Calman | Der Himmel über Kent | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 380 Seiten

Calman Der Himmel über Kent

Roman | Ein Neuanfang in der englischen Provinz - ein Mann, der alles verändert
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98952-214-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman | Ein Neuanfang in der englischen Provinz - ein Mann, der alles verändert

E-Book, Deutsch, 380 Seiten

ISBN: 978-3-98952-214-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Eine Zeit für Neuanfänge: Der bewegende Liebesroman »Der Himmel über Kent« von Claire Calman jetzt als eBook bei dotbooks. Bella lebt ein perfektes Leben: glückliche Beziehung, gut bezahlter Job, traumhafte Wohnung im Herzen Londons. Doch als ihr Freund bei einem Unfall ums Leben kommt, gerät all das von einem auf den anderen Tag aus den Fugen. Mit gebrochenem Herzen versucht sie den schmerzhaften Erinnerungen zu entfliehen - und wagt in einem kleinen Dorf in Kent den Neuanfang, zwischen vollen Umzugskartons und überwucherten Blumenbeeten. Ausgerechnet Will, der Gärtner ihres kleinen Cottages, holt die Wärme und das Lachen in ihr Haus zurück, die Bella so schmerzlich vermisst hat. Und plötzlich hat sie die leise Hoffnung, dass zwischen den Scherben etwas Wunderschönes emporwachsen könnte?... »Eine Anleitung zum Glücklichsein!« Westdeutsche Zeitung Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der gefühlvolle Liebesroman »Der Himmel über Kent« von Claire Calman - ein Lesevergnügen für die Fans der Bestseller von Cecilia Ahern und Maeve Binchy! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Claire Calman, 1969 geboren, hat mehrere Jahre für das Fernsehen, Frauenmagazine und als Verlagslektorin gearbeitet, ehe sie mit ihrem ersten Roman »Der Himmel über Kent« auf Anhieb einen Bestseller landete. Seitdem hat sie eine Reihe romantischer Romane geschrieben und wurde in Magazinen und Anthologien veröffentlicht. Sie hat einen Sohn und lebt in London. Die Website der Autorin: www.clairecalman.co.uk/ Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre romantischen Romane »Der Himmel über Kent«, »Ein Cottage in Devon« und »Ein Nachbar mit gewissen Vorzügen«.
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Kapitel 2


Okay: Stift, Tasche? Schuhe geputzt? Lippenstift?

Haare in Ordnung? Oh, Mist. Wie war denn das passiert? Mit so einer Frisur sah sie aus wie ein Hund, der gerade durch das Unterholz geprescht war. Sie ließ ihre Zunge heraushängen und hechelte, um das Bild zu vervollständigen. Vielleicht sähe ihr Haar hochgesteckt besser aus? Sie fasste es im Nacken zusammen und gab ihrem Gesicht einen, wie sie hoffte, eleganten Ausdruck. Na, großartig: jetzt ähnelte sie einem frisch frisierten Pudel. Aber sie besaß doch einen Hut. Irgendwo da draußen, in der Kisten-Zone, lag eine schmucke, außerordentlich kleidsame Kopfbedeckung. Die Frage war nur: in welcher Kiste versteckte sie sich? Sie versetzte der nächstbesten Kiste einen Fußtritt. Vielleicht gab sie ja ein typisches Hutgeräusch von sich. Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihr: jetzt war nicht der geeignete Moment, um sich auf Hutjagd zu begeben. Und was sollte sie überhaupt damit anfangen? Sie würde ihn wohl kaum den ganzen Tag aufbehalten können. Vielleicht könnte sie behaupten, sie sei Muslimin? Oder, sie bekäme gerade eine Chemotherapie?

Sie stand am Spülbecken in der Küche und trank ein Glas Wasser, um ihre Nerven zu beruhigen. Himmel, das war ja schlimmer als alle ihre Verabredungen und ihr erster Schultag zusammen. Mein Gott, du bist dreiunddreißig, sagte sie sich. Sie werden dich schon nicht aufziehen oder versuchen, dir dein Federmäppchen zu entwenden.

Mummy redet mit Mr. Bowndes, dem Schuldirektor. Hell auflachend legt sie ihm eine Hand auf den Arm und wirft den Kopf zurück. Bella schaut auf ihre Füße, betrachtet ihre neuen Schuhe. Sie sind dunkelblau, mit einer Silberschnalle und Riemchen versehen, die noch zu steif sind, als dass Bella die Schuhe alleine an- oder ausziehen könnte. Obwohl es bereits September ist, trägt sie Söckchen, die blütenweiß und mit blauen Ankern reizend verziert sind. Sie bemerkt, dass die anderen Mädchen graue Kniestrümpfe tragen. Herbststrümpfe.

