Caspar | Beziehungen und Probleme verstehen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 312 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

Caspar Beziehungen und Probleme verstehen

Eine Einführung in die psychotherapeutische Plananalyse
4. aktualisierte und ergänzte Auflage 2018
ISBN: 978-3-456-95625-1
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Eine Einführung in die psychotherapeutische Plananalyse

E-Book, Deutsch, 312 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

ISBN: 978-3-456-95625-1
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Wie lassen sich die vielen Details, die der Therapeut über seinen Patienten erfährt, zu einem sinnvollen Gesamtbild zusammenfügen? Dieses Gesamtbild muss Beziehungs- und Problemanalysen enthalten und als fundierte Basis für die Therapieplanung dienen.

Die Plananalyse ist ein bewährter, therapieschulunabhängiger Ansatz zum Erarbeiten individueller Fallkonzeptionen in der Psychotherapie. Er besteht aus einer Reihe zentraler Annahmen zum menschlichen Funktionieren und zur Entstehung von Problemen sowie aus einem Bündel heuristischer Regeln und aus technischen Hinweisen.

Das Buch führt in die Praxis der Plananalyse ein und vermittelt alle wichtigen praktischen Konzepte und Techniken anhand illustrativer Beispiele. Zahlreiche Abbildungen und Grafiken erleichtern das Verständnis.

In der vorliegenden vierten, überarbeiteten Auflage wurden unter anderem neuere Studienergebnisse und zusätzliche Heuristiken für die Praxis eingefügt. Zudem finden sich neu Hinweise zu Supervision und Selbsterfahrung.

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Zielgruppe


Psychotherapeuten mit psychologischem und medizinischem Hintergrund, Psychologen, Psychiater, Studierende der Psychologie


