Callahan | Vom Teufel besessen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 398, 100 Seiten

Reihe: Die großen Western

Callahan Vom Teufel besessen

Die großen Western 398
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-69049-269-0
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die großen Western 398

E-Book, Deutsch, Band 398, 100 Seiten

Reihe: Die großen Western

ISBN: 978-3-69049-269-0
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert. Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen). Unser Dad war wie vom Teufel besessen, seit er um jeden Preis seinen Todfeind Don Miguel drüben in Mexiko vernichten wollte. So grenzenlos war sein Hass, dass er sogar auf das Leben seiner eigenen Söhne keine Rücksicht nahm. Einen nach dem anderen schickte er los, um den reichen Haciendero zu töten. Zuerst schickte er nacheinander meine drei älteren Brüder. Und als keiner zurückkehrte, war ich an der Reihe - sein vierter Sohn. Ich wollte um jeden Preis herauskriegen, was aus meinen Brüdern geworden war. Ich kam in das riesige Tal, in dem die Hacienda lag, und fand viele Gräber vor. Drei der Kreuze trugen die Namen meiner Brüder, und ein frisches Grab war geschaufelt. »Benny, wo bleibst du? Komm schon her, zum Henker!« Ich hielt unwillkürlich den Atem an und warf meinen beiden Brüdern Frank und Jeff einen hilflosen Blick zu. Auch sie saßen wie erstarrt auf ihren Stühlen. »Jetzt bist du an der Reihe, Benny«, flüsterte mein jüngerer Bruder Jeff tonlos. »Tobby, Hank und Charly haben versagt. Vater lässt aber nicht locker, wie wir alle wissen. Sein Hass kennt keine Grenzen. Er wird auch dich in den Tod treiben. Und danach jagt er uns los, obwohl wir keine Chance haben, seine Rache zu befriedigen.« »Reite nicht, Ben«

Callahan Vom Teufel besessen jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Unser Dad war wie vom Teufel besessen, seit er um jeden Preis seinen Todfeind Don Miguel drüben in Mexiko vernichten wollte. So grenzenlos war sein Hass, dass er sogar auf das Leben seiner eigenen Söhne keine Rücksicht nahm. Einen nach dem anderen schickte er los, um den reichen Haciendero zu töten. Zuerst schickte er nacheinander meine drei älteren Brüder. Und als keiner zurückkehrte, war ich an der Reihe – sein vierter Sohn. Ich wollte um jeden Preis herauskriegen, was aus meinen Brüdern geworden war. Ich kam in das riesige Tal, in dem die Hacienda lag, und fand viele Gräber vor. Drei der Kreuze trugen die Namen meiner Brüder, und ein frisches Grab war geschaufelt. Auf dem Kreuz stand mein Name …

»Benny, wo bleibst du? Komm schon her, zum Henker!«

Ich hielt unwillkürlich den Atem an und warf meinen beiden Brüdern Frank und Jeff einen hilflosen Blick zu. Auch sie saßen wie erstarrt auf ihren Stühlen.

»Jetzt bist du an der Reihe, Benny«, flüsterte mein jüngerer Bruder Jeff tonlos. »Tobby, Hank und Charly haben versagt. Vater lässt aber nicht locker, wie wir alle wissen. Sein Hass kennt keine Grenzen. Er wird auch dich in den Tod treiben. Und danach jagt er uns los, obwohl wir keine Chance haben, seine Rache zu befriedigen.«

»Reite nicht, Ben«, sagte Frank aufgeregt. Er war mit seinen 17 Jahren das Nesthäkchen unserer Familie. »Widersetze dich Daddys Befehl. Vater weiß gar nicht, was er tut. Dieser grenzenlose Hass hat ihn fast um den Verstand gebracht. Es ist schon genügend Blut geflossen. Er schickt seine Söhne nacheinander in den Tod. Wir sollten unsere Pferde satteln und davonreiten.«

Wer von uns hatte nicht schon mit diesem Gedanken gespielt?

Bestimmt auch meine drei älteren Brüder Tobby, Hank und Charly. Und doch waren sie in Abständen von einem Monat losgeritten, um Vaters Auftrag auszuführen. Keiner von ihnen war zurückgekehrt. Und das konnte nur bedeuten, dass ihre Gebeine drüben in Mexiko bleichten.

Ich lächelte gequält. Seit Tagen zermarterte ich mir den Schädel, wie ich mich entscheiden sollte.

»Benny!« Die Stimme meines Vaters klang wie immer jähzornig.

