Brooks | Eine Romanze wie im Märchen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1682, 160 Seiten

Reihe: Julia

Brooks Eine Romanze wie im Märchen


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-234-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1682, 160 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-86494-234-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als Marigold den Heiratsantrag von Flynn Moreau annimmt, ist sie die glücklichste Frau auf der Welt. Der reiche Chirurg hat ihr Herz im Sturm erobert. Obwohl sie sich erst seit einigen Wochen kennen, ist Marigold überzeugt davon, die richtige Entscheidung



Bereits seit über 20 Jahren veröffentlicht die britische Autorin unter dem Pseudonym Helen Brooks Liebesromane, unter ihrem richtigen Namen Rita Bradshaw schreibt sie seit 1998 historische Romane. Weit über 40 Bücher sowie einige andere Werke sind bisher unter dem Namen Helen Brooks erschienen, von Rita Bradshaw gibt es 14 Romane. Erst im Alter von 40 Jahren begann die Autorin im Jahr 1990 mit dem Schreiben von Liebesromanen, bis dahin war sie als Sekretärin tätig. Bereits zwei Jahre später wurde ihr erster Roman vom Verlag Mills & Boon veröffentlicht. Helen Brooks lebt gern in England, obwohl sie mehrere Reisen auf das europäische Festland unternommen hat und dort unvergessliche Ferien verbrachte, möchte sie nirgendwo anders leben. Sie liebt ihr Heimatland, lediglich könnte sie sich vorstellen, etwas näher an der Küste zu wohnen. In ihrem Leben hatte sich Helen Brooks zwei Ziele gesetzt, sie wollte Bücher schreiben und eine Führerscheinprüfung machen. Durch die Hektik des Alltags waren diese Ziele verloren gegangen, im Alter von 40 Jahren fand sie, dass es höchste Zeit wäre, ihre Ziele endlich umzusetzen. Die Führerscheinprüfung erwies sich als Albtraum, das Schreiben machte ihr viel Freude. Während ihrer Freizeit ist sie in der Kirche sehr aktiv und sie beschäftigt sich liebevoll mit ihren Tieren. Mit ihrem Mann geht sie gelegentlich ins Theater oder ins Kino, außerdem unternehmen sie ausgedehnte Spaziergänge. Zu ihren Hobbys zählt das Lesen, sie geht regelmäßig schwimmen und auf die gemütlichen Abende mit ihrem Mann und ihren Freunden will sie nicht verzichten. Gern sitzt die Autorin in dem verwilderten Garten ihres Hauses bei einem Glas Wein in der Sonne, dabei fallen ihr natürlich die besten neuen Romanzen ein. Das Schreiben bringt ihr viel Spaß und es erstaunt Helen Brooks immer wieder, wie viel Eigenleben die Hauptfiguren in ihren Romanen entwickeln. Fasziniert ist sie vom Handeln der Menschen, deshalb ist sie überzeugt, dass der Spruch - 'das Leben schreibt die seltsamsten Geschichten' - absolut wahr ist. Geboren wurde Helen Brooks 1950 in Northampton in England. Bereits im Alter von 16 Jahren lernte sie ihren Mann kennen. Zusammen mit ihrem Mann und den drei gemeinsamen Kindern Cara, Faye und Benjamin lebt sie in Northampton.
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1. Kapitel


"O nein, bitte, bitte tu mir das nicht an." Marigold schloss die Augen, ihre langen dunklen Wimpern berührten kurz ihre zarten Wangen, und sah noch einmal aufs Armaturenbrett. "Was soll das, Myrtle? Wir sind am Ende der Welt, und das bei fürchterlichem Wetter! Du kannst doch jetzt nicht plötzlich den Geist aufgeben. Was ich vorhin zu dir gesagt habe, habe ich doch gar nicht so gemeint."

Das uralte kleine Auto antwortete mit einem kurzen Stottern, als wolle es Marigold klar machen, dass sie das nächste Mal erst denken und dann reden sollte. Bereits seit einer halben Stunde hatte der Motor unter einer Art Schluckauf gelitten. Und nun starb er komplett ab.

Toll. Einfach toll. Marigold sah auf die Windschutzscheibe, die völlig mit Schnee bedeckt war, seit die Scheibenwischer nicht mehr funktionierten. In etwa einer Stunde würde es dunkel werden. Sie konnte schlecht im Auto sitzen bleiben und darauf hoffen und warten, dass zufällig jemand vorbeikam. Schon eine ganze Weile hatte sie keine Häuser mehr gesehen.

Sie schnappte sich den Zettel mit der Wegbeschreibung zum Sugar Cottage und fragte sich, ob sie vielleicht irgendwo die falsche Abzweigung genommen hatte. Nein, nach einem Blick auf die Karte war sie sich sicher, dass sie richtig gefahren war. Das Cottage lag nun einmal sehr abgeschieden, und genau diese Abgeschiedenheit hatte sie ja auch gewollt. Und sie wollte sie noch immer – vorausgesetzt, sie kam überhaupt jemals dort an.

