Cawthon / Cooper / Waggener | Five Nights at Freddy's - Fazbear Frights 3 - 1 Uhr 35 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Reihe: Five Nights at Freddy's

Cawthon / Cooper / Waggener Five Nights at Freddy's - Fazbear Frights 3 - 1 Uhr 35


Neuauflage 2021
ISBN: 978-3-7367-9867-0
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Reihe: Five Nights at Freddy's

ISBN: 978-3-7367-9867-0
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



VOM AUTOR UND SCHÖPFER DER SURVIVAL-HORROR-GAMEREIHE FIVE NIGHTS AT FREDDY'S Delilah, Stanley und Devon haben etwas gemeinsam: Niemand kümmert sich um sie. Delilah verliert sich immer mehr in ihren Träumen und braucht dringend einen Weckruf, Stanley lässt sich auf einen dubiosen einsamen Job ein und der von seinen Eltern verlassene Devon fragt sich, warum sich niemand um ihn schert. Gerade im düsteren Universum der Five Nights at Freddy's-Saga lauert das Böse vor allem in den Tiefen der Einsamkeit ...

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Um die Wahrheit zu sagen, Stanley mochte diesen Ort nicht. So versteckt, wie er vor neugierigen Blicken lag, fragte er sich unwillkürlich, welche Geheimnisse dort gehütet wurden. War es überhaupt ein seriöses Geschäft, oder geschahen dort zwielichtige Dinge unter der Ladentheke? Stanley wusste es nicht. Als man ihn einstellte, hatte sein Vorgesetzter ihm gesagt, dass er nur das Nötigste wissen müsse, und was das Geschäft anging, war dies wenig bis gar nichts. Nach anderthalb Jahren in diesem Job war das Einzige, was Stanley sicher wusste, dass seine Gehaltsschecks immer von der Bank eingelöst wurden. Um zur Arbeit zu gelangen, musste er durch einen Lagerhof gehen, in dem sich Holz, Betonblöcke und Stahlträger stapelten. Versteckt inmitten all der Baumaterialien befand sich eine Treppe, die unter die Erde führte. Eine einzelne schwache Glühbirne beleuchtete die dunklen Stufen gerade ausreichend, damit er sicher den Weg nach unten fand. Am Fuß der Treppe musste er jede Nacht an derselben stinkenden Biomülltonne vorbei – sie roch nach einer Mischung aus Chemie, verrottetem Essen und verwesendem Fleisch. Und der Gestank stand sinnbildlich für die Nacht, die Stanley vor sich hatte. Genau wie die Biotonne, so stank auch Stanleys Job. An einem kleinen Scanner las er seinen Ausweis ein, und die riesige Metalltür öffnete sich mit einem Ächzen, das jedes Mal auszudrücken schien, wie Stanley sich angesichts seiner bevorstehenden Schicht fühlte. Manchmal stöhnte er mit. Die Einrichtung der Firma war düster und ihr fehlte eine vernünftige Belüftung. Aufgrund der unterirdischen Lage hielt sich immer eine gewisse Feuchtigkeit in der Luft, die Stanley ein klammes Gefühl gab. Angeblich handelte es sich bei dem Gebäude um eine Fabrik, aber selbst im Innern gab es nicht den geringsten Hinweis darauf, welche Art von Arbeit dort verrichtet wurde. Sie bestand aus einem Gewirr von halbdunklen Gängen, die von grünlich leuchtenden Lampen schwach erhellt wurden. Schwarze Rohre schlängelten sich über den Boden. Überall in den Wänden befanden sich riesige verschlossene Metalltüren. Stanley hatte keine Ahnung, was dahinter vor sich ging. Falls es sich tatsächlich um eine Fabrik handelte, lag es nahe, dass die Arbeiter dort irgendetwas herstellten. Manchmal hörte Stanley hinter den mächtigen Türen Maschinen hämmern und rumpeln. Er nahm an, dass es auch noch andere Arbeiter im Gebäude gab, Leute, die die Maschinen bedienten, aber während seiner gesamten