E-Book, Deutsch, Band 21, 400 Seiten
Reihe: Baccara Spezial
Cassidy / Miller / Lindsey Baccara Spezial Band 21
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1050-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 21, 400 Seiten
Reihe: Baccara Spezial
ISBN: 978-3-7515-1050-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
IN ZWÖLF TAGEN BIST DU TOT von CARLA CASSIDY
'Ich habe eine Frau getötet.' Zuerst hält Deputy Callie den Anruf für einen geschmacklosen Witz. Doch damit beginnt kurz vor Weihnachten eine grausige Mordserie in Rock Ridge. Das einzig Gute daran ist, dass Callie endlich eng mit sexy Sheriff Mac McKnight zusammenarbeiten muss!
VIER PFOTEN UND EIN SCHUSS von JULIE MILLER
Wenn Lexi mit dem Cop Aiden Murphy einen Tatort untersucht, knistert es zwischen ihnen. Oder bildet Lexi es sich nur ein? Doch was er wirklich für sie empfindet, erfährt sie erst, als sie ins Fadenkreuz eines Killers gerät - und Aidens treuer Spürhund ihre letzte Hoffnung ist ...
EIN BODYGUARD ZUM FEST DER LIEBE von JULIE ANNE LINDSEY
Bei einem Schneespaziergang wird die junge, verwitwete Lyndy von einem Maskierten angegriffen. In letzter Sekunde kann sie sich und ihren kleinen Sohn retten. Die Polizei ist hilflos, und in ihrer Angst engagiert Lyndy Bodyguard Cade Lance. Womit sie ihren Stalker bis aufs Blut reizt!
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Callie Stevens ging mit forschen Schritten auf die Polizeistation zu. Es war der erste Dezember, und damit begann ihre liebste Zeit im Jahr – die Weihnachtszeit.
Hier in Rock Ridge im Bundesstaat Kansas hatte man sich über Nacht viel Mühe gegeben, die Straßen festlich zu schmücken. Von allen Straßenlaternen hingen rote und weiße Lichter in der Form von Zuckerstangen, umrahmt von grünem Blattwerk und Mistelzweigen.
Sie liebte Weihnachten, und sie hatte sich fest vorgenommen, auch ihren Arbeitsplatz ein wenig zu dekorieren. Obwohl das dort eine Art unausgesprochenes Tabu war. Seit zwei Jahren arbeitete sie in der Notrufleitstelle für Sheriff Mac McKnight.
Trotz der schneidenden Kälte stieg ihr die Wärme in die Wangen. Der Gedanke an den heißen Sheriff, wie sie ihn insgeheim nannte, ließ sie erröten. Allerdings wurde der Mann pünktlich zur Weihnachtszeit immer ziemlich missmutig, und sie fürchtete, dass es dieses Jahr nicht anders sein würde.
Inzwischen hatte sie die Polizeistation erreicht und ging um das Gebäude herum. Sie holte noch einmal tief Atem und öffnete die Hintertür. Heute begann ihre Schicht um sechzehn Uhr und endete um Mitternacht, bis Glenda Rivers sie ablösen sollte.
Sie ging zunächst in den Aufenthaltsraum, wo sie von Johnny Matthews mit einem breiten Lächeln empfangen wurde. „Ziemlich kalt da draußen, was?“
„Zu kalt für Anfang Dezember“, bestätigte sie und hing ihren Mantel an einen Haken an der Wand. „Irgendwelche Vorfälle bisher?“, wollte sie wissen.
„Absolut nichts“, erwiderte Johnny und nahm einen Schluck aus seiner Coladose. „Ich glaube, das wird eine lange, langweilige Nacht. Selbst den Verrückten ist es zu kalt draußen.“
Sie lachte. „Sei nicht traurig. So soll es schließlich sein, oder? Wer hat heute Nacht noch Dienst?“
„Cameron und Adam. Sie fahren gerade Streife.“ Johnny leerte die Cola in einem Zug, zerdrückte die Dose in der Hand und erhob sich. Er sah gut aus mit seinem dunklen Haar und seinem Schlafzimmerblick aus den tiefbraunen Augen.
Mehr als einmal hatte er ihr zu verstehen gegeben, dass er gerne mit ihr ausgehen würde, aber Callie hatte kein Interesse an einem Date. Für sie war er mehr wie ein großer Bruder, und sie spürte keine Schmetterlinge im Bauch, wenn sie ihn ansah.
