Chase | American Royals - Wer wir auch sind | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 414 Seiten

Reihe: American-Royals-Reihe

Chase American Royals - Wer wir auch sind


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7363-0781-0
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 414 Seiten

Reihe: American-Royals-Reihe

ISBN: 978-3-7363-0781-0
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Du bist alles, was ich nicht bin. Und trotzdem will ich nur dich.

Die junge Madison will die Welt verändern und schießt dabei gern mal über das Ziel hinaus. Als sie nach einer Rettungsaktion in Polizeigewahrsam genommen wird, hat ihr Vater, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, endgültig genug. Maddie muss Sozialstunden ableisten - ausgerechnet bei Jake Simmon. Der Sohn der Vizepräsidentin und sie könnten unterschiedlicher nicht sein, doch seit einem schweren Unfall ist Jake nicht mehr der perfekte Politikersohn, der er einmal war. Er merkt bald, dass Maddie und ihn mehr verbindet, als er zugeben wollte - auch wenn sie so tabu für ihn ist wie niemand sonst auf der Welt ...

'Romantisches Prickeln, Herzschmerz und ein hart erkämpftes Happy End: Dieses Buch hat alles, was das Leserherz begehrt!' Jay Crownover

Band 1 der American-Royals-Reihe von New-York-Times- und USA-Today-Bestseller-Autorin Nichole Chase



Nichole Chase ist eine amerikanische Liebesroman-Autorin, deren Romane es regelmäßig auf die New-York-Times- und Spiegel-Bestseller-Liste schaffen. Sie lebt mit ihrer Familie, zwei Hunden, zwei Katzen und einer Schildkröte in Georgia. Wenn sie gerade nicht schreibt, findet man sie beim Lesen oder einem ihrer zahlreichen DIY-Projekte.
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1. KAPITEL


MADDIE

Eine halbe Flasche Wein, schlechte Planung und das unangebrachte Bedürfnis, die Welt zu retten: Das waren die Gründe, warum ich jetzt auf einem ungemütlichen Plastikstuhl in einem von kaltem Neonlicht erhellten Raum saß und mit Grauen meinen unausweichlichen Untergang erwartete. Jeden Moment würde die Pressesprecherin meines Vaters mit mürrischem Blick die Polizeiwache durch die schmutzige Eingangstür betreten, während ihr noch das Blut ihres letzten Opfers über das Kinn lief.

Ich wurde nicht enttäuscht. Sie rauschte herein wie ein schwarz-weißes Geschoss. Cruellas braune Augen musterten mich missbilligend, und mir war klar, dass ich richtig tief in der Scheiße saß. Sie hieß nicht wirklich Cruella, aber der Name hätte gut gepasst. Mit ihrem angsteinflößenden Blick und ihrer Vorliebe für schwarz-weiße Kleidung machte sie ihrer Cartoon-Version alle Ehre. Ihr richtiger Name war Reese Pang, und normalerweise ignorierte sie mich völlig – außer wenn mein Vater wütend war. So aufgebracht, wie ihre Augen loderten, musste er ihr eine Menge Munition mitgegeben haben. Ich versuchte mir einzureden, dass es hätte schlimmer kommen können, aber ich war mir ziemlich sicher, dass Reese mich am liebsten in einen der Regierungsbunker eingesperrt hätte.

Sie war die rechte Hand meines Vaters und damit die Einzige, der er die Aufgabe anvertraute, mich hier abzuholen. Schließlich konnte der Präsident der Vereinigten Staaten nicht einfach zur nächsten Polizeidienststelle schlendern und die Kaution für seine einundzwanzigjährige Tochter hinterlegen, ohne dass dies am nächsten Morgen für interessante Schlagzeilen gesorgt hätte.

»Wollen wir die Plätze tauschen?« Ich sah den Polizisten neben mir an und zog eine Augenbraue hoch.

»Nicht mal, wenn Sie Bill Gates wären.« Der ältere Mann schüttelte den Kopf und betrachtete dann wieder die Papiere auf seinem Schreibtisch. »Diese Frau sieht aus, als wollte sie Hackfleisch aus Ihnen machen.«

»So ein Mist.« Ich schnitt eine Grimasse. Er hatte recht. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich gegen die unvermeidliche Standpauke zu wappnen.