Durch ihren neuen Filzhut spürt sie, wie ihr jemand den Kopf tätschelt. Sie schaut auf.

»Wie schön, endlich einmal eine Schülerin anständig angezogen zu sehen, mit dem vorgeschriebenen Hut«, sagt Mr. Bowndes und beugt sich zu Mummy vor. »Die wenigsten Eltern halten sich heute noch daran.« Er lacht, als hätte er etwas Witziges gesagt, doch Bella beschließt, es muss sich um einen Erwachsenenwitz handeln, denn sie wüsste nicht, was es da zu lachen gäbe.

»Aber es sieht doch so nett aus, finden Sie nicht?« Mummy gibt ihrer Stimme wieder diesen merkwürdigen Klang, als würde sie gleich zu singen beginnen, während sie mit ihren schlanken Fingern an Bellas Hutkrempe tippt.

Ganz still steht Bella unter ihrem Hut. Sie stellt sich vor, sie sei ein dunkelblauer Pilz. Sie wünschte, sie wäre im Wald, ihre Füße von samtigem Moos umgeben, ihre Zehen würden wachsen, sich strecken und sich in Wurzeln verwandeln. Kaninchen würden bei ihr Halt machen, sich mit ihr unterhalten und sie mit ihren Barthaaren kitzeln. Sie würde dem Rauschen der Blätter lauschen.

Mr. Bowndes verabschiedet sich von ihrer Mutter, winkt ihr nach und übergibt Bella dann einem älteren Mädchen, das sie in das richtige Klassenzimmer führt.

Bella ist die Einzige, die einen Hut trägt.

Es dauerte länger, Scotton Design zu finden, als sie gedacht hatte. Wahrscheinlich, so überlegte sie, weil sie aus einer anderen Richtung kam. Doch davon abgesehen schien sich der Ort ihr auch irgendwie zu entziehen. Denn eigentlich sollte er direkt hinter jener Ecke in der Nähe des Schuhgeschäfts sein, oder? Sie hielt einen Moment inne: das letzte Mal war sie vom Bahnhof gekommen. Genau, deshalb hätte sie dieses Mal dort hinten links und nicht rechts abbiegen sollen. Oder doch nicht? Wieder blieb sie stehen und versuchte, das aufkeimende Gefühl der Panik zu ignorieren. Entnervt stieß ein Passant einen lauten Seufzer aus, immer diese Touristen, die glotzend den Bürgersteig verstellen. Der Turm des Doms ragte zu ihrer Linken in die Höhe – aha, Dom liegt links, also, ja, genau, an der fettigen Pommesbude und der Buchhandlung vorbei.

In bester Londoner Manier ging sie automatisch in ein Café in der Nähe des Büros, um sich einen Cappuccino und eine Rosinenschnecke mit Zuckerguss mitzunehmen. Aus dem übervollen Becher schwappte ihr durch das Loch im Deckel ein Schwall Kaffeeschaum über die Hand.

Noch ehe sie ihre Finger sauber geleckt hatte, war sie bereits an der Rezeption angelangt und wurde von ihrer neuen Chefin begrüßt.

»Bella! Da sind Sie ja! Wunderbar!« Seline warf einen Blick auf die Uhr. »Wir treffen uns mit Neukunden um zwei! Ich bin aber beinahe den ganzen Morgen nicht da, muss Sie also im Eilverfahren einführen! Also, los!«

»Prima!« Bella hob die Stimme, um ihren Worten ebenso viel Schwung zu geben, wie Seline das tat. War sie tatsächlich auch während ihrer beiden Vorstellungsgespräche so gewesen? »Natürlich!« Sie schaute sich suchend nach einem Platz um, wo sie ihren überschwappenden Kaffee abstellen konnte. Morgen, schwor sie sich, würde sie sich mit einem vierfachen Espresso derart aufputschen, dass sie nicht mehr wie die Haselmaus aus Alice im Wunderland klang.

»Gail! Bitte, mach doch die Honneurs!«

»Kommen Sie, ich nehm Ihnen das ab.« Gail half Bella, sich ihres Bechers, Mantels und Aktenkoffers zu entledigen. »Achten Sie nicht auf Seline. Sie versucht lediglich, Sie zu beeindrucken, weil Sie doch die hippe Art-Direktorin aus der großen Stadt sind. Hier ist übrigens das Klo – Küche – Kaffeemaschine – Teebeutel sind hier. Und jetzt stell ich Sie den anderen Insassen vor ... «

»Wollen wir wieder in die Tapas-Bar gehen?«, fragte Viv, als sie am nächsten Tag telefonierten. »Aber ich geh da immer hin. Ist das schlimm?«

