Clark | Applepie Stories | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Piper Humorvoll

Clark Applepie Stories

Der Zauber des Glücks
18001. Auflage 2018
ISBN: 978-3-492-98489-8
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Zauber des Glücks

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Piper Humorvoll

ISBN: 978-3-492-98489-8
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein Roman der Lachen weckt, zu Tränen rührt und Magie versprüht!Lola Applepies Leben befindet sich auf dem absoluten Tiefpunkt, als sie eines Abendsbeschwipst und traurig ein altes Rezept ihrer Großmutter findet.Die »Fairy Cupcakes« sollen einem bei Verzehr jeden Wunsch erfüllen. Also backt Lola die kleinen Zauberkuchen. Einen davon frisst ihr Mops Charles, der sich prompt in einen weißen Hengst verwandelt. Sie selbst hat nur einen einzigen Wunsch: Endlich dem Mann fürs Leben begegnen! Doch das magische Gebäck hat seine eigenen Regeln und Lola hat es bald mit zwei Traummännern zu tun: Jack und Patrick. Dabei meint es nur einer wirklich ernst mit Lola.Ein modernes Märchen, das überall ein bisschen Feenstaub in den Herzen der Leser zurücklässt.
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Kapitel 1


Manche Momente im Leben sind wie Dominosteine – wenn du nicht aufpasst, schmeißen sie alles um, was jemals Bedeutung für dich gehabt hat.

Und plötzlich stehst du vor dem Nichts: Nichts macht mehr Sinn, nichts macht mehr Spaß, nichts wird jemals wieder so sein, wie es einmal gewesen ist. Es sind jene Augenblicke, bei denen man sich fragt, warum jetzt nicht einfach eine gute Fee ihren Zauberstab schwingen kann, um alles ungeschehen zu machen. Um dich wieder auf einer Wolke des Frohsinns zu betten, die dich bis zu deinem Dominomoment noch friedvoll umwölkt hat. Wolke sieben oder wie man dieses Ding noch mal nennt. Doch das Leben schreibt seine eigenen Geschichten. Und ich fiel in ein Drama wie Alice durch ihr Kaninchenloch – direkt ins Kummerland!

Ich schluchze melodramatisch auf und reiße ein riesiges rosafarbenes Taschentuch an mich, während der nächste Schluck Chardonnay ein leichtes Prickeln in meiner Kehle zurücklässt.

Ich sitze an der Hauswand des Little Birds, meinem kleinen britischen Cottage, welches mir meine Großmutter samt charmantem Café vermacht hat, und obwohl mich von allen Seiten Rosen umarmen, schafft es ihr Duft dieses Mal nicht, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Ich muss einer Art modernem Dornröschen ähneln, wie sich meine blonden Strähnen mit den Kletterrosen hinter mir an der Hauswand verweben, die Augenlider schwer, als würde ich, dank der halb leeren Flasche Chardonnay neben mir, gleich in einen hundertjährigen Schlaf fallen.

Gut so. Dann würde ich wenigstens all das vergessen, was sich gerade mal wieder stechend wie ein Dolch in mein armes Herz bohrt. Ein giftiger Zwerg in meinem Kopf gibt sich zudem gerade merklich Mühe, mir den Kopfschmerz des Jahrhunderts zu bescheren, indem er mir gnadenlos sein riesiges WARUM ICH? gegen meine Schädeldecke meißelt.

WARUM ICH? Wie oft habe ich diese fürchterlichen Worte in den letzten Monaten gedacht, gestöhnt, geheult?

»GRUFF!«, macht es da plötzlich schroff und geifernd neben meinem Ohr, und ich fahre erschrocken zusammen. In einem Anflug geistiger Umnachtung habe ich kurz vergessen, dass ich heute Nachmittag ja Charles adoptiert habe. Charles, mein neuer bester Freund, der mich nun mit seinem Gesicht unverblümt ansieht und mich dabei stark an ein zerknautschtes Sofakissen erinnert.

»GRUFF!«, wiederholt er hartnäckig.

Auch wenn ich mir fast sicher bin, dass die Übersetzung davon nicht »Liebste Lola, was fehlt dir?«, sondern »Gib mir schleunigst etwas zu essen!« ist, mache ich keine Anstalten, mich aus meiner mitleidserregenden Pose zu schälen.

