Cole | A Wish for Us | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 446 Seiten

Cole A Wish for Us


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7363-1152-7
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 446 Seiten

ISBN: 978-3-7363-1152-7
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seine Küsse waren wie Farbexplosionen in der Dunkelheit, seine Liebe wie Musik in einer stummen Welt

Cromwell Dean ist der erfolgreichste Musiker Europas. Mit gerade einmal neunzehn Jahren liegt ihm die Welt zu Füßen - doch seine Musik bedeutet ihm insgeheim nichts. Um sein Talent nicht weiter zu verschwenden, beginnt er ein Musikstudium in den USA, wo er Bonnie Farraday kennenlernt. Ehrgeizig und von Musik begeistert könnten das Mädchen aus einfachen Verhältnissen und Superstar Cromwell unterschiedlicher nicht sein. Doch als sie für ein Kompositionsprojekt zusammengesetzt werden, regen sich nicht nur Gefühle in Cromwell, die er noch nie gespürt hat, sondern auch eine alte Sehnsucht, die mit aller Macht vergessen bleiben muss. Auch wenn es ihn seine Liebe zu Bonnie kosten könnte ...

'Tillie Cole hat das Talent mein Herz in Milliarden von Stücke zu zerreißen. Unglaublich berührend, wunderbar geschrieben und entsetzlich schmerzvoll!' NATASHA IS A BOOK JUNKIE

Von den Lesern heiß ersehnt: der erste New-Adult-Roman von USA-TODAY-Bestseller-Autorin Tillie Cole



Tillie Cole wuchs in einer Kleinstadt im Nordosten Englands auf und folgte ihrem Ehemann, einem Profi-Rugby-Spieler, viele Jahre um die Welt, bevor sie in Kanada sesshaft wurden und Tillie mit dem Schreiben begann. Sie hat eine Vorliebe für Alpha-Männer und starke Heldinnen, und wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit Tanzen, Singen, Lesen, Reiten, Musik hören oder mit Familie und Freunden.
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1. KAPITEL


Cromwell

Brighton, England

Der Club pulsierte, als der Rhythmus, mit dem ich die tanzende Menge bombardierte, allen in die Glieder fuhr. Die Arme in die Höhe, wiegende Hüften, weit aufgerissene und glasige Augen, während meine Musik in ihren Ohren hämmerte und die rhythmischen Takte jede ihrer Bewegungen kontrollierten. Die Luft war stickig und feucht, und den Leuten klebten die Kleider am Leib, als sie sich in den vollen Club drängten, um mich zu hören.

Ich sah sie in hellen Farben aufleuchten. Sah ihnen dabei zu, wie sie sich in den Klängen verloren. Und ich sah zu, wie sie abstreiften, was sie den Tag über gewesen waren – Büroangestellter, Student, Polizist, Call-Center-Mitarbeiter – was auch immer. Jetzt und hier, in diesem Club, wahrscheinlich sturzbetrunken, waren sie Sklaven meiner Musik. Genau hier und jetzt war meine Musik ihr Leben. Sie war alles, was zählte, während sie die Köpfe in den Nacken legten und dem Rausch nachjagten, dem Nirwana, das ich ihnen zum Greifen nahe von meinem Platz auf dem Podium aus bescherte.

Ich hingegen empfand nichts. Nichts als die Taubheit, die mir der Alk neben mir bescherte.

Zwei Arme legten sich um meine Taille. Heißer Atem wehte an mein Ohr, und volle Lippen küssten mich auf den Hals. Ich machte meinen letzten Spin, griff den Jack Daniels neben mir und nahm einen Schluck direkt aus der Pulle. Dann stellte ich die Flasche wieder hin und ging zurück an meinen Laptop, um den nächsten Song einzublenden. Hände mit spitzen Fingernägeln zogen durch meine Haare und zupften an den schwarzen Strähnen. Ich tippte auf der Tastatur und verlangsamte den Takt der Musik.

Meine Atemzüge wurden länger, während die Menge mit angehaltenem Atem wartete, sich nach meinem Willen hin und her wiegte, bereit für das Crescendo: Das unglaubliche Anschwellen von Rhythmus und Schlagzeug, der Irrsinn der Mischung, die ich ihnen verpassen würde. Ich blickte von meinem Laptop auf, warf einen prüfenden Blick in die Menge und grinste, als ich sie dort am Abgrund stehen und warten sah … warten … einfach nur warten …

Jetzt.

