Child | Wollen Sie mich heiraten? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Child Wollen Sie mich heiraten?

Digital Edition
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-8773-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8773-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Verzweifelt steht Jenny vor der Wedding Chapel in Las Vegas, als eine starke Hand sie von hinten festhält. Sie dreht sich um - und sieht in die Augen von sexy Mick Tarantelli. Ist er ihr Retter? Wird er sie noch in diesem Sommer heiraten und den Familienfluch brechen?



Da Maureen Child Zeit ihres Lebens in Südkalifornien gelebt hat, fällt es ihr schwer zu glauben, dass es tatsächlich Herbst und Winter gibt. Seit dem Erscheinen ihres ersten Buches hat sie 40 weitere Liebesromane veröffentlicht und findet das Schreiben jeder neuen Romance genauso aufregend wie beim ersten Mal. Ihre liebste Beschäftigung neben dem Schreiben ist das Reisen; bevorzugt mit ihrem Mann und ihren Eltern. Eine lange Autofahrt mit drei Personen, die verschiedene Karten lesen und dem armen Fahrer, Maureens gestresstem Ehemann, die unterschiedlichen Richtungen zurufen, ist unvergleichlich! Aber natürlich bietet das Reisen auch gute Recherchemöglichkeiten für weitere Romances. Wenn Maureen zu Hause ist, kümmert sie sich um den Haushalt, in dem es sehr lebhaft zugeht; es gilt, sich um zwei fast erwachsene Kinder, deren Freunde und einen völlig verwirrten Golden Retriever namens Abbey zu kümmern. Abbey hat Angst vor dem Wind; sie weiß, dass es da draußen ist, kann es aber nicht sehen und weigert sich, das Haus zu verlassen, wenn es stürmisch ist. Also bleibt Maureen nicht anderes übrig, als Abbey an windigen Tagen draußen die Pfote zu halten...

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1. KAPITEL

Die Braut trug Tupfen.

Elvis Pailletten.

Der Kopfgeldjäger Jeans.

Und der Bräutigam Handschellen.

Jenny Blake umklammerte die Plastikstiele ihres Brautbuketts, das aus Papiergardenien bestand, ein bisschen fester und starrte ihren Bräutigam an. So kurz vor dem Ziel, dachte sie. Wäre der Kopfgeldjäger nur fünf Minuten später auf der Bildfläche erschienen, wäre sie verheiratet gewesen.

Doch jetzt war alle Mühe vergebens. Sie richtete ihren Blick auf den Mann, der sich als Mick Tarantelli, von Beruf Kopfgeldjäger, vorgestellt hatte. Ein großer schlanker Mann mit nachtschwarzem Haar und Augen, die noch dunkler wirkten. Er hatte ihren Bräutigam so fest im Griff, dass Jenny klar war, dass er nicht die Absicht hatte, ihn so bald wieder loszulassen.

Aus den Lautsprechern über ihren Köpfen, die hinter überdimensionalen Bildern verborgen waren, die den King, festlich gewandet in schwarzem Samt, zeigten, ertönten die Klänge von „Hunka-Hunka burnin’ Love“ und füllten die kleine Kapelle. Reverend Elvis Throckmore signalisierte seiner Frau mit wilden Gebärden, die Musik abzustellen.

Elvis Presley wurde brutal mitten im Lied das Wort abgeschnitten, und das Grüppchen, das sich in der Love Me Tender Wedding Church versammelt hatte, starrte einander an.

„Sorry, Honey“, sagte Jennys verhinderter Bräutigam schließlich. „Aber ich fürchte, die Hochzeit ist verschoben.“

„Für wie lange?“, hörte sie sich fragen.

„Schätzungsweise …“ Der Kopfgeldjäger unterbrach sich und umfasste den Ellbogen des Bräutigams fester. „Fünf oder zehn.“

„Jahre?“, fragte Jenny und starrte in die schwarzen Augen.

„Nein“, entgegnete er. „Minuten.“

Sie erkannte Sarkasmus, wenn er ihr begegnete, und normalerweise war sie durchaus schlagfertig. Aber im Augenblick war Jenny zu sehr damit beschäftigt, sich selbst zu bemitleiden.

Es war alles ihre Schuld. Wie üblich hatte sie es bis zur letzten Minute auf die lange Bank geschoben. Wenn sie schon vor Monaten angefangen hätte, sich darum zu kümmern, wäre das nicht passiert. Aber wer hätte gedacht, dass es so schwierig sein würde, einen Ehemann zu finden?