Charles scheint mir auf seinen kleinen, fetten Beinchen hoffnungsvoll in den Vorgarten des Little Birds gefolgt zu sein, rümpft aber nun die Schnauze, als er erkennt, dass ich ihm jetzt kein saftiges Steak servieren werde, und verschwindet nach einiger Anstrengung im Haus. Womöglich, um die Gunst der Stunde auszunutzen, dass mein riesiger Kühlschrank gerade unbewacht ist.

Ich schnäuze mich erneut in mein rosa Taschentuch, als wäre ich dabei, ein Trompetenkonzert in der Royal Albert Hall anzustimmen. Ein besorgniserregend lauter Ton schallt in den eigentlich idyllisch wirkenden Abend hinaus, schlängelt sich um jede Blume meines verträumten Gartens und schreckt einige Vögelchen auf, die bis dahin in den zahlreichen Bäumen und Büschen ihre unbekümmerte Melodie zum Besten geben haben.

Gott sei Dank schließt das Little Birds am Samstag schon um fünf! Und Gott sei Dank ist es bereits sieben Uhr, was bedeutet, dass mir keine Tee nippenden Omis in rosa Kostümen dabei zusehen können, wie ich soeben mit nicht unbedingt majestätischer Eleganz zwischen den Kletterrosen meiner Hauswand versinke und dabei das Beet voller Vergissmeinnicht unter meinem Hintern platt drücke. Was für eine Ironie. Denn vergessen ist alles, was ich gerade möchte.

Ich möchte das Bild zweier nackter Körper vergessen und wie sie sich liebevoll in den Armen halten. Ich möchte vergessen, dass mir das Herz blutet, jedes Mal, wenn sich dieses Szenario wieder einen Platz in meinen Gedanken gesucht hat. Und ich möchte Daniel vergessen, die Liebe meines Lebens, bevor er es für eine gute Idee hielt, mit meiner besten Freundin Rebecca ein leidenschaftliches Techtelmechtel abzuhalten.

Mein Dominomoment ist so präsent, dass ich das Gefühl habe, der Dolch in meinem Herzen hat jetzt endgültig ein klaffendes Loch hinterlassen, aus dem jetzt eifrig Blut der Verbitterung sprudelt.

Granny würde sich im Grab umdrehen, würde sie mich so sehen. Wahrscheinlich kracht gleich ein zischender Blitz vom wolkenlosen Himmel und katapultiert mich direkt an ihre Seite, damit sie mir im Paradies erst einmal ordentlich die Leviten lesen kann: Als ich dir das Little Birds vermacht habe, stand es nicht in meiner Absicht, einen weiblichen Frankenstein zu erschaffen! Schau dich an, Kind, bleich, unterkühlt, ohne Energie!

Quiiiiietsch. Ich erstarre: Was ist das? Ich kneife meine Augen in der Annahme zusammen, das könne irgendwie meine Sehkraft verbessern. Und tatsächlich! Zwei eng umschlungene Gestalten quetschen sich soeben durch das von einer wilden Rosenhecke eingerahmte Tor zum Gartenweg des Little Birds.

Danke, Grandma. Du hast es getan! Statt des Blitzes der Gerechten schickst du mir vollkommen verspätete Gäste, die mich gleich in einer äußerst peinlichen Lage begutachten werden. Toll, ganz toll hast du das eingefädelt! Ich möchte aufstehen, wirklich, aber irgendwie fühlen sich meine Beine wie Wackelpudding an.

Wie weit ist dieses Knäuel an ungebetenem Eindringen in meine Privatsphäre noch entfernt? Hundert, zweihundert Meter? Granny, zum Glück hast du mir ein großes Grundstück vermacht! Steh auf, Lola, steh auf, versuche ich mich in Gedanken zu motivieren – wie ein Schlangenbeschwörer, der sich anstelle von Kobras auf betrunkene Mittzwanziger spezialisiert hat. Na, bitte: Ich kann mich zusammennehmen, schiebe meinen zittrigen Körper in die Vertikale, werfe noch mal einen Blick auf die siamesischen Zwillinge in meinem Vorgarten und krache augenblicklich wieder zusammen.

Nein, NEIN!! Das sind keine Gäste! Es ist schlimmer! So schlimm, dass ich jetzt am liebsten losheulen und mich herumwälzen möchte wie ein angeschossenes Tier.

