E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Brooks Verliebt in den eigenen Mann
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7772-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-7772-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Leise klingen Spaniens Gitarren in der lauen Nacht, als Katie in Carltons Armen die Liebe genießt. So hat sie sich die Hochzeitsnacht mit ihrem Traummann immer vorgestellt! Aber dann klingelt das Telefon. Ein dramatischer Anruf beendet abrupt ihre Flitterwochen ....
Bereits seit über 20 Jahren veröffentlicht die britische Autorin unter dem Pseudonym Helen Brooks Liebesromane, unter ihrem richtigen Namen Rita Bradshaw schreibt sie seit 1998 historische Romane. Weit über 40 Bücher sowie einige andere Werke sind bisher unter dem Namen Helen Brooks erschienen, von Rita Bradshaw gibt es 14 Romane. Erst im Alter von 40 Jahren begann die Autorin im Jahr 1990 mit dem Schreiben von Liebesromanen, bis dahin war sie als Sekretärin tätig. Bereits zwei Jahre später wurde ihr erster Roman vom Verlag Mills & Boon veröffentlicht. Helen Brooks lebt gern in England, obwohl sie mehrere Reisen auf das europäische Festland unternommen hat und dort unvergessliche Ferien verbrachte, möchte sie nirgendwo anders leben. Sie liebt ihr Heimatland, lediglich könnte sie sich vorstellen, etwas näher an der Küste zu wohnen. In ihrem Leben hatte sich Helen Brooks zwei Ziele gesetzt, sie wollte Bücher schreiben und eine Führerscheinprüfung machen. Durch die Hektik des Alltags waren diese Ziele verloren gegangen, im Alter von 40 Jahren fand sie, dass es höchste Zeit wäre, ihre Ziele endlich umzusetzen. Die Führerscheinprüfung erwies sich als Albtraum, das Schreiben machte ihr viel Freude. Während ihrer Freizeit ist sie in der Kirche sehr aktiv und sie beschäftigt sich liebevoll mit ihren Tieren. Mit ihrem Mann geht sie gelegentlich ins Theater oder ins Kino, außerdem unternehmen sie ausgedehnte Spaziergänge. Zu ihren Hobbys zählt das Lesen, sie geht regelmäßig schwimmen und auf die gemütlichen Abende mit ihrem Mann und ihren Freunden will sie nicht verzichten. Gern sitzt die Autorin in dem verwilderten Garten ihres Hauses bei einem Glas Wein in der Sonne, dabei fallen ihr natürlich die besten neuen Romanzen ein. Das Schreiben bringt ihr viel Spaß und es erstaunt Helen Brooks immer wieder, wie viel Eigenleben die Hauptfiguren in ihren Romanen entwickeln. Fasziniert ist sie vom Handeln der Menschen, deshalb ist sie überzeugt, dass der Spruch - 'das Leben schreibt die seltsamsten Geschichten' - absolut wahr ist. Geboren wurde Helen Brooks 1950 in Northampton in England. Bereits im Alter von 16 Jahren lernte sie ihren Mann kennen. Zusammen mit ihrem Mann und den drei gemeinsamen Kindern Cara, Faye und Benjamin lebt sie in Northampton.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
„Ich muss sofort mit David White sprechen.“
Katie zog die Augenbrauen hoch und hielt den Hörer ein Stück vom Ohr ab, bevor sie der harten männlichen Stimme in höflichem, aber entschiedenem Ton antwortete: „Es tut mir Leid, aber mein Vater darf im Augenblick nicht gestört werden. Kann ich etwas …?“
„Verdammt noch mal! Stellen Sie mich durch, Miss White.“
„Das kann ich nicht.“ Sie richtete sich auf, ihr schmaler Körper war angespannt, doch sie bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Ich sagte Ihnen bereits, er darf nicht gestört werden …“
„Er wird sich mehr als gestört fühlen, wenn ich mit ihm fertig bin.“ Katie zuckte zusammen und fragte sich, was, um alles in der Welt, ihr Vater getan hatte, dass dieser Mann so zornig war. „Und ich bitte Sie nicht darum, Miss White, ich verlange es. Stellen Sie mich durch …“
„Nein.“ Für den Bruchteil einer Sekunde herrschte eisiges Schweigen, bevor sie weitersprach. „Meinem Vater geht es nicht gut. Der Arzt ist gerade bei ihm.“
„Der Arzt?“ Sie hörte ein unterdrücktes Fluchen, dann gab er die knappe Anweisung: „Wenn er mit dem Arzt fertig ist, erwarte ich umgehend seinen Rückruf. Ist das klar?“
„Hören Sie, Mr. …“
„Reef. Carlton Reef.“
„Nun, es tut mir Leid, Mr. Reef“, entgegnete sie steif, „aber ich habe nicht die Absicht, meinen Vater heute mit läppischen geschäftlichen Dingen zu belästigen. Ich vermute, es ist etwas Geschäftliches, das Sie mit ihm besprechen wollen?“, fügte sie kühl hinzu.
