Cantrell | Karibische Nächte der Sehnsucht | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia

Cantrell Karibische Nächte der Sehnsucht


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-3450-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-3450-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine Brautmodenschau in der Karibik! Designerin Cara fühlt sich wie im Paradies. Wenn nur die Erinnerungen nicht wären: An Keith, der sie vor dem Altar schmählich im Stich ließ - und der auf einmal mit einem teuflisch sexy Lächeln vor ihr steht und so tut, als wäre nie etwas geschehen ...



-Bestsellerautorin Kat Cantrell las ihren ersten Harlequin-Roman in der dritten Klasse und füllt ihre Notizbücher, seit sie Schreiben gelernt hat. Sie ist Gewinnerin des -Wettbewerbs und -Finalistin der . Kat, ihr Mann und ihre beiden Jungen leben in Nordtexas.

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1. KAPITEL

Ein wenig neidisch beobachtete Cara die lustigen Strandvögel, die in dem türkisblauen Wasser hin und her hüpften.

Aber sie war schließlich nicht in diesem karibischen Resort auf den Turks und Caicos Inseln, um sich zu vergnügen, sondern um als Designerin ihre märchenhaften Brautkleider vor einer illustren Auswahl von 200 Branchenvertretern zu präsentieren. Diese Brautmodenschau war der Höhepunkt der dreitägigen Hochzeitsmesse, die in dieser paradiesischen Umgebung stattfand. Cara CH Designs würde dadurch sicherlich einen riesigen Schritt nach vorne machen. Noch stand ihr Unternehmen jedoch ganz am Anfang, und da konnte sie keinerlei Ablenkung gebrauchen. Egal in welcher Form.

Cara bedachte das Model im Arielle-Brautkleid vor ihr mit einem kritischen Blick und ließ sich dann zum gefühlt vierhundertsten Mal vor ihr auf die Knie nieder, um den spitzenbesetzten Saum des Nixenkleids mit einer weiteren Nadel hochzustecken.

„Vergiss nicht, dass sie später 13 Zentimeter hohe Absätze trägt statt zehn“, erinnerte sie ihre Assistentin – und Schwester – Meredith, und reichte ihr eine weitere Nadel.

„Danke, aber daran hab ich schon gedacht. Wie sieht es bei Cinderella aus?“

Meredith warf sich ihren langen Pferdeschwanz mit einer nonchalanten Bewegung über die Schulter. „Alles bestens. Ich hab genau die richtigen Models für die Kleider gefunden, nicht wahr?“

Ja, das hatte sie, und das wusste sie auch genau. Meredith erfüllte die Rolle der Designer-Assistentin perfekt.

„Dann trommel jetzt mal die anderen Mädchen zusammen. Wir haben nur noch drei Tage bis zur Modenschau und hatten noch keine einzige Probe.“ Ihr wurde ganz schlecht bei dem Gedanken daran, wie sehr sie hinter dem Zeitplan lagen. Erst fehlten Teile ihres Gepäcks, dann zerriss eines der Kleider, und zu allem Überfluss war auch noch die Klimaanlage in ihrem Zimmer kaputt. Und das war nur ihr erster Tag auf der Insel. „Warum noch mal habe ich mich von dir hierzu überreden lassen?“

Cara konnte sich nicht erklären, wie ihr relativ unbekannter Name es auf die Liste der Großen und Mächtigen geschafft hatte, die die Teilnehmer solcher Events auswählten. Zugegeben, in den 18 Monaten, die es ihr kleines Unternehmen mittlerweile gab, waren einige Bräute in Houston in einer ihrer Kreationen zum Altar geschritten, und ja, alle von ihnen waren in einem dieser Hochglanz-Society-Magazine abgebildet gewesen. Und die Namen Chandler und Harris waren in Houston nicht völlig unbekannt. Aber Grace Bay und dieses Resort waren ein ganzes Stück entfernt von Houston.

