Bubenheimer-Erhart | Die »ägyptische Grotte« von Vulci | Buch | 978-3-89500-711-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 184 Seiten, Format (B × H): 220 mm x 290 mm, Gewicht: 820 g

Reihe: Palilia

Bubenheimer-Erhart

Die »ägyptische Grotte« von Vulci

Zum Beginn der Archäologie als wissenschaftliche Disziplin

Buch, Deutsch, 184 Seiten, Format (B × H): 220 mm x 290 mm, Gewicht: 820 g

Reihe: Palilia

ISBN: 978-3-89500-711-8
Verlag: Reichert Verlag


Etruskische Gräber, die ägyptische oder ägyptisch wirkende Funde enthielten, galten im 19. Jahrhundert als ägyptische Grotten. Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes steht die ägyptischste dieser Grotten, das Isisgrab von Vulci, das bei den Ausgrabungen der Fürsten von Canino im Jahre 1839 zutage kam und damals eine Sensation ersten Ranges war. Während das Grab selbst bald verloren ging, sind seine Funde bis heute ein Kronzeuge der orientalisierenden Periode Etruriens geblieben. Diese Funde, der wissenschaftlichen Welt oberflächlich bekannt, in Standardwerken zur etruskischen Kunst und Kultur auch regelmäßig erwähnt, wurden von den Ausgräbern, Lucien und Alexandrine Bonaparte, nicht publiziert. Dieser Umstand und das wechselvolle Schicksal der Funde, die durch mehrere Hände gingen, bevor sie im Jahre 1850 in das Britische Museum gelangten, hatten zur Folge, dass über dem Isisgrab von Vulci stets auch Zweifel schwebten. Um dieses Grab endlich einer gründlichen wissenschaftlichen Bearbeitung zuführen zu können, hat Friederike Bubenheimer-Erhart hier eine Fülle bislang unbekannter oder wenig beachteter Dokumente aus verschiedenen historischen Archiven zusammengetragen. Auf der Grundlage dieser Dokumente - es handelt sich dabei um Grabungsberichte, Sitzungsprotokolle, Fundnotizen, Abrechnungen und Gelehrtenbriefe - erzählt sie in spannender Weise die Geschichte dieses Grabes von seiner Entdeckung bis zum Eingang eines Großteils der Funde in das Britische Museum. Anschließend rekonstruiert sie, soweit es die Dokumente noch erlauben, das Grabinventar, dessen einstige Ausmaße das erhaltene Ensemble des Britischen Museums bei weitem überschreiten. So wird erstmals ein verlässliches Bild von diesem bedeutenden Grab geschaffen, mithin ein dringendes Desiderat der Forschung erfüllt. Darüber hinaus gewährt die Geschichte dieser ägyptischen Grotte aber auch Einblick in die Geschichte der Archäologie, wie sie im Zusammenspiel verschiedener Institutionen, Gesetze und Initiativen im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts im Kirchenstaat betrieben wurde und nachgerade zu einer wissenschaftlichen Disziplin heranreifen konnte. Die Autorin erläutert den Umgang mit archäologischen Funden, die unter wissenschaftlichen, kommerziellen und kulturpolitischen Gesichtspunkten von Interesse waren. Besonderes Augenmerk galt den ägyptischen oder für ägyptisch gehaltenen Funden, weil sie das antike Etrurien mit der ehrwürdigen, das Denken immer noch dominierenden Kultur des Nillandes verbanden. Da die mit der ägyptischen Grotte von Vulci befassten Gelehrten zum Teil führende Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft waren, bietet der Band zugleich eine faszinierende Schilderung der historischen Verhältnisse im Italien der Restaurationszeit.
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Weitere Infos & Material


Friederike Bubenheimer-Erhart studierte Klassische Archäologie, Ägyptologie und Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg sowie den Universitäten Regensburg, London, Basel und Wien. Sie wurde 2002 mit einer interdisziplinären Dissertation über das Isisgrab von Vulci an der Universität Heidelberg mit dem Prädikat summa cum laude promoviert. Von 2003 bis 2005 war sie wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitarbeiterin eines Forschungsprojektes über die Königsgräber von Tamassos auf Zypern. Seit 2006 ist sie wissenschaftliche Angestellte am Institut für Ägyptologie der Universität Wien und Leiterin eines interdisziplinären Forschungsprojektes über Ägyptische Ritualgefäße und deren Rezeption in Etrurien. Seit 2007 lehrt sie außerdem Klassische Archäologie an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte reichen von der Kunst und Kultur der Etrusker über ägyptische Keramik der Dritten Zwischenzeit und der Spätzeit, Archäologie Griechenlands und Zyperns in archaischer und klassischer Zeit, Kulturkontakte und Akkulturation im Mittelmeerraum bis hin zur Geschichte der Archäologie als Wissenschaft.

Friederike Bubenheimer-Erhart studied Classical Archaeology, Egyptology and Art History at the University of Heidelberg as well as the Universities of Regensburg, London, Basel and Vienna. In 2002 she received her PhD from the University of Heidelberg based upon an interdisciplinary dissertation on the Isis-Tomb of Vulci with highest honours. Between 2003 and 2005 she was Research Associate to the Chair of Classical Archaeology at the University of Erlangen-Nürnberg and collaborated in a Research Project on the Royal Necropolis of Tamassos on Cyprus. Since 2006 she is Research Associate to the Department of Egyptology at the University of Vienna and Principal Investigator of an interdisciplinary Research Project on Egyptian ritual vessels and their adoption in Etruria. Since 2007 she also teaches Classical Archaeology at the University of Vienna. Her research encompasses the art and archaeology of the Etruscans, Egyptian ceramics of the Third Intermediate and Late Periods, the archaeology of Greece and Cyprus in archaic and classical times, cultural contacts and change in the Mediterranean and the history of archaeology.


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