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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 217, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

Busch Lore-Roman 217

Einsame kleine Hoheit
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-8827-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Einsame kleine Hoheit

E-Book, Deutsch, Band 217, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

ISBN: 978-3-7517-8827-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie ist jung, von edlem Blut - und doch allein. Gabriele Fürstin zu Hennau lebt abgeschirmt vom echten Leben, behütet und gelenkt von ihrer strengen Tante Clementine. Als einzige Erbin eines großen Namens soll sie einst Verantwortung tragen - doch sie sehnt sich nach Zärtlichkeit, Nähe und freier Entscheidung. Als sie dem blendenden Ludwig von Waldeck begegnet, scheint sich ihr Traum zu erfüllen. Er ist charmant, weltgewandt - und gibt ihr zum ersten Mal das Gefühl, wirklich gesehen zu werden. Ganz anders ist Larsen, Graf von Plettau, den Clementine aufs Schloss geladen hat: Sein Lächeln ist selten warm, oft ironisch. Seine Worte treffen, ohne laut zu sein. Spott ist seine Rüstung - und vielleicht auch sein Schutz. Zwischen beiden Männern beginnt ein stiller Kampf um Gabrieles Herz - während in ihr Zweifel und Sehnsucht toben. Als ihre Tante stirbt, verändert sich alles. Gabriele wird über Nacht zur Alleinerbin - aber nicht zur Herrin des Hauses. Ausgerechnet Graf Larsen übernimmt in dieser unsicheren Zeit für zwei Jahre die Leitung des Hauses Hennau. Gabriele muss sich fragen, ob sie dem Mann folgen kann, der sie reizt, widerspricht - und der als Einziger nicht gefallen will, sondern sie herausfordert, sie selbst zu sein ...

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Einsame kleine Hoheit


Ein zu Herzen gehender Roman einer Liebe

Von Renate Busch

Sie ist jung, von edlem Blut – und doch allein. Gabriele Fürstin zu Hennau lebt abgeschirmt vom echten Leben, behütet und gelenkt von ihrer strengen Tante Clementine. Als einzige Erbin eines großen Namens soll sie einst Verantwortung tragen – doch sie sehnt sich nach Zärtlichkeit, Nähe und freier Entscheidung.

Als sie dem blendenden Ludwig von Waldeck begegnet, scheint sich ihr Traum zu erfüllen. Er ist charmant, weltgewandt – und gibt ihr zum ersten Mal das Gefühl, wirklich gesehen zu werden. Ganz anders ist Larsen, Graf von Plettau, den Clementine aufs Schloss geladen hat: Sein Lächeln ist selten warm, oft ironisch. Seine Worte treffen, ohne laut zu sein. Spott ist seine Rüstung – und vielleicht auch sein Schutz. Zwischen beiden Männern beginnt ein stiller Kampf um Gabrieles Herz – während in ihr Zweifel und Sehnsucht toben.

Als ihre Tante stirbt, verändert sich alles. Gabriele wird über Nacht zur Alleinerbin – aber nicht zur Herrin des Hauses. Ausgerechnet Graf Larsen übernimmt in dieser unsicheren Zeit für zwei Jahre die Leitung des Hauses Hennau. Gabriele muss sich fragen, ob sie dem Mann folgen kann, der sie reizt, widerspricht – und der als Einziger nicht gefallen will, sondern sie herausfordert, sie selbst zu sein...

»Aber Kind, es ist doch wahrhaftig kein Wetter zum Ausreiten«, sagte die alte Dame und schüttelte den schneeweißen Kopf.

»Tantchen, nun sag schon Ja! Du weißt doch, wie gern ich reite, und außerdem bin ich nicht aus Zucker! Dies bisschen Wind wird mir bestimmt nichts anhaben!«

Das kapriziöse Persönchen wirbelte heran, legte seine Arme um den Hals der alten Dame und drückte seine frische Wange gegen die welke der Tante.