„Na, dann will ich auch mal los“, sagte er und nahm seinen Mantel. „Hast du dich schon nach einem neuen Auto umgesehen?“
„Nein.“ Callie seufzte tief. Vor zwei Monaten hatte ihr altes Auto endgültig den Geist aufgegeben. Die Reparaturkosten hätten den Wert des Fahrzeugs weit überstiegen, daher musste sie es wohl oder übel aufgeben. „Der Gedanke daran, ein neues zu suchen, bereitet mir Kopfschmerzen. Außerdem kann ich zu Fuß zur Arbeit gehen. Und zu fast jedem Geschäft im Zentrum. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt noch ein Auto brauche.“
„Wenn es weiterhin so kalt und windig bleibt, wirst du froh sein, ein Auto zu haben“, erwiderte er. „Denk drüber nach. Bis dann!“
„Pass auf dich auf“, sagte Callie.
„Immer.“ Nachdem er gegangen war, verließ Callie den Pausenraum und ging den Flur entlang in Richtung Empfang.
Auf ihrem Weg kam sie an Sheriff McKnights Büro vorbei. Die Tür war geschlossen, doch sie ahnte, dass er da war. Im Grunde war er immer im Dienst, entweder in seinem Büro oder draußen auf der Straße. Oft saß er bis Mitternacht an seinem Schreibtisch und erschien trotzdem pünktlich um sieben Uhr früh wieder zur Arbeit. Der Mann war definitiv ein Workaholic.
„Hey, Callie“, begrüßte sie Maggie Jones, die sich von ihrem Schreibtisch erhob. „Ich glaube, du wirst dich heute ziemlich langweilen. Das Telefon hat den ganzen Tag nicht geklingelt.“
Maggie war inzwischen zehnfache Großmutter, aber sie weigerte sich, zum alten Eisen zu gehören, wie sie es nannte. Sie war immer gut gelaunt und gehörte auf der Polizeistation seit Jahren praktisch zur Einrichtung.
„Das macht nichts. Ich habe immer ein Buch dabei, falls es nichts zu tun gibt“, gab Callie zurück. „Und außerdem habe ich das mitgebracht.“ Sie griff in ihre Tasche und zog eine rot-weiße Kerze heraus. „Sie riecht nach Pfefferminzbonbons.“
„Oh oh. Du weißt, dass das keine gute Idee ist“, sagte Maggie und warf einen Blick in Richtung Sheriff McKnights Büro.
„Er kann doch wohl nichts gegen eine einfache Kerze haben“, protestierte Callie.
„Eine Kerze, die nach Weihnachten riecht“, korrigierte Maggie und hob die Brauen. „Du weißt, ich liebe Mac wie einen Sohn, aber um diese Zeit wird er so unausstehlich wie der alte Scrooge in der Weihnachtsgeschichte.“
„Er wird bestimmt nichts dagegen haben“, sagte Callie mit gespielter Überzeugung.
Maggie legte ihr lachend die Hand auf den Arm. „Ich hoffe bloß, dass du es überlebst, damit du morgen zu deiner Schicht erscheinen kannst.“ Mit diesen Worten suchte sie ihre Sachen zusammen und verabschiedete sich.
Callie stellte die Kerze auf den Schreibtisch, legte die Handtasche auf den Fußboden und ließ sich in den Bürostuhl sinken. In einer kleinen Stadt wie Rock Ridge war die Notrufleitstelle weder besonders kompliziert noch technisch überfrachtet. Ihr Job war es, ans Telefon zu gehen, sich im Notfall mit den Streifenwagen in Verbindung zu setzen und einen Bericht aufzunehmen, wenn jemand ins Büro kam.
Bei den meisten Anrufen handelte es sich nicht um Notfälle, daher war es ein relativ ruhiger, wenig anspruchsvoller Job. Was sie wirklich wollte, war Deputy zu sein und Seite an Seite mit ihrem Sheriff zu arbeiten.
Nach der Highschool war sie nach Kansas City gezogen, um dort ihren Abschluss in Strafrecht zu machen. Danach war sie Deputy in einer kleinen Stadt außerhalb Kansas geworden. Sie hatte geglaubt, eine rosige Zukunft vor sich zu haben.