„Absolut richtig, Miss White. Und zu Ihrer Information: Den Verlust einer großen Geldsumme, zurückzuführen auf die Dummheit und krasse Unfähigkeit Ihres Vaters, betrachte ich nicht als läppisch. Innerhalb der nächsten Stunde bin ich in meinem Büro zu erreichen, danach übergebe ich die Angelegenheit meinen Anwälten und werde keine Anrufe mehr entgegennehmen, weder von Ihrem Vater noch von sonst jemandem. Haben Sie das verstanden, oder soll ich es wiederholen?“
„Mr. Reef …“
„Welche seiner Töchter sind Sie eigentlich?“, unterbrach er sie unvermittelt. „Katie oder Jennifer?“
„Katie.“ Sie atmete tief ein, während sie sich an die Wand lehnte, und betete, dass ihre Stimme ihr Zittern nicht verraten würde. Dies hier war unglaublich … es musste eine einfache Erklärung dafür geben. „Mr. Reef, ich bin sicher, dass es sich hier um einen Fehler handelt.“
„Ich auch“, stimmte er kalt zu, „und Ihr Vater ist derjenige, der ihn gemacht hat. Ich lasse mich nicht zum Narren halten, Miss White, und ich dachte, Ihr Vater hätte Verstand genug, sich darüber klar zu sein. Eine Stunde – Arzt hin oder her.“ Die Leitung war tot.
Katie blickte wohl eine halbe Minute starr auf den Hörer in ihrer Hand, bevor sie auflegte und sich in den nächsten Sessel in der großen Halle sinken ließ. Dass dies gerade heute passieren musste, wo ihr Vater so krank war!
Die Schmerzen in seiner Brust hatten während des Frühstücks begonnen, als er gerade Zeitung las, und wurden innerhalb weniger Minuten so schlimm, dass er sich auf dem Fußboden wand. Die Haushälterin hatte sofort den Arzt angerufen, der zugleich ein Freund ihres Vaters war und glücklicherweise in der Nähe wohnte. Er war schon ein paar Minuten später eingetroffen.
Katie atmete tief ein und eilte in das Frühstückszimmer zurück. Ängstlich betrachtete sie ihren Vater, der jetzt in einem Sessel am Panoramafenster mit Blick auf die Bucht saß. „Was ist mit ihm?“, fragte sie Dr. Lambeth. „Ist er wieder in Ordnung?“
„Nein. Nein, leider nicht, Katie. Seit Monaten liege ich ihm in den Ohren, sich untersuchen zu lassen, aber der Dickkopf hat sich geweigert. Ich werde einen Notarztwagen rufen.“
„Kommt gar nicht in Frage.“ Ihr Vater war weiß wie ein Laken, und seine Stimme, sonst hart wie Stahl, ganz leise. Doch sein Gesichtsausdruck war entschlossen wie immer. „Wenn ich schon in das verdammte Krankenhaus muss, dann fahre ich mit dir, Mark.“
„Das tust du nicht.“ Dr. Lambeth griff zum Telefonhörer. „Ich übernehme nicht die Verantwortung dafür, dass du vielleicht unterwegs einen zweiten Anfall bekommst, David, und damit basta. Im Notarztwagen ist die erforderliche Ausrüstung vorhanden. Nun sei kein Narr. Wenn du zu dickköpfig bist, um an dich selbst zu denken, dann denk wenigstens an deine Töchter.“
„Dad?“ Mit großen Augen sah Katie ihn an. Ihr Vater war niemals krank gewesen. Für ihn war Krankheit eine Schwäche, die man durch reine Willenskraft bezwingen konnte, und er blickte verächtlich auf alle die herab, denen nicht gelang, was für ihn offenbar ein Kinderspiel war. „Dad, was ist mit dir?“
„Es ist sein Herz, Katie“, antwortete Dr. Lambeth. „Er hat vorab einige Warnzeichen bekommen, und jetzt …“ Er sprach nicht weiter, als er Katies entsetztes Gesicht sah. „Jetzt muss er ins Krankenhaus“, beendete er den Satz.
Vier Minuten später war der Notarztwagen da. Ihr Vater lehnte jede andere Begleitung außer Dr. Lambeth ab. Das tat Katie weh, aber ihr Vater hatte ihr schon sein Leben lang wehgetan, und wenn sie sich auch nicht gerade daran gewöhnt hatte, so hatte sie doch gelernt, damit umzugehen, ohne ihre Gefühle zu zeigen.
Katie blickte dem Wagen nach, der die Auffahrt hinunterfuhr, und ging dann ins Haus zurück. Mrs. Jenkins war den Tränen nahe.
