E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Celmer Ein Prinz für gewisse Stunden?
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-2237-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7515-2237-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Lizzy fühlt sich wie im Märchen. Ist das wirklich sie, die in diesem Traum aus Gold und Spitze steckt? Die Frau, die mit dem faszinierendsten Mann in diesem Ballsaal tanzt? Prinz Ethan flirtet so heftig mit ihr ... als wäre sie die Königin seines Herzens! Sie kann das Lächeln nicht unterdrücken, während er sie ins Mondlicht führt, den Kopf senkt ... und sie leidenschaftlich küsst. Schon am nächsten Tag steht Prinz Ethan vor ihrer Tür; Lizzy genießt lustvolle Stunden mit ihm, in denen sie Raum und Zeit vergisst - bis Ethan ihr gesteht, dass sie für ihn eigentlich tabu ist ...
Michelle Celmer wurde in Metro, Detroit geboren. Schon als junges Mädchen entdeckte sie ihre Liebe zum Lesen und Schreiben. Sie schrieb Gedichte, Geschichten und machte selbst dramatische Musik mit ihren Freunden. In der Junior High veröffentlichten sie eine Daily Soap Opera. Ungeachtet all dessen, war ihr Wunsch immer Kosmetikerin zu werden. Unzählige Barbies und auch Freunde wurden Opfer ihrer Versuche mit Schminke und Farbe. Nach drei Monaten an einer Kosmetikerschule hatte sie diese Illusion vollständig verloren. Sie gab die Ausbildung auf und der nächste Schritt war mit 19 zu heiraten und eine Familie zu gründen. Innerhalb von fünf Jahren wurde sie Mutter von drei Kindern. Während der Zeit als 'stay-at-home-mom' fand sie im Lesen diverser Romane Entspannung und immer wieder ertappte sie sich bei dem Gedanken 'Wäre es nicht erfüllend, wenn ich das täte, was die Autoren tun?' Aber eine Stimme in ihr versagte ihr diesen Traum und sie wurde Schneiderin. Aber jedes fertig gestellte Produkt ließ sie unzufriedener werden. Mit der Zeit wurden die Kinder größer und sie fühlte sich komplett ausgebrannt. Etwas fehlte ihr. Ihre kreative Ader blieb in ihrem momentanen Leben ungenutzt und sie entschied sich zu schreiben. Über ein Jahr brauchte sie um ihr erstes Manuskript fertig zu stellen. Das zweite folgte und dann gleich zwei weitere. Aber immer noch fühlte sich irgendetwas nicht richtig an. Die Wende kam als ihr eine Wiederveröffentlichung einer bekannten Autorin in die Hände fiel. Ein Liebesroman. Gedanklich fiel es ihr schwer, sich mit diesem Genre anzufreunden. Aber ungeachtet diesen Gefühls, las sie ihn. Und einen weiteren. Und noch einen. Bis ihr klar wurde, dass sie hier das gefunden hatte, was ihr immer gefehlt hatte. Sie wurde Autorin von Liebesromanen und fand dort ihr Bild. Michelle Celmer lebt mit ihrem Ehemann, ihren drei Kindern, zwei Hunden und Katzen im Südosten von Michigan.
Weitere Infos & Material
2. KAPITEL
Lizzy wusste genau, was sie tun sollte. Sich umdrehen und so schnell wie möglich das Schloss verlassen. Nicht, dass ihr das leichtfallen würde, denn Ethan hielt sie immer noch mit einer Hand am Revers fest und stand dicht vor ihr. Aber sie machte auch gar keine Anstalten.
Dabei stand sie hier allein auf dem dunklen Balkon mit einem Mann, der ihr vollkommen fremd und dessen Ruf nicht gerade der beste war. Und dennoch hatte sie überhaupt keine Angst.
Stattdessen war sie lediglich gespannt, was er als Nächstes sagen oder tun würde. Und das, obgleich sie ziemlich sicher war, was ihm in dieser Hinsicht gerade durch den Kopf ging.
Als er ihr über die Wange strich, lehnte sie sich unwillkürlich gegen seine Hand und schloss die Augen. Er sah sie an, als versuche er, ihre Gedanken zu lesen. Und dann kamen die Worte, die sie ersehnte und fürchtete zugleich. „Darf ich Sie küssen, Lizzy?“
Oh ja, hätte sie fast gesagt, biss sich aber noch rechtzeitig auf die Lippe. Dass er sie vorher um Erlaubnis bat, nahm sie noch mehr für ihn ein. Ihr Puls raste, und sie hob Ethan das Gesicht entgegen … Nein!
Sosehr sie sich nach seinen Küssen sehnte, sie wusste, dass es nicht richtig war. Und nicht nur das, es wäre völlig verrückt. Denn er war ein millionenschwerer Prinz. Und sie?
