Clare | Perfect Touch - Ungestüm | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 335 Seiten

Reihe: Billionaires and Bridesmaids

Clare Perfect Touch - Ungestüm

Roman
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7325-3022-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman

E-Book, Deutsch, Band 1, 335 Seiten

Reihe: Billionaires and Bridesmaids

ISBN: 978-3-7325-3022-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



DIE NEUE SERIE DER NEW-YORK-TIMES UND SPIEGEL-BESTSELLER-AUTORIN Für Marjorie Ivarsson ist es nicht leicht, Männer kennenzulernen. Zum einen überragt die schüchterne Blondine mit ihren 1,85 m die meisten Menschen, zum anderen verbringt sie ihre Abende lieber damit, mit ihren Großeltern Bingo zu spielen, anstatt auszugehen. Deshalb ist sie mit 24 Jahren auch noch immer Jungfrau. Doch mit ihrem ruhigen, eintönigen Leben ist es vorbei, als sie zu einer Hochzeit auf eine tropische Insel eingeladen wird - und dort einen Mann kennenlernt, der ihr den Boden unter den Füßen wegzieht ...

Jessica Clare lebt mit ihrem Mann in Texas. Ihre freie Zeit verbringt sie mit Schreiben, Lesen, Schreiben, Videospielen und noch mehr Schreiben. Sie veröffentlicht Bücher in den unterschiedlichsten Genres unter drei verschiedenen Namen. Als Jessica Clare schreibt sie erotische Liebesgeschichten. Ihre Serie Perfect Passion erschien auf den Bestseller-Listen der New York Times und der USA Today. Mehr Information unter: www.jillmyles.com

