Colgan | Die kleine Sommerküche am Meer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten

Reihe: Floras Küche

Colgan Die kleine Sommerküche am Meer

Roman
18001. Auflage 2018
ISBN: 978-3-492-97988-7
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten

Reihe: Floras Küche

ISBN: 978-3-492-97988-7
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Köstliche Unterhaltung vor traumhafter Kulisse: Liebe  in den schottischen Highlands in Jenny?Colgans? Roman?für den Urlaub  In »Die kleine Sommerküche am Meer«?entdeckt die junge Flora durch das Kochen ihre Liebe zu ihrer Heimat Schottland wieder.??   Vom pulsierenden London auf eine verschlafene Insel? Der Albtraum für Flora McKenzie - sechsundzwanzig, mit rotblassem Haar und unglücklich in ihren Chef Joel verliebt. Zugegeben, so richtig gut läuft es nicht in London. Und trotzdem ist sich die junge Anwältin sicher: Sie gehört in die Großstadt.??   Nur widerwillig kehrt Flora deshalb für einen Auftrag auf ihre schottische Heimatinsel Mure zurück. Plötzlich wird sie wieder in ihr altes Leben geworfen, mitsamt ihrem anstrengenden Vater und den immer lauten Brüdern. Doch dann findet sie das Kochbuch ihrer verstorbenen Mutter und entdeckt eine längst verschüttet geglaubte Verbindung zu ihrer Vergangenheit.   Durch das Kochen lernt sie ihre Heimat - und sich selbst - von einer ganz neuen Seite kennen. Leidenschaftlich macht sie sich daran, dem kleinen Lokal am Hafen neues Leben einzuhauchen. Doch der Neuanfang gelingt nur, wenn Flora lernt, mit ihrer Vergangenheit Frieden zu schließen.   Romantische Komödie mit leckeren Rezepten zum Nachkochen?  Wie schon die Bände ihrer Erfolgsreihe um »Die kleine Bäckerei am Strandweg« verzaubern Jenny?Colgans?Romane über Floras Küche?mit einer charmanten Heldin, einer leichtfüßigen Story und leckeren Rezepten. Die schottischen Köstlichkeiten im Buch wie?Shortbread?oder Apfel-Frangipane-Kuchen machen das Buch zum Rundum-Genuss!   Leichtfüßige Urlaubslektüre in handlicher Taschenbuchausgabe??   In ihrer Roman-Reihe lässt Bestsellerautorin Jenny?Colgan? ihre Leserinnen und Leser tief eintauchen in die leicht schroffe und doch so herzerwärmende Atmosphäre der schottischen Highlands ... und ein klein wenig den Alltag vergessen.

Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt nördlich von Edinburgh. Ihre Romane sind internationale Erfolge und stehen jeweils wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
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KAPITEL 1

Seid ihr schon mal nach London geflogen? Eigentlich hatte ich hier geschrieben, Ihr wisst ja, wie das ist, wenn man im Anflug auf London ist, aber dann hab ich mir gedacht, das könnte vielleicht anmaßend klingen. So als wollte ich sagen, Hey, ich fliege schließlich dauernd durch die Gegend!, während ich in Wirklichkeit immer diese Billigflüge buche, für die ich dann morgens um halb fünf aufstehen muss. Deshalb finde ich in der Nacht vorher kaum Schlaf, und letztlich kostet die Reise mit der Anfahrt und dem überteuerten Flughafenkaffee dann mehr, als wenn ich von vorneherein einen Flug zu einer vernünftigen Uhrzeit gebucht hätte … aber na ja.

Also.

Falls ihr je im Anflug auf London wart, dann wisst ihr sicher, dass man dort oft in die Warteschleife geschickt wird und dann in der Luft Runden dreht, bis man endlich die Landeerlaubnis bekommt. Mich stört das eigentlich nicht, ich schaue mir gern die riesige Stadt von oben an, voll von unfassbar vielen Menschen, die dort geschäftig hin und her laufen. Ich mag die Vorstellung, dass jeder einzelne von ihnen voller Hoffnungen, Träume und Enttäuschungen ist, Straße um Straße um Straße voll mit Millionen und Millionen Seelen und Träumen.

Diesen Gedanken finde ich immer auf wohlige Art überwältigend.

Wenn ihr mit dem Flieger über London kreisen würdet, würde sich unter euch eine riesige, endlose Fläche erstrecken. Im von erstaunlich vielen grünen Flecken durchzogenen Westen sieht es fast so aus, als könnte man die ganze Stadt durchqueren, ohne dabei jemals ihre Parks zu verlassen; im engen, dunstigen Osten sind die Straßen und Plätze hingegen verstopfter. Am Fluss glänzt das Riesenrad in der frühen Morgensonne, und die Schiffe ziehen auf dem manchmal schmutzigen, manchmal glitzernden Wasser vorbei. Dort scheinen die riesigen, gläsernen Gebäude fast gegen den Willen der Menschen aus dem Boden geschossen zu sein. Nach und nach verändert sich London unter euch, ihr fliegt am Millennium Dome vorbei, sinkt immer tiefer und entdeckt dann die leuchtende Spitze des Canary-Wharf-Komplexes. Sein Wolkenkratzer war einst der höchste des Landes, und es gibt dort einen Bahnhof mitten im Gebäude, was 1988 wohl ziemlich beeindruckend gewesen sein muss.

