E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Digital Edition
Brooks Das ist Amore, Liebling!
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-8727-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Digital Edition
E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-8727-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Jahr nachdem sie ihren untreuen Ehemann verlassen hat, kehrt Grace zurück an die sonnige Amalfiküste. Ihr Kopf will Donato nicht verzeihen - dennoch kann ihr Körper den Versöhnungsversuchen des Italieners kaum widerstehen. Bis Grace erfährt, was dahintersteckt.
Bereits seit über 20 Jahren veröffentlicht die britische Autorin unter dem Pseudonym Helen Brooks Liebesromane, unter ihrem richtigen Namen Rita Bradshaw schreibt sie seit 1998 historische Romane. Weit über 40 Bücher sowie einige andere Werke sind bisher unter dem Namen Helen Brooks erschienen, von Rita Bradshaw gibt es 14 Romane. Erst im Alter von 40 Jahren begann die Autorin im Jahr 1990 mit dem Schreiben von Liebesromanen, bis dahin war sie als Sekretärin tätig. Bereits zwei Jahre später wurde ihr erster Roman vom Verlag Mills & Boon veröffentlicht. Helen Brooks lebt gern in England, obwohl sie mehrere Reisen auf das europäische Festland unternommen hat und dort unvergessliche Ferien verbrachte, möchte sie nirgendwo anders leben. Sie liebt ihr Heimatland, lediglich könnte sie sich vorstellen, etwas näher an der Küste zu wohnen. In ihrem Leben hatte sich Helen Brooks zwei Ziele gesetzt, sie wollte Bücher schreiben und eine Führerscheinprüfung machen. Durch die Hektik des Alltags waren diese Ziele verloren gegangen, im Alter von 40 Jahren fand sie, dass es höchste Zeit wäre, ihre Ziele endlich umzusetzen. Die Führerscheinprüfung erwies sich als Albtraum, das Schreiben machte ihr viel Freude. Während ihrer Freizeit ist sie in der Kirche sehr aktiv und sie beschäftigt sich liebevoll mit ihren Tieren. Mit ihrem Mann geht sie gelegentlich ins Theater oder ins Kino, außerdem unternehmen sie ausgedehnte Spaziergänge. Zu ihren Hobbys zählt das Lesen, sie geht regelmäßig schwimmen und auf die gemütlichen Abende mit ihrem Mann und ihren Freunden will sie nicht verzichten. Gern sitzt die Autorin in dem verwilderten Garten ihres Hauses bei einem Glas Wein in der Sonne, dabei fallen ihr natürlich die besten neuen Romanzen ein. Das Schreiben bringt ihr viel Spaß und es erstaunt Helen Brooks immer wieder, wie viel Eigenleben die Hauptfiguren in ihren Romanen entwickeln. Fasziniert ist sie vom Handeln der Menschen, deshalb ist sie überzeugt, dass der Spruch - 'das Leben schreibt die seltsamsten Geschichten' - absolut wahr ist. Geboren wurde Helen Brooks 1950 in Northampton in England. Bereits im Alter von 16 Jahren lernte sie ihren Mann kennen. Zusammen mit ihrem Mann und den drei gemeinsamen Kindern Cara, Faye und Benjamin lebt sie in Northampton.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
„Entschuldigung, aber ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
„Wie bitte?“ Grace fühlte sich, als wäre sie gerade von einem dunklen, kalten Ort zurückgekehrt, als sie die Stewardess ansah, die sich mit besorgter Miene über sie beugte. „Oh, ja, danke, es ist alles in Ordnung.“ Da die Stewardess nicht überzeugt zu sein schien, fügte Grace schnell hinzu: „Ich habe schon den ganzen Tag Kopfschmerzen, das ist alles.“
Die große, schlanke Stewardess setzte ihr berufsmäßiges Lächeln voller Mitgefühl auf, als sie sich wieder aufrichtete. „Ich hole Ihnen Tabletten, ja?“
Grace rang sich ein Lächeln ab und nickte. „Wenn es Ihnen keine Umstände macht.“
Wenn sie die Angst und die Panik, die sie verspürte, doch nur so leicht kurieren könnte wie Kopfschmerzen! Sie hatte kaum gegessen und geschlafen, seit sie das Telegramm erhalten hatte. Erneut rief sie sich die sachlichen Worte ins Gedächtnis, während ihr Magen revoltierte.
Donato Vittoria hat mich beauftragt, Sie von dem plötzlichen Tod seiner Mutter in Kenntnis zu setzen und Sie um die Teilnahme an der Beerdigung am 23. April zu bitten. Die Trauerfeier findet mittags in der Kirche der Madonna di Mezz’ Loreto statt.
Das war alles gewesen. Signor Fellini, der Anwalt der Vittorias, hatte keine weiteren Erklärungen abgegeben oder ihr vorgeschlagen, sich mit der Familie in Verbindung zu setzen.
Das Telegramm war auch keine Nachricht gewesen, sondern eine Anordnung, erteilt vom Oberhaupt des Vittoria-Clans, dessen Wort Gesetz war – Donato. Das werde ich nicht aushalten, dachte Grace verzweifelt und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie die nächsten Tage überstehen möge.