Zeit auf dem Gelände hatte er noch nie einen anderen Menschen zu Gesicht bekommen. Es war schon seltsam, ein Wachmann zu sein und nicht wirklich zu wissen, was man eigentlich bewachte. Stanley ging einen der Flure entlang, hörte das Zischen und Scheppern hinter einer der Metalltüren und scannte erneut seinen Ausweis ein, um den Wachraum betreten zu können. Er ließ sich an seinem Schreibtisch nieder, von wo er auf den Hightech-Monitoren alle Zugänge des Gebäudes beobachten konnte. Vor anderthalb Jahren war Stanley eingestellt worden. Schon bei seinem Vorstellungsgespräch war deutlich geworden, dass dieser Job anders war als jeder andere Wachdienst, den Stanley zuvor schon übernommen hatte. Sein Vorgesetzter, der ihn einstellte, war ein seltsamer kleiner Mann mit Glatze gewesen, der in einem zu großen Anzug herumzappelte und dem es schwerzufallen schien, Stanley in die Augen zu schauen. „Es ist kein schwieriger Job“, hatte der Mann gesagt. „Sie sitzen im Büro und überwachen auf den Monitoren die Ausgänge des Gebäudes und sorgen dafür, dass nichts nach draußen gelangt.“ „Nichts geht raus?“, hatte Stanley gefragt. „Bei anderen Jobs musste ich immer darauf achten, dass niemand hereinkommt.“ „Das hier ist keiner von den anderen Jobs“, hatte der zuckende kleine Mann gesagt und sich auf einmal sehr für die Papiere auf seinem Schreibtisch interessiert. „Achten Sie einfach auf die Ausgänge, dann klappt das schon.“ „Ja, Sir“, hatte Stanley gesagt. Er war verwirrt, aber er wollte nicht von Anfang an schwierig wirken. Bei seiner vorherigen Stelle war er entlassen worden und die Rechnungen stapelten sich inzwischen. Er brauchte den Job. „Wann, denken Sie, können Sie anfangen?“, hatte der Mann ihn gefragt, während er ungefähr in die Richtung von Stanleys Gesicht blickte, ohne ihm in die Augen zu sehen. „Sobald Sie mich brauchen, Sir.“ Stanley hatte ein strengeres Vorstellungsgespräch erwartet. Normalerweise wurden bei Jobs in der Sicherheitsbranche zunächst viele Fragen gestellt. Es gab Persönlichkeitstests, Referenzen mussten überprüft werden und auch die Vorgeschichte des Bewerbers. Schließlich wollten die Firmen sichergehen, dass sie keinen Fuchs anheuerten, der dann den Hühnerstall bewachen sollte, wie Stanleys Oma zu sagen pflegte. „Hervorragend“, hatte der Mann gesagt und dabei fast gelächelt. „Wir hatten leider einen plötzlichen Ausfall, und wir brauchen dringend jemanden, um die Stelle zu besetzen.“ „Hat der Kerl einfach hingeschmissen?“, hatte Stanley gefragt. „In gewisser Weise“, hatte der Mann erwidert und an Stanley vorbeigeblickt. „Leider ist der vorherige Wachmann … plötzlich gestorben. Sehr tragisch.“ „Was ist mit ihm passiert?“, hatte Stanley sich erkundigt. Er wusste, dass der Job nicht ungefährlich war, aber wenn der vorherige Wachmann im Dienst getötet worden war, wollte er es zumindest erfahren. Er musste ja wissen, worauf er sich einließ. „Leider ein schlimmer Herzinfarkt“, hatte der Mann mit gesenktem Blick geantwortet und die Papiere auf seinem Schreibtisch sortiert. „Man weiß nie, wie viel Zeit man noch hat, ist es nicht so?“ „Ja, Sir“, hatte Stanley erwidert und dabei an seinen Vater gedacht, den er vor Kurzem verloren hatte. Nachdenklich hatte der Mann genickt. Dann hatte er Stanley angesehen. „Aber ich denke, Sie werden feststellen, dass es ein leichter Job ist. Behalten Sie einfach die Ausgänge im Auge. Sorgen Sie dafür, dass alles, was sich im Gebäude befinden sollte, auch im Gebäude bleibt. Dann gibt es keine Probleme.