Chadwick | Die Töchter des Grals | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 494 Seiten

Chadwick Die Töchter des Grals


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7517-0300-0
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 494 Seiten

ISBN: 978-3-7517-0300-0
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein gefährliches Vermächtnis und eine Liebe, stark wie der Tod.

Südwestfrankreich im 13. Jahrhundert. Bridget bewahrt das Wissen und die heilenden Kräfte, die seit Generationen von Frauen an ihre Töchter weitergegeben werden und zurückgehen auf ihre Urahnin - Maria Magdalena. Doch die mächtige katholische Kirche trachtet schon lange danach, diese Blutlinie auszulöschen. In den Wirren eines Religionskrieges trifft Bridget auf Raoul de Montvallant. Kann ausgerechnet der katholische Adlige ihr dabei helfen, das Erbe fortzuführen und vor der Kirche zu schützen?

Ein bildgewaltiger historischer Roman aus der Zeit des Albigenserkreuzzugs, spannend wie ein Verschwörungsthriller - für alle Fans von Dan Brown und Kathleen McGowans Magdalena-Reihe.

Dieser Roman ist in einer früheren Ausgabe unter dem Titel 'Schicksalsgefährten' erschienen. Von New-York-Times-Bestseller-Autorin Elizabeth Chadwick ebenfalls bei beHEARTBEAT lieferbar: Die Ravenstow-Trilogie. Band 1: Die Gefährtin des Normannen.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



Elizabeth Chadwick gilt laut Historical Novel Society, Großbritannien, als gegenwärtig beste Autorin mittelalterlicher Romane. Sie hat mehr als 20 historische Romane geschrieben, viele davon Bestseller. Ihr Debüt "Die Gefährtin des Normannen" (vormals "Die wilde Jagd") wurde mit dem Betty-Trask-Award ausgezeichnet und ist seit 2019 erstmals als eBook erhältlich, ebenso wie die weiteren Bände ihrer Ravenstow-Trilogie und ihr historischer Roman "Die Töchter des Grals" (zuvor erschienen unter dem Titel "Schicksalsgefährten").

Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham.

Homepage der Autorin: http://elizabethchadwick.com/.

Chadwick Die Töchter des Grals jetzt bestellen!

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2


Bridget saß mit gekreuzten Beinen vor den hohen, stillen Zinnen von Montvallant und atmete tief die frische Luft ein, in der immer noch nächtliche Kälte lag. Ihr Blick suchte den Osten, wo die Sonne bald aufgehen würde. Der Himmel jenseits der Schartenbacken schimmerte wie das perlweiße Innere einer Austernschale. Leise begann sie heilige Worte zu singen, die ihr die Mutter beigebracht hatte und die seit über tausend Jahren alle Frauengenerationen in der Familie kannten.

Vor ihren Augen begannen sich die Mauern ringsum aufzulösen. Licht pulsierte in ihr, wechselte die Farbe, durchströmte und erfüllte sie, bis sie einem Becher glich, voll bis zum Rand mit übergroßer Macht. Ein Sonnenstrahl brach aus den Wolken und fiel zwischen den Zinnen auf Bridgets Gesicht. Der Schmerz war fast unerträglich. Flüssiges Feuer verzehrte ihren Körper, bis sie heller strahlte als das Licht und sich in eine brennende Scheibe verwandelte, die darüber schwebte, wie ein Rad kreiste. Als wäre sie ein Adler, der hoch in den Lüften seine Schwingen ausbreitete, blickte sie mit scharfen Augen auf die winzigen Gestalten hinab.

Der Himmel glühte schwarz, und ein Mann wurde an ein Kreuz genagelt. Heftiger Schmerz durchfuhr sie, als sich Nägel in seine Füße und Hände bohrten. Vor dem Kreuz sah sie eine dunkelhaarige Frau weinen. Ein Kind klammerte sich an ihre Röcke, ein kleines Mädchen mit Bridgets Kristallaugen. Immer schneller drehte sich das Rad, leuchtete immer heller. Flammen loderten, dichter Rauch quoll empor, und in den dunklen Schwaden erklangen das Geheul der Männer, die Klagen der Frauen.

Das Feuer nährte sich von Blut, und Bridget zuckte unwillkürlich zurück. Die Hitze versengte ihr Haar und Brauen. Sie war nicht mehr eins mit dem Himmel, sondern mit den Flammen, mit all den Menschen, die darin brannten. Ein stummer Schrei drängte sich über ihre Lippen, und sie kämpfte, um sich zu befreien.

Durch das Feuer schritt ein junger Mann auf sie zu, ein Schwert in der Hand, das Gesicht von Verzweiflung gezeichnet. Er kam ihr so nahe, dass sie die Sparren im Wappen des Überwurfs sah, der seine Rüstung bedeckte, die braunen Bartstoppeln an seinem Kinn, die Tränen, die seine ausdrucksvollen blauen Augen blendeten. Hinter ihm stand eine Frau mit offenem, kupferrotem Haar.

