Chang | To Gaze Upon Wicked Gods – Falsche Götter | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Chang To Gaze Upon Wicked Gods – Falsche Götter


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98666-543-2
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-98666-543-2
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ruying, bekannt als das vom Tod gesegnete Mädchen, will bloß überleben, aber als ihre Magiefähigkeiten von einem feindlichen Prinzen entdeckt werden, muss sie entscheiden, ob die Rettung ihrer Familie es wert ist, ihr Land zu verraten.

Schon solange Yang Ruying lebt, ist das Reich Er-Lang von den Römern besetzt, deren fortschrittliche Wissenschaft und Militär sie zu Göttern machen. Aber diese Götter sind nicht gütig. Ihre einzigen Gaben: Grausamkeit, Opium und Zerstörung.
Als Antonius, der zweite Prinz von Rom, Ruyings Macht aufdeckt, wird sie zu dem, was sie immer befürchtet hat: einer perfekten Attentäterin. Während die Spannungen zunehmen und sich eine Rebellion anbahnt, kann Ruying nicht länger leugnen, dass Frieden für Er-Lang ein Todesurteil bedeutet. Ein Tod, den sie vielleicht nicht bereit ist, zu vollstrecken.

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1
Der Himmel weinte wieder. Überall um mich herum weinte meine Welt. Graue, eisige Tränen glitten sanft über meine Haut und ließen mich trotz der Spätsommerhitze frösteln. Entschlossenen Schrittes ging ich an dem Zaun vorbei, der meine Stadt in zwei Hälften zerschnitt. Römische Soldaten standen Wache, wobei sie die Waffen, die unsere Albträume heimsuchten, so fest umklammerten, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, bereit, mich bei jedem vermeintlichen Affront zu erschießen. Ich hasste diese Männer. Hasste ihre strengen, fremden Gesichter und ihre fremden Kleider, die sie von der anderen Seite des Portals, das nun unsere zwei Welten miteinander verband, mitgebracht hatten. Ein schimmernder Riss, der hoch oben im düsteren Himmel bedrohlich über meiner zerrütteten Stadt hing, wie das allsehende Auge eines rachsüchtigen Gottes, der nicht hier war, um uns zu lieben und zu beschützen, sondern um uns zu foltern. Uns unvorstellbare Schmerzen und Leid zuzufügen, wie es die Römer nun schon seit über zwei Jahrzehnten taten. Jeden Tag verfluchte ich diese Straße, diesen Zaun, die geladenen Waffen, die sie bei sich trugen, jede Spur Roms, die meine Welt verunstaltete wie ein Fleck, der sich nicht auswaschen ließ. Und dennoch neigte ich den Kopf, wenn ich Woche für Woche von den wachsamen Adleraugen der Soldaten beobachtet diese Straße entlangging, um meiner Schwester ihr Opian zu besorgen. Die Droge, die sie schleichend umbrachte, ohne die sie allerdings so schnell sterben würde wie eine Blume, deren Stängel durchtrennt worden war. Wenigstens würde Meiya dank des Opians vielleicht noch zwei, drei weitere Jahre durchhalten können – oder sogar fünf, wie Vater. Ohne Opian dagegen würde sie womöglich nicht einmal die nächste Jahreszeit erleben. Manchen Römern waren die Abscheu und der Hass deutlich ins Gesicht geschrieben, andere wiederum grinsten lüstern. Einer von ihnen spitzte die Lippen und stieß einen schrillen Pfiff aus, der mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Die Magie des Todes summte leise unter meiner Haut: eine Glut, die nur darauf wartete, zu einem Lauffeuer zu entflammen, sobald ich es zuließ. Ich hatte keinen Grund, diese Männer zu fürchten. Mit