Sie las sich noch einmal die Wegbeschreibung durch. Ihre hübsch geschwungenen Augenbrauen zogen sich über den lebhaften veilchenblauen Augen zusammen, während sie versuchte, die Entfernung zum Cottage abzuschätzen. Das letzte Gebäude, einen altmodischen Pub, hatte sie vor etwa zehn Meilen gesehen, danach war sie von der Hauptstraße auf diese holprige Seitenstraße abgebogen. Vielleicht war es ja gar nicht mehr so weit bis zum Sugar Cottage? Wie auch immer, sie hatte keine andere Wahl, als zu Fuß zu gehen.

Sie stieß einen tiefen Seufzer aus, drehte sich um und betrachtete stirnrunzelnd die voll beladene Rückbank. Ihre Gummistiefel befanden sich zusammen mit ihrem knöchellangen Regenmantel in ihrem alten Rucksack. Eine Taschenlampe hatte sie sicherheitshalber ebenfalls dazugepackt, nachdem Emma zum tausendsten Mal betont hatte, wie abgeschieden das Landhaus liege und dass der Strom im Winter gelegentlich ausfalle. Bis auf ein großes Herrenhaus auf der anderen Seite des Tals war das kleine Cottage in Shropshire, das Emma von ihrer Großmutter geerbt hatte, von der Außenwelt völlig isoliert.

Und das, rief sich Marigold zur Ordnung, ist es doch nun wirklich wert, so einem läppischen Schneesturm zu trotzen. Entschlossen streifte sie ihren dicken, warmen Fleecepulli und den Regenmantel über. Kein Telefon und kein Fernseher, hatte Emma erklärt, als sie Marigold anbot, die Weihnachtstage im Cottage zu verbringen – ihre Großmutter hatte sich standhaft gegen diese modernen Errungenschaften gewehrt! Die alte Frau hatte ihr Brot noch selbst gebacken, Hühner und eine Kuh gehalten und nach dem Tod ihres Mannes allein in dem Haus gelebt, bis sie mit zweiundneunzig Jahren friedlich im Schlaf gestorben war. Diese Geschichte beeindruckte Marigold sehr, und sie hätte Emmas Großmutter gern kennen gelernt.

Mit Regenmantel und Gummistiefeln gegen das ungastliche Wetter geschützt, packte sie ein paar Lebensmittel in den Rucksack. Meinen Koffer und alles andere muss ich wohl vorerst zurücklassen, dachte sie betrübt. Hauptsache, sie erreichte nur irgendwie heute Abend noch das Cottage. Um alles andere konnte sie sich dann am nächsten Tag kümmern. Zu dumm, dass sie in der Hektik des Aufbruchs ihr Handy in London vergessen hatte.

Zuletzt nahm sie noch den Zettel mit der Wegbeschreibung, stieg aus dem Wagen und schloss die Tür ab. Sie straffte die Schultern. Ein Cottage während eines Schneesturms zu finden war doch nichts im Vergleich zu dem, was sie in den letzten Monaten durchgemacht hatte. Wichtig war nur, dass dieses Weihnachtsfest ganz anders wurde als das, das sie mit Dean geplant hatte. Es versetzte Marigold einen Stich, daran zu denken, dass er und Tamara sich gerade an dem Strand in der Karibik sonnten, den sie im Hochglanzprospekt des Reiseveranstalters ausgesucht hatte. Sie konnte es noch immer nicht fassen, dass er Tamara mit auf diese Reise genommen hatte, die ja eigentlich ihre Flitterwochen hätte werden sollen. Bei all seinen Lügen hatte sie das als die schlimmste Demütigung empfunden. Ein gemeinsamer Freund hatte ihr von den Reiseplänen der beiden erzählt – schließlich hatte sie nach all der Zeit ein Recht darauf, so etwas zu erfahren. Marigold war in diesem Augenblick so verletzt gewesen, dass sie am liebsten direkt in Deans Wohnung marschiert wäre, um ihm so wehzutun, wie er ihr wehgetan hatte.

Aber sie hatte es nicht gemacht. Nein, sie hatte ihre distanzierte, würdige Haltung bewahrt. Nur einmal hatte sie die Beherrschung verloren, nämlich in dem Moment, in dem sie die Geschichte mit der anderen Frau entdeckt hatte. Sie hatte ihm entgegengeschleudert, was für ein Mistkerl er doch sei, und ihm den Verlobungsring ins Gesicht geworfen.

Schon wieder spürte sie Tränen in sich aufsteigen, aber sie biss die Zähne zusammen. Genug geheult. Sie hatte sich schon vor ein paar Wochen geschworen, der Vergangenheit nicht länger hinterherzujammern. Sie wollte sich in nächster Zeit vom anderen Geschlecht einfach fern halten, und falls dieses Cottage wirklich so einsam lag, wie Emma behauptet hatte, dachte sie sogar daran, es zu kaufen. Emma hatte erwähnt, dass sie es im nächsten Jahr zum Verkauf anbieten wolle.