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1
Marjorie Ivarsson rückte die Schleife auf ihrem Rücken zurecht und reckte den Hals, um sich im Spiegel die Rückseite ihres Kleides anzusehen. »Wie sieht das aus?« »Einfach nur schrecklich«, antwortete die Rothaarige neben ihr, die ein ähnliches Kleid trug. »Wir sehen eher aus wie Gebäckstücke als wie Brautjungfern.« »Könnt ihr die Kleider wirklich nicht ausstehen?«, fragte Brontë und wrang die Hände, als sich die Frauen nebeneinander aufstellten und im Spiegel musterten. »Doch, doch«, erwiderte Audrey – Marjorie wusste, dass die deutlich schwangere und sehr nette Frau so hieß. Audrey stieß die weniger nette Rothaarige neben sich an, bei der es sich um ihre Schwester handelte. »Ich finde die Kleider hinreißend. Und du siehst das genauso.« »Nein, ich …« Wieder knuffte sie ihre Schwester und wandte sich dann an Marjorie. »Was hältst du von dem Kleid, Marj?« Dabei schien sie ihr mit den Augen etwas sagen zu wollen, das jedoch nicht verständlich rüberkam. »Ich liebe es«, log Marjorie und schenkte Brontë ein strahlendes Lächeln. Tatsächlich erinnerte sie das Kleid mit dem vielen Rot und Weiß eher an eine Zuckerstange mit einer Schleife, aber Brontë hatte sehr lange und intensiv nach Kleidern gesucht und alles bezahlt, daher konnte sich Marjorie doch jetzt unmöglich beschweren, oder? Sie hatte den Preis des Kleides gesehen. Anscheinend wurden sie von einem Designer maßangefertigt, und ein Kleid kostete mehr, als Marjorie in einem Vierteljahr verdiente. Brontë gab sehr viel Geld für ihre Hochzeit aus, da wollte Marjorie ihr die Freude nicht verderben. Daher rückte sie die Schleife auf ihrem Rücken erneut zurecht und nickte. »Es ist wunderschön. Ich fühle mich darin wie eine Prinzessin.« Brontë lächelte erleichtert. »Ach, du bist eine elende Lügnerin«, begann Gretchen und bekam erneut den Ellbogen der schwangeren Audrey in die Rippen. »Ich glaube, es muss an der Seite ein wenig ausgelassen werden«, stellte Audrey fest und winkte die Schneiderin heran. »Meine Hüften werden irgendwie immer breiter.« Eine Frau, die sich einige Stecknadeln zwischen die Lippen geklemmt hatte, kam angelaufen und kniete sich neben Audrey auf den Boden, während Marjorie Brontës versammelte Brautjungfern musterte. Abgesehen von ihr, einer einen Meter fünfundachtzig großen nordischen Blondine, war da Gretchen, eine kleinere, kurvigere Frau mit knallrotem Haar, das sich fast schon mit ihrem Kleid biss, doch als Trauzeugin war ihr nach unten ausgestelltes Kleid glücklicherweise mehr weiß als rot. Außerdem Gretchens Schwester Audrey, eine blasse, schwangere Rothaarige mit zahlreichen Sommersprossen, und eine Blondine namens Maylee, die in einer Ecke saß, gerade in ihr Kleid eingenäht wurde und so glücklich aussah, als ginge es um ihre eigene Hochzeit. Letztere war anscheinend erst sehr spät als Brautjungfer hinzugekommen, da ihr Kleid im Gegensatz zu den anderen noch sehr unfertig war. Gretchen fummelte an dem breiten Tüll herum, der an den Knien mit dekorativer roter Spitze abschloss. »Meine Hochzeit wird in Schwarz-Weiß abgehalten, das schwöre ich euch, denn dieser Scheiß ist doch läch …« »Wie bist du auf die Idee gekommen, deine Hochzeit hier auf der Insel zu feiern, Bron?«, fiel Marjorie Gretchen ins Wort und versuchte, die Friedensstifterin zu spielen. Sie war recht entsetzt, dass Gretchen ihre Meinung über die Kleider so deutlich zum Ausdruck brachte, und wollte lieber das Thema wechseln. Brontë lächelte Marj strahlend an und sah wieder mehr so aus wie immer. »Weil ich Logan hier kennengelernt habe, weißt du das nicht mehr? Wir saßen bei dem Hurrikan fest. Die Reise hatte ich im Radio gewonnen.« Sie nahm Maylees Hände und half ihr beim Aufstehen, während eine andere Schneiderin an den Säumen herumhantierte. »Logan hat die Insel gekauft und beschlossen, das Hotel zu renovieren. Er hat alles darangesetzt, dass es diese Woche fertig ist, damit wir dort heiraten können. Ist das nicht süß?« »Wirklich süß«, wiederholte Marjorie und rückte ihren tiefen V-Ausschnitt zurecht. Eigentlich hatte ihr Gehirn bereits ausgesetzt, als Brontë »die Insel gekauft« gesagt hatte. Marj konnte es noch immer nicht richtig fassen, dass Brontë – die quirlige, ständig Philosophen zitierende Brontë – mit einem Milliardär zusammen war und ihn jetzt sogar heiratete. Vor ihrem inneren Auge sah sie Brontë noch immer als Kellnerin und ihre Kollegin. Sie hatten ein oder zwei Jahre lang zusammen in einem 50er-Jahre-Diner in Kansas City gearbeitet … bis Brontë nach New York gezogen war, um bei Logan zu sein. Das Ganze war eine Geschichte wie aus dem Märchen – oder aus einem Film, je nachdem, was man bevorzugte. In jedem Fall kam es Marj nicht so vor, als wäre das etwas, was normalen Menschen passieren konnte. »Du bist so ein Glückspilz, Brontë. Ich kann nur hoffen, dass ich eines Tages auch einen Mann kennenlerne, der so großartig ist wie Logan.