Stellen wir uns jetzt mal vor, wir fliegen weiter, und das wäre hier wie bei Google Maps. Mit dem Unterschied, dass sich die Bilder unter uns bewegen und dass wir jetzt mal an alles ranzoomen, nicht bloß an unser eigenes Haus. (Oder mache das nur ich?)

Wenn ihr näher rangehen würdet, würde alles bald nicht mehr so friedlich aussehen, nicht mehr so, als würdet ihr wie ein Gott darauf hinuntersehen. Man würde schnell bemerken, wie schäbig die Stadt wirkt, wie voll es ist und wie sich die Menschen selbst um sieben Uhr morgens schon aneinander vorbeischieben. Erschöpft aussehende Straßenkehrer machen sich nach ihrer Schicht auf den Heimweg und schwimmen gegen den Strom aus eifrigen jungen Anzugträgern mit Stiefeln und ihren weiblichen Pendants. Da drängen sich Büroangestellte und Verkäufer und Handyreparierer und Uber-Fahrer und Fensterputzer und Big-Issue-Verkäufer und viele, viele Männer mit Leuchtwesten, die irgendwas Geheimnisvolles mit Verkehrshütchen anstellen. Jetzt haben wir den Erdboden fast erreicht, sausen um Ecken und folgen den Gleisen der Docklands Light Railway, deren Fahrgäste sich auch durch die morgendlichen Menschenmassen kämpfen müssen, da gibt es leider kein Entkommen. Wenn man die Ellbogen nicht einsetzt, kriegt man keinen Sitz-, womöglich nicht einmal einen Stehplatz. Das mit dem Hinsetzen ist schon bei Gallions Reach utopisch geworden, aber ganz eventuell kann man auf einen Stehplatz in einer Ecke hoffen, wo man nicht in irgendeine fremde Achsel gepresst wird. Auf jeden Fall wabern das Aroma von Kaffee, Mundgeruch und der Atem einer durchzechten Nacht durch den Waggon. Man hat den Eindruck, dass einfach alle viel zu früh aus den Federn gerissen wurden und dass an diesem frühen Frühlingsmorgen selbst der wässrige Sonnenschein wenig Begeisterung für seine Arbeit aufbringt. Aber da muss man jetzt durch, denn Londons stets hungrige Maschinerie ist bereits in vollem Gange und wartet voller Ungeduld darauf, dich zu verschlucken, alles aus dir herauszuquetschen und dich danach wieder auszuspucken, damit du den Prozess in umgekehrter Richtung durchläufst.

Und hier fährt nun Flora MacKenzie die Ellbogen aus und wartet auf den fahrerlosen kleinen Zug, der sie zum absurden Spaghetti-Chaos der Bank-Station bringen wird. Guckt mal, da steigt sie gerade ein. Ihr Haar hat eine merkwürdige Farbe, es ist unglaublich hell. Nicht blond und auch nicht direkt rot, eher so ein Rotblond, aber ganz verblasst. Eigentlich ist es fast farblos. Außerdem ist Flora ein kleines bisschen zu groß, ihre Haut ist weiß wie Schnee, und ihre Augen sind irgendwie wässrig. Manchmal kann man gar nicht recht sagen, welche Farbe sie eigentlich haben. Hier steht die junge Frau nun und drückt ihre Handtasche und den Aktenkoffer fest an sich. Sie trägt einen Regenmantel, bei dem sie nicht sicher ist, ob er für heute zu warm oder zu dünn ist.

In diesem Augenblick am frühen Morgen denkt Flora MacKenzie nicht darüber nach, ob sie eigentlich glücklich oder traurig ist, obwohl genau diese Frage bald furchtbar wichtig für sie werden wird.

Wenn man sie jetzt angehalten und auf ihr Befinden angesprochen hätte, hätte sie vermutlich einfach geantwortet, dass sie müde ist. Denn das sind die Leute in London eben. Sie sind irgendwie immer erschöpft oder kaputt oder gehetzt, weil … na ja, das weiß eigentlich keiner so genau, das scheint hier einfach die Norm zu sein. Es gehört zu London wie das schnelle Gehen, die langen Schlangen vor Pop-up-Restaurants und die Tatsache, dass Einheimische nie, nie, nie zu Madame Tussauds gehen würden.