»Warum solltest du Zeit verschwenden und auf der Suche nach etwas Neuen durch die Stadt rennen? Nur um dir zu beweisen, dass du aufregend und abenteuerlustig bist und nicht immer in dieselben zwei Restaurants gehst, wenn du doch weißt, dass du nicht abenteuerlustig bist, und dies eindeutig die beiden besten Lokale vor Ort sind? Du solltest froh sein, dass du nicht die Qual der Wahl hast.«

»Und du ebensowenig. Denn falls du’s vergessen hast: Du lebst jetzt auch hier.«

»Ja, aber ich habe mir doch noch ein wenig mondäne Kultiviertheit bewahrt, während du wahrscheinlich denkst, focaccia sei ein rumänischer Volkstanz.«

Tatsächlich zog Bella zur Zeit die eingeschränkten Möglichkeiten der Provinz vor. In London war sie sich wie der Held einer griechischen Sage vorgekommen, der vor einer schier unlösbaren Aufgabe steht. Patrick hatte dann die Auswahl eingeschränkt: zunächst auf einen Kontinent, dann auf ein Land. »Okay, Europa also. Italienisch, französisch, griechisch?« Doch kaum war diese Frage gelöst, ging es weiter mit der Suche nach der Heiligen Dreifaltigkeit, bestehend aus gutem Essen, freundlicher Bedienung und netter Atmosphäre. Das dauerte meist so lange, dass es sich häufig kaum noch lohnte aufzubrechen. »Im Conca d’Oro arbeitet diese nette Kellnerin. Aber das Gemüse war letztes Mal zerkocht.« – »Le Beaujolais? Ja, die haben leckere Pommes, aber hast du Lust auf den arroganten Blick, wenn du nach Essig für die Pommes fragst?«

»’tschuldigung, ’tschuldigung, ’tschuldigung.« Mit zwanzigminütiger Verspätung kam Viv in die Tapas-Bar hereingerauscht. »Bei der Arbeit gab’s eine absolute Katastrophe. Das gesamte Netzwerk ist abgestürzt, weil so ein hirnverbrannter Idiot seinen Föhn eingestöpselt und das Netz überlastet hat.« Viv liebte Katastrophen. Sie bestellten sich je ein Bier und diskutierten darüber, ob die pin- chos morunos oder das pollo al ajillo besser sei.

»Na, was meinst du?« Viv deutete mit hochgezogener Augenbraue auf den Kellner. »Doch zum Anbeißen, oder?« Bella rümpfte die Nase.

»Du bist so etwas von mäkelig. Ich dachte, dir gefallen Latino-Typen.«

»Er ist wahrscheinlich aus dem Dorf um die Ecke«, erwiderte Bella. »Ich weiß, ich weiß: So finde ich nie jemanden. Du klingst schon genau wie meine Mutter.«

»Hab ich das gesagt? Natürlich findest du jemanden. Kein Grund zur Panik – noch lange nicht.«

»Und was war das?« Bella legte den Kopf schief, als horche sie auf etwas.

»Was?«

»Tick, tack. Meine biologische Uhr. Du hörst sie bestimmt auch. Meine Mutter kann sie anscheinend aus siebzig Kilometern Entfernung hören. Mir ist das egal. Ich habe beschlossen, mir über das Thema Bälger keine Sorgen zu machen. Ich kann mir immer noch welche für zwei Wochen im Jahr einfach ausleihen.«

»Wie geht’s deinen Eltern eigentlich?«, fragte Viv durch die Limone hindurch, die sie aus der Bierflasche geangelt und als Smiley zwischen die Lippen gesteckt hatte. »Sind sie schon dagewesen, um das neue Kreuzer-Anwesen in Augenschein zu nehmen?«

»Ich versuche, sie mir so lange wie möglich vom Hals zu halten. Beim letzten Telefonat hat sich Alessandra wie üblich nach dir erkundigt.« Beim Namen ihrer Mutter gab Bella ihrer Stimme ein theatralisches Timbre. »Ich seh sie schon vor mir, wie sie sich über die feuchten Flecke beugt – ›Oh, Bella-Liebling, streicht man heute so an?‹«

»Du brauchst einen Plan«, sagte Viv. »Um Männer kennen zu lernen.«

»Ich schlage nie eine Einladung aus, egal, wie öde sie zu werden droht.«

»Danke«, sagte Viv. »Das war das letzte Mal, dass ich dich eingeladen habe.«

»Ach, du bist wirklich doof. Das gilt doch nicht für dich.« Bella nahm einen kräftigen Schluck direkt aus der Flasche. »Ich sag doch, mir ist das egal. Ich bin gern...



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