kleider und bestand darauf, dass sie sich „wie eine junge Dame“ verhielt.
Seit Eve frauliche Kurven entwickelt hatte, sprach Ginny Visconti über Heiratsaussichten und zukünftige Ehemänner. Eve kam es oft so vor, als wäre es ihre einzige Existenzberechtigung, durch eine Heirat die Macht und das Vermögen der Visconti-Dynastie zu mehren. Dass ihre Mutter so weit ging, ihr sogar ihren Bruder Jackson als Anstandsdame auf den Hals zu hetzen, damit sie bloß nicht vom rechten Weg abkam, löste in ihr eine verspätete Trotzreaktion aus. Wütend tippte Eve eine Nachricht an Jackson ins Handy.
Lass meine Freundinnen in Ruhe! Ich fliege Montag zurück nach New York.
Dann stellte sie das Telefon stumm und steckte es in ihre Umhängetasche. „Wäre es nicht langsam an der Zeit, tanzen zu gehen?“
Alle in der Runde nickten. Sie hatten den Abend in einem kleinen Café begonnen und danach in einer Billardkneipe Cocktails getrunken, nun machten sie sich auf den Weg in eine Steinfabrik aus dem späten achtzehnten Jahrhundert, ein wahres Labyrinth aus Bars, Bühnen und Tanzflächen. Die ehemalige Fabrik war ein Teil der berühmten Budapester Kneipenszene, die sich in den verlassenen Gebäuden der Altstadt etabliert hatte.
„Wenn ihr mit jemandem mitgeht, gebt dem Rest von uns Bescheid, ja?“, sagte Hailey. „Was mich angeht, könnt ihr fest davon ausgehen, dass ich das tue. Ich sehe euch dann morgen – übernächtigt und mit schlechtem Gewissen.“
Die Übrigen lachten, nur Eve lächelte schwach. Sie war noch nie mit jemandem mit nach Hause gegangen. Gelegentlich verabredete sie sich – meistens mit einem Mann, mit dem ihre Mutter sie unbedingt verkuppeln wollte. Sie hatte auch schon reichlich Frösche geküsst, aber es war kein Prinz darunter gewesen. Und mit keinem Mann hatte sie bisher Sex haben wollen. Ihre Mutter erwartete ohnehin von ihr, bis zu ihrer Hochzeit Jungfrau zu bleiben. Das war natürlich hoffnungslos altmodisch, aber Eve war so mit ihrem Studium beschäftigt gewesen, dass sie gar keine Zeit für Experimente oder Akte der Rebellion gehabt hatte. Der doppelte Masterstudiengang in Marketing und Hotelmanagement hatte ihr volles Engagement erfordert.
In Gegenwart ihrer Freundinnen fühlte sie sich im Moment wie eine alte Jungfer. Alle sahen sich nach potenziellen Partnern um, als sie die erste Bar betraten, in der elektronische Musik von den Steinwänden widerhallte und bunte Lichter flackerten.
Eve bestellte sich lieber keinen weiteren Drink. Sie mochte es nicht besonders, am nächsten Morgen verkatert aufzuwachen. Stattdessen steuerte sie direkt auf die Tanzfläche zu. Dort blieb sie mehrere Lieder lang, bevor sie sich außer Atem an den Tresen drängte, um sich ein Mineralwasser zu bestellen.
Als sie, ihr Glas in der Hand, an der Ecke der Theke stand, erweckte lautes Gelächter ihre Aufmerksamkeit. Gerade war eine Gruppe junger Männer hereingekommen, anscheinend auf einem Junggesellenabschied, wenn sie die Plastikkette, die einer der jungen Männer trug, richtig deutete. Sie war um seinen Arm gewunden. Die Kugel, die daran hing, war anscheinend voller Alkohol. Unter dem Johlen seiner Freunde nahm er daraus einen tiefen Schluck.
