C. | Nur mit dir ... vollständig | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 428 Seiten

Reihe: Home Storys

C. Nur mit dir ... vollständig


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-96089-062-1
Verlag: dead soft verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 428 Seiten

Reihe: Home Storys

ISBN: 978-3-96089-062-1
Verlag: dead soft verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nicht einmal die Beerdigung seiner Mutter kann Zach Johnson dazu bewegen, seine bissige Art etwas zurückzunehmen oder ein ruhigeres, normales Leben in Erwägung zu ziehen. Er ist, wer er ist und lehnt es ab, sich für irgendwen zu ändern. Als er den zurückhaltenden Aaron Paulson kennenlernt, ist Zach sicher, dass Aaron in ihm nur ein weiteres Hilfsprojekt sieht, eine weitere verlorene Seele, die der idealistische Aaron retten will. Aber Zach muss nicht geheilt werden und er versucht, sich den seltsamen Gefühlen zu entziehen, die Aaron in ihm weckt. Dieser Titel ist ein Roman der Home Storys Reihe. 'Nur mit dir ... vollständig' ist eine neue Übersetzung (plus Bonuskapitel) des Originaltitels 'He completes me'.

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KAPITEL 3 
  Auf der Beerdigung dachte ich die meiste Zeit an Aaron: an seine Augen, den Klang seiner Stimme, seinen Körper und an die Wärme, die er ausstrahlte. Diese Gedanken trugen mich durch den Großteil der Veranstaltung. Nicht ein einziges Familienmitglied sprach mit mir, was keine große Überraschung war. Aber Dean wich nicht von meiner Seite, und das war eine Überraschung. Es wurde immer schwieriger für mich, von Leuten umgeben zu sein, von denen ich einst geglaubt hatte, sie würden mich lieben – zumindest bis sie herausgefunden hatten, wer ich wirklich war. Als es dem Ende zuging und ich ziemlich stolz auf mich war, weil ich diesen Alptraum durchgestanden hatte, sprach Dean allein mit einigen Leuten, die ich nicht kannte. Innerhalb weniger Sekunden kam mein Onkel zu mir, sah mich finster an und zischte mit leiser Stimme: „Du hast Nerven, hier aufzutauchen, Zach. Du bist eine Schande für die Familie. Deine Mutter hat sich für dich geschämt. Niemand will dich hier haben. Bist du zu blöd, das zu kapieren?“ Ich hatte mich darauf vorbereitet, wagemutig zu sein und große Reden zu schwingen, falls sie mich runtermachen würden. Ich hatte ihnen mit einer passenden Antwort ins Gesicht lachen wollen. Aber als es soweit war, konnte ich nicht das Geringste sagen. Stattdessen stand ich einfach reglos da und versuchte, die aufwallenden Tränen zurückzuhalten. Mein Onkel öffnete den Mund, um noch mehr loszuwerden. Mit einem Blick über meine Schulter, klappte er den Mund jedoch wieder zu und ging. Plötzlich war Dean an meiner Seite und legte seine Hand an meinen Rücken. „Ist alles in Ordnung, Zach?“ Nein, verflucht, es war nicht alles in Ordnung. Warum zum Teufel hatte er mich dazu gebracht, hierher zurückzukommen? Ich brauchte diesen Scheiß nicht. Ich hatte mein eigenes Leben und diese Leute gehörten nicht dazu. Sie waren Geschichte und das mussten sie auch bleiben. „Mir geht’s scheißsuper. Können wir uns jetzt endlich verpissen?