Flora fragt sich gerade, ob sie wohl einen Stehplatz finden wird, an dem sie ihr Buch lesen kann, und ob ihr Rock eigentlich enger geworden ist. Aber wenn man sich das schon fragt, dann ist es wohl so, denkt sie betrübt. Außerdem überlegt sie, ob das Wetter noch wärmer werden wird und ob sie dann mit nackten Beinen aus dem Haus gehen soll. (Die Frage ist aus mehreren Gründen problematisch. Floras Haut ist nämlich schneeweiß, und daran lässt sich selbst mit Bräunungscremes nichts ändern. Als sie so eine Creme mal versuchsweise auf die Beine aufgetragen hat, sah das eher wie Bratensoße aus und führte zu weißen Schlieren, als ihre Kniekehlen dann zu schwitzen angefangen haben. Flora hatte nicht einmal gewusst, dass Kniekehlen überhaupt schwitzen, und musste auf das Desaster erst von ihrem Kollegen Kai aufmerksam gemacht werden, den sie übrigens um seine tolle kaffeebraune Haut beneidet. Und generell ist ihr der Herbst in London viel lieber.)

Jetzt kommt ihr außerdem dieser Typ in den Sinn, mit dem sie sich letztens per Tinder verabredet hat. Im Internet hatte sie ihn doch so nett gefunden, aber dann hat er plötzlich angefangen, sich über ihren Akzent lustig zu machen, so wie das immer alle tun. Angesichts ihrer Irritation hat er schließlich vorgeschlagen, das Abendessen ausfallen zu lassen und direkt zu ihm zu gehen, woran sie nun mit einem Seufzen zurückdenkt.

Sie ist sechsundzwanzig und hat ihren Geburtstag mit einer tollen Party gefeiert, auf der sich alle betrunken und ihr versichert haben, dass sie schon irgendwann einen Freund finden werde. Oder eben gerade, dass man in London einfach nie jemand Nettes trifft, weil die wenigen vorhandenen Männer entweder schwul oder verheiratet oder fiese Typen sind. Gut, alle haben sich nicht betrunken, eine ihrer Freundinnen war nämlich zum ersten Mal schwanger und spielte das offiziell herunter, während sie in Wirklichkeit begeistert war und einen Riesenwirbel darum machte. Flora hat sich für sie gefreut, schließlich will sie selbst ja auch gar nicht schwanger werden. Und dennoch …

Nun wird Flora gegen einen Mann in einem schicken Anzug gepresst und wirft kurz einen Blick nach oben, nur für alle Fälle, was natürlich albern ist: Ihn hat sie noch nie in der DLR gesehen, er kommt immer makel- und faltenlos im Büro an, und sie weiß, dass er irgendwo in der Innenstadt wohnt.

Bei der Geburtstagsparty haben sich ihre Freunde davor gehütet, Flora nach ein paar Glas Prosecco auf ihren Chef anzusprechen. Auf ihren unerreichbaren Chef, in den sie bis über beide Ohren verliebt ist.

Wenn ihr schon mal einem Schwarm komplett verfallen seid, dann kennt ihr das ja sicher, und Kai weiß genau, wie sinnlos die ganze Geschichte ist. Er arbeitet nämlich auch für den Typen und erkennt ihn als das, was er ist, nämlich ein absolutes Arschloch. Aber es bringt natürlich gar nichts, das Flora zu sagen.

Na ja, der Mann im Zug ist jedenfalls nicht er, und Flora kommt sich bescheuert vor, weil sie sich extra vergewissert hat. Wenn sie auch nur an ihren Boss denkt, fühlt sie sich wieder wie ein Teenager, und selbst leichtes Erröten sieht man ihren bleichen Wangen ja immer sofort an. Sie weiß genau, wie albern und blöd und sinnlos das alles ist, aber sie kann eben nicht anders.

Jetzt holt sie ihren Kindle hervor und fängt halbherzig an, ihr Buch zu lesen, eingezwängt in dem engen Waggon und bemüht, nicht gegen andere Leute geschleudert zu werden. Dabei schaut sie aber immer wieder aus dem Fenster und gerät ins Träumen. Ihr kommen andere Dinge in den Sinn:

a) Dass bei ihr schon wieder ein neuer Mitbewohner einzieht. Die Leute kommen und gehen in der großen viktorianischen Wohnung mit solcher Regelmäßigkeit, dass sie sie gar nicht richtig kennenlernen kann....


Colgan, Jenny
Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt etwa die Hälfte des Jahres in Frankreich. Ihre Romane um »Die kleine Bäckerei am Strandweg« und »Die kleine Sommerküche am Meer« waren internationale Erfolge und standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.

Hagemann, Sonja
Sonja Hagemann, Jahrgang 1979, geboren und aufgewachsen in Westfalen, Studium an der Heinrich Heine-Universität in Düsseldorf. Lebt seit 2004 in Barcelona, wo sie als freiberufliche Übersetzerin und Deutschlehrerin arbeitet.



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