Cinelli | Einmal Wolke sieben und zurück? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2606, 144 Seiten

Reihe: Julia

Cinelli Einmal Wolke sieben und zurück?


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1867-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2606, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7515-1867-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie hat ihren Flug verpasst! Aria ist erleichtert, als der charmante Nysio Bacchetti ihr überraschend anbietet, sie in seinem Privatjet von New York nach London mitzunehmen. Überwältigt von Nysios Sex-Appeal, erlebt die kurvige Modedesignerin hoch über den Wolken ein unerwartetes erotisches Intermezzo. Aber kaum gelandet, beendet Aria dieses himmlisch-sinnliche Abenteuer. Sie leben in viel zu unterschiedlichen Welten! Doch offenbar sieht der Milliardär das anders: Sechs Wochen später findet sie in ihrer Post ein Ticket nach Florenz. Soll sie ein Wiedersehen riskieren?

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1. KAPITEL


Was für ein trostloser Ort für eine Hochzeit. Nysios Blick verfinsterte sich, als sein Wagen in der Menge hielt, die sich vor dem Gerichtsgebäude versammelt hatte. Mittendrin stand der Bräutigam, der mit versteinerter Miene seiner fliehenden Braut hinterhersah, die gerade in den Straßen Manhattans verschwand.

Sofort ging ein Blitzlichtgewitter los, und Nysio empfand spontan Mitleid mit dem Mann. Er wusste, wie es sich anfühlte, wenn die Privatsphäre verletzt wurde, auch wenn er selbst sicher hinter einer getönten Scheibe saß. Aus der Ferne musterte er Xander Mytikas, die markante Nase und die dichten Augenbrauen, die seinen stark ähnelten. Während des Flugs über den Atlantik hatte er sich gefragt, wie es sich wohl anfühlen würde, einem seiner Halbbrüder persönlich zu begegnen. Die Antwort war, er empfand gar nichts.

Bisher hatten seine Detektive keinen Hinweis darauf gefunden, dass einer seiner Brüder plante, seinen Namen an die Öffentlichkeit zu zerren. Tatsächlich waren beide viel zu sehr mit ihrem eigenen Disput beschäftigt, um die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass ihr italienisches Pendant auftauchen könnte. Beide wussten von seiner Existenz, sie hatten alle dasselbe Dokument erhalten. Doch abgesehen davon, ihm eine Kopie des Testaments zu schicken, hatten sie weder Kontakt gesucht noch seine Existenz irgendwie zur Kenntnis genommen.

Ehe er sich seinen nächsten Schritt überlegen konnte, sah Nysio, wie sein Bruder durch die Menge zu seinem Wagen ging und davonfuhr. Offensichtlich hatte Xander Mytikas nicht vor, rumzusitzen und darauf zu warten, ob seine Braut zurückkehrte. Der amtierende CEO musste so schnell wie möglich heiraten, um seine Anteile an Mytikas Holdings nicht zu verlieren, und laut Nysios Nachforschungen hatte er nicht die Absicht, die ursprünglichen Bedingungen der Vertraulichkeitsvereinbarung preiszugeben, die das Geheimnis um Nysios Geburt wahrten.

Ein rosaroter Farbklecks zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Eine Frau betrat die Stufen vor dem Gerichtsgebäude, ihr Haar leuchtend rot vor dem faden Grau des Gebäudes. Der kalte Herbstwind presste das rosarote Kleid noch enger an ihren Körper, sodass er ihre Figur genau studieren konnte. Sie hatte Blumen in der Hand, und der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Nysio war gebannt von ihrer Schönheit – und froh über die getönten Scheiben, denn so konnte er sich ungestört an ihr sattsehen.

Aus der Ferne erinnerte sie ihn an die antiken Göttinnen auf den Gemälden in der Galerie seines Palazzo in Florenz, fehlten nur noch Putten, die sie mit Trauben fütterten. Und ihre Brüste … Er biss sich auf die Unterlippe, um die aufsteigende Erregung im Keim zu ersticken.