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Vorwort Marvin R. Goldfried;15
2;Einleitung;17
3;1 Therapieplanung und individuelle Fallkonzeption;31
3.1;1.1 Therapie: Veränderungen durch geplantes Handeln;31
3.2;1.2 Anforderungen an eine Fallkonzeption;36
4;2 Das Modell;41
4.1;2.1 Anliegen und Geschichte des Plananalyse-Ansatzes;41
4.2;2.2 Der theoretische Hintergrund;47
4.2.1;2.2.1 Die interaktionistische Sicht und die Struktur der Pläne;47
4.2.2;2.2.2 Planstruktur;54
4.2.3;2.2.3 Bedu?rfnisse;58
4.2.4;2.2.4 Wahrnehmung;60
4.2.5;2.2.5 Interaktion;62
4.2.6;2.2.6 Selbstregulation;64
4.2.7;2.2.7 Einbettung der Pläne in das gesamte Verhalten und Erleben eines Menschen;73
4.2.8;2.2.8 Emotionen;77
4.2.9;2.2.9 Plananalyse-Ansatz als Strukturtheorie;87
4.2.9.1;2.2.9.1 Der Stellenwert des Plananalyse-Ansatzes als Theorie;87
4.2.9.2;2.2.9.2 Struktur versus Prozess;90
4.2.10;2.2.10 Störungsmodell;93
4.2.10.1;2.2.10.1 Die Beziehung zwischen Plänen und psychischen Störungen;93
4.2.10.2;2.2.10.2 Angst;102
4.2.10.3;2.2.10.3 Depression;108
4.2.10.4;2.2.10.4 Psychosomatische/somatoforme Störungen;110
4.2.11;2.2.11 Übereinstimmung zwischen verschiedenen Analysierenden;113
5;3 Fallkonzeptionen;123
5.1;3.1 Einleitung;123
5.2;3.2 Zur Darstellungsweise;123
5.3;3.3 Ein Beispiel;128
6;4 Die Praxis des Erschließens und Konsequenzen fu?r die Therapie;145
6.1;4.1 Einleitung;145
6.2;4.2 Praxis des Erschließens;146
6.2.1;4.2.1 Einbezug unterschiedlicher Verhaltensaspekte und Informationsquellen;147
6.2.2;4.2.2 Bewusstheit und Introspektion;150
6.2.3;4.2.3 Nonverbales Verhalten;151
6.2.4;4.2.4 Bewerten von Beobachtungen als auffällig;155
6.2.5;4.2.5 Einfluss des Analysierenden auf das Ergebnis;157
6.2.6;4.2.6 Formulieren von Planbezeichnungen;159
6.2.7;4.2.7 Das Entwickeln von Planhypothesen;163
6.2.8;4.2.8 Das Erschließen von Plänen „von oben“ und konzeptgeleitete Interpretationen;167
6.2.9;4.2.9 Hierarchisches Ordnen von Plänen;171
6.2.10;4.2.10 Instrumentalität;175
6.2.11;4.2.11 Unterscheidung von instrumentellem und reaktivem Verhalten;181
6.2.12;4.2.12 Mehrfachbestimmtheit;185
6.2.13;4.2.13 Die Beziehung zwischen Emotionen und Plänen;189
6.2.13.1;4.2.13.1 Welche Pläne sind bedroht oder blockiert?;191
6.2.13.2;4.2.13.2 Welche Pläne bestimmen die Art der Emotion?;193
6.2.13.3;4.2.13.3 Welche Pläne dienen dem Bewältigen, Herstellen oder Aufrechterhalten einer Emotion?;196
6.2.13.4;4.2.13.4 Fu?r welche Pläne könnte die Emotion oder ein Begleitumstand der Emotion eine instrumentelle Funktion haben?;198
6.2.14;4.2.14 Überpru?fen und Verändern von Planstrukturen;203
6.2.15;4.2.15 Repräsentation weiterer, nichtinstrumenteller Information;205
6.2.16;4.2.16 Kategorien von Plänen;212
6.2.17;4.2.17 Plankonflikte;213
6.2.18;4.2.18 Test-, Wahrnehmungs- und Metapläne;216
6.2.19;4.2.19 Pläne in Systemen;218
6.3;4.3 Konsequenzen fu?r die Therapie;220
6.3.1;4.3.1 Mehrfachbestimmtes Therapeutenverhalten;221
6.3.1.1;4.3.1.1 Therapie als kreativer Konstruktionsprozess;221
6.3.1.2;4.3.1.2 Konstruieren von motivorientiertem Beziehungsverhalten;227
6.3.2;4.3.2 Kommunikation mit den Patienten u?ber „ihre“ Pläne;250
6.4;4.4 Kommentare und Lösungsvorschläge zu den Übungen;253
7;5 Schemata und Frames;257
8;6 Die Plananalyse als Forschungsinstrument;271
9;7 Schluss;281
10;Anhang;283
10.1;Anhang 1: Häufige Fehler in plananalytischen Fallkonzeptionen;283
10.2;Anhang 2: Liste von Publikationen und wissenschaftlichen Arbeiten zur Plananalyse oder mit deren Verwendung;286
11;Literatur;291
12;Personen- und Sachregister;302


Einleitung (S. 15-16)

Herr D. beschwert sich bei seinem Therapeuten: Er habe sich genau an das gehalten, was dieser ihm empfohlen habe, aber es gehe ihm von Woche zu Woche, von Sitzung zu Sitzung schlechter. Frau F. bleibt mehrfach unabgemeldet der Therapie fern. Herr M. gibt sich nonverbal sehr distanziert und bringt mehrfach zum Ausdruck, dass Psychotherapeuten doch oft selber einen Schaden haben, der sie dazu bringt, diesen Beruf zu ergreifen.

Feindseliges Verhalten in allen Fällen, zumindest spricht einiges dafür, es so zu bewerten. Wie reagiert man als Therapeut2 darauf? Es gibt Tipps und Regeln. Das Problem: Wenn man nicht weiß, welche Motive hinter dem Verhalten stecken, ist es schwer zu wissen, welches der richtige Umgang damit ist.

