Büntig | Gebrochene Herzen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 380 Seiten

Reihe: Sunny Saga

Büntig Gebrochene Herzen


4. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7562-5296-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 380 Seiten

Reihe: Sunny Saga

ISBN: 978-3-7562-5296-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Natascha sollte mit ihrem Leben zufrieden zu sein - sie ist jung, hübsch, verheiratet und hat einen tollen Job trotzdem erscheint ihr alles irgendwie durchschnittlich und langweilig. Das ändert sich schlagartig, als sie Mark begegnet und in ihm die große Liebe findet. Es beginnt eine leidenschaftliche Affäre voller Heimlichkeiten und Herausforderungen. Trotzdem sieht sie sich gezwungen, Deutschland alleine zu verlassen, um in Südafrika noch einmal ganz von vorne zu beginnen. Wird es beiden gelingen, ihre Liebe zu erhalten oder sie als Erinnerung zu akzeptieren? Die Liebesgeschichte, voller Spannung und Leidenschaft, richtet sich an all diejenigen, die sich trotz mancher Rückschläge den Glauben an die große Liebe bewahrt haben.

Sabine Büntig geb. 1966 lebt mit ihrer Familie in Nordhessen. Sie erfüllt sich mit ihrem Roman einen Jugendtraum. Das Schreiben begleitet sie bereits ihr ganzes Leben, mehr als 1.000 Artikel sind in der Lokalredaktion der regionalen Tageszeitung sowie verschiedenen Zeitschriften erschienen. Der Roman ist der erste Teil einer Saga.

