E-Book, Deutsch, Band 5, 319 Seiten
Reihe: Billionaires and Bridesmaids
Clare Perfect Touch - Vereinigt
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7325-4967-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Roman
E-Book, Deutsch, Band 5, 319 Seiten
Reihe: Billionaires and Bridesmaids
ISBN: 978-3-7325-4967-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Attraktiver Aristokrat verliebt sich in eigenwillige Gamerin - wer hätte das gedacht? Wie konnte er nur einen so dämlichen Plan fassen? In seinem Heimatland will man den Adligen Leo gegen seinen Willen auf den Thron setzen. Um das zu verhindern, hat er zwei Möglichkeiten: 1. Er bleibt in den USA im Exil. 2. Er heiratet die unmöglichste Frau, die er nur finden kann. Die eigenwillige Gamerin Taylor scheint perfekt für diesen Job zu sein, also beginnt er, sie zu umwerben. Doch dann macht ihm sein Herz einen Strich durch die Rechnung, denn aus den vorgetäuschten Gefühlen werden plötzlich echte ... Band 5 der PERFECT TOUCH-Reihe von Spiegel-, New-York-Times- und USA-Today-Bestseller-Autorin Jessica Clare
Jessica Clare lebt mit ihrem Mann in Texas. Ihre freie Zeit verbringt sie mit Schreiben, Lesen, Schreiben, Videospielen und noch mehr Schreiben. Sie veröffentlicht Bücher in den unterschiedlichsten Genres unter drei verschiedenen Namen. Als Jessica Clare schreibt sie erotische Liebesgeschichten. Ihre Serie Perfect Passion erschien auf den Bestseller-Listen der New York Times, der USA Today und des Spiegels. Mehr Information unter: www.jillmyles.com
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3
Leo betrachtete das beeindruckende Herrenhaus, als er darauf zuging. Es kam ihm irgendwie seltsam vor, ohne Wachen oder wenigstens einen Freund im Schlepptau irgendwo aufzutauchen. Allerdings war ihm nach einigen Tagen in den Vereinigten Staaten klar geworden, dass er zwar im Großteil von Europa ein VIP, hier jedoch ein Niemand war. Eigentlich empfand er das sogar als recht angenehm. Es war beruhigend, und niemand ging ihm auf die Nerven. Möglicherweise konnte er sich daran gewöhnen. Er klingelte und bemerkte, dass die Fassade des Hauses zwar alt aussah, die Tür jedoch neu war, und er vermutete, dass das Innere ebenfalls modern aussehen würde. Leo war in einem fünfhundert Jahre alten Herrenhaus mit niedrigen Decken, einem undichten Dach und Hausgeistern aufgewachsen. Nach dem Tod seiner Eltern hatte er es verkauft und es nie bereut. Der Unterhalt eines solchen Gebäudes kostete ein Vermögen. Außerdem passte es nicht zu seinem Lebensstil. Er hatte eine Suite in einem Hotel in der Innenstadt gemietet, überlegte sich jedoch, sich für den Aufenthalt in New York eine Wohnung zu kaufen. Etwas Modernes. Diese Vorstellung gefiel ihm. Vielleicht ein Apartment über einem der hiesigen Pubs, auch wenn er bisher noch so gut wie keinen hatte entdecken können … Die Tür wurde geöffnet, und das riss ihn aus seinen Gedankengängen. Eine lächelnde Rothaarige begrüßte ihn. »Du liebe Güte, was gibt man euch da drüben eigentlich zu essen?« Bei diesen Worten begutachtete sie ihn von Kopf bis Fuß. »Sie müssen Leo sein. Ich muss zugeben, dass Ihnen die Fotos im Internet nicht gerecht werden.« Er reichte ihr lachend die Hand. »Leo delle Scogliere, Griffins Cousin. Soweit ich weiß, werde ich erwartet?« »Ja! Kommen Sie rein.« Sie winkte ihn aufgeregt ins Haus und ignorierte seine ausgestreckte Hand. »Ich bin Gretchen, die Braut. Mein Verlobter Hunter ist auch bald mit der Arbeit fertig, und Ihre Stadtführerin muss hier auch irgendwo sein.