„Ach, seien Sie nicht so“, versuchte der Bräutigam sein Glück, „lassen Sie mich ihr wenigstens noch einen Abschiedskuss geben.“

Jenny trat instinktiv einen halben Schritt zurück.

Tarantelli registrierte es und hob leicht eine schwarze Augenbraue. „Ich glaube nicht, dass die Lady interessiert ist.“

„Natürlich nicht“, sagte Jenny kurz angebunden. „Wir haben uns ja eben erst kennengelernt.“

Reverend Elvis Throckmore schüttelte leicht den Kopf und schnalzte missbilligend mit der Zunge.

Der Kopfgeldjäger straffte sich, legte dem Bräutigam wie zufällig eine Hand auf die Schulter und schaute Jenny an. „Sie kennen ihn nicht?“

Sie befingerte nervös die papierenen Blütenblätter ihres Brautbuketts, während sie den Mann, den sie fast geheiratet hätte, mit einem Blick aus den Augenwinkeln streifte und angesichts des knallroten Sportsakkos, das er über einem pinkfarbenen Hemd trug, das praktisch bis zum Bauchnabel offen stand, peinlich berührt zusammenzuckte. In dem schwarzen Haar, das seine Brust bedeckte, glitzerte eine fünfreihige Goldkette.

Als ihr Blick zu den wulstigen Lippen und den kleinen grünen Augen weiterwanderte, gelang es Jenny kaum, einen Schauder zu unterdrücken.

Kennen? Wenn sie dem Mann in einer dunklen Seitenstraße begegnet wäre, hätte sie mit ihrer Handtasche wild um sich geschlagen und wäre schreiend in die entgegengesetzte Richtung davongerannt. Dabei könnte sie jetzt schon mit ihm verheiratet sein.

„Nein“, sagte sie schließlich. „Ich kenne ihn nicht.“

Der Kopfgeldjäger schaute auf seinen Gefangenen hinunter und sagte: „Himmel, Jimmy. Ich habe dich anscheinend wirklich unterschätzt. Jetzt reißt du schon wildfremde Frauen auf, um sie zu heiraten. Die wievielte ist das? Nummer sechs?“

„Acht“, korrigierte Jimmy und rückte sich stolz sein Revers gerade.

„Acht?“, wiederholte Jenny.

„Oh ja.“ Mick Tarantelli schaute sie an. „Jimmy ist sozusagen ein Profi-Bräutigam.“

„Ach du Schreck.“

„Problematisch ist nur“, fuhr er fort, „dass Jimmy nichts von Scheidung hält, stimmt’s, Jimmy?“ Tarantelli packte den kleineren Mann am Revers und zog ihn auf die Zehenspitzen.

„Scheidungen“, protestierte Jimmy mit erstickter Stimme, „sind die Geißel Amerikas. Alle lassen sich heutzutage scheiden. Ich trage nur meinen Teil dazu bei, dass das anders wird, das ist alles. Irgendjemand muss schließlich die Moral hochhalten.“

Tarantelli lachte.

„Er ist ein Bigamist?“, fragte Jenny ungläubig. Gab es in Las Vegas wirklich so viele Frauen, die verzweifelt gern verheiratet wären? Sie hatte geglaubt, sie wäre die einzige.

„Unter anderem“, erwiderte der Kopfgeldjäger.

Daraufhin drehte er sich um und strebte, einen protestierenden Jimmy im Schlepptau, auf den Torbogen, der zum Ausgang führte, zu.

„Das macht vierzig Dollar, junge Frau.“

Jenny riss den Blick von ihrem entschwindenden Bräutigam los und schaute den Priester an.

Als er ihr die Hand hinstreckte, brach sich das Licht in den Pailletten auf seinem weißen Anzug.

„Aber es gab doch gar keine Hochzeit.“

„Das spielt keine Rolle“, erklärte er, sich mit der Linken das pomadisierte Haar glatt streichend. „Sie bezahlen für die Zeit und die Benutzung der Kapelle.“

In Elvis’ Augen trat ein harter Glanz, den die Augen des echten Elvis nie gezeigt haben würden, dessen war Jenny sich sicher. Aber sie hatte keine Zeit, sich herumzustreiten. Sie kramte in ihrer winzigen roten Vinylhandtasche, um nur wenige Sekunden später zwei Zwanziger herauszukramen, die sie dem Reverend wortlos in die Hand drückte.

