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E-Book, Deutsch, 395 Seiten

Bürstenbinder Frühlingsboten (Liebesroman)

Aus der Feder der unbestrittenen Beherrscherin der Frauenliteratur
1. Auflage 2016
ISBN: 978-80-268-5263-6
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Aus der Feder der unbestrittenen Beherrscherin der Frauenliteratur

E-Book, Deutsch, 395 Seiten

ISBN: 978-80-268-5263-6
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dieses eBook: 'Frühlingsboten (Liebesroman)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Elisabeth Bürstenbinder (1838-1918) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie schrieb unter dem Pseudonym E. Werner. Erste kleinere Veröffentlichungen Elisabeth Bürstenbinders erschienen in einer kleinen Zeitschrift in Süddeutschland. Einem größeren Publikum wurde sie durch Romane, die sie in der Zeitschrift Die Gartenlaube veröffentlichte, bekannt. Bald zählte sie zu den beliebtesten Autoren der Zeitschrift. Auch weitere Veröffentlichungen Elisabeth Bürstenbinders erschienen in den folgenden Jahren zuerst in der Gartenlaube, bevor sie in Buchform veröffentlicht wurden. Aus dem Buch: 'Aber diesmal weckte ihr Gruß nicht eine in Reif und Nebel schlummernde Erde; sie war längst erwacht aus ihrem Winterschlafe. Ueber dem sonnendurchleuchteten Walde lag wie ein zarter, durchsichtiger Schleier das erste Grün, das aus den Knospen hervorbrach; auf Wiesen und Feldern drängte und keimte es empor aus jeder Scholle, und über Erde und Himmel war ein förmliches Meer von goldig strahlendem Lichte ausgegossen. Ueberall wehte Frühlingsluft und Frühlingsathem; überall jubelten die Stimmen des neu erstandenen Lebens.'

