Cawthon / Para / Waggener | Five Nights at Freddy's - Fazbear Frights 6 - Der schwarze Vogel | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 256 Seiten

Reihe: Five Nights at Freddy's

Cawthon / Para / Waggener Five Nights at Freddy's - Fazbear Frights 6 - Der schwarze Vogel


Neuauflage 2022
ISBN: 978-3-7367-9819-9
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 6, 256 Seiten

Reihe: Five Nights at Freddy's

ISBN: 978-3-7367-9819-9
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Im sechsten Teil der du?steren Fazbear Frights-Reihe präsentiert Scott Cawthon, Schöpfer und Entwickler der beliebten Survival-Horror-Videospiel-Saga Five Nights at Freddy's, drei weitere atemberaubend finstere Kurzgeschichten aus dem FNAFUniversum, die selbst hartgesottenen Horror-Fans einen Schauer u?ber den Ru?cken jagen werden.

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DER SCHWARZE VOGEL Von Andrea Waggener „Es muss blutig sein.“ Nole setzte sich verkehrt herum auf seinen Stuhl und klemmte sich die nun gerade vor ihm aufragende Rückenlehne zwischen die Knie. Obwohl der Stuhl aus billigem hellbraunem Plastik bestand und der Rest des Raums auch nicht gerade ein gehobenes Ambiente verströmte, gelang es Nole, äußerst cool und selbstbewusst zu wirken. Sam fragte sich mal wieder, wie Nole das immer so leicht hinbekam. Sam fühlte sich wie der Nerd, der er war, und versuchte, seine langen Beine unter einem der anderen Plastikstühle zu verstauen. Er war nicht Noles Meinung: „Der Horror entsteht nicht durch Blut. Es geht um den Gruselfaktor.“ „Der Gruselfaktor …“, wiederholte Nole. „Das ist ein Fachbegriff.“ Nole nickte. „Ich muss gerade ein Nickerchen gemacht haben, als Grimmly darüber gesprochen hat.“ „Es lag wohl eher daran, dass du Darla Stewart angestarrt hast.“ „Da könntest du recht haben.“ „So kommen wir nicht weiter.“ Sam seufzte und rutschte wieder auf seinem Stuhl hin und her. Seine Beine waren schon ganz verkrampft, er war hungrig, und er war sich ziemlich sicher, dass er und Nole die Einzigen im Raum waren, denen noch nichts eingefallen war. Obwohl Sam mit dem Rücken zu den anderen acht Paaren saß, konnte er deren gedämpfte Gespräche hören. Die gemauerten Wände schluckten keinerlei Schall, sondern warfen ihn kreuz und quer durch das grau gestrichene Klassenzimmer, in dem nur ein paar Klapptische, einige Plastikstühle, ein tragbarer Schrank mit Audioausrüstung und eine Leinwand standen. Durch eine offene Tür hinter Nole konnte Sam in den Projektraum sehen, in dem es eine freie Fläche gab, auf der man Szenen drehen konnte, einen Green Screen und mehrere Regale, vollgestopft mit weiterer AV-Ausrüstung. Die Gespräche von Sams Klassenkameraden waren meist unverständlich, weil sie flüsternd stattfanden, damit niemand ihre brillanten Ideen klauen konnte. Ab und zu jedoch wurden die Diskussionen etwas hitziger, und Sam konnte das eine oder andere Wort verstehen: Serienmörder, Zombie, Vampir, Dämon. Die Worte, die er hörte, nahmen ihm etwas den Zweifel, ob er mit den anderen würde mithalten können. Wenn die anderen Teams keine besseren Einfälle hatten, bestand für Nole und ihn vielleicht doch eine Chance. Sie hatten zwar noch keine gute Idee, aber wenigstens auch