E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten
Reihe: Happy Ever After Reihe
Colgan Happy Ever After - Wo das Glück zu Hause ist
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-492-99563-4
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Roman | Romantik in den schottischen Highlands
E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten
Reihe: Happy Ever After Reihe
ISBN: 978-3-492-99563-4
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt nördlich von Edinburgh. Ihre Romane sind internationale Erfolge und stehen jeweils wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
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An meine Leser
In diesem Buch findet sich keine Widmung, weil der ganze Roman euch gewidmet ist – den Lesern. Allen Lesern.
Hier geht es nämlich ums Lesen und um Bücher sowie darum, auf welche Art diese Dinge das Leben verändern. Ich finde, das tun sie stets zum Guten hin. Mein Roman handelt auch davon, wie es sich anfühlt, umzuziehen und einen Neuanfang zu wagen (wie ich es im Leben schon oft getan habe), und vom Einfluss unseres gewählten Wohnortes auf unsere Gemütslage. Ebenfalls erörtert er die Frage, ob man im echten Leben eigentlich so eine Liebesgeschichte wie in Büchern erleben kann, und es geht auch um Käse. Ich bin nämlich gerade an einen Ort gezogen, an dem viel Käse hergestellt wird, und kriege einfach nicht genug davon. Es kommt auch ein Hund namens Parsley vor.
Vor allem aber viele Bücher, weil unsere Heldin, Nina Redmond, davon träumt, eine Buchhandlung zu eröffnen.
Deshalb folgen jetzt ein paar nützliche Tipps dazu, wo man am besten liest, man sollte es dabei nämlich so bequem wie möglich haben. Falls ich einen wirklich offensichtlichen Ort vergessen haben sollte oder ihr das alles ganz anders macht, dann schreibt mir doch auf Facebook oder unter @jennycolgan bei Twitter. Ich bin nämlich der altmodischen Überzeugung, dass Lesen ein schützenswertes Gut ist. Und ich hoffe wirklich, dass ihr bei der Lektüre dieses Buches so viel Freude habt wie ich beim Verfassen, wo auch immer ihr es lesen mögt.
Badewanne
Ich entspanne mich gern abends um Viertel vor zehn in der Wanne, was meinen Ehemann in den Wahnsinn treibt. Er ist nämlich für die Temperatur zuständig (die nur etwas unter der der Sonne liegen sollte) und muss ständig Wasser nachlaufen lassen. Für mich ist die Wanne ein wahrer Luxus, nur Badeöle mag ich gar nicht. Die machen alles klebrig, deshalb finde ich sie eher eklig. Egal, darum geht es auch gar nicht, sondern ums Schmökern in der Wanne. Natürlich sind Taschenbücher dafür ideal, und im schlimmsten Fall kann man sie nachher auf der Heizung wieder trocknen (wie bei den von Leser zu Leser weitergegebenen Harry Potter-Büchern meiner Kinder, die alle verzogen und gewellt sind). Aber ich lese im Bad auch viel auf meinem E-Reader und verrate euch jetzt ein Geheimnis: Dabei blättere ich mit der Nase um. Vielleicht seid ihr ja nicht mit so einer prächtigen schottisch-italienischen Peter-Capaldi-Nase gesegnet wie ich. Aber mit ein bisschen Übung werdet ihr schnell feststellen, dass man so problemlos eine Hand im Wasser liegen lassen und trotzdem leicht umblättern kann. Falls bei euch zu Hause gern Leute unangemeldet ins Badezimmer platzen, solltet ihr aber vielleicht die Tür abschließen. Meiner Erfahrung nach sorgt dieser Anblick nämlich für große Heiterkeit.
Meine Freundin Sez benutzt beide Hände, steckt ihren E-Reader vorher aber in eine Plastiktüte. Sehr vernünftig.