Ich ließ die Hand ruckartig sinken und hielt mir den Kopfhörer ans linke Ohr. Ein Anschwellen, eine Donnerwolke aus elektronischer Tanzmusik, ergoss sich in die Menge. Salven aus Neonfarben feuerten in die Luft. Grüne, blaue und rote Farbtöne vor meinen Augen, die jeden einzelnen Menschen hier einhüllten wie ein Neonschild.

Die Hände um meine Taille griffen fester zu, aber ich ignorierte sie und erhörte stattdessen die Flasche Jack, die nach mir rief. Ich trank noch einen Schluck, und meine Muskeln entspannten sich allmählich. Meine Hände tanzten über die Tasten des Laptops, über meine Mischpulte.

Ich hob den Blick – die Menge fraß mir immer noch aus der Hand.

Das taten sie immer.

Da fiel mir ein Mädchen in der Mitte des Raums ins Auge. Langes braunes Haar, nach hinten gekämmt. Purpurfarbenes, hochgeschlossenes Kleid – so wie sie war keine andere hier angezogen. Die Farbe, die sie umgab, war auch anders als bei den anderen Besuchern – Zartrosa und Lavendel. Ruhiger. Heiterer. Ich runzelte die Stirn und beobachtete sie. Ihre Augen waren geschlossen, aber sie bewegte sich nicht. Sie stand einfach nur da und schien ganz allein zu sein zwischen all den Leuten, die sich um sie herumdrängten. Sie hielt den Kopf hocherhoben und hatte einen Ausdruck von Konzentration im Gesicht.

Ich erhöhte das Tempo, trieb den Takt und die Menge so weit es ging. Aber das Mädchen rührte sich nicht. Das kannte ich so nicht. Normalerweise wickelte ich die Leute in den Clubs immer um den Finger. Ich hatte sie unter Kontrolle, egal wo ich auflegte. Hier in dieser Arena war ich der Puppenspieler, und sie waren die Marionetten.

Ein weiterer Schluck Jack brannte mir die Kehle hinunter. Und sie blieb die nächsten fünf Songs dastehen, auf der Stelle, und sog die Musik in sich ein wie Wasser. Aber ihr Gesicht blieb unverändert. Kein Lächeln. Keine Euphorie. Nur … geschlossene Augen und dieser verdammte erschöpfte Ausdruck im Gesicht.

Und immer noch Rosa und Lavendel um sie herum, wie ein Schutzschild.

»Cromwell«, rief mir die Blonde ins Ohr, die an mir klebte wie eine Klette. Ihre Finger schoben mein Shirt nach oben und hakten sich in den Bund meiner Jeans. Ihre langen Fingernägel tauchten tief ein. Aber ich wollte den Blick nicht von dem Mädchen in dem purpurroten Kleid abwenden.

Ihr braunes Haar begann sich zu kringeln, als der Schweiß durch das Gedränge auf der Tanzfläche seine Wirkung zeigte. Die Blonde, die drauf und dran war, mir vor allen Leuten im Club einen runterzuholen, machte mir die Hose auf. Ich tippte meinen nächsten Mix ein, packte dann ihre Hand, zog sie von mir weg und machte die Hose wieder zu. Als ihre Hände wieder in mein Haar wanderten, stöhnte ich auf und schaute zu meinem Kumpel hinüber, der vor mir aufgelegt hatte. »Nick!« Ich deutete auf meine Decks. »Behalt das im Auge. Und bring nichts durcheinander.«

Nick runzelte verständnislos die Stirn, doch dann sah er das Mädchen hinter mir und grinste. Er übernahm den Kopfhörer von mir und kümmerte sich darum, dass die Playlist, die ich zusammengestellt hatte, wie geplant ablief. Steve, der Besitzer des Clubs, ließ immer ein paar Mädchen hinter die Bühne. Ich bat ihn nie darum, aber ich wies auch keine ab. Wieso sollte ich eine heiße Schnitte abblitzen lassen, die für alles zu haben war?

Ich nahm den Jack vom Podium mit, und die Blonde presste ihre Lippen auf meine und zog mich an meinem ärmellosen Creamfields-Shirt nach hinten. Ich löste meine Lippen von ihren und setzte stattdessen die Whiskeyflasche an. Blondie zog mich in eine dunkle Ecke hinter der Bühne. Dort ging sie auf die Knie und machte sich wieder an meiner Hose zu schaffen. Ich schloss die Augen und ließ sie gewähren.

