Buch, Deutsch, 525 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 760 g
Reihe: Forschung psychosozial
Narrative von Sexualstraftätern
Buch, Deutsch, 525 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 760 g
Reihe: Forschung psychosozial
ISBN: 978-3-89806-881-9
Verlag: Psychosozial-Verlag
Sexualstraftaten erwecken im Beobachter Angst und Unverständnis zugleich. Genauso erschreckend ist der Mangel an hochwertigen Auseinandersetzungen mit dem Thema. Noch nie sind therapeutische Prozesse mit Sexualstraftätern so genau analysiert worden wie in diesem Buch. Die Autoren gehen das Thema mit modernsten sozialwissenschaftlichen und psychologischen Methoden an. Die videografierten Gruppentherapiesitzungen wurden transkribiert und nach einer neuartigen Kombination von Konversations- und Metaphernanalyse vor dem Hintergrund eines psychoanalytischen Grundverständnisses ausgewertet. Daraus entstanden überraschende Einsichten in bewegende Geschichten, interessante Gesprächsformate und Redezüge sowie Sprachbilder zur Abwehr und Selbstreflexion. Die Leser erhalten Einblicke in Biografiemuster, Täuschungsstrategien und Aufdeckungshilfen, Zweifel und Rechtfertigungen, die Mühen der Einsicht und die mühsame Arbeit am Sinn.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhalt
Geleitwort
Geleitwort
Dank
Vorwort - an die Leser
Text und Kontext
Annäherungen
Sexualitäten
Unser Forschungsfeld
Motivdarstellungen im institutionellen Kontext
Passagen: Vom Strafgefangenen zum Patienten
Ziele dieser Studie
Kanama: Konversations-, Narrations- und Metaphernanalyse
Qualitative Forschung und Psychoanalyse - Das »something more« der Relationalität
Konversation
Gespräche als »talk at work«:
Der interaktive Vollzug und die interne Kommentierung
Auch die Intentionen der Abwehr mitlesen
Positionswechsel und Mentalisierung
Erzählung und Erzählen
Ein neuer interaktiver Symbolbegriff
Der Augenblick und die Kinetik der Interaktion
Narration
Entwicklung: vom Bild über die Anschaulichkeit zum Begriff - vertikale und horizontale Dimensionen
Erschließungshilfen
Mind Reading
Desorganisierte Geschichten
Narrative »Räume«
Metaphern
Metaphern und »Mindreading«
Idealisierte kognitive Modelle (IKM) und soziale Konfigurationen
Der Konflikt zwischen idealisierten kognitiven Modellen - ein alltägliches Fallbeispiel
Computerunterstützung
Zusammenfassung
Der therapeutische Kontext in der Darstellung
Einstieg
Der aktualisierte Selbstkommentar - Sieg und Niederlage eines »Anfangens«
Wies so geht ... kunstvolle Parodien
Initiation als psychosoziale Abwehr
Die Schaffung der »dritten Option«
Die Metapher und die Gegenübertragung
Gegengifte gegen die dritte Option
Konfrontation in der Konversation
steigert manchmal die Metaphernproduktion
Methodische Zwischenüberlegung
Abwehrformen in der Gruppe
Die »Zählt-als«-Umwandlung
Konversationsformate: »Membership categorization«
Doppelte Selbstkategorisierungen
Das ironische Spiel mit der Kategorisierung
Soziale Scanning-Fähigkeiten
Der Täter als Gutachter
Die originelle und passende Metapher für das Tatmotiv
Bagatellisierungen und die dreifache szenische Struktur
Passivierungen
Gescheiterte Passivierungen
Entsubjektivierung
Szenische Umkehrungen
Der Täter als Zeuge
Der Täter als Opfer
Das Opfer als Verfolger
Zwischenbemerkung: Das »Unbewusste« und der strukturelle Grundkonflikt
Das Opfer als Komplize
Der suggestive »slot« als konversationelle Technik
Verschmelzungen mit dem Opfer und deren Darstellung
Zusammenfassung: Eine Liebe, die schadet
Mikrostrukturen der Konversation
Glaubhaftigkeitskonstruktionen
Diabolische Nachfragen
Konversationelle Anpassungen – Therapeutenjargon
Therapeutische Vorgaben - »Jargon«
Fügsamkeiten - über den »Jargon« hinaus
Die konversationell tabuisierte Zone
Derivative Kommentare
Identifikationen
Initialzündung - Der Blick
Die Rolle der Metapher in der Konversation
Passende und nicht-passende Metaphern
Metaphorische Biografiekonstruktion
Die Übertragung biografischer Erzählformate
Die Krankengeschichte
Der Entwicklungsroman
Die Vita Sexualis
Das Familiendrama
Zusammenfassung
Männlichkeits- und Weiblichkeitskonstruktionen
Idealisierte Gender-Konfigurationen (IGK)
Väterlich-männliche Dominanz und schwache weibliche Repräsentanz
Der verständnisvolle Mann, Retter der Frauen
Der selbstbezogene, sexuell-aggressive Mann
Mütterlich-weibliche Dominanz und schwache männliche Repräsentanz
Der impotente Mann
Der verführte, unschuldige Mann
Der ausgelieferte, beschämte Mann
Zusammenfassung
Rückblick auf eine lange Strecke
Literatur
Anhang: Kurzbiografien der Gruppenteilnehmer