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2
Inhaltsverzeichnis Das Geschlecht der Grafen von Ettersberg war ursprüglich ein großes und weitverzweigtes gewesen, aber im Laufe der Jahre hatten der Tod oder die Vermählung der weiblichen Mitglieder einen Zweig nach dem andern abgelöst, und gegenwärtig existirten außer der verwittweten Gräfin, die in Ettersberg lebte, nur noch zwei Vertreter des Namens, Graf Edmund, der jetzige Majoratsherr, und sein Vetter Oswald. Der Letztere theilte das Schicksal aller jüngeren Söhne in den Familien, wo die Güter ausschließlich Majorat sind. Ohne jedes Vermögen, war er gänzlich auf die Abhängigkeit von dem Chef des Hauses angewiesen, wenigstens so lange, bis ihm eine eigene Lebensstellung zu Theil wurde. Freilich war das nicht immer so gewesen – im Gegentheil, seit seiner Geburt ward er von seinen Eltern als der voraussichtliche Majoratserbe begrüßt. Das damalige Haupt der Familie, Edmund’s Vater, war kinderlos und erst in vorgerücktem Alter Wittwer geworden; sein einziger Bruder, der bedeutend jünger war und in der Armee diente, konnte sich also mit Fug und Recht als dereinstigen Erben betrachten. Es galt ihm deshalb auch als besonderes Glück, als ihm nach längerer Ehe, die bisher nur mit früh verstorbenen Töchtern gesegnet war, ein Sohn geboren wurde. Auch der Oheim begrüßte dieses Ereigniß, das die Zukunft seines Hauses sicherte, mit großer Freude, und die Aussichten des kleinen Oswald während seiner ersten Lebensjahre waren die glänzendsten. Da trat eine ganz unerwartete Schicksalswendung ein. Der mehr als sechszigjährige Graf Ettersberg führte ein zwanzigjähriges Mädchen als zweite Frau zum Altar. Die junge Gräfin war sehr schön, aber sie stammte aus gänzlich verarmter, wenn auch edler Familie. Es hieß damals, ihre Familie habe Alles aufgeboten, um die glänzende Partie zu ermöglichen, die allerdings die Herzensbedürfnisse eines jungen Mädchens nicht befriedigen konnte, um so weniger, als, wie allgemein behauptet wurde, das Band einer schon bestehenden Neigung durch jene Werbung jäh und plötzlich zerrissen worden war. Ob dabei von Seiten der Verwandten Zwang oder nur Ueberredung vorwaltete, das wußte Niemand; jedenfalls willigte die junge Dame in die Verbindung, die ihr eine vielbeneidete Lebensstellung gab. Der alte Graf Ettersberg erlag so vollständig dem Zauber dieser so spät auflodernden Leidenschaft, daß er alles Andere darüber vergaß, und als er nun vollends das kaum mehr erhoffte Glück hatte, einen Majoratserben in seinen Armen zu halten, da war die Herrschaft der schönen und klugen Frau vollständig gesichert. Es war begreiflich, daß der jüngere Bruder diese vollständige Vernichtung seiner Aussichten sehr peinlich empfand, und ebenso begreiflich, daß er seiner Schwägerin keine besondere Freundschaft entgegenbrachte. Das ehemals herzliche Verhältniß zwischen den Brüdern machte der Kälte und Entfremdung Platz, die bis zum Tode des jüngeren andauerte. Er und seine Gattin starben rasch hinter einander, und der verwaiste Knabe kam in das Haus des Oheims, wo er gemeinschaftlich mit dem jungen Majoratserben erzogen wurde. Aber auch der alte Graf Ettersberg überlebte den Bruder nicht lange. In seinem Testamente hatte er Sohn und Neffen der Vormundschaft seines Schwagers, des Bruders seiner Gemahlin übergeben, welcher der Schwester denn auch überall zur Seite stand, wo eine männliche Vertretung nothwendig war. Im Uebrigen aber sicherte jenes Testament der Gräfin die vollste Freiheit und Selbstständigkeit aller Verfügungen, und sie leitete auch selbst die Verwaltung der Familiengüter und die Erziehung der beiden Knaben. Jetzt war die letztere vollendet; Graf Edmund hatte während des Winters, in Begleitung seines Vetters, eine längere Reise nach Frankreich und Italien unternommen und war nunmehr zurückgekehrt, um sich mit der Verwaltung seiner Güter vertraut zu machen, die er bei seiner bevorstehenden Mündigkeit selbst übernehmen sollte, während Oswald sich darauf vorbereitete, in den Staatsdienst zu treten. – – Es war am Morgen nach der Ankunft der beiden jungen Männer. Das Wetter hatte sich aufgehellt, aber die Landschaft bot noch einen völlig winterlichen Anblick. In ihrem Wohnzimmer befand sich die Gräfin allein mit ihrem Sohne. Die Dame hatte sich, obgleich sie bereits in der Mitte der Vierzig stand, doch ihre einst so blendende Schönheit noch größtentheils zu bewahren gewußt. Man hätte in dieser imposanten, aber noch beinahe jugendlichen Erscheinung schwerlich die Mutter eines vierundzwanzigjährigen Sohnes vermuthet, um so weniger, als kein einziger Zug auf eine Aehnlichkeit zwischen ihnen hindeutete. Edmund mit seinen dunklen Haaren und Augen, mit dem sprudelnden, feurigen Uebermuth, der sich in jedem Worte, in jeder