„Ich bin einfach brillant. Und jetzt hör auf, dich zu stressen. Pläne können geändert werden.“

„Kleider können geändert werden. Pläne sind in Granit gemeißelt, und in der Hölle gibt es einen ganz bestimmten Platz für Menschen, die mit meinen herumpfuschen.“

Zwei weitere Visionen in Weiß schwebten in den Raum – barfuß, wie die anderen, denn die Schuhe waren in der verloren gegangenen Tasche.

„Wo ist Jackie?“ Cara blickte fragend zur Tür.

„Die kotzt sich die Seele aus dem Leib“, vermeldete eines der Mädchen und schüttelte sich leicht. „Ich hab ihr gesagt, sie soll die Finger von dem Wasser lassen.“

Cara runzelte die Stirn. „Aber das Wasser im Resort ist gereinigt.“

„Dann stimmt irgendwas anderes nicht mit ihr.“ Meredith rieb Cara über die verspannten Schultern. „Ein Virus oder so. Das wird vorübergehen.“

„Das muss es auch. Sie soll in sechs Tagen auf der Bühne stehen.“ Ein Virus, das fehlte gerade noch. Am Ende waren sie alle krank. Cara warf Jackies Mitbewohnerin einen besorgten Blick zu. „Wie fühlst du dich, Holly?“

Die hochgewachsene Blondine in einem Traum aus französischer Spitze zuckte nur mit den Schultern. „Ist nicht ansteckend. Jackie ist schwanger.“

Es schien ein guter Moment zu sein, um sich hinzusetzen. Cara ließ sich einfach auf die Plane fallen, die den sandigen Boden bedeckte, während die anderen Mädchen aufgeregt durcheinanderredeten.

Meredith setzte sich neben sie. „Das wusste ich nicht. Ich hätte sie doch nie …“

„Schon gut. Das ist ja nicht das Ende der Welt. Frauen werden eben schwanger. Und sie arbeiten, während sie schwanger sind. Kein Ding.“

Ihre Schwester zögerte einen Moment. Dann sagte sie: „Ich kann das Kleid bei der Probe tragen.“

Zum Glück hatte Meredith sie nicht gefragt, ob alles okay sei. Cara hatte diese Frage vor zwei Jahren bei ihrem eigenen Schwangerschaftsfiasko oft genug gestellt bekommen. Brautkleider zu entwerfen hatte ihr damals geholfen, aus dem dunklen Loch herauszukommen, und sie wollte nie wieder über diese Zeit sprechen.

„Du passt nicht rein. Das Oberteil ist viel zu eng für dich, und ich kann es nicht so sehr erweitern. Nicht hier, und nicht in der Kürze der Zeit.“

Aber das asiatisch angehauchte Kleid namens Mulan wäre nicht zu klein für Cara.

Der Fluch kleiner Brüste.

Meredith hatte von ihrer Mutter das wundervolle mahagonifarbene Haar, den umwerfenden Körperbau und das elegante Benehmen der Chandlers geerbt. Bei Cara kam hingehen das Harris-Blut voll durch, und ihr Vater war zwar für seinen klugen Kopf und Geschäftssinn bekannt, aber weniger für sein gutes Aussehen. Gut, zum Davonlaufen hässlich waren zwar weder Cara noch ihr Vater, aber keiner von ihnen hätte es zur Miss Texas geschafft, so wie Meredith und ihre Mutter.

Cara rappelte sich auf. „Ich werde das Kleid tragen.“

Sie ließ Meredith und die schnatternden Models im Pavillon stehen und lief über den Sand zurück zu dem festen Weg, der ins Zentrum des Resorts führte. Zwei fünfstöckige Gebäude rahmten den gigantischen Pool ein. Das Klopfen von Hämmern schallte durch den Hof und eine Unzahl Handwerker riefen sich Anweisungen zu. Die Renovierung des Resorts stand vor ihrem Abschluss, und bis zur großen Wiedereröffnung am Ende der Woche musste alles fertig sein. Die Brautmodenschau war nur ein Teil der Festlichkeiten zu diesem Anlass.

