E-Book, Deutsch, Band 1741, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Celmer Die Magie deiner Leidenschaft
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95446-165-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1741, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-95446-165-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
'Denk dran: Du sollst ihn nicht verführen, sondern überführen!' Als Jane den Auftrag erhält, Jordan Everette auszuspionieren, weiß sie: Das ist der wichtigste Job ihrer Ermittler-Karriere! Getarnt als Sekretärin soll sie Beweise gegen den Geschäftsführer von Western Oil sammeln. Doch der sexy Milliardär wirkt grundehrlich - ist er etwa unschuldig? Jane beschließt, ihn doch zu verführen, um ihm seine Geheimnisse zu entlocken. Ein Spiel mit dem Feuer - denn Jordans Küsse wecken viel mehr als nur Leidenschaft in ihr! Hat sie ihr Herz an einen Kriminellen verloren?
Michelle Celmer wurde in Metro, Detroit geboren. Schon als junges Mädchen entdeckte sie ihre Liebe zum Lesen und Schreiben. Sie schrieb Gedichte, Geschichten und machte selbst dramatische Musik mit ihren Freunden. In der Junior High veröffentlichten sie eine Daily Soap Opera. Ungeachtet all dessen, war ihr Wunsch immer Kosmetikerin zu werden. Unzählige Barbies und auch Freunde wurden Opfer ihrer Versuche mit Schminke und Farbe. Nach drei Monaten an einer Kosmetikerschule hatte sie diese Illusion vollständig verloren. Sie gab die Ausbildung auf und der nächste Schritt war mit 19 zu heiraten und eine Familie zu gründen. Innerhalb von fünf Jahren wurde sie Mutter von drei Kindern. Während der Zeit als 'stay-at-home-mom' fand sie im Lesen diverser Romane Entspannung und immer wieder ertappte sie sich bei dem Gedanken 'Wäre es nicht erfüllend, wenn ich das täte, was die Autoren tun?' Aber eine Stimme in ihr versagte ihr diesen Traum und sie wurde Schneiderin. Aber jedes fertig gestellte Produkt ließ sie unzufriedener werden. Mit der Zeit wurden die Kinder größer und sie fühlte sich komplett ausgebrannt. Etwas fehlte ihr. Ihre kreative Ader blieb in ihrem momentanen Leben ungenutzt und sie entschied sich zu schreiben. Über ein Jahr brauchte sie um ihr erstes Manuskript fertig zu stellen. Das zweite folgte und dann gleich zwei weitere. Aber immer noch fühlte sich irgendetwas nicht richtig an. Die Wende kam als ihr eine Wiederveröffentlichung einer bekannten Autorin in die Hände fiel. Ein Liebesroman. Gedanklich fiel es ihr schwer, sich mit diesem Genre anzufreunden. Aber ungeachtet diesen Gefühls, las sie ihn. Und einen weiteren. Und noch einen. Bis ihr klar wurde, dass sie hier das gefunden hatte, was ihr immer gefehlt hatte. Sie wurde Autorin von Liebesromanen und fand dort ihr Bild. Michelle Celmer lebt mit ihrem Ehemann, ihren drei Kindern, zwei Hunden und Katzen im Südosten von Michigan.
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1. KAPITEL
Ich schaffe das!
Jane Monroe überquerte den Parkplatz der Firmenzentrale von Western Oil. Es fühlte sich an, als hätte sie Flugzeuge im Bauch. Vor dem verglasten Haupteingang hielt sie kurz inne, atmete die kühle Januarluft tief ein, und hoffte, dass ihre Hände aufhören würden zu zittern.
In den ersten sechs Monaten ihrer Anstellung bei Edwin Associates Investigation Services hatte sie Hunderte von Stunden nur vorm Computer zugebracht, peinlich genau Fakten überprüft, zahlungsunwillige Väter aufgespürt und nach heimlichen Konten von geschiedenen Ehemännern geforscht. Außerdem war sie dafür zuständig, wenn jemand in der Detektei eine Rechtsauskunft brauchte.
Und all das hatte Jane heute endlich zu diesem Ziel geführt: ihre erste Undercoverermittlung vor Ort.
Immer noch leicht zitternd von der kühlen Brise und der nervösen Anspannung, stöckelte sie auf ihren zehn Zentimeter hohen High Heels in die Lobby und passierte mit ihrer Ausweiskarte problemlos die Sicherheitsschranke. Der Ausweis verlieh Jane die Berechtigung, sich überall im Gebäude frei zu bewegen, selbst im besonders geschützten Bürobereich der Geschäftsleitung.
Vorbei an einer gut besuchten Cafeteria gelangte sie zu den Aufzügen und fuhr mit einer Gruppe Angestellter in den dritten Stock, wo sie sich bei der Personalleitung melden sollte.