“ Ich stürmte davon, weg von der Trauerfeier und hin zu Deans Wagen. Die Türen waren abgeschlossen, sodass ich nicht hinein konnte. Also blieb ich an der Beifahrertür stehen, verschränkte die Arme vor der Brust, setzte einen finsteren Blick auf und wartete. Nach ein paar Minuten kamen Dean und Kimberly raus. Ihre Gesichter wirkten angespannt. Dean schloss den Wagen auf und wir stiegen ein. Während der Rückfahrt sagte niemand ein Wort – soweit ich mich erinnerte. Als Dean in die Auffahrt einbog, öffnete ich meine Tür und stieg aus, noch bevor das Auto ganz zum Stehen gekommen war. Auf dem Weg ins Haus nahm ich mein Handy, wählte Lukes Nummer und fing an zu reden, sobald er abgenommen hatte. „Ich muss mich besaufen und flachgelegt werden. Komm und hol mich ab. Wir gehen noch aus.“ Ich beendete den Anruf. Als ich aufblickte, sah ich Aaron vor mir, während Kimberly und Dean schräg hinter mir standen. Okay, wahrscheinlich war das etwas zu laut und auch ein bisschen zu direkt gewesen für dieses Publikum, aber was soll’s. Nach einer peinlichen Pause trat Dean näher zu mir und sprach leise. „Ich, äh … also, wir hatten gehofft, wir könnten heute Abend zusammen essen, als Familie. Aaron kann leider nicht bleiben, aber Simon hat sich darauf gefreut, dich kennenzulernen. Und auch wenn Chad und Ryan noch so klein sind – ich weiß, dass sie gern Zeit mit ihrem Onkel verbringen würden.“ Seit wann gehörte der Kumpel meines Bruders zur Familie? Aber na ja, er war mehr hier als ich, also konnte ich mich wohl kaum darüber beschweren. Chad und Ryan, das mussten die Babys sein. Okay, jetzt kannte ich alle Namen. Trotzdem würde ich nicht hierbleiben. „Sicher. Hör zu, Dean, ich werde noch ausgehen. Das hier … ist nicht so mein Ding, weißt du. Für Heteros mag das alles wie das Paradies auf Erden sein, aber ich muss jetzt raus und mir einen Schwanz suchen.“ An dieser Stelle klappte Kimberlys Kinnlade runter. Dean sah mich an und wusste ganz offensichtlich nicht, was er sagen sollte. Und Aaron … nun, Aaron schaute mich mit einem Ausdruck in den Augen an, der irgendwie besorgt wirkte, aber auch verständnisvoll. Verdammt, der Kerl hatte tolle Augen. Und seine Haare sahen so weich aus, dass ich mit meinen Fingern hindurchfahren wollte. Jesus! Ich musste mich jetzt wirklich mal zusammenreißen. „Dean, wo ist meine Tasche? Ich muss mich fertigmachen.“ Ich sah Aaron an, während ich das sagte. Anscheinend war es mir nicht möglich, ihn nicht anzustarren, wann immer er im selben Raum war. Aber ich war über den Punkt hinaus, an dem mir das peinlich war. Inzwischen widerte ich mich selbst an. Ich redete mir ein, dass es nur die Hormone waren; er war einfach nur die einzige erwachsene, männliche Person im Haus, mit der ich nicht verwandt war. Und er sah umwerfend gut aus. Verdammt! Nein, der letzte Grund zählte nicht. „Ich zeig’ ihm das Zimmer, Dean. Hier entlang, Zach.“ Aaron legte seinen starken, warmen Arm um mich und führte mich den Flur entlang. Ich drängte mich nah an ihn heran, zu nah, aber ich konnte meinen Körper nicht dazu bringen, Abstand zu halten. Wir gingen bis zum Ende des Flurs, wo Aaron eine Tür öffnete. Ich dachte, er würde zurück zu meinem Bruder gehen, aber stattdessen folgte er mir in das Zimmer, schloss die Tür und setzte sich auf das Bett. „Willst du drüber reden?“ Normalerweise hätte ich eine flapsige Bemerkung fallen lassen und so getan, als wäre alles in Ordnung, oder wäre vielleicht sogar feindselig geworden. Aber er sah mir in die Augen – und ich hatte das Gefühl, dass er mich sehen konnte, dass er mich wirklich sah. Das hätte beängstigend sein sollen, aber das war es nicht. Es war ein gutes Gefühl. Und plötzlich purzelten die Worte nur so aus mir heraus. „Sie hassen mich. Und ich meine wirklich hassen. Ich hab’ ihnen nie irgendwas getan. Ich hab’ sie zehn Jahre lang nicht mal gesehen oder mit ihnen gesprochen. Und sie sind meine Familie. Sie sollten mich lieben, richtig? Aber das tun sie nicht. Haben sie nie und werden sie nie. Und das Bescheuerte daran ist, dass mir dieser Scheiß immer noch weh tut. Ich dachte, ich hätte das alles hinter mir gelassen.