Bewegung kundgab, war der directe Gegensatz zu seiner schönen ernsten Mutter, deren hellblondes Haar und blaue Augen mit der kühlen Ruhe harmonirten, die ihr gewöhnlich eigen war und die nur dem Lieblinge gegenüber einem wärmeren Ausdruck Platz machte. Der junge Graf schien soeben eine Beichte abgelegt zu haben über das, was Oswald seine »Tollheiten« nannte, aber es mußte ihm wohl nicht allzu schwer geworden sein, Verzeihung zu erlangen; denn die Mutter schüttelte zwar den Kopf, aber der Ton klang weit mehr zärtlich, als vorwurfsvoll, in dem sie sagte: »Du Wildfang! Es ist Zeit, daß ich Dich wieder in meine Obhut nehme. Du scheinst in der schrankenlosen Freiheit da draußen den mütterliche Zügel arg gelockert zu haben. Wirst Du ihn denn jetzt wieder ertragen?« »Von Deiner Hand – immer!« versicherte Edmund, ihre Hand innig an die Lippen drückend, dann aber, sofort wieder in seinen alten übermüthigen Ton fallend, setzte er hinzu: »Ich habe es dem Oswald vorhergesagt, daß mein Urtheil auf Gnade lauten würde. Ich kenne meine Mama.« Das Gesicht der Gräfin verfinsterte sich. »Oswald scheint seiner Pflicht sehr wenig nachgekommen zu sein,« entgegnete sie, »das ersah ich schon aus Deinen Briefen. Als der Aeltere und Besonnenere sollte er Dir zur Seite stehen; statt dessen ließ er Dich überall allein, wo er nicht unbedingt folgen mußte. Wenn Deine eigene Natur Dich nicht davor bewahrt hätte, mehr als bloße Thorheiten zu begehen, er hätte es sicher nicht gethan.« »Nun, gepredigt hat er genug,« sagte Edmund. »Es war schließlich meine Schuld, wenn ich nicht darauf hörte. Aber jetzt vor allen Dingen eine Frage, Mama! Weshalb ist Oswald in den Seitenflügel verbannt worden?« »Verbannt? Welch ein Ausdruck! Du hast ja die Aenderungen gesehen, die ich in Deinen Zimmern vorgenommen habe. Gefällt Dir die neue Einrichtung nicht?« »Ja, aber –« »Es ist nothwendig, daß Du jetzt eine eigene Wohnung erhältst,« schnitt die Gräfin ihrem Sohne das Wort ab. »Wenn Du als Majoratsherr Deine Güter übernimmst, kannst Du nicht wie bisher die gleichen Zimmer mit Deinem Vetter theilen. Er wird das selbst einsehen.« »Es war aber nicht nöthig, ihn deshalb in den alten Bau zu weisen, der nur in Ausnahmefällen benutzt wird,« warf Edmund ein. »Es sind im Hauptgebäude Zimmer genug zur Verfügung. Deine Anordnung hat Oswald verletzt; ich sah es ganz deutlich. Nimm sie zurück – ich bitte Dich.« »Das kann ich nicht, ohne mich vor der ganzen Dienerschaft lächerlich zu machen,« sagte die Gräfin in sehr bestimmtem Tone. »Wenn Du es meinem ausdrücklich gegebenen Befehle gegenüber thun willst, so steht es Dir frei.« »Mama!« rief der junge Graf unwillig. »Du weißt ja, daß ich nie in Deine Beschlüsse eingreife. Aber die Aenderung hätte für jetzt wohl unterbleiben können; Oswald verläßt uns ja ohnehin in einigen Monaten.« »Ja, im Herbste! Bis dahin wird mein Bruder die nöthigen Schritte thun, um ihm den Eintritt in den Staatsdienst zu öffnen.« Edmund sah zu Boden. »Ich glaube, Oswald hat andere Zukunftspläne,« sagte er mit einem gewissen Zögern. »Andere Zukunftspläne?« wiederholte die Gräfin. »Ich will doch nicht hoffen, daß er uns zum zweiten Male Ungehorsam entgegensetzt. Damals, als es sich um seine Bestimmung für die Armee handelte, hast Du allein mir die Nachgiebigkeit abgezwungen. Du warst ja wie immer auf seiner Seite. Ich habe ihm den damaligen Trotz noch heute nicht vergeben.« »Es war kein Trotz,« vertheidigte Edmund. »Nur die Ueberzeugung Oswald’s, daß er als Officier und Vertreter eines altadeligen Namens nicht in der Armee existiren konnte, ohne dauernd meine Beihülfe in Anspruch zu nehmen.« »Die Du ihm doch wohl überreichlich gewährt hättest.« »Die er aber um keinen Preis annehmen will. Er besitzt nun einmal einen unbeugsamen Stolz.« »Sage lieber einen unbändigen Hochmuth,« fiel die Gräfin ein. »Ich kenne das; ich habe damit zu kämpfen gehabt von dem Tage an, wo er in unser Haus kam. Wäre es nicht die ausdrückliche, testamentarische Bestimmung meines Gemahls gewesen, daß er Deine ganze Erziehung, all Deine Studien und Reisen theilen sollte, ich hätte Dich nie so ausschließlich in seiner Gesellschaft gelassen. Mir war er nie sympathisch. Ich ertrage nun einmal nicht diese kalten, spürenden Augen, die immer wachsam, immer auf der Lauer sind, denen nichts verborgen bleibt, und wäre es das Geheimste.« Edmund lachte laut auf. »Aber Mama, Du machst ja einen förmlichen Criminalisten aus Oswald. Er ist allerdings ein ungewöhnlich scharfer Beobachter, das hört man an seinen gelegentlichen Bemerkungen über Menschen und Verhältnisse, an denen Anderen nicht das Geringste auffällt. Hier in Ettersberg kann er das doch aber nicht geltend machen; wir haben ja Gott sei Dank...



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