E-Book, Deutsch, Band 32, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
Child / Donald / Graham Julia Saison Band 32
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-0747-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 32, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
ISBN: 978-3-7337-0747-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERRÄTERISCHES VERLANGEN von GRAHAM, LYNNE
Aristandros schwört: Ella wird dafür büßen, dass sie ihn verlassen hat. Mit ihrer kleinen Nichte als Druckmittel lockt der Tycoon sie nach Griechenland. Hier soll Ella seine Geliebte sein, bis er genug von ihr hat. Doch Aristandros' verräterisches Herz durchkreuzt seine Pläne!
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Unschuldig oder eiskalt? Wenn Cade Peredur nur wüsste, was er von Taryn halten soll, mit der er sinnliche Stunden auf einer idyllischen Südseeinsel erlebt. Doch noch bevor der Milliardär hinter das Geheimnis der zarten Schönheit kommt, verliebt er sich in sie ...
SOMMER DER SEHNSUCHT von CHILD, MAUREEN
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Da Maureen Child Zeit ihres Lebens in Südkalifornien gelebt hat, fällt es ihr schwer zu glauben, dass es tatsächlich Herbst und Winter gibt. Seit dem Erscheinen ihres ersten Buches hat sie 40 weitere Liebesromane veröffentlicht und findet das Schreiben jeder neuen Romance genauso aufregend wie beim ersten Mal. Ihre liebste Beschäftigung neben dem Schreiben ist das Reisen; bevorzugt mit ihrem Mann und ihren Eltern. Eine lange Autofahrt mit drei Personen, die verschiedene Karten lesen und dem armen Fahrer, Maureens gestresstem Ehemann, die unterschiedlichen Richtungen zurufen, ist unvergleichlich! Aber natürlich bietet das Reisen auch gute Recherchemöglichkeiten für weitere Romances. Wenn Maureen zu Hause ist, kümmert sie sich um den Haushalt, in dem es sehr lebhaft zugeht; es gilt, sich um zwei fast erwachsene Kinder, deren Freunde und einen völlig verwirrten Golden Retriever namens Abbey zu kümmern. Abbey hat Angst vor dem Wind; sie weiß, dass es da draußen ist, kann es aber nicht sehen und weigert sich, das Haus zu verlassen, wenn es stürmisch ist. Also bleibt Maureen nicht anderes übrig, als Abbey an windigen Tagen draußen die Pfote zu halten...
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1. KAPITEL
Ella saß reglos wie eine Statue in der modernen Wartezone.
Mit ihren Gedanken beschäftigt, bemerkte sie die bewundernden Blicke nicht, mit denen die Männer sie bedachten, wenn sie an ihr vorbeiliefen. Nun, sie hatte inzwischen längst gelernt, das unwillkommene männliche Interesse, das ihr Äußeres erweckte, zu ignorieren. Ihr silberblondes Haar, das strahlende Blau ihrer Augen und ihre Figur zogen unweigerlich Aufmerksamkeit auf sich.
„Dr. Smithson?“ Die Sekretärin sah zu ihr herüber. „Sie können jetzt zu Mr. Barnes hineingehen.“
Ella erhob sich. Hinter ihrer äußeren Ruhe verbarg sich eine unglaubliche Wut über die Ungerechtigkeit. Ihre Gebete waren nicht erhört worden, der gesunde Menschenverstand wurde weiterhin komplett ignoriert. Sie fasste noch immer nicht, wie ihr eigen Fleisch und Blut sie in eine solch unmögliche Lage bringen konnte. Wann würde ihre Familie endlich einsehen, dass der Preis, den sie vor sieben Jahren gezahlt hatte, hoch genug gewesen war? Inzwischen glaubte sie, dass die ganze Angelegenheit frühestens mit ihrem Tod zur Ruhe kommen würde.
Mr. Barnes, der Anwalt, den sie vor zwei Wochen zum ersten Mal aufgesucht hatte, begrüßte sie mit Handschlag, dann bedeutete ihr der große, hagere Mann, der als Kapazität in komplizierten Sorgerechtsfragen galt, Platz zu nehmen.