« Sie schloss die Tür hinter ihm, nachdem er das Haus betreten hatte. »Freut mich, Sie kennenzulernen«, meinte Leo. Die Frau schien ganz nett zu sein, wirkte allerdings ein wenig hektisch. »Soweit ich weiß, ist mein Cousin Griffin noch in Übersee?« »Ja! Sie haben ihn und Maylee knapp verpasst. Als Sie Bellissime verlassen haben, sind sie gerade abgereist. Vermutlich hätten Sie sich von unterwegs winken können. Eigentlich erstaunt es mich, dass Sie nicht geblieben sind, um ihn dort zu begrüßen.« Dann wusste sie nichts von den politischen Unruhen? Das war gut, denn es bedeutete, dass er verschwunden war, bevor sich die Nachricht hatte verbreiten können. »Ich hatte hier geschäftlich zu tun. Diplomatische Besuche und so.« »Das klingt langweilig.« »Das kann es in der Tat sein«, bestätigte er lachend. »Haben Sie Maylee schon kennengelernt?« »Leider nicht«, antwortete Leo und entschied sich, optimistisch zu bleiben. »Ich habe gehört, sie wäre recht … schlicht.« »Sie ist ein Landei«, erklärte Gretchen und fügte hinzu: »Aber ein niedliches. Griffin und sie passen gut zueinander.« Dieser Meinung war Leo jedoch nicht. Er hatte schon einiges über die seltsame Verlobte seines Cousins gehört, und die Vorstellung, dass sein reicher adliger Vetter eine derart ungebildete und durch und durch gewöhnliche Frau heiraten wollte, stieß ihn ab. Nahm man Griffins Verlobung und die kürzlich geschlossene Ehe seiner Cousine mit diesem Schauspieler zusammen, musste man sich eingestehen, dass der Stammbaum ganz schön verwässert wurde … Ach herrje. Er klang ja schon wie die Aufständischen. Leo räusperte sich. »Sie ist bestimmt ganz reizend.« Gretchen spähte in einen Flur, drehte sich dann wieder zu ihm um und riss leicht die Augen auf. Ihr Blick wirkte auf einmal überaus interessiert. »Und was machen Sie so, Leo? Interessieren Sie sich für Computer?« »Eigentlich nicht.« »Videospiele?« »Ich bevorzuge Sportarten, bei denen ich etwas mit meinen Händen machen kann.« Er hob die Hände, als würde er einen Ball festhalten. »Cricket, Rugby, Fußball. Ich bin der Kapitän des Poloteams von Bellissime und außerdem Läufer. Ich mag körperliche Aktivitäten und bin kein großer Freund von Computern und solchen Sachen.« »Oh.« Seine Antwort schien sie irgendwie zu enttäuschen. »Dann könnten Sportspiele vielleicht die Lösung sein.« »Wie bitte?« »Ach, nichts.« Sie lächelte ihn an und schnippte mit den Fingern. »Es sei denn, Sie sind ein Fan dieser britischen Science-Fiction-Serien?« Er starrte sie irritiert an. »Gut, das war auch nur ein Schuss ins Blaue. Schon okay.« Sie verschränkte die Finger vor sich. »Wir werden schon eine Gemeinsamkeit finden.« »Eine Gemeinsamkeit?« »Vergessen Sie’s.« Sie schwiegen kurz betreten, dann sah sie sich erneut um. »Du liebe Güte. Ich weiß wirklich nicht, wo Taylor so lange steckt. Sie hat gesagt, sie wäre gleich wieder da.« Diesen Namen kannte er noch nicht. »Und Taylor ist …?« Gretchen strahlte ihn an, und ihre Miene kam ihm auf unheimliche Weise vertraut vor – die hatte er schon bei vielen Menschen gesehen, die ihn verkuppeln wollten. »Sie ist eine der Brautjungfern und hat sich bereit erklärt, Sie in der Stadt herumzuführen. Ist das nicht nett von ihr?« »Ja, sehr freundlich.« Es gelang ihm mit Müh und Not, nicht sarkastisch zu klingen. Das war ja ganz großartig. Seine neue Gastgeberin wollte ihm wohl reihenweise Frauen an den Hals werfen, was? Dabei war er überaus geübt darin, den Fallstricken einer Beziehung aus dem Weg zu gehen. Er war sehr gern Single und hatte nicht vor, daran etwas zu ändern. Gretchen runzelte die Stirn, zuckte mit den Achseln und tätschelte seinen Arm. »Wie wäre es, wenn Sie hier warten, während ich meinen Verlobten hole? Danach setzen wir uns bei schönen Zitronenscones und Tee zusammen. Ich habe extra für Sie welche gebacken.