Verblüfft über die Reaktion, die sie in ihm auslöste, verfolgte er, wie sie die Treppe hinunterging und der flüchtigen Braut hinterherrief. Sie drehte sich um, ihr Gesicht fassungslos, während der Regen herabprasselte und gegen ihre nackten Beine und das rosarote Kleid spritzte.

Die meisten Pressefotografen hatte sich inzwischen zerstreut, doch die Frau in Pink blieb zurück. Die Emotionen, die sie sichtbar erschütterten, waren so intensiv, dass er den Blick nicht abwenden konnte.

Sie ging auf die übrig gebliebenen Sicherheitsmänner zu und gestikulierte wild, während sie sprach. Ein melodiöser britischer Akzent drang durch die Scheiben zu ihm, und er versuchte zu verstehen, was sie sagte. Das Flehen in ihrem Gesicht verwandelte sich in Wut, als die Männer in ihr Auto stiegen und ebenfalls davonfuhren, sodass sie allein im Regen zurückblieb.

Nysio beobachtete, wie sie in der winzigen Handtasche an ihrem Handgelenk kramte und die Suche fluchend aufgab. Dann wurde sie zum ersten Mal, seit sie aus dem Gebäude gekommen war, ganz ruhig. Hatte ihn eben noch die Intensität ihrer Gefühle über das Verschwinden der Braut gefesselt, so war diese Leere fast noch provozierender. Sie sah sich kurz auf der Straße um und suchte sich dann unter dem Säulenvorbau Schutz vor dem Regen.

Vielleicht lag es daran, dass sie nur wenige Augenblicke zuvor noch so aufgebracht gewesen war, oder an dem kaum merklichen Schauer, der sie durchlief, als sie fröstelnd die Arme um ihren sinnlichen Körper schlang, dass er, ohne nachzudenken, aus dem Wagen stieg und seinen Schirm aufspannte.

Fröstelnd raffte Aria Dane den dreckigen Saum ihres rosaroten Brautjungfernkleids und wünschte, sie wäre so vorausschauend gewesen, auch einen passenden Mantel dazu zu entwerfen. Sie hatte sich für das extravagante Kleid aus Satin und Tüll entschieden, weil sie gedacht hatte, sie würde den ganzen Nachmittag für Fotos posieren und nicht im strömenden Oktober-Regen durch Manhattan laufen, um die flüchtige Braut einzufangen.

Erneut sah sie auf ihr Handy, in der Hoffnung auf eine Nachricht von den Sicherheitsleuten des milliardenschweren Bräutigams. Sie meinten, Priya habe wahrscheinlich nur kalte Füße bekommen, doch sie kannte ihre Freundin besser. Sie wusste, dass etwas Schlimmes passiert sein musste.

Aria blickte an dem alten Gerichtsgebäude hoch, dessen Fenster im rasch schwindenden Abendlicht orange leuchteten. Sie hatte ein paar Leute angerufen, bei denen sie Priya vermutete, jedoch ohne Erfolg. Jetzt saß sie am Ort des Geschehens fest, mit weniger als fünf Dollar in ihrer winzigen Handtasche, und wusste nicht, wie sie nach Hause kommen sollte. Das Gefühl, verlassen worden zu sein, war überwältigend und drohte alte Wunden aufzureißen.

Sie klopfte an die schwere Eichentür des historischen Gebäudes, wenig überrascht, dass sie verschlossen war. Es war Sonntagnachmittag und das Gebäude nur für die Hochzeit geöffnet gewesen. Es regnete noch immer, und die Straßen glänzten unter den Füßen der Passanten. Sie stand unter dem Säulenvorbau und überlegte fieberhaft, was sie tun sollte. Ihr Flug nach London ging in ein paar Stunden, all ihre Sachen waren in Priyas Wohnung. Auch ihr Pass, ihr Ticket und das Tablet, das sie für die Arbeit brauchte. Während ihr Adrenalinspiegel sich langsam wieder senkte, stieg Panik in ihr auf.

Sie saß hier fest.