Genug Leute, vor allem ihre Eltern und Geschwister, würden über ihren Job bei Edwin Associates die Nase rümpfen, denn Jane hatte Jura studiert. Aus diesem Grund hatte sie ihrer Familie auch nicht die Wahrheit gesagt und ließ sie glauben, dass sie in einem Anwaltsbüro arbeitete. Aber wenn sie diesen Fall erfolgreich gelöst hätte, wollte sie sich ihren Lieben stolz als Privatdetektivin offenbaren.
Sie würden sicher sehr beeindruckt sein, dass Jane als Undercoveragentin im Büro von Jordan Everette, dem technischen Leiter von Western Oil, ermittelt hatte. Obwohl der Mann vielfacher Millionär war, wurde er verdächtigt, Bestechungsgelder anzunehmen und dafür Sabotageakte zu planen.
Sie hatte diesen Auftrag mit viel Glück ergattert. Jordan Everettes Sekretärin musste frühzeitig in Schwangerschaftsurlaub gehen, aber die Agentin, die für sie eingeschleust werden sollte, war noch mit einem anderen Fall beschäftigt. So hatte sich Jane kurzfristig die Chance geboten, endlich als Undercoveragentin zu arbeiten, und sie wollte unbedingt Erfolg haben.
Alles war so schnell gegangen, dass sie kaum Informationen bekommen hatte. Genaue Anweisungen für ihren Auftrag würde ihr die Detektei erst heute Abend durch einen Kurier zu ihrer Wohnung schicken lassen. Solange musste sie improvisieren. Sie kannte ihren neuen „Chef“ überhaupt nicht, hatte noch nicht einmal ein Foto von ihm gesehen, aber sie machte sich so ihre Vorstellung von einem Mann in seiner Position. Wahrscheinlich war er Ende vierzig oder Anfang fünfzig, mit gelichtetem Haar und einem stattlichen Bauch vom vielen guten Essen und Whiskytrinken. Dazu passte, dass er Golf spielte und dicke Zigarren rauchte.
Sie zupfte am Saum ihres superkurzen Röckchens, das so gar nicht zu ihrer sonst eher konservativen Garderobe passte. Aber man nahm wohl an, dass ein Mann wie Mr Everette, eingefleischter Junggeselle und Playboy, eher für Miniröcke und Stilettos empfänglich war als für schlichte Hosen und bequeme Schuhe. Ausgerechnet die brave Jane, die sich für ihre erste Verabredung bis zum vierten Semester auf dem College Zeit gelassen hatte, musste jetzt die Rolle der sexy Aushilfssekretärin spielen.
Zunächst hatte sie sich das auch gar nicht zugetraut. Aber nach einem Schönheitswochenende mit Besuch beim Friseur und einem Schmink-Crashkurs war Janes Ehrgeiz geweckt worden. Nachdem sie auch noch ihre Brille gegen Kontaktlinsen ausgetauscht und sich schicke neue Sachen für den Job gekauft hatte, war sie von ihrer neuen Erscheinung selbst überrascht worden. Sie sah tatsächlich auffallend hübsch und attraktiv aus. Kein Wunder, dass man sie in ihrer Firma erst gar nicht erkannt hatte, als sie dort ihre Ausweiskarte für Western Oil abholen wollte.
Mit ungewohnt großem Selbstvertrauen war Jane dann heute Morgen zu ihrem Einsatzort gefahren. Erst beim Aussteigen aus ihrem Wagen, als ihr die Bedeutung ihrer ersten Undercoverermittlung bewusst wurde, war sie nervös geworden.
Es stand so viel für sie auf dem Spiel. Wenn sie diesen Fall erfolgreich löste, würden ihre Vorgesetzten sie endlich ernst nehmen, ihr mehr Verantwortung übertragen und hoffentlich bekäme sie dann auch bald eins von den schönen verglasten Eckbüros. Schließlich hatte sie sich fest vorgenommen, als erste Frau Partnerin mit eigenen Anteilen in der von Männern dominierten Detektei zu werden.
Diese Gedanken gingen ihr im Kopf herum, als der Aufzug auf der dritten Etage anhielt, wo sie aussteigen musste. Sie meldete sich, wie abgesprochen, bei der Personalleitung. Dort bat man sie, ein paar Minuten zu warten, bis eine ernst blickende ältere Dame im perfekt sitzenden dunklen Kostüm zu ihr kam. „Miss Monroe?“
Jane sprang auf. Meistens arbeiteten die Undercoveragenten unter fremden Namen, aber in ihrem Fall war das nicht nötig. Sie sollte bei ihrem Namen und auch mehr oder weniger bei ihrem tatsächlichen Lebenslauf bleiben.