keine, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. „Du musst zugeben, dass sie ein schönes Fahrgestell hat“, meinte Nole. Sam streckte seine unfassbar langen Beine von fast sechsundneunzig Zentimetern aus und starrte auf seine mächtigen Schuhe. Sowohl Sams Beine als auch seine Füße entsprachen keinen normalen Proportionen, die zu seiner Körpergröße von einem Meter achtzig gepasst hätten. Laut einer Tabelle, die ihm sein Arzt einmal gezeigt hatte, hätten seine Beine knapp neunzig Zentimeter lang sein müssen, und man sollte meinen, dass sechs Zentimeter mehr nicht viel sind, aber anscheinend reichten sie aus, um Sam wie einen Storch, einen Reiher oder einen Kranich wirken zu lassen (alle drei Bezeichnungen hatten ihm fiese Kinder schon an den Kopf geworfen). Diese wenigen Zentimeter reichten aus, um ihn zu großartigen Darbietungen unbeholfener Ungeschicklichkeit zu verleiten, was ihn daran hinderte, seine Größe nutzbringend einzusetzen, wie etwa auf einem Basketballplatz. Soweit er das beurteilen konnte, waren Sams Beine ihm eigentlich ständig im Weg. „Erde an Sam.“ „Hm?“ „Sieht so aus, als wenn wir das Schlusslicht bildeten.“ Nole deutete über Sams Schulter in den Raum. Sam blickte sich um. Vier Teams waren gerade dabei, den Raum zu verlassen. Zwei packten ihre Sachen zusammen. Nur zwei andere Teams unterhielten sich noch. Na toll! Eigentlich war es sogar ziemlich toll. Sam konnte besser nachdenken, wenn um ihn herum Ruhe herrschte. Er schaute auf seine Uhr. Das Klassenzimmer würde noch eine halbe Stunde geöffnet bleiben. Sie hatten also dreißig Minuten, um sich etwas einfallen zu lassen. „Würdest du bitte von diesem Stuhl aufstehen?“ Nole holte mit dem Fuß aus und trat gegen die Seite von Sams Sitz. „Du zappelst so sehr, dass du mich an meinen Neffen erinnerst, wenn er mal pissen muss.“ „Die Dinger sind für mich total unbequem.“ „Mir blutet das Herz.“ „Jetzt fängst du schon wieder mit Blut an.“ Nole grinste. „Es geht nur um das Blut.“ „Ernsthaft. Wir müssen nachdenken.“ „Hey!“ Nole wirkte plötzlich gar nicht mehr gleichgültig. Er blickte zu den anderen Teams hinüber. „Im Ernst, Mann, runter vom Stuhl. Komm hier rüber.“ Nole verließ seinen Platz mit beneidenswerter Anmut und machte ein paar Schritte zur Wand hinter ihm, ließ sich daran hinuntergleiten und faltete seine normal langen Beine – perfekt proportioniert für seine Größe von einem Meter achtzig – im Schneidersitz. Als Sam zögerte, machte Nole erneut eine entschiedene Geste. Also gab Sam den zu kleinen Stuhl auf und ließ sich unbeholfen vor Nole zu Boden gleiten. Er musste zugeben, dass es seinen Beinen nun viel besser ging. Nole beugte sich vor und flüsterte. „Erinnerst du dich an Freddy Fazbear’s Pizza?“ Noles Atem roch nach Lakritze. Sam wich etwas zurück zurück. „Sicher. Warum?“ Nole wisperte nun so leise, dass Sam Mühe hatte, ihn noch zu verstehen. „Ja, klar!“ Sam spürte Gänsehaut auf seinen Armen. Er war froh, dass er ein langärmeliges T-Shirt trug, damit Nole nicht sehen konnte, wie die Erwähnung der Figuren auf ihn wirkte. „Ja, die Figuren da waren wirklich gruselig.“ „Der Gedanke an eine Pizza hat mich auf die Idee gebracht“, meinte Nole. „Welche Idee?