Ich sprang auf, stützte dann aber beide Hände schwer auf die Tischplatte. Der Wunsch, einfach abzuhauen, wurde übermächtig in mir.

Heiliger Rauch! Ich war 21 Jahre alt und kein kleiner Junge mehr, den Vater herumkommandieren konnte. Und doch war mir klar, dass ich meinem Dad gehorchen würde!

Zu sehr steckte mir – wie auch meinen Brüdern – die Autorität unseres Vaters in den Knochen. Zu lange hatte er uns seinen eisernen Willen aufgezwungen und immer alles durchgesetzt, was er in schlaflosen Nächten ausgebrütet hatte.

»Benny Tucker. Ich befehle dir, sofort herzukommen!«

Vaters Stimme überschlug sich vor rasendem Zorn.

»Geh schon, Ben«, murmelte Frank. »Ich wünsche mir trotzdem, dass du nicht nach Sonora rüberreitest. Es würde dein Tod bedeuten. Du hast nicht den Hauch einer Chance, wenn unsere drei älteren Brüder versagt haben.«

Das war mir klar! »Ich spreche mit Vater«, seufzte ich. »Vielleicht kann ich ihn zur Vernunft bringen.«

Frank und Jeff schüttelten die Köpfe. Keiner meiner Brüder glaubte daran, dass ich Vater umstimmen konnte.

»Eher bringst du einem Longhorn das Klavierspielen bei, als Vater von seinen Rachegelüsten abzubringen«, erklärte Jeff.

Und ich wusste, dass er recht hatte.

*

»Da bist du ja endlich, Benny!«, polterte mein Vater. »Hast dir mächtig viel Zeit gelassen. Das dulde ich nicht. Hast du mich verstanden?«

Ich blieb einige Schritte vor meinem Dad stehen. Und plötzlich fragte ich mich, warum ich mich vor dem alten und so greisenhaft wirkenden Mann fürchtete?

Hilflos saß er in seinem Rollstuhl. Die grauen Haare standen ihm wirr und ungepflegt vom Kopf ab. Bartstoppel bedeckten Kinn und Wangen. Sein bleiches Gesicht wirkte hohlwangig und ausgezehrt, ähnelte einem Totenkopf. Nur in seinen Augen brannte dieser flammende Hass, der seit einigen Jahren sein sonst so trostloses Leben beherrschte.

»Ob du mich verstanden hast, zum Geier?«, herrschte er mich an.

»Bitte, lass uns vernünftig miteinander reden, Dad«, antwortete ich ruhig und senkte den Kopf, denn ich konnte seinem eisernen Blick keine Sekunde länger mehr standhalten.

»Sieh mich an, verdammt noch mal!«

Wieder hatte ich den Wunsch, einfach davonzulaufen und alles hinter mir zu lassen. Und doch blickte ich ihn wieder an, wurde von seinen rauchgrauen Augen abschätzend gemustert.

Jetzt hob er seine rechte Hand.

»Auch dein Bruder Charly ist nicht zurückgekehrt, Ben«, sagte er kalt. »Nach Tobby und Hank ist auch er gescheitert.«

Gescheitert?

Wie einfach sich das anhörte. Und doch bedeutete es, dass meine drei Brüder aller Wahrscheinlichkeit nach tot waren.

»Du hast sie in den Tod geschickt, Vater«, stieß ich zornig hervor. »Du wusstest genau, dass sie gegen Don Miguel Perreras schnelle Pistoleros keine Chance hatten. Sie sind eines sinnlosen Todes gestorben, nur weil du dich für etwas rächen willst, das schon einige Jahre zurückliegt. Warum opferst du deine Söhne einen nach dem anderen?«

»Schweig!«, tobte mein Vater. »Du weißt genau, was ich mir vor vier Jahren geschworen habe. Sieh mich an! Soll ich vielleicht rüber nach Mexiko reiten, um diesem Bastard von Perrera an die Kehle zu springen?«

Mein Vater sah mich streng an. Und wieder sah ich diesen gnadenlosen Hass, der in seinen Augen loderte und tief aus seinem Innern kam.

Diesmal hielt ich seinem Blick stand, was ihn sichtlich überraschte. Seine eingefallenen Lippen begannen zu zucken. Das war ein verdammt schlechtes Zeichen, wie ich aus langjähriger Erfahrung wusste.

Ein neuer Wutausbruch stand bevor.