Aria hatte längst akzeptiert, dass sie unter einem Helfersyndrom litt. Wenn jemand in Schwierigkeiten steckte, war sie sofort zur Stelle. Doch jedes Mal, wenn sie selbst ein Problem hatte, musste sie allein damit fertigwerden. So wie jetzt.

Wieder sah sie aufs Handy und spürte, wie sich ihr der Magen zusammenzog. Sie würde ihren Flug verpassen und damit auch die Präsentation, an der sie monatelang gearbeitet hatte. Seit zehn Jahren war sie Einkäuferin für die Mode-Abteilung eines der größten Londoner Kaufhäuser – die einzige Konstante in ihrem Leben. Sie hatte als Studienabbrecherin dort angefangen und sich hochgearbeitet.

In den letzten Jahren hatte sie nebenbei online Textildesign studiert, und ihr Steckenpferd war die Dessous-Abteilung für Übergrößen. Aria schluckte den Kloß hinunter, der sich in ihrem Hals bildete. Angesichts des Stellenabbaus in allen Abteilungen war es unerlässlich, dass sie rechtzeitig heimkehrte.

Sie erwog kurz, ihre Eltern um Hilfe zu bitten, und kämpfte gegen das Unbehagen an, das bei diesem Gedanken sofort einsetzte. Als spontaner, kreativer Freigeist in einer Familie aus ruhigen, gut organisierten Buchhaltern hatte sie es sowieso schwer, und im Gegensatz zu ihren drei Schwestern mit ihren sechsstelligen Einkommen verdiente sie kaum genug, um die Miete für ihre Einzimmerwohnung in Richmond zu zahlen.

Natürlich wäre niemand in der Familie überrascht gewesen, dass Aria Hilfe brauchte. Seit ihrer eigenen geplatzten Hochzeit waren mehr als zehn Jahre vergangen, aber für ihre Eltern war sie immer noch das Dummchen, das von einem reichen Schnösel auf einer griechischen Insel sitzen gelassen worden war.

Sie war nicht in der Position, jemanden für eine überstürzte Heirat zu verurteilen, doch als Priya sie gebeten hatte, mit nach Manhattan zu kommen, um ihr bei der spontanen Zweckheirat mit einem Fremden Händchen zu halten, hatte sie gleich ein ungutes Gefühl beschlichen. Sie verspürte eine tiefe Abneigung gegen das Arrangement, schrieb dies jedoch der Tatsache zu, dass Priya London dafür verlassen musste.

Es gab viele Dinge in ihrem Leben, deren Aria sich nicht sicher war, aber sie hatte immer gedacht, dass ihre beste Freundin den festen Vorsatz, nie heiraten zu wollen, mit ihr teilte.

Ein blecherner Pfeifton ließ sie zusammenfahren, und sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass es ihr Handy war, das sie unter ihr Kleid gestopft hatte.

Sie zischte eine Begrüßung, und obwohl ihre Hände von der Aufregung der letzten neunzig Minuten noch zitterten, bemühte sie sich, höflich zu bleiben.

„Entspann dich. Es geht mir gut. Ich bin in Sicherheit.“ Priyas Stimme war atemlos, sie sprach ungewöhnlich schnell und abgehackt. „Ich … ich habe eine andere Lösung für mein Problem gefunden, aber ich muss für ein paar Wochen die Stadt verlassen.“

Aria presste die Lippen aufeinander und unterdrückte einen ungläubigen Aufschrei. Erst war ihre ruhige, vernünftige Freundin vor einer Hochzeit davongelaufen, die all ihre Probleme gelöst hätte, dann musste sie plötzlich für ein paar Wochen die Stadt verlassen …? Priya änderte nie spontan ihre Pläne, sie hasste Veränderungen.

„Eine andere Lösung? Einen anderen Bräutigam, meinst du?“, fragte Aria, und sie konnte den eigenen Herzschlag hören, während sie krampfhaft überlegte, was sie Priya fragen sollte, um deren Sicherheit zu gewährleisten. „Wo willst du hin? Wo bringt er dich hin?“

Priyas Stimme klang...



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