Bett
Das einzige Problem beim Lesen im Bett besteht darin, dass es ein viel zu kurzes Vergnügen ist – nur zwei, drei Seiten, und der Schlaf gewinnt die Überhand. Falls es ein besonders langer Tag war, nickst du vielleicht ein paarmal kurz ein und reißt dich wieder zusammen, bevor du endgültig einschläfst. Und wenn du beim nächsten Mal wieder zu diesem Buch greifst, fragst du dich vielleicht, ob es darin wirklich um ein rosafarbenes Einhorn ging, das du im Schlafanzug durch einen Prüfungsraum verfolgt hast. Nein, lautet dann die Antwort, das alles wirst du in diesem Buch nicht finden. Du bist einfach nur eingeschlummert und musst deshalb wohl ein paar Seiten zurückblättern.
Ich habe aber vorsorglich allen Figuren in meinem Roman ganz unterschiedliche Namen gegeben. Es gibt nichts Schlimmeres, als spätabends irgendetwas über eine Cathy und eine Katie zu lesen, und man muss den Leuten das Leben ja nicht unnötig schwer machen.
Sonnenliege
In den Ferien ist so eine Liege einfach perfekt zum Schmökern, und ich konnte im Laufe meines Lebens oft am abends vorhandenen Sonnenbrand die Qualität der jeweiligen Lektüre ablesen.
Allerdings stellt man sich da schon die Frage, wie man das Buch am besten hält. Wenn man es in die Luft reckt, werden die Arme irgendwann schwer. Mal abgesehen davon, wird die Urlaubsbräune dann von einem großen buchförmigen Fleck gestört (der in manchen Kreisen allerdings als cool gilt, glaube ich). Da man mit Blick in die Sonne liest, kneift man dabei auch sehr unansehnlich die Augen zusammen.
Mit dem Buch im Schneidersitz auf einem Handtuch zu hocken ist auch nicht sehr elegant (zumindest nicht bei mir, weil ich einen leichten Buckel habe).
Positioniert man sich bäuchlings, schwitzt man auf das Buch, außerdem bohrt sich einem das Plastik der Liege in den Körper. Am besten besorgt man sich eine von diesen fantastischen Liegen für alte Damen, die einen eigenen kleinen Sonnenschirm haben. Ja, natürlich sehen die albern aus. Aber hey, man ist trotzdem allen anderen überlegen, finde ich, weil man auf diese Weise bequem lesen kann.
Auf der Straße
Früher war es einmal völlig akzeptabel, mit einem Buch vor der Nase die Straße entlangzulaufen. Die Leute sind dann mit nachsichtigem Lächeln beiseitegetreten, weil sie sich nur zu gut an Situationen erinnert haben, in denen sie selbst eine Lektüre einfach nicht aus der Hand legen konnten. (Ich habe mal in der Londoner U-Bahn beobachtet, wie eine junge Frau sich das Handgelenk in einem Halteriemen verrenkt hat, weil sie in Bank umsteigen und gleichzeitig Eine gute Partie zu Ende lesen wollte.)
Heutzutage starren jedoch alle unentwegt auf ihr blödes Handy, um es bloß nicht zwei Sekunden zu spät mitzubekommen, falls irgendjemand ein Hundefoto auf Facebook liken sollte. Einfach nur die Straße entlangzugehen ist daher auch ohne Taschenbuch vor der Nase zum reinsten Hindernislauf geworden. Lasst deshalb die gebotene Vorsicht walten!
Lesekreis
Wenn du meinen Roman für einen Lesekreis liest, dann kann ich mich nur entschuldigen, weil du vermutlich gerade um 2.15 Uhr in der Nacht vor dem Treffen damit anfängst. Ich fühle mich ja immer ein bisschen in die Schulzeit zurückversetzt, wenn mich jemand zur Lektüre eines bestimmten Buches zwingt. Und hey, wenn ich Lust auf Hausaufgaben hätte, würde ich mich doch für diesen Abendkurs einschreiben, den ich schon ewig machen will, für den ich aber irgendwie nie die Zeit finde.