meinen Kräften hatte ich keinen Grund, irgendjemanden zu fürchten. Eine einfache Geste hätte genügt, um in die trostlosen Grautöne des Reichs des Todes einzutauchen und ihren Körpern das Qi zu entziehen, bis nur noch leblose Hüllen zurückblieben. Es war eine ständige Versuchung, auch ihnen für all das, was sie uns genommen hatten, etwas zu nehmen. Doch Großmutter hatte mir beigebracht, vorsichtig zu sein. Ein Mädchen konnte nie vorsichtig genug sein in diesem Zeitalter der kolonialen Zerstörung, in der der Frieden zwischen Magie und Wissenschaft am seidenen Faden hing. Ich könnte einen von ihnen umbringen, mit etwas Glück auch zwei oder sogar drei, aber nicht alle. Nicht all die Römer, die mit arrogant erhobenem Kopf durch die Stadt marschierten und sich das Recht herausnahmen, alles und jeden für sich zu beanspruchen, wie es ihnen beliebte. Obwohl inzwischen Jahre vergangen waren, blieben die Erinnerungen an das erste Mal, dass ich mit ansehen musste, wie ein Panguer kaltblütig von den Römern ermordet wurde, so lebendig wie ein Traum, aus dem ich eben erst erwacht war. Damals war ich noch ein Kind und Vater war noch am Leben und hatte noch einen Funken Güte im Herzen. Es war eine Hinrichtung, Mord durch Erschießen. Und derjenige, der den Abzug gedrückt hatte, war niemand Geringerer als der älteste römische Prinz: Valentin Augustus. Gerade einmal drei Jahre älter als ich, hatte er vor Hunderten von Augenzeugen einen Mann erschossen, nur weil dieser es gewagt hatte, mit seinen schmutzigen Händen die makellose Kleidung des Prinzen zu berühren und ihn um die Münzen anzubetteln, die dieser achtlos in den Taschen aufbewahrte. Münzen, die es einem Vater erlaubt hätten, sein verhungerndes Kind zu ernähren. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich noch immer spüren, wie Vater zitternd meine Hand festhielt, die Angst riechen, die wie ein fauler Gestank von der Menschenmenge ausging. Dieselbe Angst, die auch meine Haut verströmte, sobald der himmelzerreißende Schuss ertönt war. Ein Urinstinkt, der tief im Innersten meines Körpers verwurzelt war. Das Böse floss wie Blut durch römische Adern, doch Valentin Augustus, so hieß es, sei schlimmer als das Böse selbst. Auch über seine Brüder wurde in der Stadt gemunkelt. Der zweitälteste Prinz, der gemeinsam mit Valentin auf Pangu lebte, jedoch noch nie auf unserer Seite des Zauns gesehen worden war. Der dritte und jüngste Prinz, der blutrünstige militärische Zögling ihres Großvaters, der als Einziger der drei als dessen rechte Hand in Rom verweilte. Ihr mächtiger, aber verhasster Großvater, der mit seiner Verachtung für mein Volk die Politik unserer zwei Welten prägte und mit seinem gefühllosen Herzen mein Reich zu diesem schmerzlichen Schicksal verdammt hatte. Alle waren sie grausam und abscheulich. Die Macht und Privilegien dieser Römer nährten ihre Bosheit wie das Öl die Flamme. Also achtete ich auf jeden meiner Schritte, die Hände vor der Brust verschränkt, wo man sie sehen konnte. Mucksmäuschenstill, starr und scheu wie ein davongleitender Geist. So hatte man uns beigebracht, uns in ihrer Anwesenheit zu bewegen. Zu oft hörte man Geschichten von schießwütigen Soldaten. Zu oft hatte ich die mahnenden Worte meiner Großmutter gehört. Ein falscher Schritt und sie würden es mir vergelten, indem sie meine Familie abschlachteten, wie sie es bereits unzählige Male mit den Patrioten und Märtyrern getan hatten, die sich weigerten, vor