Nur ein Mann stach aus der Gruppe heraus. Etwas in Eve erwachte, als sie ihn genauer ansah. Er war älter als die übrigen, sie schätzte ihn auf knapp dreißig. Und er hatte augenscheinlich Geld. Das kurzärmlige Button-Down-Hemd entblößte seinen fantastischen Bizeps und eine Uhr von Cartier am Handgelenk. Seine Bartstoppeln standen ihm. Er hatte sich das dunkle Haar aus der Stirn gestrichen, sodass man die geraden Augenbrauen sah. Sie schienen zu sagen, er wäre kein Typ für Kompromisse.
Er lächelte nicht. Schon eher wirkte er unendlich gelangweilt.
Das entlockte ihr ein leises Lachen.
In diesem Moment wandte er den Kopf in ihre Richtung. Durch die flackernden Lichter des Klubs brannte sich sein Blick geradewegs in ihre Augen.
Eve spürte ein Flattern im Magen, reine, pure Faszination. Aber sicherheitshalber sah sie sich einmal kurz um. Wirklich? Du meinst mich?
Der Mann sagte etwas zu seinen Begleitern und bahnte sich dann langsam einen Weg durch die Menge auf sie zu.
Ihr Herz schlug im Staccato.
Im letzten Moment bog der Fremde ab zur Bar, wo er eine Kreditkarte schwenkte und seine Bestellung aufgab.
So viel dazu. Anscheinend hatten Eves Freundinnen gelogen, als sie gesagt hatten, ihr pinkes Neckholder-Top und der mit Pailletten besetzte Minirock sähen heiß aus. Vielleicht lag es auch daran, dass es ihr an Kurven mangelte. Sie ging gern joggen, wenn sie gestresst war, und jetzt, nach den Prüfungen, war sie schlank wie ein Windhund. Ihre Mutter versuchte immer, sie dazu zu bewegen, gepolsterte BHs zu tragen, aber Eve ließ den BH eigentlich lieber ganz weg.
„Bist du allein hier?“
Eve erstarrte, als hätte sich ein Panther an sie herangeschlichen.
Mr. Groß, Dunkel und Gutaussehend stand auf einmal direkt neben ihr und beugte sich vor, damit er sie nicht anbrüllen musste. Seine Stimme klang wie dunkle Schokolade – zu dunkel und erdig, um süß zu sein, trotzdem die reine Versuchung.
Schnell schüttelte sie den Kopf. „Ich bin mit Freundinnen hier.“ Sie deutete auf die Tanzfläche, aber das verriet ihm natürlich nicht, wer zu ihr gehörte.
War es sein Aftershave, das sich wie eine Umarmung um sie legte? Eine köstliche Mischung aus Muskat und Nelke, Zeder und Zitrus, Bergamotte und schwarzem Pfeffer. Die Ausstrahlung von Macht, die ihn umgab, war überwältigend und hüllte sie ein wie ein Energiefeld, dessen statische Effekte ihren ganzen Körper aufluden.
Sie wollte ihn berühren. Das war alles, woran sie denken konnte, als sie den Blick über ihn wandern ließ.
„Wie alt bist du?“ Er klang wie ein Amerikaner. Wie sie.
Es ärgerte Eve, dass er anscheinend glaubte, sie sei nicht volljährig.
„Fast zweiundzwanzig“, sagte sie spöttisch.
„Einundzwanzig also“, wiederholte er genauso spöttisch und zog sich ein bisschen von ihr zurück.
„Wie alt bist du?“ Sie wollte, dass er wieder näher kam.
„Fast zu alt für einundzwanzig.“ Er drehte sich um und nahm das Tablett mit den bestellten Shots von der Theke. Mühelos balancierte er es auf einer Hand. Er bot ihr von den Gläsern an, bevor er sich selbst eins nahm.
„Ich bin Dom.“
Kurz für dominant. Das passte. Eve hatte genügend erotische Romane gelesen, um sich ihn als jemanden vorzustellen, der gern die Kontrolle übernahm, besonders beim Sex.
Ein Schauer durchlief sie, von Kopf bis Fuß.
„Eve“, stellte sie sich vor und nahm sich einen Drink vom Tablett. Sie tranken beide, bevor er ihr zunickte und das Tablett zu seinen Freunden hinübernahm.
Eve atmete tief ein. Das Brennen erfüllte ihre Brust und ihren Bauch. Sie stellte das leere Glas auf dem Tresen ab und...