Cara lief um den Pool herum, wartete fünf Minuten vor dem Aufzug, gab schließlich entnervt auf und nahm die Treppe bis in den dritten Stock. Sie schnappte sich das Kleid aus Jackies Zimmer, nachdem sie der jungen Frau noch eine Flasche Wasser aus dem Minikühlschrank in die Hand gedrückt hatte, und zog sich in ihrem eigenen Raum in Rekordzeit um.

Das Kleid passte. Joggen, eine gesunde Ernährung und ein eiserner Wille, der nur bei Rotwein schwach wurde, sorgten dafür, dass Caras Gewicht unverändert blieb. Und Wein hatte praktisch keine Kalorien.

Dem Spiegel gönnte sie keinen Blick, auch wenn es verführerisch war. Aber sie wusste schon genau, was ihr daraus entgegenblicken würde – die ewige Braut, die es niemals selbst zum Altar schaffte.

Cara kehrte barfuß zum Pavillon am Strand zurück. Sie hatte den ganzen Tag in High Heels verbracht – sie waren eine absolute Notwendigkeit, ebenso wie Make-up und Schmuck. Eine Chandler-Harris-Frau verließ das Haus niemals ohne perfekt gestylt zu sein. Aber allein die Vorstellung, später noch einmal die Treppen bis zu ihrem Zimmer in den Schuhen hochzusteigen, ließ Cara alle Regeln des guten Benehmens über Bord werfen.

Die nächsten Minuten verbrachte sie damit, den anderen Mädchen zu erklären, wie sie den improvisierten Laufsteg hinunterlaufen sollten. Dankenswerterweise beschwerte sich keine darüber, dass modeln ja eigentlich ihr Job wäre. Wenn jemand es wagen würde, Cara zu sagen, wie sie ihre Designs gestalten sollte, würde sie demjenigen an die Gurgel gehen.

Dies hier war ihr Leben, ihre Karriere, und nichts würde sie davon abhalten, ihren geplatzten Traum einer Märchenhochzeit mit einem märchenhaften Hochzeitskleid-Business zu ersetzen.

Als Cara vor dem Laufsteg stehend einige letzte Anweisungen gab, fingen die Mädchen an, unruhig zu werden.

„Hmmm“, flüsterte Holly Meredith zu, während ihre Augen an etwas hinter Caras Schulter hängen blieben. „Das ist ja mal ein Bild von einem Mann.“

Merediths Augen wurden so groß wie Suppenteller, und Cara drehte sich auf der Stelle um, bereit, den Eindringling zu verscheuchen, egal wie lecker er aussah.

„Uh, Cara … wegen der Sache, die ich gemacht hab. Von der du noch nichts wusstest … ehm, Überraschung!“

Keith Mitchell, der Teufel im dunklen Anzug, stand im Pavillon, die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf leicht zur Seite geneigt. Mit durchdringendem Blick musterte er Cara vom Kopf bis zu den nackten Zehen, und blieb dann an dem Brautkleid hängen. „Kommt mir irgendwie bekannt vor.“

„Liebe Güte, so wahr ich lebe und atme.“ Cara wedelte sich in bester Scarlett-O’Hara-Manier Luft zu und versuchte sich an einem unschuldigen Lächeln. Auch wenn es wehtat. „Mein flüchtiger Bräutigam. Hast du deine Siebenmeilenstiefel noch?“

Keith warf einen raschen Blick auf seine italienischen 15.000-Dollar-Schuhe. „Sind noch in Topform.“

„Gut für dich, Darling.“ Sie nickte mit dem Kopf in eine Richtung. „Da ist die Tür. Verschwinde.“

Er zeigte ihr ein strahlendes Lächeln. „Tut mir leid, dich zu enttäuschen, Süße, aber dies hier ist meine Show.“

„Welche Show?“ Sie deutete auf die Brautkleider, und bemühte sich, den Kloß in ihrem Hals zu ignorieren. Keith Mitchell. Was in aller Welt machte er in Grace Bay? „Du bist hier als mein Ersatzmodel? Perfekt, ich habe noch ein Kleid genau in deiner Größe.“

...



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