E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Celmer Für immer in deinen Armen?
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-2236-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7515-2236-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In zwei Wochen soll Hannah den König von Morgan Isle heiraten! Aber eine arrangierte Ehe, kann das wirklich funktionieren? Als Phillip sie in den Schlossgarten führt und fest in seine starken Arme schließt, verblassen Hannahs Zweifel. Und seine leidenschaftlichen Küsse wecken eine brennende Sehnsucht in ihr ... Hannah schlägt das Herz bis zum Hals, ihr zittern die Hände. Ja, sie will so gern seine Königin sein! Doch kurz vor der Hochzeit spürt sie die hasserfüllten Blicke einer Fremden. Phillip scheint die schöne Frau sehr gut zu kennen ... Liebt er etwa eine andere?
Michelle Celmer wurde in Metro, Detroit geboren. Schon als junges Mädchen entdeckte sie ihre Liebe zum Lesen und Schreiben. Sie schrieb Gedichte, Geschichten und machte selbst dramatische Musik mit ihren Freunden. In der Junior High veröffentlichten sie eine Daily Soap Opera. Ungeachtet all dessen, war ihr Wunsch immer Kosmetikerin zu werden. Unzählige Barbies und auch Freunde wurden Opfer ihrer Versuche mit Schminke und Farbe. Nach drei Monaten an einer Kosmetikerschule hatte sie diese Illusion vollständig verloren. Sie gab die Ausbildung auf und der nächste Schritt war mit 19 zu heiraten und eine Familie zu gründen. Innerhalb von fünf Jahren wurde sie Mutter von drei Kindern. Während der Zeit als 'stay-at-home-mom' fand sie im Lesen diverser Romane Entspannung und immer wieder ertappte sie sich bei dem Gedanken 'Wäre es nicht erfüllend, wenn ich das täte, was die Autoren tun?' Aber eine Stimme in ihr versagte ihr diesen Traum und sie wurde Schneiderin. Aber jedes fertig gestellte Produkt ließ sie unzufriedener werden. Mit der Zeit wurden die Kinder größer und sie fühlte sich komplett ausgebrannt. Etwas fehlte ihr. Ihre kreative Ader blieb in ihrem momentanen Leben ungenutzt und sie entschied sich zu schreiben. Über ein Jahr brauchte sie um ihr erstes Manuskript fertig zu stellen. Das zweite folgte und dann gleich zwei weitere. Aber immer noch fühlte sich irgendetwas nicht richtig an. Die Wende kam als ihr eine Wiederveröffentlichung einer bekannten Autorin in die Hände fiel. Ein Liebesroman. Gedanklich fiel es ihr schwer, sich mit diesem Genre anzufreunden. Aber ungeachtet diesen Gefühls, las sie ihn. Und einen weiteren. Und noch einen. Bis ihr klar wurde, dass sie hier das gefunden hatte, was ihr immer gefehlt hatte. Sie wurde Autorin von Liebesromanen und fand dort ihr Bild. Michelle Celmer lebt mit ihrem Ehemann, ihren drei Kindern, zwei Hunden und Katzen im Südosten von Michigan.
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2. KAPITEL
Es stellte sich heraus, dass dieser Tag der anstrengendste, schwierigste und gleichzeitig aufregendste in Hannahs bisherigem Leben sein sollte. Nachdem sie die Begrüßung der Palastangestellten und des engsten Stabes, was fast eine Stunde dauerte, hinter sich gebracht hatte, gingen Phillip und sie zu einem Essen, das ihr zu Ehren gegeben wurde. Nach dem Essen, bei dem sie vor Nervosität kaum etwas zu sich nehmen konnte, wurde sie verschiedenen Staatsbeamten und deren Frauen vorgestellt. Der Kopf schwirrte ihr, und schon jetzt wusste Hannah, dass sie sich die Namen nie würde merken können.
Dem folgten Fotoaufnahmen im Garten und eine kurze Pressekonferenz. Phillip und Hannah wurden mit Fragen bombardiert, die im Wesentlichen Hannahs Herkunft und ihre Erziehung betrafen. Wie sie sich fühle als kommende Königin, wollte man wissen, ob schon Pläne wegen der Hochzeit veröffentlicht werden dürften. Aber auch das Thema der Feierlichkeiten zum 500-jährigen Bestehen der Monarchie wurde angesprochen.
Neben dem König zu stehen und seine Aura von Selbstbewusstsein und Überlegenheit zu spüren war für Hannah ebenso faszinierend wie einschüchternd. Er war der mächtigste Mann im Staat, und er war sich seiner Bestimmung voll bewusst. Und nicht das erste Mal an diesem Tag musste sie sich fragen, ob sie denn hier wirklich am rechten Platz sei. Trotz der Jahre der Vorbereitung überwältigte sie die Situation. Allerdings war ihr zur selben Zeit bewusst, wie stolz ihr Vater auf sie gewesen wäre, wenn er sie hier hätte sehen können. Und nur das zählte.