« »›Die Hoffnung ist der Traum des Wachenden‹«, meinte Brontë mit leisem Lächeln. »Aristoteles.« Gretchen schnaubte und fing sich sofort einen bösen Blick ihrer Schwester ein. »Es ist so lieb von dir, dass du alles bezahlst, damit wir bei dir sein können, Brontë«, säuselte Maylee und trat vor, um sich neben die anderen Brautjungfern zu stellen. »Schaut uns doch nur an. Sehen wir nicht alle hinreißend aus?« Sie legte Marjorie freundschaftlich einen Arm um die Taille und strahlte sie an. »Wie Rosen bei einer Parade.« »Werden die nicht auf dicken Wagen rumgekarrt?«, bemerkte Gretchen trocken. »Aber jetzt, wo du es erwähnst …« Marjorie kicherte und schaffte es nicht, das Geräusch hinter vorgehaltener Hand zu unterdrücken. »Wer fehlt denn noch?«, fragte Audrey und zählte die Anwesenden durch. »Soweit ich weiß, sind Jonathan und Cade auch Trauzeugen, richtig? Das macht fünf aufseiten des Bräutigams, ich sehe hier aber nur vier Brautjungfern. Was ist mit Jonathans Freundin? Wie heißt sie doch gleich?« »Violet«, antwortete Brontë. »Und ich habe sie gefragt, ob sie meine Brautjungfer sein möchte, doch sie hat abgelehnt, da wir uns eigentlich kaum kennen. Logan wollte, dass sie zu meinen Brautjungfern gehört, weil sich Jonathan darüber freuen würde, aber sie möchte lieber als ganz normaler Gast an der Hochzeit teilnehmen.« Sie trat vor und rückte das Spitzenband unter Marjories Busen zurecht. »Sieht das nicht irgendwie schief aus? Wie dem auch sei. Angie kommt auch, aber ihr Kind hat heute eine Zahn-OP, daher kann sie erst morgen in den Flieger steigen.« Marjorie lächelte Brontë gequält an. Ihr würde es gleich viel besser gehen, wenn Angie da war. Die drei Frauen hatten zusammen im Diner gekellnert (ebenso wie Sharon, aber die konnte keiner leiden). Angie war Mitte vierzig, sehr mütterlich und immer herzlich. Sie gingen häufig gemeinsam zum Bingo. Gretchen stieß Marjorie an. »Und, hast du jemanden, der dich auf die Hochzeit begleitet? Bringst du einen Mann mit in der Hoffnung, dass er das Strumpfband fängt?« »Ja, ich habe einen Begleiter«, erwiderte Marjorie. »Er heißt Dewey, und wir haben uns beim Shuffleboard-Spielen kennengelernt.« »Dewey? Das klingt ja nach einem alten Knacker.« »Ich glaube, er ist über achtzig«, erklärte Marjorie grinsend. »Aber er ist wirklich süß.« »Ah, verstehe.« Gretchen zwinkerte Marjorie verschwörerisch zu. »Ein Sugardaddy, was?« »Was? Nein! Dewey ist einfach nur ein netter Kerl. Er macht hier Urlaub, weil seine Frau vor Kurzem gestorben ist und er sich ablenken will. Er war mir gleich so sympathisch, dass ich ihn eingeladen habe, mich auf die Hochzeit zu begleiten. Mehr steckt nicht dahinter, er ist einfach nur ein netter Mann.« »Lass sie ihn Ruhe, Gretchen«, schaltete sich Brontë ein. »Marjorie findet immer einen süßen alten Herrn, an dem sie einen Narren fressen kann.« Brontë musterte sie nachdenklich. »Mir fällt gerade auf, dass ich sie noch nie in Begleitung eines Mannes gesehen habe, der jünger als siebzig ist.« Brontë kannte sie wirklich sehr gut, und Marjorie musste bei ihrer Bemerkung lächeln. »Da hast du mich wohl durchschaut. Ich … ach, du weißt schon. Ich habe mehr mit Menschen wie Dewey gemeinsam als mit anderen Leuten.« So war es wirklich. Sie hatte keine Beziehung mit älteren Männern, sondern verbrachte nur ihre Zeit damit, Bingo und Shuffleboard mit Freunden zu spielen, zu Strickkränzchen zu gehen und freiwillig im Altersheim zu arbeiten, wenn sie Zeit dafür fand. Ihre Eltern waren schon seit so langer Zeit tot, dass sich Marjorie gar nicht mehr daran erinnern konnte, wie sie aussahen, und sie war bei ihren Großeltern aufgewachsen. Aus diesem Grund konnte sie auch Quilts anfertigen, war eine Expertin für das Einkochen von Lebensmitteln, hatte unglaublich viele Folgen von Der Preis ist heiß gesehen und war meist von Menschen umgeben gewesen, die viermal so alt waren wie sie. Irgendwie hatte sich das nie wieder geändert. Selbst jetzt mit vierundzwanzig fühlte sie sich in der Gesellschaft von über Achtzigjährigen wohler als in der von Altersgenossen. Menschen in ihrem Alter saßen nie entspannt samstagmorgens mit einer Tasse Kaffee und einem Kreuzworträtsel in der Küche. Sie machten es sich auch nicht an einem Tisch gemütlich und unterhielten sich. Stattdessen schossen sie Selfies, betranken sich sinnlos und feierten die Nächte durch. Doch das alles war nichts für Marjorie. Sie war da altmodisch und besaß zwar den Körper einer (ziemlich großen) Vierundzwanzigjährigen, aber die Seele eines betagten Menschen. Auch ihre Größe war einer der Punkte, auf die es in der...



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