„Ich habe mich mit anderen Experten auf diesem Fachgebiet beratschlagt, und ich fürchte, ich kann Ihnen nicht das Ergebnis mitteilen, das Sie hören wollen“, kam er sofort zum Wesentlichen. „Als Sie Ihrer Schwester Ihre Eizellen spendeten, haben Sie auch einen Vertrag unterzeichnet, in dem Sie auf jegliche Rechte hinsichtlich eines zukünftig geborenen Kindes verzichten.“
„Das ist mir klar“, entgegnete Ella sofort. „Aber jetzt, da meine Schwester und ihr Mann nicht mehr leben, ist die Situation doch eine völlig andere.“
„Nun, aber sie hat sich nicht unbedingt zu Ihrem Vorteil verändert. Zwar sind Sie die biologische Mutter, aber das bedeutet nicht automatisch, dass Sie das Sorgerecht einfordern können. Vor allem, da Sie keinerlei Kontakt zu dem kleinen Mädchen gehalten haben.“
„Ich weiß.“ Die Anspannung und ein plötzliches seltsames Schuldgefühl ließen Ella erblassen. Noch immer fiel es ihr schwer, damit umzugehen, dass ihre Schwester Susie sie nach der Geburt des Babys komplett aus ihrem Leben verbannt hatte. Nicht einmal ein Foto von der Kleinen hatte Ella bekommen, geschweige denn die Möglichkeit zu besuchen. „Aber vom rechtlichen Standpunkt her gesehen bin ich immer noch Callies Tante.“
„Richtig. Nur werden Sie nicht als möglicher Vormund im Testament Ihrer Schwester und Ihres Schwagers erwähnt“, erinnerte der Anwalt sie nüchtern. „Dafür jedoch Aristandros Xenakis. Sie dürfen nicht vergessen, dass er und das Kind ebenfalls familiär verbunden sind.“
„Mein Gott!“ Die mühsam kontrollierte Selbstbeherrschung begann zu bröckeln. „Aristandros ist nur ein Cousin ihres Vaters und nicht ihr Onkel!“
„Ein Cousin und lebenslanger Freund, der seine Zustimmung zur Übernahme der Vormundschaft lange vor dem tödlichen Unfall der Eltern schriftlich hinterlegt hat. Ich brauche Sie wohl nicht gesondert darauf hinzuweisen, dass er ein extrem einflussreicher und mächtiger Mann ist. Und das Kind besitzt ebenfalls die griechische Staatsbürgerschaft, so wie er.“
„Aber er ist auch ein Junggeselle mit einem allgemein bekannten, berüchtigten Ruf!“, protestierte Ella hitzig. „Wohl kaum die passende Vaterfigur für ein kleines Mädchen!“
„Sie begeben sich da auf gefährlich dünnes Eis, Dr. Smithson. Auch Sie sind ledig, und jedes Gericht würde sofort die Frage stellen, warum Ihre Familie in dieser Angelegenheit nicht hinter Ihnen steht.“
Die Erinnerung daran, dass sie in diesem Kampf keinerlei Unterstützung hatte, trieb Ella die Röte ins Gesicht. „Meine Familie wird nichts unternehmen, was Aristandros Xenakis provozieren könnte. Mein Stiefvater und meine beiden Stiefbrüder sind geschäftlich auf ihn angewiesen.“
Der Anwalt stieß leise die Luft aus. Es klang endgültig. „Meiner professionellen Meinung nach bietet Ihnen die rechtliche Sachlage keine Aussicht auf Erfolg, sollte es zu einem Sorgerechtsprozess kommen. Unter diesen Umständen wäre es vielleicht das Klügste, wenn Sie sich persönlich an Aristandros Xenakis wenden. Erklären Sie ihm die Situation und bitten Sie ihn, Ihnen aufgrund der Fakten regelmäßigen Kontakt zu dem Kind zu erlauben“, lautete Simon Barnes’ Rat.
Bei diesem Ratschlag überlief Ella ein eiskalter Schauder. Callie war bei Aristandros. Aristandros, der sie, Ella, verachtete. Welche Chance hatte sie da schon, Verständnis bei ihm zu wecken?
„Eines Tages wirst du dafür bezahlen“, hatte er ihr vor sieben Jahren angedroht. Da war sie einundzwanzig gewesen und mitten im Medizinstudium.
„Bitte, versuch doch zu verstehen“, hatte sie ihn angefleht.
„Nein, du wirst verstehen, was du mir angetan hast.“ Mit dunklen Augen, kalt wie Eiskristalle, hatte Aristandros sie angefunkelt. „Ich habe dich ehrenvoll und mit Respekt behandelt. Und als Gegenleistung bringst du Schande über mich und meine Familie.“
Ella hatte eine Gänsehaut, als sie die Anwaltskanzlei verließ und zu dem großzügigen Loft zurückfuhr, das sie erst kürzlich zusammen mit ihrer Freundin Lily gekauft hatte. Lily praktizierte als Chirurgin. Sie war noch in der Klinik, als Ella zu Hause ankam. Sie und Lily hatten sich während des Studiums kennengelernt und waren zu guten Freundinnen geworden. Eingespannt und überfordert wie jeder junge Arzt, hatte Ella bisher noch nicht die Zeit gefunden, ihrem Zimmer ihre persönliche Note zu verleihen, doch ein Klavier in der Ecke des großen Raumes und ein Stapel Bücher neben dem Bett ließen erkennen, womit sie sich während ihrer knapp bemessenen Freizeit beschäftigte.