Auch ein weiteres anstrengendes Essen ließ sie über sich ergehen. Wieder wurde sie mit einer Unzahl von Namen und Gesichtern konfrontiert, die sie nie wiedererkennen würde. Allerdings war eine Frau darunter, die ihr an diesem Tag schon einmal aufgefallen war, und zwar im Wesentlichen deshalb, weil sie sich von ihr beobachtet gefühlt hatte.
Die Frau war höchstens ein oder zwei Jahre älter als Hannah, hatte dunkles Haar, sah sehr gut aus und hatte die üppige kurvenreiche Figur, auf die Männer normalerweise fliegen. Hannah hatte bereits daran gedacht, auf sie zuzugehen und sie anzusprechen. Aber das hätte bedeutet, Phillips Seite zu verlassen, und dazu fühlte sie sich noch nicht stark genug. Immer, wenn Hannah sich nach ihr umsah, war der Blick der Dunkelhaarigen auf sie gerichtet, direkt und ohne Scham. Dann war sie plötzlich verschwunden, und so sehr Hannah auch nach ihr suchte, sie war wie vom Erdboden verschluckt.
Seltsam. Sollte sie sich das Ganze nur eingebildet haben?
Nach einer weiteren Stunde Small Talk hob Phillip schließlich die Gesellschaft auf. Er sagte den Gästen Gute Nacht und bot Hannah an, sie zu ihrer Suite zu bringen.
Hannah wären vor Erleichterung fast die Tränen gekommen. Sie war völlig erschöpft, und der Gedanke, endlich in ihr Bett sinken zu können, war einfach wunderbar.
Höflich bot er ihr den Arm und führte sie zu den Privatgemächern der Familie, die am Nordende des Palastes lagen. Auch diese Räume waren äußerst luxuriös, wenn auch insgesamt etwas moderner ausgestattet. Das Anwesen von Hannahs Eltern in Seattle in den USA konnte man zwar nicht gerade als klein bezeichnen, aber verglichen mit dieser Eleganz und Extravaganz war es geradezu bescheiden.
Sie würde wohl einige Zeit brauchen, um sich daran zu gewöhnen.
Sowie sie innerhalb der Privaträume waren, öffnete Phillip den obersten Hemdknopf und zog das Jackett aus. Sofort wurde er wieder zu dem Mann, der sie in die Bibliothek gezogen und beinahe geküsst hatte. Bei dem Gedanken daran stieg Hannah die Röte in die Wangen, und sie musste den Blick abwenden. Wenn sie doch bloß die Schuhe ausziehen könnte. Die Verkäuferin hatte ihr versichert, dass sie super bequem seien und sie trotz der hohen Absätze darauf wie auf Wolken gehen könne. Von wegen!
„Du hast dich sehr gut gehalten“, sagte er leise.
„Ehrlich gesagt ist alles wie im Traum an mir vorbeigerauscht. Meinst du, ich könnte eine Liste mit Fotos und kurzer Biografie der Leute bekommen, die mir heute vorgestellt worden sind?“
Er blickte sie überrascht an. „Warum?“
„Dann kann ich mir ihre Namen und Gesichter einprägen. Ich fürchte, ich kann mich kaum an etwas erinnern, und ich möchte auf keinen Fall unhöflich erscheinen, wenn ich ihnen das nächste Mal begegne. Gut wäre, wenn ich auch etwas über ihre Familien erfahren könnte.“
Phillip war beeindruckt. „Ja, natürlich kannst du eine Übersicht bekommen. Gleich morgen früh.“
Vor einer Tür blieben sie stehen. Wahrscheinlich ist das meine Suite, dachte Hannah. „Ich muss mich für die Unbequemlichkeit entschuldigen“, sagte Phillip. „Die Suite ist ziemlich klein, aber du wirst sie auch nur vorübergehend bewohnen.“
Die Größe der Suite war Hannah vollkommen egal, solange sie eine Badewanne und ein weiches Bett hatte. „Ich bin sicher, alles ist vollkommen ausreichend.“
Er öffnete die Tür. „Die eigentliche Suite wird nämlich gerade renoviert. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hast du morgen Nachmittag einen Termin mit dem Innenausstatter.“
Auch das war ihr im Augenblick absolut gleichgültig, sie sehnte sich nur nach einem heißen Bad und einem bequemen Bett. Aber als Phillip die Tür öffnete, sah Hannah sich wieder drei fremden Gesichtern gegenüber. Zwei der drei Frauen waren schwarz-weiß wie Kammermädchen gekleidet, die dritte trug ein fein gestreiftes dunkelblaues Kostüm.