Die ältere Dame musterte sie kurz, hob die rechte Augenbraue und schüttelte Jane die Hand. „Willkommen bei Western Oil. Ich bin Mrs Brown und werde Sie vorstellen. Bitte kommen Sie mit mir!“
Während Jane ihr zurück zu den Aufzügen folgte, spürte sie bei jedem Schritt einen stechenden Schmerz, weil die neuen Stilettos auf ihre Zehen drückten. Wie sie sich nach ihren bequemen halbhohen Pumps sehnte …
„Ich denke, Sie haben von der Personalagentur für Aushilfen ein Merkblatt mit unseren Bürorichtlinien bekommen“, bemerkte Mrs Brown.
„Selbstverständlich.“ Sie hatte sich die Richtlinien für ihre neue Rolle eingeprägt. Außer mit Edwin Associates konnte sie bisher keine Erfahrungen mit anderen Firmen vorweisen, denn sie hatte schon als Schülerin in den großen Ferien immer in der elterlichen Anwaltskanzlei gearbeitet. Und dann, nachdem sie ihr Juraexamen gemacht hatte, war sie dort hängen geblieben. Fünf lange quälende Jahre hatte sie nicht den Mut gefunden, den Familienbetrieb zu verlassen und ihren Traum von einer Karriere als Agentin wahr zu machen.
Mrs Brown fuhr mit ihr im Aufzug in die oberste Etage, wo die leitenden Angestellten untergebracht waren. Janes Herz klopfte erwartungsvoll, und sie bekam vor Aufregung kaum Luft. Vielleicht lag das aber auch an ihrem neuen Push-up-BH, der ihr in die Rippen zwickte.
Bevor man die Chefetage betreten durfte, musste man an einer weiteren Sicherheitsschleuse vorbei. „Das ist Miss Monroe“, erklärte Mrs Brown dem diensthabenden Wachmann. „Sie ist die Aushilfssekretärin für Mr Everette.“
Laut seiner Ausweiskarte hieß der Beamte Michael Weiss. Jane schätzte ihn auf Mitte zwanzig. Er hatte blondes kurz geschorenes Haar, war sehr groß, kräftig und schwer bewaffnet. „Willkommen, Miss Monroe.“ Er nickte ihr zu. Aber gleich darauf blieb sein Blick an ihren schlanken Beinen hängen, die in den Stilettos wahrscheinlich endlos lang erschienen. Sie kam sich mit ihren fast ein Meter siebzig auch sonst nicht klein vor, aber heute fühlte sie sich wie eine Amazone. „Geben Sie mir bitte Ihren Ausweis.“
Sie öffnete den Clip an ihrem Revers und reichte ihm die Plastikkarte. Nachdem Michael sie registriert hatte, gab er sie ihr zurück. „Den Ausweis müssen Sie immer gut sichtbar tragen, sonst kommen Sie hier nicht durch.“
Sie nickte und folgte Mrs Brown auf den Gang mit den Chefbüros. Jane hätte schwören können, dass sie den Blick des jungen Wachmanns von hinten auf ihren Hintern spürte. Sie war es jedoch überhaupt nicht gewohnt, dass ein Mann sich für ihre Beine oder irgendein anderes Körperteil interessierte. Die meisten Männer verschwendeten kaum einen Blick an sie. Manchmal kam es ihr so vor, als wäre sie unsichtbar. Schon in der Schule hatten ihre Mitschüler sie Nullachtfünfzehn-Jane genannt.
Obwohl der Spitzname nicht sehr originell war, so hatte er sie doch verletzt. Daher fand sie es heute auch richtig aufregend, dass ihr ein junger Mann nachschaute. Selbst wenn sie nur vorgab, die attraktive Frau zu sein, für die man sie hielt. Sie war nämlich davon überzeugt, dass sich hinter ihrem neuen Erscheinungsbild die gleiche uninteressante alte Jane verbarg.
Mittlerweile war sie mit Mrs Brown in eine kleine Lobby gekommen. „Das ist Miss Monroe, die Aushilfssekretärin von Mr Everette“, informierte Mrs Brown die junge Sekretärin am Empfangspult mit eisiger Miene. Sie warf Jane noch einen missbilligenden, fast feindseligen Blick zu und verschwand ohne ein weiteres Wort.
Die junge Sekretärin verdrehte die Augen. „Auch Ihnen einen schönen Tag, Mrs Miesepeter.“ Dann stand sie auf und ging lächelnd auf Jane zu. „Ich bin Jen Walters. Willkommen auf der Chefetage, Miss Monroe.“
„Hi Jen.“ Die beiden schüttelten sich die Hand. „Nennen Sie mich bitte Jane.“
Jen musterte die neue Kollegin aufmerksam von oben bis unten und begann den Kopf zu schütteln. „Oh, Schätzchen, die anderen Mädels werden Sie hassen.“
Jane sank der Mut. „Werden hier etwa alle Aushilfen gehasst?“
„Nein, nur wenn sie so hübsch sind wie Sie!“
Vor Überraschung verschlug es Jane die Sprache. Es war...