„Mir wäre es lieber, wenn nicht“, stieß sie leise hervor.
„Weil ich nicht Ihr Typ bin?“
Nein, im Gegenteil. Du bist wunderbar, und ich könnte mich viel zu leicht in dich verlieben. Aber das konnte und durfte sie ihm nun wirklich nicht sagen. „So ungefähr“, antwortete sie kaum hörbar.
„Ich kann deinen Pulsschlag sehen“, sagte er leise und legte ihr die Hand auf die verräterische Stelle am Hals. „Er geht sehr schnell. Bist du etwa erregt?“
„Nein. Das kommt vom Tanzen.“
„Lizzy, Lizzy, du flunkerst ja schon wieder.“
Wie er ihren Namen aussprach! So spielerisch und gleichzeitig sexy. Ganz sicher wusste er, wie sehr sie sich danach sehnte, ihn zu küssen. Nur um zu erfahren, wie es sich anfühlte. Ob er besser küsste als der Durchschnittsmann? Ganz bestimmt, bei diesen Lippen.
Ehrlich, was konnte ein einziger kleiner Kuss schon schaden?
Zwar wollte die leise Stimme der Vernunft einfach nicht schweigen. Aber ihre Warnungen waren kaum zu vernehmen, so stark dröhnte Lizzy der eigene Herzschlag in den Ohren.
„Gut, ein Kuss“, hörte sie sich sagen.
„Ein Kuss“, wiederholte er und neigte den Kopf. „Oder zwei“, fügte er schnell hinzu, kurz bevor ihre Lippen sich berührten.
Nun war es zu spät, sie konnte nicht mehr zurück. Als er die Lippen auf ihren Mund drückte, konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Bereitwillig kam sie ihm entgegen, öffnete leicht den Mund und erbebte, als er mit der Zunge vordrang, erst spielerisch, dann mit sich steigernder Leidenschaft. Hätte er sie nicht fest in die Arme genommen, wäre sie zu Boden gesunken, so weich und nachgiebig fühlte sich ihr ganzer Körper plötzlich an. Doch Ethan hielt sie fest, und ihr wurde bewusst, wie nah sie ihm war, mit den Brüsten, der Hüfte, den Oberschenkeln. Das Jackett rutschte ihr von den Schultern, und erleichtert nahm sie den kühlen Nachtwind auf der erhitzten Haut wahr.
Sie wusste, sie sollte ihn zurückstoßen und diesen Wahnsinn beenden. Doch sie sehnte sich nach mehr, wollte sich an diesen verführerischen Mann pressen, ihm ganz nah sein. Zwar hatte sie in ihrem Leben schon einige verrückte und leichtsinnige Dinge getan, an die sie sich lieber nicht erinnern wollte. Aber noch nie hatte sich etwas, das, wie sie genau wusste, falsch war, so gut angefühlt.
Ethan löste sich schwer atmend von ihr, trat zurück, sah ihr tief in die Augen und flüsterte: „Ich habe eine Suite im Palast.“
Garantiert wollte er ihr nicht den königlichen Stammbaum zeigen. Was er vorhatte, ahnte sie, und sie hätte zu allem Ja gesagt. Gerade als sie ihm die Arme um den Nacken legte und den Mund öffnete, um einzuwilligen, hörte sie jedoch ein energisches Räuspern hinter sich.
Eine ruhige und sehr nachdrückliche Stimme sagte: „Ethan.“
Lizzy war vor Entsetzen wie erstarrt, und Ethan fluchte leise vor sich hin. Betont langsam ließ er Lizzy los und drehte sich dann mit gelangweilter Miene zu seinem Halbbruder um.
Der König! Sofort machte Lizzy einen tiefen Knicks und senkte den Kopf. Sie hoffte, dass Phillip sie nicht erkannt hatte.
„Ja, Euer Hoheit?“, sagte Ethan in einem leicht sarkastischen Tonfall.
„Es ist Zeit für den Festakt. Das Familienporträt soll enthüllt werden. Dabei ist deine Anwesenheit erforderlich.“
An das neue Gemälde der Familie hatte Lizzy überhaupt nicht mehr gedacht. Sollte sie für diese Unterbrechung nun dankbar sein? Oder verärgert? Sie war verwirrt.
„Ich komme gleich“, erklärte Ethan.
Der König sah zwischen Lizzy und seinem Halbbruder hin und her. Und als Lizzy ihm durch ihre langen Wimpern einen kurzen Blick zuwarf, hätte sie schwören können, er habe sie erkannt. Oder war sicher, sie schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Aber das würde er vergessen. Und mit ein bisschen Glück konnte sie davon ausgehen, dass er sich nur daran erinnern würde, den Bruder mit irgendeiner Frau erwischt zu haben, in einer sehr eindeutigen und peinlichen Situation. Da das sicher häufiger passierte, würde der König diesen Zwischenfall bald vergessen haben.