Irgendwie tat mir mein Vater leid. Seit vier Jahren war er an diesen Rollstuhl gefesselt, nachdem eine Kugel sein Rückgrat beschädigt hatte. Und diese halbe Unze Blei war aus Don Miguel Perreras Revolver abgefeuert worden.

Doch das war noch nicht alles gewesen, was an diesem unheilvollen Tag vor vier Jahren geschehen war.

Der Bruder meines Vaters wurde bei dieser blutigen Auseinandersetzung erschossen. Mit ihm verloren noch mehr als zehn Cowboys unserer Ranch ihr Leben.

Dann ließ der reiche mexikanische Haciendero die Frau meines Vaters entführen. Dorothy war nicht unsere Mutter gewesen, sondern Vaters zweite Frau. Sie war außerdem über 20 Jahre jünger als mein Dad.

Vielleicht hätte unser Vater seine Niederlage geschluckt, doch das brachte das Fass zum Überlaufen.

Er sann auf Rache – er, der hilflose Krüppel, der an einen Rollstuhl gefesselt war und seine Beine nicht mehr bewegen konnte.

Zuerst schickte er seinen Vormann und seine besten Cowboys nach Mexiko, um Perrera umbringen zu lassen.

Keiner unserer Leute kehrte zurück.

Danach warb unser Dad mehr als ein halbes Dutzend Revolverschwinger an, die er fürstlich bezahlte. Nur einer erreichte nach einigen Wochen unsere Ranch – um hier zu sterben.

Dann kaufte er sich den Colt eines der ganz großen Revolverkämpfer des Arizona Territoriums. Das war vor einem Jahr gewesen. Clayd Black Hannagan sollte Dorothy befreien und den mächtigen Mexikaner töten.

Wir hatten niemals wieder etwas von Hannagan gehört. Auch ihn hatte die Sonora-Wüste, an deren Rand Perreras Hacienda lag, verschlungen.

Unser Vater wurde immer unduldsamer. Sein Hass auf den anscheinend unbesiegbaren Gegner wuchs von Tag zu Tag. Und dann schickte er seinen ältesten Sohn Tobby los. Danach meinen Bruder Hank und zuletzt Charly.

Von keinem hatten wir jemals wieder etwas gehört.

Und nun war ich an der Reihe! Ich sollte Perrera umbringen und Dorothy zurückholen.

Wie sollte ich das schaffen, wenn so viele andere gescheitert waren?

Nein –, ich rechnete mir nicht den Hauch einer Chance aus.

*

»Du weigerst dich also, Ben Tucker?«

Die klirrende Stimme meines Vaters riss mich aus meinen düsteren Gedanken. Mein schlanker Körper straffte sich.

Dann war ich von einer Sekunde zur anderen entschlossen.

Ich würde reiten – aber nicht, um Dads höllischen Auftrag auszuführen, sondern um nach dem Verbleib meiner drei Brüder zu forschen. Vielleicht lebten sie noch und warteten sehnlichst auf Hilfe.

»Was ist los?«, schrie mein Vater. »Bist du eingeschlafen, oder träumst du mit offenen Augen?«

»Ich reite«, sagte ich. »Bist du nun zufrieden?«

Nun sah ich zuerst Erstaunen, dann Misstrauen in seinen rauchgrauen Augen aufflackern.

»Ist das dein Ernst?«

»Sonst hätte ich es nicht gesagt!«

Verdammt, was will er denn noch? Genügt es nicht, dass ich nach Mexiko reiten will, um mein Leben aufs Spiel zu setzen?

Das dachte ich in diesen Sekunden.

»Du willst abhauen, verschwinden und mich im Stich lassen«, stieß mein Vater hart hervor. »Ich sehe es dir genau an, Ben. Du willst mich jetzt nur besänftigen und dann auf Nimmerwiedersehn davonreiten.«

Das sah meinem Vater ähnlich. Er bestand nur noch aus Misstrauen gegenüber allen seinen Mitmenschen.

»Du musst mir schwören, dass du diesen Hundesohn von Perrera umbringen und meine Frau zurückbringen wirst«, fuhr mein Vater fort.

Ich schüttelte den Kopf.

»Nein, Dad. Ich reite nach Sonora, um meine verschollenen Brüder zu suchen. Alles andere wird sich ergeben.«

Seine Augen verengten sich drohend.

»Schwöre!«

»Hör zu, Vater. Ich verstehe, dass du Miguel Perrera hasst wie sonst nichts auf dieser Welt. Du machst ihn für deinen Zustand...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.