»Bist du nicht immer stolz darauf gewesen, dass ich gegen Wind und Wetter so widerstandsfähig bin?«

»Aber inzwischen bist du ins heiratsfähige Alter gekommen und kannst es dir bei deiner Stellung einfach nicht erlauben, herumzustromern! Was vor ein paar Jahren in den Augen der Öffentlichkeit noch mit einem Schmunzeln quittiert wurde, wird dir jetzt schwer angekreidet!«, murmelte die alte Fürstin.

»Also ich darf!«, jubelten Gabrieles rote Lippen. »Ich danke dir, Tantchen!«

»Ich kann mich zwar nicht erinnern, dir die Erfüllung deiner Bitte zugesagt zu haben – aber geh nur! Gegen dich komme ich ja doch nicht an ... wenn das Wetter aber noch schlechter wird, kehrst du sofort um, hörst du?«

»Klar«, vernahm Tante Clementine nur noch.

Und dann wurde die Tür so heftig ins Schloss gedrückt, dass es einen lauten Knall gab. Dass Gabriele wenige Sekunden später im Stall sein würde, wusste die alte Dame.

Sie erhob sich, trat ans Fenster. Es machte ihr immer wieder Freude, Gabriele auf dem Pferd zu sehen, und gleich würde ihre Nichte über den Hof reiten.

Sie sollte recht behalten. Nach wenigen Augenblicken tauchte Gabriele, von den Ställen her kommend, auf. Die alte Dame am Fenster konnte spüren, dass sich das junge Mädchen dort unten bezähmen musste, um nicht schon jetzt dem edlen Tier die Zügel freizugeben und in einem tollen Galopp dahinzusprengen.

Ich hätte Wohlers zu mir kommen lassen und ihm einschärfen sollen, dass nicht zu sehr gejagt und zu kühn gesprungen wird, überlegte sie.

Wenig später murmelte sie: »Das geht nun aber doch zu weit! Na warte, mein Kind!«

Gabriele ritt allein, obwohl ihr das streng verboten war.

***

Ob er wohl ebenso aufgeregt war wie sie – die ganze Nacht ohne Schlaf? Wohl kaum. Ein Mann wie Ludwig von Waldeck musste nicht um Rendezvous bangen – die Frauen kamen von selbst.

Als sie ihn von Weitem sah, pochte ihr Herz schneller. Doch sie zog die Zügel straffer. Sie war eine Fürstin zu Hennau – keine, die einem Mann ihre Sehnsucht zeigte.

Ludwig verbeugte sich tief, doch als er ihr helfen wollte, war sie schon mit einem Satz aus dem Sattel.

»Guten Tag, Fürstin, ich freue mich, dass Sie gekommen sind ...«

Ihr Blick verfinsterte sich kurz. Wieder einer, der sich verbeugt wie alle. Hatte sie erwartet, dass er anders wäre? Vielleicht.
»Ach ja, wir hatten uns ja verabredet ... Ich kam rein zufällig vorbei«, sagte sie kühl – eine kalte Dusche.

Ludwig schwieg, sein Gesicht verschlossen. Doch Gabriele blieb heiter, wippte mit der Reitgerte.
»Machen Sie ein anderes Gesicht! Vor Ihnen fürchte ich mich bestimmt nicht!«

»Wie Hoheit befehlen.«

Sie spürte seine Kränkung – und wusste selbst nicht, warum sie provozierte. Die ersten Minuten verliefen ganz anders als gedacht. Doch bald wandelte sich die Stimmung.

Sie gingen nebeneinander her. Ludwig sprach charmant, selbstbewusst, beinahe ausschweifend. Gabriele lachte oft – obwohl er meist nur von sich sprach.

Dann begann es zu regnen. Ludwig zog sie unter einen Baum, wollte sie schützen, doch ihr Blick stoppte ihn. Er zog stattdessen wortlos seine Jacke aus.

»Bitte ...«

»Behalten Sie sie«, sagte Gabriele. »Ich bin abgehärtet.« Der Regen ließ nach. Sie wollte aufbrechen, da sah sie zwei Gestalten näherkommen.
»Mein Gott ... Dort kommt jemand ... und da auch!«

Ludwig reagierte schnell. »Treten Sie hinter den Baum. Drücken Sie Ihr Gesicht an meine Brust – so erkennt man Sie nicht.«

Und so geschah es.