Das Schlimmste daran war, dass ich sie vermutlich verdiente. Ich hatte mit guten Absichten gehandelt, aber vielleicht den falschen Weg gewählt. Dad drängte mich immer, nachhaltige Lösungen zu suchen, aber ich mochte schnelle Erfolge. Einen Gesetzesentwurf gegen Tierversuche einzureichen schien mir reine Zeitverschwendung, wenn ich stattdessen auch einfach im Labor einbrechen und die armen Tiere befreien konnte. Hätte ich doch nur so normale Eltern wie Phoebe, meine Zimmergenossin an der Uni.

Von ihrem Platz neben ihren Eltern aus gestikulierte Phoebe mit den Fingern in meine Richtung. Sie füllten am Tisch eines anderen Polizeibeamten Formulare aus. Ihre Mutter Maureen, die das von silbernen Strähnen durchzogene Haar zu einem langen Zopf geflochten hatte, lächelte, und ihr Vater Diego wirkte überhaupt nicht wütend, als er sich die Dreadlocks aus dem Gesicht strich.

Vielleicht war »normal« nicht das richtige Wort, um Phoebe und ihre Familie zu beschreiben. Meine Stiefmutter Abigail bezeichnete sie als Hippies, und ihr Ton ließ keinen Zweifel daran, dass sie nicht viel von ihnen hielt, aber ich liebte sie. Ich liebte jedes nicht normale, pflanzenliebende, vegane Detail, durch das sie sich von meiner Familie unterschied. Sie waren das absolute Gegenteil von allem, mit dem ich aufgewachsen war. Mit elf hatten sie Phoebe von der Schule genommen und alle US-amerikanischen Staaten bereist. Sie hatten sich ehrenamtlich für Obdachlose engagiert, Tiere gepflegt und an jedem zweiten Wochenende gegen irgendetwas demonstriert. Das Einzige, was sie von den Blumenkindern unterschied, war der riesige Treuhandfonds und Diegos außerordentliches Talent für Investitionen.

Gequälte Versuchstiere zu befreien war für sie so etwas wie ein Familienausflug. Wenn sie wegen irgendetwas sauer waren, dann höchstens, weil wir sie nicht miteinbezogen hatten.

Im Gegensatz zu Phoebe war ich auf eine Privatschule gegangen, hatte eine Schuluniform getragen und sogar einen Kurs zum Thema Tischmanieren besucht. Mit zwölf hatte ich Ärger wegen eines unechten Tattoos bekommen. Ein aufgeklebtes Tattoo mit dem Namen meiner Lieblingsband hatte mich um Konzertkarten und einen Abend mit meinen Freunden gebracht. Natürlich hatte mich das nur darin bestärkt, mir ein echtes Tattoo stechen zu lassen.

Ein kleiner Vogel, der meine Mutter symbolisierte, zierte meine linke Schulter. Er gab mir das Gefühl, dass sie über mich wachte und immer bei mir war, obwohl sie schon so lange nicht mehr lebte. Außerdem war es eine schöne Gelegenheit, meinem Vater den Mittelfinger zu zeigen, der glaubte, Tattoos wären nur etwas für Kriminelle.

»Sind Sie der diensthabende Polizeibeamte?« Reese beäugte den Mann neben mir herablassend.

Er stand auf und rückte sich das Halfter zurecht. »Jawohl, das bin ich, Ma’am.«

»Also.« Reese stellte ihre Tasche auf den Stuhl neben mir. »Wie können wir das Problem lösen?«

»Reese«, zischte ich. »Sie können nicht einfach Leute bestechen.«

»Ich besteche niemanden.« Sie ignorierte mich und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Polizeibeamten. »Aber das hier darf nicht an die Medien durchsickern.«

»Wir können nicht so tun, als wäre das alles nicht passiert. Die Sache geht zu den Akten, und das Unternehmen wird Anklage erheben.«

Sein Blick begegnete kurz meinem, fast so, als wollte er sich entschuldigen. Diesen Blick bekam ich oft zu sehen, wenn der Spielzeugdrache meines Vaters ein wachsames Auge auf mich warf.

»Nein, wird es nicht.« Reese griff in ihre Tasche und zog eine Visitenkarte hervor. »Das ist die Nummer ihres Anwalts. Er hat zugestimmt, die Anklage fallen zu lassen.«

»Er war vor zwanzig Minuten hier.« Der Polizist blickte mit zusammengezogenen Augenbrauen auf die Karte hinunter.