“ Kennt ihr das, wenn man verletzt ist, oder traurig – und man schafft es, sich nichts anmerken zu lassen? Bis plötzlich jemand nett zu einem ist, und dann bricht man zusammen. Nun, genau das passierte. Aaron sagte nicht mal was. Er sah mich einfach nur an, so wie mich niemand je zuvor angesehen hatte. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Es wirkte so intim, so … liebevoll. Und im nächsten Moment lag ich heulend in Aarons Armen. Ich weiß nicht, wie lange ich mir an seiner Brust die Augen ausweinte, aber am Ende schlief ich ein. Als ich wach wurde, lagen wir beide auf dem Bett, ich auf Aaron, mit dem Gesicht auf seiner Brust. Sein Hemd war feucht von meinen Tränen und mit meinem Eyeliner beschmiert. Mit einer Hand rieb er mir den Rücken und mit der anderen streichelte er mein Haar. Ich fühlte mich geborgen. Das erste Mal in meinem Leben – dessen war ich mir ziemlich sicher – fühlte ich mich geborgen. Und das machte mir eine Scheißangst. Ich schoss hoch und sprang vom Bett. „Tut mir leid. Ich, äh, ich …“ Ich wusste nicht, wie ich den Satz zu Ende bringen sollte oder was ich eigentlich hatte sagen wollen. Mein Gestammel wurde von der Türklingel unterbrochen. „Das ist Luke. Ich muss los. Danke.“ Ich war aus dem Zimmer, noch bevor Aaron antworten konnte. Ich rannte praktisch durchs Wohnzimmer zur Vordertür. Ich war schon mit einem Fuß draußen, bevor Dean es zum Hauseingang schaffte. „Zach. Zach, bitte warte eine Sekunde“, bat er mich eindringlich. Aber ich konnte nicht warten. Ich konnte nicht länger in diesem Haus bleiben. Es war nicht einmal mehr wegen der Beerdigung oder meiner Familie. Es war wegen Aaron. Ich konnte nicht in der Nähe dieses Kerls sein. Er machte etwas mit mir, etwas Wundervolles und Bedeutendes. Zum ersten Mal in meinem Leben begehrte ich einen Mann auf eine Weise, die nichts mit Sex zu tun hatte. Sicher, ich wollte auch Sex, aber nicht nur. Und weil es scheinbar nicht möglich war, dass auch nur ein einziges, beschissenes Mal irgendwas in meinem Leben gut lief, musste dieser Mann natürlich der heterosexuelle Freund meines Bruders sein. Ich rannte aus der Tür und zog Luke in Richtung seines Autos. „Langsam, Zach. Wo zum Henker brennt’s denn?“ Auf dem Fahrersitz saß ein Typ, von dem ich annahm, dass es Chris war. Also stieg ich hinten ein und überließ Luke den Beifahrersitz. Dann setzte ich ein anzügliches Grinsen auf und verfiel in meinen fröhlichsten Tonfall.  „In Ordnung, Jungs. Seid ihr bereit, Party zu machen?“ Chris fuhr uns zu einer Schwulenbar, die sie mochten. Wir holten uns an der Bar was zu trinken und setzten uns an einen Tisch. Einige Stunden und ein paar Drinks später war ich noch immer nicht in der Stimmung, jemanden aufzugabeln. Ich saß Luke und Chris gegenüber, die geradezu unerträglich liebevoll miteinander turtelten, sodass ich in meine eigenen, Übelkeit erregenden Gedanken über Aaron versunken war. Wie sich sein warmer Körper an meinem angefühlt hatte. Wie sehr ich es genossen hatte, in seinem Armen zu liegen. Und wie es wohl sein würde, jeden Morgen so aufzuwachen. Ich fand mich selbst tatsächlich so widerwärtig, dass es mir fast hochkam. Seit wann war ich denn so ein jämmerlicher, rührseliger Trottel, der von unerreichbaren Heteros...



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