ihnen niederzuknien. Jeder in dieser elenden Stadt kannte jemanden, der durch die grausamen Hände der Römer gestorben war. Sie spielten sich auf wie Götter und hatten mit ihren Maschinen und ihrer Wissenschaft unser einst so großes Kaiserreich dazu gebracht, um Gnade zu winseln. Geschichten des Grauens und der Ehrfurcht verwoben sich ineinander. Wann immer sie durch die Straßen streiften, hüteten wir uns, ihnen zu nahe zu kommen. Wenn es nicht Prinz Valentin war, war es irgendein anderer römischer Adliger oder Soldat, der unsere zerfallende Stadt in Schrecken versetzte. Männer, die meinesgleichen aus Begierde oder Zorn oder einer verdorbenen Kombination aus beidem von den Straßen zerrten, sie am helllichten Tag in Gassen schleiften, wo alle, die vorbeikamen, ihre entsetzten Schreie hören konnten. Nur wenige waren mutig genug, einzuschreiten – und noch weniger dieser mutigen Seelen war es vergönnt, davon zu berichten. ????, ????. Wenn du jemanden in Not siehst, zieh dein Schwert und hilf. Doch was konnte eine Klinge schon gegen eine Kugel ausrichten? Magie gegen Wissenschaft? Warum sollte man sich um Gerechtigkeit bemühen, wenn diese unmoralischen Monster sich über jeglichen Anstand erhoben, jegliche Regeln? Wer würde sie bestrafen? Diese Sterblichen, die sich wie Götter aufführten und solche Macht besaßen, dass selbst unser junger Kaiser Yongle vor ihnen den Kopf neigen und seine Würde mit Füßen treten lassen musste – genau wie vor ihm schon sein Vater. Wie tief unser großes Kaiserreich doch gesunken war: von einem strahlenden Leuchtfeuer der Macht, das den gesamten Kontinent erhellte, zu einer zappelnden Marionette, die sich den Befehlen Roms widerstandslos beugte. Und das alles innerhalb von gerade einmal zwanzig Jahren. Während der Vorfall mit Prinz Valentin das erste Mal war, dass ich die Kaltblütigkeit der Römer selbst hatte mit ansehen müssen, war es bei Weitem nicht das erste Mal, dass so etwas in unserem Land passiert war. Geschweige denn das letzte. Einmal hatte ein schon altersschwacher Vater versucht, Gerechtigkeit für seinen Sohn einzufordern, der von ein paar betrunkenen römischen Ministern ermordet worden war, weil er es gewagt hatte, ihnen verächtliche Blicke zuzuwerfen, anstatt sich respektvoll zu verneigen. Eine Geste des Trotzes, die ihn das Leben kostete. Der Vater hatte vor den römischen Toren geweint und getobt, bis die Wachen ihn mit einem einzigen schnellen Schuss niedergestreckt und seine Leiche dann einen ganzen Monat lang am Zaun aufgehängt hatten. Eine offizielle Warnung an alle, die es wagten, sich dem Römischen Reich zu widersetzen. Weder der Kaiser noch seine Stadtgarde oder all die Generäle und Gouverneure, die uns...


Molly X. Chang wurde in Harbin, China, geboren und wuchs mit der mandschurischen Folklore auf. Ihre Großeltern lehrten sie, stolz auf das Erbe und die Kulturen zu sein, die ihr Leben prägten, und auf die erschütternde Geschichte ihrer Vorfahren, die vor ihr gekommen waren.

Im Alter von 13 Jahren begann sie Englisch zu lernen, nachdem sie Stephenie Meyers Twilight-Reihe verschlungen hatte, und hat seitdem eine Liebe zu Büchern entwickelt. Im Alter von 16 Jahren postete sie zwischen den Schulstunden Geschichten auf Wattpad, wo diese Bücher über 100 Millionen Leser und eine begeisterte Fangemeinde in mehreren Sprachen erreichten.

Derzeit lebt sie in London, Großbritannien.



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