Auch sie weinte, streckte die Arme nach ihm aus, aber das Feuer loderte wild empor und trennte die beiden. Ohne zurückzuschauen, eilte der junge Mann zu Bridget und kniete vor ihr nieder. Ihre Blicke trafen sich, und der Name Raoul de Montvallant durchzuckte ihren Geist wie eine Flammenspitze. Er legte sein Schwert in ihre Hände, und sie schloss die Finger darum, immer fester, bis beide Klingen in ihre Haut schnitten und ihr Blut wie ein dünner scharlachroter Faden über den geschnitzten Griff rann. Als der Sonnenball im vollen Glanz am Horizont erschien, begann sie, alles zu verstehen.

Im Brautgemach warf sich Raoul stöhnend hin und her, von einem wirklichkeitsnahen Traum gequält. Bilder von Flammen und funkelnden Waffen flackerten durch sein Gehirn. Er hörte Männergeschrei, triumphierend oder schmerzlich, und das angstvolle Wiehern der Pferde.

Und er wusste, dass er um sein Leben kämpfte. Sein Arm tat so weh, dass er das Schwert kaum noch heben konnte, um die Hiebe abzuwehren, die auf ihn herabregneten. Das an sich war seltsam, denn er hatte noch nie in einer Schlacht gefochten, geschweige denn bis zur Erschöpfung. Ein Ritter sprengte ihn nieder. Ein weißes Pferd, ein weißer Waffenrock, mit einem blutroten Kreuz geschmückt, weißes Licht an der Spitze des Schwerts, das herabsauste ...

Mühelos bohrte sich die Schneide in Raouls Schild, als bestünde er aus Brotteig. Die Welt umschattete sich, und durch das Dunkel suchte ihn eine Frauenstimme, fragte nach seinem Namen, zog ihn zum Licht. In der Ferne sah er sie, wehendes schwarzes Haar, ausgestreckte Hände. Er folgte der Lockung, die ihn aufwühlte bis in die Tiefen seiner Seele, und plötzlich schaute sie ihn an. Ihre grauen Kristallaugen schnitten in sein Fleisch, bis er blutete.

»Raoul, um Himmels willen, wach auf! Raoul!«

Sein Schrei, von Furcht und Schmerz durchdrungen, hallte in seinem Schädel wider, als er sich von der Traumfrau losriss und in den Sonnenschein seines Schlafgemachs emportauchte, die Augen weit geöffnet.

Immer noch rief eine Stimme nach ihm, aber sie klang sanft und besorgt. Kupferrotes Haar kitzelte seine nackte Brust, Claires ängstliches Gesicht neigte sich über ihn. »Du hast geträumt.«

»Geträumt!« Er erschauerte. »Beim Himmel, noch nie im Leben empfand ich ein solches Entsetzen!« Gepeinigt legte er eine Hand über seine Augen. Schweiß tränkte das Laken, das wie ein Leichentuch an seinem Körper klebte. Durch das geölte Leinen, das die Bogenfenster verhüllte, sickerte Sonnenlicht, draußen auf dem Sims gurrten die Tauben seiner Mutter. Neben ihm lag Claire, das Haar zerzaust und bildschön, aber er fühlte sich wie ein Kater, der von achtloser Hand gegen den Strich gestreichelt wurde.

»Was hast du geträumt?«

»Ich erinnere mich nicht genau – nur an eine Schlacht und eine Frau, die immer wieder nach meinem Namen fragte, bis ich gezwungen war, ihn zu verraten.« Wieder überlief ihn ein Schauer. »O Gott, es kommt mir so vor, als wären meine Adern mit Eis gefüllt.«
»Vielleicht wegen der Ereignisse in der letzten Nacht?«

Raoul wandte ihr den Kopf zu und runzelte die Stirn. »In der letzten Nacht?«

Unter seinem prüfenden Blick errötete sie. Viele Dinge waren in dieser Nacht geschehen, nicht nur unangenehme. »Ich meine Vater Otho – den dummen Zwischenfall. Vielleicht hast du deshalb von einem Kampf geträumt.«

»Mag sein.« Aber er war nicht überzeugt.

Draußen polterten Wagenräder, und man hörte die fröhliche Stimme eines Wächters, als das Burgtor geöffnet wurde. Raoul schob das feuchte Laken beiseite und setzte sich auf. Das Leintuch unter ihm hatte bräunliche Flecken, getrocknetes Blut, und seine Schultern waren wund, weil Claire im Augenblick der Entjungferung ihre Fingernägel in seine Haut gegraben hatte. Schuldbewusst schaute er sie an, und sie erwiderte seinen Blick, die volle Unterlippe zwischen den Zähnen. »Tut mir leid, wenn ich ungeschickt mit dir umgegangen bin«, sagte er verlegen. »Vielleicht siehst du es anders, aber es war eine Huldigung an deine Schönheit. Ich konnte nicht länger warten.«

Da lächelte sie. »Es tat nur am Anfang weh. Und dann vergaß ich den Schmerz.« Errötend senkte sie den Kopf.