Marigold stapfte weiter, ohne das Schneetreiben um sich her richtig wahrzunehmen. Nach ihrer Trennung von Dean Ende des Sommers hatte sie beschlossen, ihr Leben komplett zu ändern.

Sie war in London geboren und aufgewachsen, hatte dort die Uni besucht und im letzten Semester ihres Kunstund Designstudiums Dean kennen gelernt. Nach dem Studium hatte sie einen gut bezahlten Job in einer kleinen Firma bekommen, wo sie sich auf Grafikdesign spezialisierte. Zunächst hatte sie überwiegend Werbeplakate entworfen, später dann Grußkarten. Mittlerweile spielte sie mit dem Gedanken, sich als Designerin selbstständig zu machen. Ungefähr vor einem Jahr hatte Dean ihr einen Heiratsantrag gemacht. Ihre Zukunft schien gesichert – bis Tamara Jaimeson auf der Bildfläche erschien.

"Au!" Als ob der Gedanke an die andere Frau wie ein böser Fluch auf Marigold lastete und Unglück bedeutete, stolperte sie über ein Schlagloch und fiel der Länge nach hin. Der Schnee fing ihren Sturz zwar ein wenig ab, aber als sie aufzustehen versuchte, merkte sie, dass sie sich den Knöchel verstaucht hatte. All ihre Gedanken an den Job, an Dean, ihre Zukunft oder das Cottage waren plötzlich weit entfernt. Der Schmerz wurde übermächtig.

Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, aber vermutlich war sie höchstens zehn Minuten weitergehumpelt, bis sie hinter sich ein Auto hörte. Noch nie hatte sie ein Motorengeräusch als so schön empfunden – in ihren Ohren klang es wie eine liebliche Melodie. Obwohl es noch immer recht hell war, kramte sie die Taschenlampe aus ihrem Rucksack und stellte sich vor eine schneebedeckte Hecke am Straßenrand. Auf keinen Fall wollte sie riskieren, dass der Fahrer sie wegen des grauenhaften Wetters womöglich einfach übersah.

Doch der große, beeindruckende Wagen bremste bereits ab, noch bevor sie die Taschenlampe überhaupt hatte anknipsen können.

"O danke, danke!" Während sie hastig zu dem geöffneten Fenster humpelte, wäre sie beinahe wieder gestürzt. "Ich hatte eine Panne und weiß nicht, wie weit ich noch gehen muss … Ich bin nämlich gestürzt und habe mir den Knöchel verstaucht …" Ihre Stimme überschlug sich fast.

"Schon gut, langsam, langsam!"

Es war weniger diese kalte, ungeduldige Stimme, die Marigold innehalten ließ, sondern vielmehr der Anblick des großen, dunklen Mannes hinterm Steuer. Er war sehr attraktiv, auf eine wilde, gefährliche Art, aber vor allem seine eiskalten grauen Augen machten sie einen Moment lang sprachlos.

"Ich nehme an, das dort hinten ist Ihr Auto, demnach sind Sie mit Sicherheit auf dem Weg zum Sugar Cottage."

"Ach ja?" Marigold sah ihn verlegen an. "Wieso?"

"Weil es das einzige Haus im Tal ist – von meinem mal abgesehen", entgegnete er. "Also müssen Sie Emma Jones sein, Maggies Enkelin."

"Ich …"

"Wie ich gehört habe, waren Sie einmal hier, um sich das Cottage anzusehen. Schade, dass ich Sie damals nicht kennen lernen konnte."

Seinem Tonfall nach zu urteilen, waren diese Worte alles andere als freundlich gemeint, und Marigold stutzte kurz angesichts dieser offenkundigen Feindseligkeit.

"Ich habe mir damals vorgenommen, Ihnen meine Meinung zu sagen, sobald ich die Gelegenheit dazu bekomme", fügte er bissig hinzu.

"Hören Sie mal, Mr. …?"

"Moreau", entgegnete er barsch.

"Hören Sie, Mr. Moreau, vielleicht sollte ich Ihnen erklären …"

"Erklären?"

Marigold hatte davon gehört, dass es Menschen gab, die einen mit einem einzigen Blick zum Verstummen brachten. Sie hatte das nie glauben können, geschweige denn am eigenen Leib erfahren müssen. Plötzlich wusste sie, wie es sich anfühlte. Er hatte sich leicht dem Fenster zugewandt, seine grauen Augen blitzten silbrig, und sie erstarrte.

"Was erklären?" fragte er kurz angebunden. "Warum niemand aus Ihrer Familie es in den letzten zwölf Monaten nur einmal für nötig befunden hat, eine alte Frau zu besuchen? Diese ein oder zwei Briefe und der gelegentliche Anruf...



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