Das kann nicht sein. Denn es ist ausgerechnet mein Dominomoment, der sich jetzt gleich wiederholen könnte: Daniel und Rebecca bewegen sich langsam, aber zielgerichtet in meine Richtung. Und Rebecca sieht – wie immer – einfach perfekt aus. Ja, machen wir uns nichts vor, gegen dieses schlanke, gazellenbeinige Wesen hat sowieso keiner eine Chance, der nicht gerade Toni Garrn oder Kendall Jenner heißt.

In der Tat. Sie ist Model. Wer jetzt an ein herumstaksendes Dummchen denkt, das kaum einen ordentlichen Satz über die Lippen bringt und sich vor lauter Schlankheitswahn vorzugsweise von in Orangensaft eingetunkten Wattebäuschchen ernährt, der täuscht sich gewaltig. Leider!

Das Deprimierendste an der ganzen Sache: Rebecca ist auch noch wahnsinnig nett, intelligent, lustig, liebevoll und kreativ. Hätte sie mir nicht meinen heißen Ex-Freund ausgespannt, würde sogar ich auf sie stehen! Becky muss aus einem Werbespot für ein teures Luxus-Modelabel geflohen sein, und dorthin würde ich sie jetzt liebend gern – mit einem saftigen Tritt in ihren Apfelbäckchenhintern – zurückkatapultieren!

Ich meine, seht euch das an: Dieses lange dunkle Haar, das über ihren Rücken wallt, die vollen Lippen, die schwarzen Augen … zwei durchdringende Onyxe … Alles an ihr ist ein Zusammenspiel vollendeter Perfektion. Und dann dieser eindringliche Duft von Chanel N°5, der ihr schon vorauseilt, bevor sie überhaupt einen Raum betritt …

Und da bin ich: klein, blond, zerzaust wie eine Vogelscheuche, mit Alkoholfahne und dem betörenden Geruch nach Mops an mir. Ich würde gern behaupten, dass Chanel einpacken kann bei diesen exotischen Eigendüften, die ich in die abendliche Luft hinaufsteigen lasse. Aber natürlich wäre das gelogen.

Dünn und Doof bleiben gaffend vor mir stehen.

»Oh Gott, Lola, ist alles in Ordnung?«, stößt Becky mit ehrlicher Besorgnis hervor und beugt sich zu mir hinab. Ich fuchtele wild mit meinen Händen umher, als wolle ich eine lästige Fliege verjagen, woraufhin Miss White augenblicklich wieder den schützenden Arm von meinem Ex aufsucht.

»Lola«, setzt nun auch Danny mit seiner charmanten George-Clooney-Stimme an. »Geht es dir gut?«

»Mir geht es prächtig!«, lalle ich mit tölpelhaftem Grinsen auf den Lippen. Die beiden müssen ja nicht wissen, wie es mir in Wahrheit geht. Der Dominomoment ist bereits über ein Jahr her. Keiner darf wissen, dass mich die ganze Sache immer noch beschäftigt. »Superprächtig!«, betone ich. Oh Gott, was ist denn mit meiner Stimme los? Bilde ich mir das nur ein, oder rede ich gerade in Zeitlupe? Reiß dich zusammen! »Mir geht es supidupidupi!«, fiepe ich. Nein! Das kann doch nicht wahr sein! Ich mutiere gerade zu einem betrunkenen Riesen-Chipmunk. Wenn ich jetzt auch noch anfange, »Mir geht’s gut, ich habe Rhythmus im Blut … yeah, yeah, singt alle mit, das wird der Hit!« zu grölen, und urplötzlich über meinen englischen Rasen Hip Hop tanze, haben wir ein Problem.

»Lola, sag mal, bist du betrunken?« Doof starrt mich ungläubig an. Ich kann seine Verwunderung durchaus nachvollziehen, schließlich ist er das nicht von mir gewohnt. Das ist niemand...


Clark, Naoma
Naoma Clark ist studierte Journalistin, heute selbständig als Multimedia Artist und ein kreatives Phänomen. Bereits als Kind verliebte sie sich in den Zauber einer guten Geschichte und erzählt diese heute als Autorin-, Video- und Fotografin auf der ganzen Welt. Als Carrie Bradshaw des Glücks, schrieb sie sich schon auf ihrem Blog GLÜCKSpilz in die Herzen ihrer Leser. All ihren Geschichten liegt ihr größtes Herzensthema zugrunde: Glück - mit einem Hauch von Wunder, Magie und Liebe. Wer mehr über die Autorin wissen möchte, kann sich über Instagram @naomaclark.official gerne mit ihr verbinden.



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