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1. Die leise Musik aus dem Radio verscheuchte den letzten Rest Schlaf, der Natascha unter der kuscheligen Decke festhielt und dazu verführen wollte, sich genüsslich umzudrehen und einfach weiterzuschlafen. Ein Blick auf den Wecker erübrigte sich, sie wusste auch so, dass es kurz vor sechs und damit Zeit zum Aufstehen war. Mit einem bedauernden Blick auf ihren leise schnarchenden Ehemann strich sie ihm eine Strähne der dunkelblonden Haare aus dem Gesicht und zog seine Decke über die Schulter. Christoph sah nicht schlecht aus, mit seiner kräftigen Statur war er optisch jedoch eher ein Mann auf den zweiten Blick. Wie viel wertvoller als jedes Aussehen ihn seine inneren Werte machten, hatte Natascha längst erkannt. Christoph hörte lieber zu als selber zu reden und überlegte zunächst, bevor er seine Meinung äußerte. Darin unterschied er sich sehr deutlich von ihr selbst, wie sie im nächsten Moment wieder einmal unter Beweis stellte. Obwohl sie ganz genau wusste, was sie damit hervorrief, stupste sie ihn vorsichtig an: „Christoph, du musst aufwachen … Denkst du bitte heute unbedingt daran, Getränke zu holen? Es ist überhaupt nichts mehr da und …“ Weiter kam sie nicht. „Oh Mann, ich glaub es einfach nicht.“ Die nächsten Worte wurden von der Decke, die sich Christoph genervt über den Kopf zog, erstickt, und das war auch sicherlich besser so. Von seiner ausgeglichenen Art, die einen optimalen Gegenpol zu Nataschas lebhaftem, rastlosem Wesen schuf, war um diese Uhrzeit noch nichts zu erkennen. Natascha seufzte und zuckte die Schultern, während sie sich fragte, ob sie wohl jemals akzeptieren würde, dass der Start in den Tag nur dann ohne Konflikte zu bewältigen war, wenn sie sich dabei aus dem Weg gingen und Gespräche auf den Nachmittag verschoben. Um diese frühe Uhrzeit empfand Christoph alles, was für Natascha nette Plauderei war, als körperlichen Schmerz und so geduldig er auch ansonsten war, konnte er ihr nervtötendes Gelaber am frühen Morgen nicht ertragen. Bevor sie im Bad verschwand, setzte Natascha in der Küche die Kaffeemaschine in Gang. Ihr prüfender Blick fiel auf den bewölkten Himmel und sie stellte missmutig fest, wie sehr das Wetter in Würzburg ihrem Leben glich: Geht so – wirklich nicht besonders toll, wenn auch nicht katastrophal. Bewölkt, aber ohne Extrema wie Tornados oder Hurrikans und somit zwar kein Grund, um sich zu beschweren aber bei Weitem auch nicht gut genug, um sich darüber zu freuen. Vielleicht fühlte sie sich deshalb dieser Stadt so verbunden, überlegte sie ungewohnt tiefsinnig, während sie versuchte, sich bei der Anzahl der Kaffeelöffel nicht zu verzählen. Hier war sie vor fünfundzwanzig Jahren zur Welt gekommen und aufgewachsen und weder ihr Studium noch ihr Berufsstart führten sie über die Stadtgrenze hinaus. Hier war ihr Zuhause und die Menschen ebenso vertraut wie die Stadt selbst. Als sie ihrem Nachbarn Herrn Berger, der mit seinem Rollator am Haus vorbei schlurfte, freundlich zuwinkte, fiel ihr auf, dass sie seine Frau schon seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Ich muss mich unbedingt erkundigen, wie es ihr geht, schoss es ihr durch den Kopf. Vor allem, nachdem ihre Eltern vor ein paar Jahren völlig überraschend bei einem Autounfall gestorben waren, lernte sie die Vertrautheit der Menschen in ihrer Umgebung schätzen. Die größte Hilfe war ihr allerdings Christoph, der wie ein Fels in der Brandung an ihrer Seite stand und ihren Schmerz auffing. Ein schwerer Job, den er nicht einmal mit jemandem teilen konnte. Außer ihrer Großmutter, die im hundert Kilometer entfernten Bamberg lebte, hatte Natascha keine weiteren Verwandten. Inzwischen war sie mit Duschen fertig und als sie das Handtuch über den Ständer legte, fiel ihr Blick auf ihr Spiegelbild. Stirnrunzelnd musterte sie ihren Körper von Kopf bis Fuß. Nicht nur ihr Leben, alles an ihr war absolut durchschnittlich - nicht katastrophal aber auch nichts Besonderes, stellte sie frustriert fest. Sie erinnerte sich wehmütig an einen Satz, den ihr Vater immer wieder gepredigt hatte: Kind, du bist etwas ganz Besonderes, mach etwas daraus. Er schenkte ihr zumindest mit der Namenswahl bereits etwas Außergewöhnliches. Ihre Schulkameradinnen hießen Monika, Sabine, Petra oder Martina und jeden dieser Namen trug mehr als ein Mädchen. Wieder einmal dankte sie ihren Eltern dafür, ihr nicht ein Leben als Heidi oder Erika beschert zu haben – man musste schließlich auch für die kleinen Dinge dankbar