Ich trank weiter, ließ den Kopf an die Wand hinter mir sinken und versuchte krampfhaft, etwas zu empfinden. Dann schaute ich nach unten und sah zu, wie Blondies Kopf auf und nieder wippte. Aber die Taubheit, mit der ich mich jeden verdammten Tag herumschlug, blockierte praktisch jedes Gefühl in mir. In meinem Unterleib baute sich Druck auf. Meine Oberschenkel spannten sich an, und dann war es auch schon vorbei.

Blondie stand auf. Ihre Augen leuchteten wie Sterne, als sie mich anschaute. »Deine Augen.« Sie streckte einen Finger aus und zeichnete damit ein Auge nach. »Was für eine eigenartige Farbe. So dunkelblau.«

Ganz richtig. Meine Augen, in Verbindung mit meinem dunklen Haar, erregten immer Aufmerksamkeit. Das und natürlich die Tatsache, dass ich einer der heißesten Newcomer unter den DJs in Europa war. Okay, vielleicht hatte es weniger mit meinen Augen als mit meinem Namen zu tun: Cromwell Dean. Der Headliner der ganz großen Festivals und Clubs in diesem Sommer.

Ich machte die Hose wieder zu und drehte mich um, um zu sehen, wie Nick meinen nächsten Mix auflegte. Ich krümmte mich innerlich, als er den Übergang versaute und die Tanzfläche in Marineblau tauchte.

Ich kam nie auf Marineblau runter.

Mit einem »Danke dir, Schätzchen« drängte ich mich an Blondie vorbei und ignorierte ihr gefauchtes »Arschloch«. Ich nahm meinen Kopfhörer von Nicks Kopf und setzte ihn mir selbst auf. Ein paar Tastenschläge später hatte ich die Menge wieder voll in der Hand.

Unbewusst fand mein Blick den Weg an die Stelle, wo das Mädchen im purpurfarbenen Kleid gestanden hatte.

Aber sie war verschwunden. Und mit ihr Rosa und Lavendel.

Ich kippte noch einen Schluck Whiskey runter. Mixte den nächsten Song. Und dann schaltete ich nur noch alle Gedanken ab.

Der Sand fühlte sich kalt an unter meinen Füßen. Gut möglich, dass es Sommeranfang war hier in England, aber das hieß nicht, dass einem der Wind nicht den Hintern abfror, sobald man einen Schritt nach draußen machte. Mit meiner Flasche Alk und den Zigaretten in der Hand ließ ich mich in den Sand fallen. Ich zündete mir eine an und sah hinauf in den dunklen Himmel. Das Handy in meiner Tasche summte … schon wieder. Das Ding schepperte schon die ganze Nacht.

Genervt, weil ich dafür einen Arm bewegen musste, holte ich das Handy heraus. Drei verpasste Anrufe von Professor Lewis. Zwei von meiner Mum und schließlich ein paar Textnachrichten.

Mum: Professor Lewis hat wieder versucht, dich zu erreichen. Was wirst du tun? Bitte, ruf mich einfach an. Ich weiß, dass du wütend auf mich bist, aber hier geht es um deine Zukunft. Du hast eine Gabe, mein Junge. Vielleicht ist es Zeit für einen Neuanfang dieses Jahr. Wirf das nicht weg, nur weil du wütend auf mich bist.

Rot glühende Wut packte mich. Ich wollte mein Handy ins verdammte Meer werfen und zusehen, wie es auf den Grund sank, zusammen mit dem ganzen kranken Mist in meinem Kopf – aber ich sah, dass Professor Lewis mir auch getextet hatte.

Lewis: Das Angebot steht noch, aber bis nächste Woche brauche ich eine Antwort. Es ist alles für den Wechsel vorbereitet, es fehlt nur noch Ihre Antwort. Sie haben ein einzigartiges Talent, Cromwell. Vergeuden Sie es nicht. Ich kann Sie unterstützen.

Diesmal ließ ich das Handy neben mich fallen und legte mich in den Sand. Ich füllte meine Lungen mit Nikotin und schloss die Augen. Als meine Augenlider sich schlossen, hörte ich irgendwo in der Nähe leise Musik spielen. Klassik. Mozart.

Unvermittelt driftete mein benebeltes Gehirn zurück in die Zeit, als ich noch ein Kind war …

»Was hörst du, Cromwell?«, fragte...



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