“ „Ja, Sir“, hatte Stanley noch einmal gesagt. „Danke.“ Er hatte die kalte, knochige kleine Hand des Mannes geschüttelt und damit einen neuen Job. Danach hatte Stanley die letzten anderthalb Jahre damit verbracht, Ausgänge zu überwachen, um sicherzustellen, dass nichts das Gebäude verließ, obwohl er nicht einmal genau wusste, was damit gemeint war. Warum hatte der Mann, der ihn eingestellt hatte, „nichts“ und nicht „niemand“ gesagt? Worauf genau passte Stanley eigentlich auf? Er hatte geglaubt, den seltsamen kleinen zuckenden Mann eines Tages danach fragen zu können, aber seit dem kurzen Vorstellungsgespräch hatte Stanley ihn nie wieder zu Gesicht bekommen. Stanley schraubte den Deckel seiner Thermoskanne auf, in der sich Kaffee befand, und stellte sich innerlich auf eine weitere lange und einsame Nacht ein. Die einsamen Nächte hätten ihn gar nicht so gestört, doch leider waren seine Tage nicht weniger einsam. Bis vor zwei Wochen, als Amber, seine Freundin, nach zwei Jahren mit ihm Schluss gemacht hatte, waren seine Tage besser gewesen. Während der langweiligen Nächte hatte sich Stanley immer auf die Zeit gefreut, die ihn erwartete, wenn er sich um sieben Uhr morgens ausstempelte. Er ging dann hinüber zum City Diner auf der anderen Straßenseite, wo er ein großes Frühstück vertilgte – Eier, Speck, Toast und knusprige Kartoffelpuffer mit Zwiebeln. Sobald er sich den Bauch vollgeschlagen hatte, kehrte er in seine Wohnung zurück und schlief erschöpft ein paar Stunden. Wenn er aufwachte, aß er ein Sandwich, machte ein wenig sauber oder wusch Wäsche. Dann spielte er Videospiele, bis Amber um fünf Uhr in dem Lebensmittelgeschäft, in dem sie arbeitete, Feierabend hatte. Amber brachte immer etwas fürs Abendessen mit. Sie liebte die Kochsendungen im Fernsehen und probierte gern neue Rezepte aus, was Stanley ganz recht war. Er aß gerne, was sich auch deutlich an seinem Bauch zeigte. Er war nicht wirklich dick, nur gut gepolstert wie ein bequemes Sofa. Rippchen mit Pflaumensoße, Hühnchen Adobo, Spaghetti Carbonara – welches neue Rezept Amber auch immer ausprobieren wollte, Stanley aß alles gern. Meistens kochten Amber und Stanley gemeinsam und saßen sich dann beim Essen an seinem kleinen Küchentisch gegenüber, während sie über den Tag sprachen. Da Amber in ihrem Job Kontakt zu Menschen hatte, konnte sie oft lustige Geschichten erzählen, die im Laden passiert waren. Nachdem sie später gemeinsam den Geschirrspüler beladen hatten, kuschelten sie sich auf die Couch und schauten zusammen fern, bis es Zeit für Stanley wurde, sich für seine Arbeit fertig zu machen. Die meisten Abende verbrachten sie gemütlich zu Hause, aber an Stanleys freien Tagen gingen sie auch mal zum Essen aus – normalerweise in Luigi’s Spaghetti House oder ins Wong’s Palace. Danach sahen sie sich noch einen Film im Kino an oder gingen zum Bowlen. In der Zeit mit Amber war Stanley immer sehr glücklich gewesen, und er hatte geglaubt, dass sie genauso empfand. Aber an dem fürchterlichen Tag, als sie mit ihm Schluss machte, hatte sie gesagt: „Diese Beziehung ist so schal wie ein abgestandenes Bier. Es passiert einfach überhaupt nichts mehr.“ Verblüfft hatte Stanley entgegnet: „Was soll denn passieren?“ Sie hatte ihn angesehen, als sei seine Frage ein Teil des Problems. „Das ist es ja gerade, Stanley. Das solltest du gar nicht fragen müssen.“ Stanley war gerade erst fünfundzwanzig und Amber war seine erste feste...



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