Drei von mehreren Möglichkeiten: Das in die Therapie gebrachte psychische Problem hat eine instrumentelle Funktion, einfacher gesagt, einen Vorteil für das Funktionieren dieses Menschen. Er muss es – bewusst oder nicht bewusst – darauf anlegen, die Therapie zum Scheitern bringen, solange er keine adäquateren Mittel hat, die an die Stelle des Problems treten könnten. Etwas salopper gesagt: Man muss ihm eine Leiter hinstellen, bevor der Ast abgesägt werden kann, auf dem er sitzt.

Es kann aber auch sein, dass die Patientin3 die vom Therapeuten angebotene Nähe nicht verträgt und ihn mit Feindseligkeit auf Distanz hält. Dem könnten Missbrauchserfahrungen mit nahen Personen zugrunde liegen. Für den Moment könnte jedenfalls eine etwas distanziertere Therapiebeziehung das feindselig-distanzierte Patientinnenverhalten überflüssig machen.

Oder ganz anders: Der Patient steht durch den positiven Gang der Therapie vor der Entscheidung, sich noch ein großes Stück tiefer in den therapeutischen Prozess einzulassen, und testet unbewusst den Therapeuten auf Zuverlässigkeit und Belastbarkeit, indem er ihn mit einem feindseligen Verhalten herausfordert. Der Therapeut hat nichts falsch gemacht, im Gegenteil, der Patient ist an dem Punkte gerade deshalb, weil jener vieles richtig gemacht hat, und das sollte er unbeirrt weiter tun.

Die Plananalyse ist ein Ansatz, der hilft, individuell zu verstehen, wozu Menschen etwas machen.

1996 schrieb ich in der vorletzten Auflage dieses Buches: „Individuelle Unterschiede werden in der Psychologie immer weniger als Fehlervarianz und immer mehr als bedeutsam (,importantly unique and undeniably powerful‘, Mahoney, 1991, S. 93) angesehen.“

In der Praxis wächst die Gruppe der Therapeutinnen und Therapeuten, die es leid sind, bei ihrer Arbeit von einem oberflächlichen Verständnis ihrer Patienten auszugehen. Jackie Persons drückt das in ihrem Buch über kognitiv-behaviorale Fallkonzeptionen so aus (1989, S. xiii, Übersetzung F. C.): „Ich wollte nicht einfach noch eine Liste von Techniken. Ich wollte ein allgemeines Modell, das mir erlauben würde, die Probleme zu verstehen und auf dieser Basis kohärente, systematische Lösungen hervorzubringen. […] Verhaltenstherapeuten wurden dafür kritisiert, dass sie zu schnell und basierend auf ungenügendem Verständnis intervenieren; meine Betonung liegt auf Interventionen, die auf Verständnis basieren.“

Inwieweit stimmt das heute noch? Seither ist die Welle der Entwicklung und Nutzung manualisierter, meist störungsorientierter Vorgehensweisen durch die psychotherapeutische Welt gelaufen und noch keineswegs verebbt. Bereits vor Erscheinen der zweiten Auflage habe ich mit Klaus Grawe darüber diskutiert, und wir teilten eine gehörige Portion Skepsis gegenüber dem Lösungsansatz der empirically validated treatments für das Anliegen, Patienten ein Höchstmaß an Qualität von Psychotherapie zu bieten. Aber war dieser Trend aufzuhalten? Wir kamen zu einem negativen Schluss: Der Ansatz passt einfach zu gut ins experimentell-psychologische Denken mit seiner starken Gewichtung interner Validität, zu „politisch“ begründeten Interessen, im Wettbewerb mit Psychopharmaka nicht unterzugehen (Psychotherapie als Einheitsprodukt mit garantierter Wirkung), zu wirtschaftlichen Interessen von Verlagen und Workshop- Anbietern bis hin zum Geschäftsgebaren bei der Vermittlung...



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