Bevor der Mut sie verließ, rief sie in der Zentrale von Xenakis Shipping an und bat um einen Termin bei Aristandros. Der Angestellte versprach, sie zurückzurufen, und Ella wusste, dass sie jetzt überprüft werden würde, schließlich war sie kein Geschäftskunde. Ob er einem Treffen überhaupt zustimmen würde? Vielleicht aus reiner Neugier … Ihr Magen zog sich zusammen bei der Vorstellung, ihn wiederzusehen.
Sie konnte sich selbst kaum an die junge Frau erinnern, deren Herz vor sieben Jahren zerbrochen war. Unerfahren und naiv, war sie verletzlicher gewesen, als sie geglaubt hatte. Ihr festes Vertrauen in sich selbst hatte sie damals die Entscheidung fällen lassen, doch wie sich herausstellte, war es viel schwieriger als erwartet, dann auch damit zu leben. Sie hatte nie wieder einen Mann getroffen, der sie wirklich interessierte, auch wenn sie damals davon ausgegangen war.
Ob das mit ein Grund gewesen war, weshalb sie zugestimmt hatte, ihrer Schwester die eigenen Eizellen zu spenden? Susie war zwei Jahre älter als sie gewesen, hatte jedoch schon mit zwanzig ein viel zu frühes Klimakterium durchlaufen, und ihre einzige Hoffnung auf eine Schwangerschaft waren Spenderzellen. Susie war damals extra von Griechenland nach London geflogen, um ihre Schwester um Hilfe zu bitten. Ella war zutiefst gerührt gewesen, dass ihre Schwester sich an sie wandte, hatte Susie doch bis dahin die gleiche kritische Distanz zu Ella gewahrt wie der Rest der Familie. Es war ein gutes Gefühl gewesen, gebraucht zu werden, und ein noch besseres, von Susie zu hören, dass es ihr viel mehr bedeuten würde, wenn ein Baby aus den Eizellen der Schwester als aus denen einer unbekannten Spenderin geboren werden würde. Natürlich bestand dann auch die Chance, dass das Kind eine viel größere Ähnlichkeit mit Susie haben würde.
Ella hatte sofort ihre Zustimmung gegeben, es wäre undenkbar für sie gewesen, es nicht zu tun. Susie hatte Aris Cousin Timon geheiratet, und die beiden führten eine gute Ehe. Ella war fest davon überzeugt, dass ein Kind in dieser Beziehung glücklich und sicher aufwachsen würde. Während der umfangreichen Untersuchungen zur Vorbereitung des medizinischen Eingriffs wurde sie auch psychologisch darauf vorbereitet, die Dokumente zu unterzeichnen, mit denen sie auf jegliche Ansprüche verzichtete, sollte aus ihren Eizellen ein Kind geboren werden.
„Du hast das alles nicht zu Ende durchdacht“, hatte Lily damals versucht, auf sie einzuwirken. „Das Ganze wird nicht so reibungslos ablaufen, wie du dir das vorstellst. Was ist mit möglichen emotionalen Nachwehen bei dir? Du bist die biologische Mutter, aber du hast keine Rechte hinsichtlich deines Kindes. Wirst du deine Schwester beneiden, weil sie dein Kind großzieht?“
Doch Ella hatte sich sämtlichen kritischen Anmerkungen verschlossen. Für sie stand fest, dass die Spende ihrer Eizellen alle Beteiligten glücklich machen würde. Susie hatte so oft davon geschwärmt, was für eine großartige Tante Ella dem Baby sein würde.
Aber dann kam Callies Geburt und mit ihr der Schock für Ella. Susie wollte nichts mehr mit ihrer Schwester zu tun haben. Sie rief Ella noch vom Krankenhaus aus an, um ihr zu sagen, dass sie nicht zu Besuch kommen und die neue kleine Familie in Ruhe lassen solle.
Ella war maßlos verletzt gewesen, doch sie versuchte zu verstehen, dass Susie sich durch die Umstände bedroht fühlen musste. Sie schrieb der Schwester, mehrere Male sogar, um ihr erneut zu versichern, dass sie keinerlei Ansprüche auf Callie stellen würde, doch sie erhielt nie eine Antwort auf ihre Briefe. Verzweifelt über die tiefe Kluft, die sich aufgetan hatte, war Ella an Timon herangetreten, als dieser geschäftlich in London...