„Hannah, ich möchte dir deinen persönlichen Stab vorstellen, Miss Cross und Miss Swan, deine beiden Zofen, und Miss Pryce, deine persönliche Assistentin.“
„My Lady“, sagten alle drei wie aus einem Mund und knicksten.
„Sehr angenehm“, antwortete Hannah lächelnd.
Miss Pryce, die eine Ledermappe unter dem Arm trug, trat einen Schritt vor. „Ich habe hier Ihre Termine, My Lady, und das Programm für morgen.“
„Sehr gut“, bremste Phillip ihren Tatendrang. „Aber ich fürchte, meine Verlobte ist reichlich angestrengt nach diesem Tag. Das muss bis morgen warten.“
„Selbstverständlich, Sir.“ Miss Pryce machte wieder einen Schritt zurück.
Mit einer kleinen Handbewegung entließ Phillip die drei. Dann wandte er sich zu Hannah um. „Deine Suite besteht aus einem Schlafraum, einem Wohnraum und einem Büro.“
„Und hoffentlich einem Bad.“
„Selbstverständlich. Mit allem, was dazugehört. Dein Büro wurde mit all dem ausgestattet, was du haben wolltest. Computermäßig, meine ich.“
„Danke.“ Sie sah sich in dem Raum um. Sehr hübsch. Sofort musste sie daran denken, wie es sich wohl anfühlte, sich an Phillips Schultern zu schmiegen. Und wenn er dann die Arme um sie legte …
Bei der Vorstellung, er würde sie berühren, erbebte Hannah innerlich, und ihr wurde ganz warm. Immerhin hatten sie sich schon fast geküsst. Auch jetzt waren sie wieder allein, nebenan war gleich das Schlafzimmer. Und diesmal würde Sophie sie sicher nicht stören.
Hatte er deshalb die drei weggeschickt? Hatte er irgendetwas vor?
Er ging quer durch den Raum zu dem kleinen geschnitzten Wandschrank, öffnete ihn, wählte aus dem reichlichen Angebot eine Flasche aus und goss jedem einen Drink ein. Dann wandte er sich wieder um und schien erstaunt zu sein, dass Hannah immer noch wie angewurzelt an derselben Stelle stand.
„Das war ein langer Tag“, sagte er freundlich und trat auf sie zu. „Setz dich doch. Und entspann dich.“
Die engen Schuhe peinigten sie, aber sie dachte nicht daran, sie in seiner Gegenwart auszuziehen. Irgendwie würde sie sich dann halb entblößt fühlen. „Bleibst du hier?“
„Soll ich lieber gehen?“
„Nein, natürlich nicht. Nur … ist das in Ordnung?“
„Warum denn nicht?“
„Ich meine, dass du hier in meiner Suite bist. Vor der Hochzeit.“
„Ja und?“
„Verstößt das nicht gegen die Etikette?“
„Warum?“
Allmählich wurde sie wütend. Wollte er sie nicht verstehen? „Als Nächstes behauptest du noch, es sei vollkommen korrekt, wenn du mich ins Bett bringst.“
Er verzog die Mundwinkel zu einem kurzen gefährlichen Lächeln. „Wenn du das möchtest. Denn wie du schon gesagt hast, ich bin der König. Ich stelle hier die Regeln auf.“ Er wies auf die Couch. „Willst du dich nicht zu mir setzen?“
Diese Schuhe brachten sie noch um! Was für ein köstlicher Gedanke, sich endlich hinsetzen zu können. Dennoch zögerte sie.
„Keine Angst. Ich beiße nicht.“ Er ließ sich auf das Sofa sinken. „Es sei denn, du bittest mich darum.“
Immer noch war sie unschlüssig.
„Du kannst mir vertrauen“, versicherte er ihr.
Vielleicht war das nicht das Problem. Vielleicht hatte sie keine Bedenken wegen Phillips Verhalten.
Vielleicht war sie es selbst, der sie nicht traute.
Phillip seufzte leise. Für heute hatte er sich noch etwas ganz Bestimmtes vorgenommen, aber Hannah machte es ihm nicht gerade leicht. Vielleicht war er auch nicht ganz unschuldig daran. Aber es bereitete ihm so viel Vergnügen, sie ein bisschen aufzuziehen. „Ich verspreche, mich von meiner besten Seite zu zeigen.“
Doch sie verschränkte nur die Arme vor der Brust, sah ihn ernst an und meinte: „Und woher soll ich wissen, was deine beste Seite ist?“
Gut gekontert. Unwillkürlich musste er lächeln. Hannah gefiel ihm, und schon jetzt wurde er traurig bei dem Gedanken, dass das nicht von Dauer sein würde. Irgendwann würde er auch...