Wenn man ein Buch in Eile lesen muss, dann meistens für den Fall, dass jemand fragt: »Und, wie fandest du das Ende?« Sonst muss man nämlich mit wissender Miene nicken und dabei verzweifelt hoffen, dass der Autor nicht auf der Zielgeraden getrickst und die ganze Geschichte noch einmal auf den Kopf gestellt hat. (Ist mir das schon einmal passiert? Na, und ob!) Lasst mich euch daher versichern: Dieser Roman nimmt keine überraschende Wendung. Obwohl ich natürlich genau das behaupten würde, wenn ich mit dem Schluss überraschen wollte …
Hängematte
Als ich jünger war, habe ich einen wunderbaren Mann kennengelernt, der mir eine Hängematte gekauft und sie für mich auf meiner winzigen und äußerst gefährlichen Dachterrasse aufgehängt hat. Dort habe ich viele schöne Stunden damit verbracht, einfach nur hin und her zu schaukeln und zu lesen, Käsechips zu knabbern und an meinen tollen, gut aussehenden Freund zu denken.
Dann, mein teurer Leser, habe ich ihn geheiratet, und wir haben uns einen Haufen Kinder sowie einen Hund zugelegt und sind an einen Ort gezogen, an dem es immer regnet. Die Hängematte muss in irgendeinem Lagerraum gelandet sein. Und das, meine Freunde, ist wohl das viel beschworene Happy End.
Gemopste Lesezeit
Ah, meine liebste Gelegenheit zum Lesen! Ich komme oft absichtlich zehn Minuten zu früh, wenn ich die Kinder vom Schwimmen abholen muss, oder bleibe nach dem Einkaufen noch eine Viertelstunde im Auto sitzen, um der Welt ein bisschen Zeit für mich und mein Buch abzutrotzen. Die haben wir beide uns verdient, und ich genieße sie ganz besonders.
Pendeln
Pendeln ist einfach perfekt, wenn man den Dreh erst raushat. Guckt euch doch mal den glasigen Blick der Menschen an, die diesen komplizierten, zauberhaften Tanz durch öffentliche Verkehrsmittel jeden Tag auf sich nehmen. Aber gerade deshalb, weil Pendeln so ein straff organisierter Vorgang ist, kann uns das Gehirn für exakt die wenige zur Verfügung stehende Zeit in ferne Welten entführen. Packt euer Handy weg – dieser ganze Mist kann auch noch warten, bis ihr bei der Arbeit seid. Das hier ist eure Belohnung dafür, dass ihr pendeln müsst.
Auf Reisen
Reisen ist nicht dasselbe wie Pendeln. Wie ihr euch vorstellen könnt, bin ich absolut dagegen, dass man bald auch in Autos und Flugzeugen Zugang zum WLAN hat, obwohl es natürlich so kommen muss. Reservier im Flieger immer im Voraus einen Fensterplatz, stöpsel Kopfhörer ein, und such im Bordradio nach irgendetwas Entspannendem. Dann darfst du dich für ein paar Stunden in dein Buch vertiefen.
Gut, vermutlich wirst du kurz abgelenkt sein, wenn sich der Getränkewagen nähert. Aus Angst, übersehen zu werden, wird man dann ganz kribbelig und kann sich nicht mehr konzentrieren. Leg das Buch in diesem Moment besser beiseite, und wirf einen Blick in eine Zeitschrift. Tu so, als wärst du ganz relaxed und würdest dir keine Gedanken darüber machen, ob du gleich bedient wirst oder nicht.
Ich hab auch schon mal versucht, auf einem Billigflug gleichzeitig zu essen, zu trinken, Musik zu hören und zu lesen. Probier das lieber nicht, falls du nicht ein ordentliches Budget für die Reinigungskosten deiner Mitreisenden hast.
Züge hingegen sind geradezu fürs Lesen gemacht. Meiner Ansicht nach ist es besser, gute Kopfhörer mitzubringen, als sich in...