»Du bist mir also nicht böse?«

Die Röte überflog sie bis hinab zu den Brüsten, die von dem Laken bedeckt wurden, und ließ neues Verlangen in ihm aufsteigen.

»Nein, ich bin nicht böse ...« Als er sich zu ihr beugte, fügte sie rasch hinzu: »Es ist nur – es brennt ein bisschen, aber deine und meine Mutter versicherten mir, das würde bald nachlassen.«

Weder ihre Stimme noch ihre Haltung drückten Abwehr aus, aber er spürte, wie sich ihr Körper ein wenig anspannte. Da erkannte er, dass es an diesem Morgen besser wäre, seine Bewunderung mit sanften Worten und Liebkosungen auszudrücken, statt sie erneut mit seiner Leidenschaft zu bestürmen. Nun brauchte sie erst einmal etwas Zeit für sich allein, dann mit den anderen Frauen; und er musste sich von dem Schrecken seines Traums erholen. Zärtlich küsste er ihre Nasenspitze und einen Mundwinkel, dann verließ er das Bett, um sich anzukleiden. »Ich schicke deine Zofe zu dir«, versprach er auf dem Weg zur Tür.

Dankbar lächelte sie und sank ins Bett zurück.

Chretien stand am Brunnen und füllte die Wasserflaschen für die weite Reise, als Bridget von den Zinnen herunterstieg. Wortlos half sie Matthias, die Schlafmatten zusammenzurollen und das Zelt abzubauen.

Sie hatte sich angewöhnt, bei Sonnenaufgang nach Einsamkeit zu suchen, und manchmal, wenn sie von ihren Meditationen zurückkehrte, schien die Luft rings um sie zu schimmern – so wie an diesem Morgen.

Beklommen dachte Chretien an das geheime, kaum zu fassende Wissen, das sie zu dritt teilten – den mächtigen Faden, der den gesamten Webteppich des Lebens verändern konnte. Hin und wieder jagte ihm dieses Wissen Angst ein. Es hatte seinen Bruder und die Frau seines Bruders getötet, und es bedrohte Bridget, Matthias und ihn selbst sogar noch schrecklicher.

Unentwegt wurden sie von Innozenz’ Häschern gejagt, die verzweifelt danach strebten, sich das Wissen anzueignen, es zum Schweigen zu bringen, zu vernichten. Er verschloss die Flaschen, schlenderte vom Brunnen zu seinen Gefährten und den Pferden.

Obwohl Matthias von seiner verstümmelten Hand behindert wurde, schnallte er seinen Packen geschickt auf die Kruppe seines Hengstes. Die Verunstaltung war eine Strafe für die Übersetzung hebräischer Schriften, die Rom verboten hatte, deren Existenz es nicht wünschte. Jetzt schrieb er mit seiner linken Hand.

»Sind wir bereit?« Chretien verteilte die gewünschten Flaschen. Die Frage war nicht an Matthias gerichtet, der sich zu...


Chadwick, Elizabeth
Elizabeth Chadwick gilt laut Historical Novel Society, Großbritannien, als gegenwärtig beste Autorin mittelalterlicher Romane. Sie hat mehr als 20 historische Romane geschrieben, viele davon Bestseller. Ihr Debüt "Die Gefährtin des Normannen" (vormals "Die wilde Jagd") wurde mit dem Betty-Trask-Award ausgezeichnet und ist seit 2019 erstmals als eBook erhältlich, ebenso wie die weiteren Bände ihrer Ravenstow-Trilogie und ihr historischer Roman "Die Töchter des Grals" (zuvor erschienen unter dem Titel "Schicksalsgefährten").
Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham.
Homepage der Autorin: http://elizabethchadwick.com/.

Elizabeth Chadwick gilt laut Historical Novel Society, Großbritannien, als gegenwärtig beste Autorin mittelalterlicher Romane. Sie hat mehr als 20 historische Romane geschrieben, viele davon Bestseller. Ihr Debüt "Die Gefährtin des Normannen" (vormals "Die wilde Jagd") wurde mit dem Betty-Trask-Award ausgezeichnet und ist seit 2019 erstmals als eBook erhältlich, ebenso wie die weiteren Bände ihrer Ravenstow-Trilogie und ihr historischer Roman "Die Töchter des Grals" (zuvor erschienen unter dem Titel "Schicksalsgefährten").

Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Nottingham.

Homepage der Autorin: http://elizabethchadwick.com/.



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