„Das will ich hoffen“, gab der König knapp zurück und verließ den Balkon.
Lizzy atmete erleichtert auf.
Ethan nahm sie bei den Schultern. „Entschuldige.“
„Wofür entschuldigst du dich denn?“
„Für meine Unhöflichkeit. Ich hätte dich vorstellen sollen.“
Um Himmels willen, nur das nicht! Das hätte ihr noch gefehlt. „Das war wirklich nicht nötig. Aber ich glaube, du solltest jetzt gehen.“
„Ja, wahrscheinlich.“ Das kam so zögernd, als sei er nicht glücklich darüber. Langsam beugte er sich vor und hob sein Jackett auf. Er hielt es ihr hin, aber sie schüttelte den Kopf. „Du wirst hoffentlich noch bleiben.“
Nein, auf keinen Fall. Wenn sie blieb und dann doch von irgendjemandem erkannt wurde, würden auch der König und die Königin davon erfahren. Damit war ihr Ruf ruiniert, und sie würde ihren Job verlieren. „Ich kann nicht bleiben, war schon viel zu lange hier.“
„Was ist denn los? Verwandelst du dich wie Cinderella um Mitternacht?“
Sie lächelte traurig. „So ungefähr.“
„Ich gehe morgen auf Geschäftsreise, komme am Ende der Woche wieder zurück. Können wir uns dann wiedersehen?“
Wie gern hätte sie Ja gesagt. Aber nicht nur ihr Job war in Gefahr. Ein Typ wie Ethan hatte ganz sicher in der nächsten Woche bereits vergessen, dass sie überhaupt existierte, und hielt eine andere Frau im Arm. Und sie würde auf ihn warten, auf seinen Anruf, auf irgendeine Nachricht. Das wollte sie sich nicht antun. Viel besser war es, die Geschichte gleich hier und jetzt zu beenden. „Das ist keine gute Idee, glaube ich.“
Überrascht hob er die Augenbrauen, eher amüsiert als verärgert. „Weil ich nicht dein Typ bin?“
Nach dem, was hier eben auf dem Balkon passiert war, konnte sie ihm mit dieser dürftigen Ausrede nicht mehr kommen. „Nein. Ich halte es einfach nicht für eine gute Idee. Trotzdem, ich habe den heutigen Abend genossen. Vielen Dank.“
„Aber …“ Er betrachtete Lizzy eindringlich. Dann hellte sich seine Miene wieder auf, und er lächelte. „Wie kommst du nach Hause?“
„Mit dem Taxi.“ So war sie auch hergekommen.
„Lass dich wenigstens von meinem Fahrer nach Hause bringen.“
Die Entscheidung zwischen einem normalen Taxi und einem luxuriösen Rolls-Royce war nicht einfach.
„Bitte. Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann.“
Wieder war die kleine warnende Stimme zu hören. Vielleicht sollte sie es nicht tun, aber warum eigentlich nicht. Immerhin hatte er „bitte“ gesagt. Das war doch so etwas wie ein abschließender Triumph für sie.
„Einverstanden“, sagte sie schließlich, und seine Augen leuchteten auf.
„Gut, ich spreche gleich mit meinem Fahrer. Er wartet dann vor dem Eingang.“
„Danke.“
Er machte einen Schritt auf die Balkontür zu, zögerte einen Moment und drehte sich noch einmal um. „Vielleicht kann ich dich ja irgendwann einmal wiedersehen?“
Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Vielleicht.“ Aber selbst wenn sie sich wieder einmal begegneten, würde er sie nicht wiedererkennen. Er würde an ihr vorbeigehen, ohne sie richtig wahrzunehmen. Denn für ihn war sie lediglich eine Angestellte, ein Nichts.
Bei diesem Gedanken wurde sie traurig, fühlte aber auch gleichzeitig so etwas wie Erleichterung.
Noch einmal warf er ihr sein hinreißendes und verführerisches Lächeln zu. Dann verschwand er im Saal.
Nachdenklich sah sie ihm hinterher. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er etwas im Schilde führte.
„Warst du denn nun da?“, fragte Maddie.
Lizzy rieb sich die Augen. Maddies Anruf hatte sie um acht Uhr morgens aus tiefem Schlaf gerissen. Stöhnend richtete sie sich auf und stopfte sich ein Kissen in den Rücken. „Ja, war ich.“
„Und?“ Maddie platzte vor Neugierde. „War es so toll, wie du gehofft hattest?“
Mehr als das. „Wahrscheinlich schon.“
„Wahrscheinlich?“
Maddie war ihre beste Freundin. Seit der...