Bevor er sein gemurmeltes „Danke, danke vielmals, vielen Dank“ zu Ende gebracht hatte, war sie schon aus der Tür und rannte hinter Mick Tarantelli und seinem Gefangenen her.

Ein Kopfgeldjäger, dachte sie verwundert. Wer hätte geglaubt, dass solche Leute wirklich existierten? Das letzte Mal hatte sie einen Kopfgeldjäger in einem Film mit John Wayne gesehen.

Kopfschüttelnd schloss Mick die Wagentür auf, half einem mit Handschellen gefesselten Jimmy auf den Vordersitz, achtete darauf, dass die Verriegelung unten war, und warf die Tür zu. Jimmy war ihm heute schon einmal entwischt, ein zweites Mal würde ihm das nicht passieren.

Während er um den braunen Sedan herumging, vernahm Mick das Geklapper von Stöckelabsätzen, das näher kam. Er verzog das Gesicht und schaute auf die Uhr. Acht Uhr abends. Seit neun Uhr heute Morgen war er schon auf den Beinen und suchte nach Jimmy Baldini, „Jimmy, die Lippe“ genannt, und jetzt war er hundemüde. Zu müde, um sich die Klagen einer verhinderten Braut anzuhören.

Ganz besonders nicht einer, die nicht einmal intelligent genug war, um zu kapieren, was für ein Glück sie gehabt hatte.

„Mister!“, rief sie von Weitem. Mick stöhnte. „Tut mir leid“, fuhr sie ein wenig atemlos fort, nachdem sie sich zu ihm gesellt hatte, „aber ich kann mich nicht mehr an Ihren Namen erinnern.“

„Tarantelli“, sagte er. „Mick Tarantelli.“

„Ach ja, natürlich.“

Sie stand dicht vor ihm, und Mick schaute ihr in ihre großen blauen Augen. Hübsch, dachte er flüchtig. Viel zu hübsch für einen wie Jimmy.

Kaum war ihm der Gedanke durch den Kopf geschossen, rief Mick sich zur Ordnung. Es spielte keine Rolle, wie hübsch sie war. Sie ging ihn nichts an, und dabei würde es auch bleiben.

„Hören Sie, Lady“, sagte er düster, „ich bin hundemüde und hungrig und schlecht gelaunt.“ Nachdem er die Arme über der Brust verschränkt hatte, fügte er hinzu: „Und nicht in der Stimmung, mir irgendwelchen Liebeskummer anzuhören.“

„Und wie wär’s, wenn wir vernünftig miteinander reden?“

Mick hob die Augenbrauen. War anscheinend nicht so leicht von etwas abzubringen, die Lady. Er musterte sie genauer. Sie war klein, aber durchaus wohlproportioniert, alles war am rechten Fleck. Kurven wie ein Las-Vegas-Showgirl, dachte er. Nur mit ihrem Geschmack, was ihre Kleidung anbelangte, schien es etwas zu hapern.

Das rote Kleid mit den riesigen weißen Tupfen war nicht gerade ein Hit, aber es war hübsch anzusehen, wie es sich über ihrem prächtigen Busen spannte. Der Saum hörte in der Mitte der Oberschenkel auf und gab den Blick auf kurze, allerdings wohlgeformte Beine frei. Dann registrierte er ihre schwindelerregend hohen Absätze. Sie war noch kleiner, als er gedacht hatte.

„Haben Sie genug gesehen?“, fragte sie.

Langsam hob er den Blick. „Fürs Erste.“

Sie verzog leicht das Gesicht, dann zwang sie sich zu einem kleinen Lächeln. „Mr Tarantelli …“, begann sie.

„Mick.“

„Mick.“ Sie nickte und legte die Hände fest an die Hüften. „Ich möchte Ihnen nur erklären …“

„Hören Sie, Lady, Sie brauchen mir nichts zu erklären.“ Genau gesagt hoffte er, dass sie ihm nichts erklären würde. Er wollte nicht mehr wissen, als er ohnehin schon wusste. Entschlossen ging er um sie herum und schloss die Fahrertür auf. „Es interessiert mich nicht, warum Sie Jimmy, die Lippe, heiraten wollen.“

„Die Lippe?“

Widerwillig lachte er...



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