« Er nickte und schaute ihr hinterher, als sie die Treppe hinauflief. Sie wollte ihn also mit einer ihrer Brautjungfern verkuppeln? Damit hätte er natürlich rechnen müssen, als er die Einladung erhalten hatte. Doch als Gast konnte er wohl schlecht ablehnen, oder? Da blieb ihm nur die Hoffnung, dass seine Stadtführerin wenigstens erträglich sein würde. Er versuchte, sich eine Frau vorzustellen, die ihm gefallen könnte. Jemand mit langem blondem Haar und sehr ausgeprägten … Rundungen, das wäre genau die Richtige für ihn. Die Amerikaner machten schließlich keine halben Sachen. Als er seinen rechten italienischen Slipper anhob, stellte er fest, dass darunter ein Kaugummi klebte. Widerlich. Das gehörte zu den Dingen, an die er sich in New York erst gewöhnen musste: Hier war alles schmutzig und voll, ganz im Gegensatz zu seinem idyllischen kleinen Land. Außerdem hatte er ständig so einen schwachen seltsamen Geruch in der Nase. Leo erschauderte und zog den Schuh aus. Er brauchte ein Tuch oder einen Lappen, um den Kaugummi wegzubekommen. Normalerweise hatte er ja einen Diener, der solche Dinge für ihn erledigte, aber seine Dienerschaft war in Bellissime geblieben, da er hier ja »inkognito« leben sollte. Doch dies war eine sehr unpassende Zeit für so etwas. Leo sah sich um, konnte jedoch keinen Abfalleimer in der Nähe erkennen, nur einen sehr schönen Teppich, den er mit dem nächsten Schritt ruiniert hätte. Seltsamerweise waren auch nirgendwo Bedienstete zu sehen. Na gut, dann musste er die Sache eben selbst in Ordnung bringen. Er ging den Flur entlang, den beschmutzten Schuh in einer Hand, und hielt Ausschau nach einem Badezimmer. Der erste Korridor, den er passierte, hatte nichts Interessantes zu bieten, aber jenseits der Küche erspähte er eine Tür, hinter der sich ein Badezimmer befinden mochte. Großartig. Er ging darauf zu … … und verharrte, als heftig an einer geschlossenen Tür gerüttelt wurde. Wer in aller Welt war das? Ein Diener, der versehentlich eingeschlossen worden war? Leo kniff die Augen zusammen und betrachtete die Tür. Da schien ein Stück Stoff im Türrahmen eingeklemmt zu sein. Er ging darauf zu, da er nun neugierig geworden war, und schon rüttelte erneut jemand an der Tür. Jetzt, wo er nicht mehr so weit entfernt war, konnte er dahinter auch eine leise Stimme hören. »… so dumm … warum gibt es hier keine verdammten Holodecks … oder gleich eine TARDIS. Doctor Who sitzt bestimmt nie in seiner blöden TARDIS fest.« Wieder wurde an der Tür gerüttelt. »Denk doch mal nach, Tay. Der Doctor geht nicht aufs Klo. Er ist ein Time Lord. Das sind hoch entwickelte Lebensformen, die keinen Stuhlgang mehr haben.« Ah ja. »Ist bei Ihnen da drin alles in Ordnung?« Wieder rappelte die Tür, und dann sagte die Person dahinter: »Beam me up, Scotty. Hier gibt es kein intelligentes Leben.« Okay. Ein verrücktes Zimmermädchen vielleicht. »Suchen Sie jemanden namens Scotty?« Nach einer kurzen Pause: »Das ist aus Star Trek.« »Wie bitte?« »So etwas sagen Trekkies eben.« Der Türknauf wurde herumgedreht. »Haben Sie denn keinen der Star-Trek-Filme gesehen? Oder eine der Serien? Oder wenigstens die Zeichentrickfolgen?« »Leider nicht.« Warum in aller Welt hätte er sich das ansehen sollen? »Oh. Mann, das ist abgefahren.« Die Stimme der Frau klang skeptisch. »Ich muss mal ein ernstes Wort mit Gretchen reden, damit sie ihre Angestellten besser schult. Sie sollte ihnen öfter mal einen Tag freigeben, damit sie fernsehen oder ins Kino gehen können. Die Armen kennen vermutlich nichts als Downton Abbey. We-te-ef.« Unwillkürlich zog Leo die Mundwinkel nach oben. »Sie...