»Und ich habe vor fünfzehn Minuten mit ihm gesprochen.« Reese klappte ihre Tasche zu. »Er war gerne bereit, von einer Klage abzusehen, wenn Madeline und ihre Freundin für den Schaden aufkommen.«

»Das hat er gesagt?« Ich sah Reese an. »Zu uns hat er gesagt, was wir getan haben, sei Unternehmensterrorismus, und jetzt will er einfach so die Anklage fallen lassen?«

Reese verzog die Lippen. »Ja, Madeline, nach einem kurzen Gespräch mit mir hat er sich dazu bereit erklärt.«

»Warum überrascht mich das nicht?« Ich verdrehte die Augen. »Wahrscheinlich haben Sie zuerst Feuer gespuckt.«

»Ich spucke niemanden an, mein Fräulein.« Ich hätte schwören können, dass Flammen in ihren Augen loderten, als sie mich ansah. »Ich breche auch nirgendwo ein, um auf armselige Art und Weise Aufmerksamkeit zu erregen. Und ich bin dankbar, wenn jemand mir wegen einer dämlichen Entscheidung den Arsch rettet.«

Ich sprang auf. »Hören Sie zu …«

»Darf ich für einen Augenblick unterbrechen?« Phoebes Vater lächelte charmant, aber Reese bemerkte es gar nicht.

»Ich denke, Sie haben bereits genug angerichtet, Mr Roberts.« Sie drehte sich um und sah ihn an. »Sie haben Ihren schlechten Einfluss bereits unter Beweis gestellt.«

»Sie sind nicht die Erste, die mir das sagt.« Sein Lächeln wurde ein wenig schief. »Habe ich richtig gehört, dass das Unternehmen die Anklage fallen lassen würde, wenn die Mädchen für den Schaden aufkommen?«

»Ja, Mr Roberts, das stimmt.« Reese sah zu mir herüber. »Selbstverständlich hat Ihr Vater noch ein paar andere Ideen, wie Sie auch der Gemeinschaft etwas zurückgeben können.«

»Was immer sie tun muss, mache ich auch.« Phoebe kam herüber und stellte sich neben mich.

»Ich glaube, es wäre das Beste, wenn ihr zwei euch erst einmal aus dem Weg geht.« Reese rückte die Tasche auf ihrer Schulter zurecht.

»Sie haben nicht zu entscheiden, mit wem ich Zeit verbringe. Ich bin erwachsen, Reese.« Vor Wut verspannten sich meine Kiefermuskeln.

»Wenn Sie sich wie eine Erwachsene verhalten, werde ich Sie auch so behandeln.« Reese schob sich die Brille auf der Nase hoch.

»Was zur Hölle …?« Ich ging einen Schritt auf die dünne Frau zu.

»Einen Moment.« Der Polizist hob eine Hand. »Die Anklage wird vielleicht fallen gelassen, aber ich muss trotzdem die Formulare ausfüllen. Diese Angelegenheit kommt in jedem Fall in ihre Akte, und dann ist die Staatsanwaltschaft am Zug.«

»Ich verstehe, wie wichtig die Formalitäten sind, Sir. Tun Sie, was notwendig ist, aber lassen Sie uns versuchen, den Vorfall von der Presse fernzuhalten, in Ordnung? Es darf nicht dazu kommen, dass irgendetwas durchsickert oder neugierige Reporter Hinweise erhalten.« Reese ließ mich nicht aus den Augen. »Ich kümmere mich um den Staatsanwalt, wenn es so weit kommt.«

»Wir streuen hier keine Gerüchte.« Der Polizeibeamte stemmte die Hände in die Hüften und starrte Reeses Rücken an. »Und ich finde es absolut unangebracht, das Gegenteil zu behaupten.«

»Sie können das finden, wie Sie wollen, lassen Sie nur nichts davon an die Öffentlichkeit dringen.« Reese drehte sich langsam um. »Ich würde ungern Ihre früheren Fälle untersuchen lassen müssen.«

»Wollen Sie mir drohen?« Seine Wangen röteten sich.

Ich ließ den Kopf hängen und schloss die Augen. Das wurde ja immer besser. Zuerst sollte ich ein Unternehmensterrorist sein, dann dem Staatsanwalt vorgeführt werden, und jetzt verärgerte »meine Retterin« den Mann, der mir die Handschellen angelegt hatte. Wenn das so...



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