“ Nole blickte wieder in den Raum. Auch Sam drehte sich um. Außer ihnen war nur noch ein Team da. Es war die berühmt-berüchtigte Darla, ihr feines Köfferchen und ihre Freundin Amber, die eigentlich das nettere der beiden Mädchen war. Sie steckten die Köpfe zusammen und schienen einen Disput auszufechten. Nole und Sam schenkten sie keine Beachtung. „Meine Idee ist, eine Horrorgeschichte über eine gruselige animatronische Figur zu schreiben“, flüsterte Nole Sam zu. Sam, der schon bei dem Gedanken an Freddy Fazbear nervös wurde, musste zugeben, dass das eine tolle Idee war. „Das gefällt mir!“ „Fantastisch.“ Nole streckte eine Faust aus, und Sam stieß mit seiner dagegen. „Welche der Figuren würde sich am besten eignen?“, meinte Nole. „Das fragst du mich?“ „Du bist das Genie.“ Sam war kein Genie, aber er hatte gute Noten. Manche Leute, wie Nole, die dazu neigten, eher mal eine Schraube locker zu haben, verwechselten das gern. Sam lehnte sich zurück und blickte wieder auf seine Füße. Eine gute animatronische Figur. Eine gute animatronische Figur. Eine gute animatronische … Sam schaute auf seine Beine. Storch, Reiher, Kranich. „Wie wäre es mit einem Vogel? Kein Küken natürlich. Er müsste einschüchternder sein.“ „Das ist nicht schlecht. Wie wär’s mit einer Gans?“ „Eine Gans?“, wiederholte Sam lautstark. Dann lachte er. „Lach nicht. Als ich klein war, hat mich mal eine Gans angegriffen. Davon habe ich immer noch eine Narbe.“ „Ernsthaft?“ Nole zog das linke Bein seiner verblichenen Jeans hoch. Er zeigte auf eine weiße Narbe unterhalb seines Knies. „Sie hat dich gebissen?“ „Nicht wirklich. Sie hat mich auf dem Fahrrad verfolgt. Ich bin runtergefallen und habe mich am Knie verletzt.“ Wieder lachte Sam. Nole zog sein Hosenbein wieder runter. „Tut mir leid“, meinte Sam. „Das hat dich offenbar traumatisiert.“ Nole starrte ausdruckslos in die Ferne. „Du hast ja keine Ahnung. Ich brauche wahrscheinlich eine Therapie.“ „Ich glaube nicht, dass ich einen Horrorfilm über eine animatronische Gans machen möchte“, sagte Sam. „Du hast recht. Wir brauchen einen Gruselfaktor. Welcher Vogel ist wirklich gruselig?“ „Ihr werdet die Goldene Himbeere gewinnen“, rief Amber vom anderen Ende des Raums herüber. „Das Beste kommt zum Schluss“, erwiderte Nole und stieß die verschränkten Hände wie im Siegestaumel in die Luft. Amber lachte. „Du bist so ein Idiot.“ Darla sagte nichts, und die beiden Mädchen verließen den Raum, während sie sich über ein Referat für ihren Englischkurs unterhielten. „Sie mag dich“, meinte Sam. „Sie findet, dass ich ein Idiot bin.“ „Also mag sie dich, und sie kennt dich.“ Nole trat Sam gegen den Fuß. Sam zuckte die Achseln und grübelte weiter. „Oh! Ich hab’s!“ Er setzte sich auf und sagte in einem feierlichen und zugleich unheilvollen Ton: „Mitternacht umgab mich schaurig …“ „Was?“ „Ach, jetzt komm. So blöd bist du nicht.“ „Vielleicht doch.“ „Sprach der Rabe …“, zitierte Sam weiter. „Hm? Oh, warte. Das kenne ich doch. Das Gedicht von diesem unheimlichen Kerl. Poe. Genau. Der Rabe.“ „Na ja, nicht ganz. Der Rabe ist natürlich ein Klischee. Eine Krähe täte es auch. Ich denke eher an eine Amsel. Sie hat die gleiche Bedeutung, aber Amseln sind etwas kleiner. Sie sind Singvögel, und in unserer Gegend gibt es mehr...



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