Doch dann hatte das Schicksal zugeschlagen.
Sie schüttelte den Kopf. Heute würde sie sich von keinem traurigen Gedanken einholen lassen. Sie nahm ein Feuerzeug aus der Tasche, entzündete die Kerze und begann, sich auf die Arbeit vorzubereiten.
In der kommenden Stunde blieb alles ruhig. Dann hörte sie das vertraute Scharren von Macs Bürotür. Sie beobachtete, wie die Kerzenflamme zu flackern begann, als er die Tür öffnete und durch den Flur in den Empfangsbereich kam.
Sie straffte die Schultern und holte tief Luft.
Wie immer, wenn sie ihn sah, begann ihr Herz aufgeregt zu klopfen. Irgendetwas an ihm sorgte dafür, dass sie sich wie ein verliebter Teenager fühlte.
Sie hob den Blick. Er war ein großer, breitschultriger Mann mit kurz geschnittenem, dunklem Haar und fein geschnittenen Gesichtszügen.
Himmel, der Mann war heiß.
Jetzt schnellte der Blick seiner grauen Augen zu der Kerze und gleich darauf zu Callies Gesicht.
„Tag, Callie“, sagte er mit seiner vertrauten, wohlig tiefen Stimme.
„Tag, Sheriff“, erwiderte sie.
Noch einmal sah er auf die Kerze. Sie hörte, wie er tief Atem holte, und jetzt musste er auch den süßen Weihnachtsduft bemerken, den die Kerze ausströmte. „Ich gehe zum Essen ins Café“, sagte er. „Wenn du irgendetwas brauchst, weißt du, wo du mich finden kannst.“
„In Ordnung. Guten Appetit.“ Callie war froh, dass er nichts zu der Kerze gesagt hatte.
Sie sah ihm nach, als er das Gebäude verließ, und unwillkürlich blieb ihr Blick an seinem Po haften, der selbst in der schlichten, khakifarbenen Uniform zum Anbeißen aussah. Nachdem er gegangen war, seufzte sie hörbar auf.
Seit zwei Jahren war sie nun hier beschäftigt, aber an den meisten Tagen schien Mac sie nicht einmal zu bemerken. Ganz offensichtlich hatte er keine Ahnung, wie angetan sie von ihm war.
Sie wünschte, er würde sie einmal wirklich wahrnehmen – und ihr erlauben, ein bisschen Freude in sein Leben zu bringen. Denn nach allem, was sie bisher mitbekommen hatte, schien ihm das zu fehlen. Auf Callie wirkte er immer ein wenig traurig.
Diese Beschreibung hätte ihm allerdings nicht gefallen. Er war ein stolzer, starker Mann, der seiner Stadt gegenüber großes Pflichtgefühl besaß und alles dafür getan hätte, seine Bürger zu beschützen. Seine Angestellten verehrten ihn und schätzten ihn wegen seines großen Sinns für Gerechtigkeit.
Genau diese Eigenschaften machten ihn für Callie zum Mann ihrer Träume.
Zu ihren Träumen gehörte auch, geliebt und geschätzt zu werden und gemeinsam eine Familie zu planen.
Unglücklicherweise sah Mac in ihr bisher nichts weiter als eine fähige Mitarbeiterin am Empfang.
Das Klingeln des Telefons riss sie aus ihren Gedanken.
Etwa eine Stunde lang war sie mit Arbeit abgelenkt, bis Mac von seinem frühen Abendessen zurückkehrte. Sofort beschleunigte sich ihr Herzschlag.
„Wie war das Essen?“, fragte sie.
„Im Café ist es immer gut“, gab er zurück. „Ich hatte das Dienstagabend-Special.“
„Hackbraten mit Kartoffeln und Mais“, sagte sie mit einem Grinsen.
„Du isst wohl oft dort.“
„Wenn ich freihabe, hole ich mir da gerne etwas“, antwortete sie.
„Verstehe ich. Na schön. In den nächsten Stunden bin ich auf Streife.“ Mit diesen Worten war er auch schon wieder verschwunden.
Gegen acht Uhr kehrte er zurück und verzog sich in sein Büro.
Deputies kamen und gingen. Zum Glück nahmen sie sich Zeit, mit Callie zu reden, was die Monotonie ihrer Arbeit immerhin...