Später, im Bett, dachte Gabriele daran zurück. Sie – eine Fürstin zu Hennau – hatte sich an einen Mann geschmiegt. Und es war nicht unangenehm gewesen. Im Gegenteil. Sein Herz hatte ruhig und stark geschlagen. Und sie war nicht erkannt worden.

***

Zehn Tage hatte Gabriele auf diesen Moment gewartet. Diesmal ließ sie sich nicht aufhalten – mit einem kleinen Trick schüttelte sie den Stallmeister ab und galoppierte davon.
»Gut gemacht, Tasso«, flüsterte sie. »Heute bekommst du zwei Stück Zucker.«

Sie dachte nicht an Konsequenzen, nur an ihn. Und diesmal ließ sie es zu, dass Ludwig sie vom Pferd hob, ihre Hand ergriff – und sie küsste.

»Hoheit, ich hatte kaum zu hoffen gewagt, Sie wiederzusehen.«

Sein Blick ließ sie erzittern. Sie sah ihn an, lange, weich.
»Tante Clementine ließ mich nicht reiten ... Sie meint, ich müsse lernen, ihren Platz einzunehmen.«

Sie gingen nebeneinander her, die Pferde am Zügel. Der Himmel war wolkenverhangen, aber freundlich.

»Warum sind Sie eine Hoheit?«, fragte Ludwig leise.
»Würde es denn etwas ändern?«, antwortete Gabriele mit einem sanften Lächeln – und küsste ihn. Zögerlich erst, dann mit wachsendem Mut.

Später, tief im Wald, stiegen sie ab. Er umfasste sie, ihre Lippen fanden sich.
»Ich kann es kaum glauben«, murmelte Ludwig. »Du – eine Fürstin – liebst mich.«
»Ich bin für dich nur Gabriele. Und diese Gabriele liebt dich.«

Sie glaubte daran – in diesem Augenblick ganz und gar.

Er war schön, keine Frage. Groß, schlank, mit glänzendem Haar, einem Lächeln wie aus der Werbung. Und er wusste, wie man Wirkung erzielt. Gabriele sah in ihm mehr, als wirklich da war – doch heute wollte sie daran nicht rühren.

Ludwig war verwöhnt, charmant, nicht schlecht – aber ein Blender. Trotzdem: Sein Herzschlag hatte sie erreicht.

Später gingen sie schweigend nebeneinander. Ihre Finger berührten sich. Es fühlte sich leicht an – wie ein Fest.

»Ich werde um unsere Liebe kämpfen«, sagte er.
»Ich liebe dich«, antwortete sie leise.

Dann trennten sie sich. Gabriele kehrte zum Schloss zurück – erfüllt, aber mit einem Frösteln im Rücken.
»Hoheit werden von Fürstin Clementine erwartet«, sagte der Stallknecht.
Wohlers. Natürlich hatte er gepetzt. Doch sie ließ sich nichts anmerken – das musste sie erst noch lernen.

***

»Du wolltest mich sprechen, Tante?«

Nur wer sie genau kannte, merkte, dass Gabrieles Stimme nicht so klar und rein wie sonst klang.

»Ja, ich wollte dich sprechen, und sicher kannst du dir denken, was ich dich zu fragen habe ... Aber das hat Zeit – begrüße, bitte, erst einmal unseren Gast ...«

Fürstin Clementine saß hoch aufgerichtet in einem Sessel, dessen Lehne ihr Rücken nicht berührte. Gabriele hatte gar nicht gemerkt, dass ihre Tante nicht allein war. So gern sie die Aussprache hinter sich gehabt hätte, sie war doch erleichtert, noch einmal eine Gnadenfrist erhalten zu haben.

Eitel von Wenden kam lächelnd und mit ausgestreckten Händen heran.

»Leider komme ich erst jetzt dazu, dir guten Tag zu sagen. Ich habe dich gerade noch wegreiten sehen ...«

»Onkel Eitel, das ist aber eine Überraschung!«

»Hoffentlich eine...



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