sein. Jeder unbeteiligte Beobachter hätte ihr gerade jetzt, bei einem Blick in ihre einzigartigen Augen, sehr energisch darin widersprochen, durchschnittlich zu sein. Viel mehr Ausdrucksvermögen war kaum vorstellbar. Bei guter Laune strahlten sie wie üppige, im Wind wogende Felder in einem satten Braun-Grün und wärmten diejenigen, auf die ihr Blick fiel. Momentan nahmen sie allerdings das Stahlgrau eines eisigen Bergsees an und spiegelten ihre Gefühle deutlicher wider, als Worte es jemals vermocht hätten. Noch ein weiterer Punkt auf der Liste ihrer Unzulänglichkeiten, würde sie diesen Hinweis abtun, denn so sehr sie sich auch bemühte, wollte es ihr nie gelingen, ihre Gefühle und Gedanken hinter einer ausdruckslosen Fassade zu verbergen. Genervt streckte Natascha ihrem Spiegelbild die Zunge raus und musste im nächsten Moment über ihr kindisches Verhalten lachen. Wie so oft siegte ihre gute Laune, für sie war das Glas grundsätzlich halb voll und nicht halb leer und damit rettete sie sich immer wieder, wenn trübe Gedanken die Oberhand zu gewinnen drohten. Nur manchmal und in letzter Zeit immer häufiger, vor allem, wenn sie abends im Bett lag und nicht einschlafen konnte, wuchs in ihr das Gefühl, etwas Entscheidendes verpasst zu haben. Sie gäbe alles darum, endlich herauszufinden, worum es sich dabei handeln könnte … Während sie ihren Kaffee trank und dabei ein Schälchen mit Obst leerte, blätterte sie die Zeitung durch und überflog die Stellenangebote. Sehnsüchtig fiel ihr Blick dabei auf das Nutellaglas, das im Regal vor ihr stand. Sie war gerade mal wieder absolut in der Stimmung für Schokolade aber das verkniff sie sich lieber. An ihrer jetzigen Figur hatte sie lange und hart gearbeitet, das durfte sie nicht leichtfertig aufs Spiel setzen – so schwer es ihr auch fiel. Enttäuscht klappte sie die Zeitung zu, ohne etwas Passendes gefunden zu haben. Sie schnappte sich ihre Tasche und als sich ihre Finger um den Autoschlüssel legten, waren die trüben Gedanken schlagartig vergessen. Nun begann am Steuer ihres geliebten feuerroten Mini Cooper S der schönste Teil des Tages. Das siebzig PS Auto war ihr einziger Luxus, ansonsten floss das meiste Geld direkt in das Häuschen, das Christoph und sie vor ein paar Jahren gleich nach ihrer Hochzeit gekauft hatten. Ein letzter Blick auf die Uhr bestätigte, dass es noch früh genug war, um zügig voran zu kommen. Der Berufsverkehr setzte erst in einer guten halben Stunde ein und bis dahin wollte sie ihr Ziel längst erreicht haben. Nach den ersten Kilometern nahm sie seufzend den Fuß vom Gaspedal. In letzter Zeit häuften sich die Strafzettel und wenn sie weiterhin so fleißig Punkte in Flensburg sammelte, bestand die Gefahr, dass sie demnächst für ein paar Wochen zu Fuß gehen musste. Zwanzig Minuten später lenkte sie ihren Wagen auf den Firmenparkplatz und betrat das moderne Gebäude, in dem die Spielzeugfirma Mareno Büroräume, Lager und Produktion vereinte. Hier entstand alles, was Kinderaugen zum Strahlen brachte, von Kuscheltieren über Gesellschaftsspiele bis hin zu allen erdenklichen Fahrzeugen, die es den Kleinen erlaubten, schneller unterwegs zu sein, als ihre kurzen Beinchen es ihnen ermöglichten. Wenn sich Natascha die Werbung für das Lieferprogramm ansah, ärgerte sie sich immer wieder über die Klischees, die damit bedient wurden. Für die Mädchen gab es Kinderküchen und Babypuppen, die Jungen wurden mit Ritterburgen und Autorennbahnen glücklich gemacht. Leider gaben ihr die kontinuierlich steigenden Umsätze keinen Ansatzpunkt, daran etwas zu ändern und sie nahm sich nur immer wieder vor, ihre eigenen Kinder geschlechtsneutral aufzuziehen. Direkt nach ihrem Studium ergatterte sie hier einen der wenigen Jobs im Marketing, obwohl – oder vielleicht gerade, weil – sie eine Frau war. Natascha hatte sich schon oft gefragt, ob sich das jemals ändern würde. Bisher ging sie jedoch davon aus, dass Frauen in interessanten Führungspositionen für immer und ewig eine Ausnahme blieben und sofern es nach ihrem Chef ginge, bedeutete alles andere ohnehin eine undenkbare Katastrophe. Sie erinnerte sich noch lebhaft an ihren ersten Arbeitstag, als ihr Vorgesetzter Peter Schneider - kerzengerade aufgerichtet, als hätte er einen Stock verschluckt - auf sie zu gekommen war. Kombiniert mit seiner spindeldürren Gestalt erinnerte er sie spontan an einen giftigen Zwerg. Bei einer Körpergröße von gerade mal einem Meter fünfundfünfzig hatte er wohl das Gefühl, keinen...



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