„Oh Katie, ich kann es nicht glauben. Nicht Mr. David!“
„Er kommt schon wieder in Ordnung, Mrs. Jenkins.“ Katie umarmte die Frau, die seit dem Tod von Katies Mutter, als Katie zehn Jahre alt gewesen war, wie eine Mutter zu ihr gewesen war. „Sie kennen doch Dad. Er ist stark wie ein Ochse.“
„Ja, das ist er, nicht wahr?“ Mrs. Jenkins schluckte und ging in die Küche. „Ich mache uns einen starken Kaffee, und dann sollten wir versuchen, Jennifer zu erreichen. Wo steckt sie denn?“
„Ich glaube, sie hat einen Auftrag in Monte Carlo, aber die Redaktion wird Bescheid wissen.“ Dann fiel Katie ein, dass sie auch Carlton Reef benachrichtigen müsste. Sicher würde er nicht erwarten, dass ihr Vater ihn vom Krankenhaus aus anrufen würde, oder?
Es dauerte eine Weile, bis sie seine Nummer im Telefonbuch ihres Vaters gefunden hatte, weil sie nicht unter seinem Namen, sondern unter dem Firmennamen eingetragen war. „Tone Gesellschaft. Vorsitzender und leitender Direktor, Carlton Reef.“ Katie wählte.
„Vorzimmer von Mr. Reef. Kann ich etwas für Sie tun?“, erklang eine melodiöse weibliche Stimme.
Katie nannte ihren Namen und den Grund ihres Anrufs.
„Es tut mir Leid, Miss White, aber Mr. Reef möchte mit Ihrem Vater sprechen.“
„Mein Vater ist ins Krankenhaus gebracht worden. Mr. Reef wird also leider mit mir vorlieb nehmen müssen.“
„Einen Augenblick bitte.“ Ein paar Sekunden später erklang wieder die Stimme der Sekretärin, offenbar etwas verlegen. „Es tut mir Leid, Miss White, aber Mr. Reef sagt, er habe Ihnen klar gesagt, dass er mit Ihrem Vater sprechen müsse. Er sieht keinen Sinn darin, mit Ihnen zu reden.“
„Also Moment mal.“ Katie konnte sich nicht länger beherrschen. „Mein Vater ist mit einem Herzanfall ins Krankenhaus gebracht worden, und der Kerl, für den Sie arbeiten, hat nicht einmal den Anstand, mit mir zu sprechen? Was auch immer er Ihnen zahlt, es ist nicht genug dafür, für so einen miesen Charakter zu arbeiten.“
„Miss White …“
„Hören Sie, es ist nicht Ihre Schuld, aber ich sehe keinen Sinn darin, dieses Gespräch fortzusetzen“, entgegnete Katie steif und knallte den Hörer auf.
Dieser Hund! Dieser arrogante, überhebliche Hund! Der Schock über den plötzlichen Zusammenbruch ihres Vaters und die Wut über Carlton Reefs Kaltblütigkeit ließen sie in Tränen ausbrechen. Einige Minuten ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf, bis sie sich schließlich entschlossen die Tränen abwischte und die Nummer des Krankenhauses wählte.
Sie wurde sofort zu Dr. Lambeth durchgestellt, dessen ruhige Stimme ihr Mut machte. „Es ist, wie ich es erwartet habe, Katie“, sagte der Arzt sanft. „Sein Herz macht Probleme – das habe ich ja schon seit einiger Zeit gesehen –, aber mit Medikamenten oder vielleicht sogar einer Operation kann er mehr oder weniger normal weiterleben.“
„War es ein Herzanfall?“, fragte Katie ängstlich.
„Ja. Die Werte sind nicht besonders gut, doch es besteht keine Lebensgefahr, du brauchst daher nicht in Panik zu geraten. Er hat in letzter Zeit zu viel gearbeitet, aber er lässt sich ja nichts sagen. Mit sechzig ist er eben kein Jüngling mehr.“
„Nein …“ Sie lächelte schwach. „Darf ich ihn besuchen?“
„Damit solltest du noch warten“, entgegnete er. „Er will nicht, dass du ihn so siehst. Du weißt doch, wie er ist.“
Ja, das wusste sie. Ein stechender Schmerz durchfuhr sie. Wenn Jennifer hier gewesen wäre, die hätte ihn besuchen dürfen. Aber an seiner jüngeren Tochter lag ihm nichts. Katie schloss die Augen und zwang sich, ihre Stimme normal klingen zu lassen. „Und er ist jetzt außer Lebensgefahr?“
„Ja.“ Marks Stimme klang beruhigend. „Ich wünschte nur, ich hätte ihn schon einige Monate früher hier gehabt.“
„Vielen Dank, Doktor.“ Sie fühlte wieder Tränen in sich aufsteigen und wusste, dass sie das Gespräch schnell beenden musste. „Ich rufe später noch mal an.“
„Natürlich. Bis dann, Katie.“
„Bis dann, und vielen...