„Hier, bitte.“
Grace kehrte wieder in die Wirklichkeit zurück, als sie die angenehme Stimme der Stewardess hörte und diese ihr ein Glas Wasser und zwei Tabletten reichte.
„Wir landen bald. Dann geht es Ihnen bestimmt besser“, fügte die Stewardess fröhlich und ein wenig herablassend hinzu.
„Danke.“ Nachdem Grace die Pillen genommen hatte, lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und schloss die Augen. Offenbar glaubte die Stewardess, sie hätte Flugangst. Sie hatte tatsächlich Angst, schreckliche Angst sogar, aber nicht vor dem Fliegen.
Reiß dich zusammen, sagte sie sich wütend. Du bist dreiundzwanzig und eine erwachsene Frau, kein nervöses Schulmädchen. Allerdings wirkte sie zu ihrem Bedauern fünf Jahre jünger, denn sie war nur etwas über einen Meter sechzig groß, hatte widerspenstige rotgoldene Locken und ein sehr zartes Gesicht. Daran änderte auch ihre schicke Aufmachung nichts.
Doch sie fühlte sich alt. Grace schauderte und ballte die Hände in ihrem Schoß zu Fäusten. Uralt fühlte sie sich. Mehr als alt genug, um mit Donato und seiner Familie fertig zu werden.
Als sie nach ihrer Landung in Neapel mit ihrem Koffer vor dem Flughafengebäude stand, um ein Taxi zu rufen, verriet ihre Haltung Entschlossenheit.
„Grace.“
Grace erstarrte, als sie die tiefe, kühle Stimme mit dem italienischen Akzent hörte. Dann atmete sie tief durch und drehte sich um.
„Donato.“ Sie betrachtete den großen dunkelhaarigen Mann, der vor ihr stand und sie aus zusammengekniffenen Augen musterte. Er hatte sich nicht verändert. Obwohl ihr Herz sofort schneller klopfte, durfte sie sich nicht anmerken lassen, wie ängstlich sie war, sonst legte man es ihr womöglich als Schwäche aus und verwandte es gegen sie. „Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid“, sagte sie leise. „Sie war eine wirklich große Dame.“
„Ja, das war sie“, bestätigte Donato kühl. Wie immer war er perfekt gekleidet und trug ein dunkelblaues Baumwollhemd und eine legere Hose. Sein Anblick ließ das Herz jeder Frau höher schlagen.
Aber nicht ihres, nie wieder. „Ihr Tod kam unerwartet?“, erkundigte Grace sich vorsichtig.
„Es war eine Gehirnblutung.“ Donato berührte mit der Hand seine Stirn und lenkte ihre Aufmerksamkeit damit auf die schwere goldene Uhr an seinem sonnengebräunten Handgelenk und den breiten goldenen Ring am Mittelfinger. Dann wandte er sich um und deutete auf einen Mann, der hinter ihm stand. „Antonio wird dein Gepäck nehmen …“
„Ich werde nicht in der Casa Pontina wohnen“, erklärte sie schärfer als beabsichtigt und fügte daher schnell hinzu: „Ich … habe mir bereits eine Unterkunft gesucht.“ Hektisch fragte sie sich, woher er gewusst hatte, wann sie in Neapel eintreffen würde, und warum er gekommen war.
„Wo solltest du sonst wohnen?“, erkundigte er sich mit der für seine Familie typischen Arroganz.
Grace presste die Lippen zusammen. „Ich habe für drei Tage ein Zimmer im Hotel La Pergola reservieren lassen.“
„Unter den gegebenen Umständen halte ich das für nicht angebracht, und das weißt du. Man erwartet von dir, dass du in der Casa Pontina wohnst.“
Als der livrierte Chauffeur ihr auf Donatos Zeichen hin den Koffer abnehmen wollte, wich sie damit einen Schritt zurück. „Ich muss jetzt nicht mehr tun, was man von mir erwartet“, entgegnete sie heftig. „Du kannst mich nicht herumkommandieren wie alle anderen.“
„Alle anderen, Grace?“, wiederholte Donato trügerisch ruhig und mit einem harten Unterton. „Ich hatte ganz vergessen, dass du zu Übertreibungen neigst.“
„Das überrascht mich nicht“, erwiderte sie bitter. „Mich überrascht nur, dass du dich noch an meinen Namen erinnerst.“
„Oh, ich erinnere mich noch an alles an dir, mia piccola. Du wirst Antonio jetzt dein Gepäck überlassen und in der Casa Pontina wohnen.“ Sein Plauderton stand in krassem Widerspruch zu dem Funkeln in seinen Augen.
„Warum sollte ich das tun?“, rief sie hitzig.
„Weil meine Mutter es gewollt hätte.“
Ihr Zorn verflog sofort, denn sie musste sich eingestehen, dass Donato recht hatte. Ich bin es Liliana schuldig, dachte sie traurig. Die stolze aristokratische Italienerin, die in ihrer Familie das Sagen gehabt hatte, war immer so freundlich und liebenswürdig zu ihr gewesen. Liliana zuliebe würde sie, Grace, sogar drei Tage und drei Nächte mit Donato unter einem Dach wohnen.
„Also gut.“ Als sie das triumphierende Funkeln in seinen Augen sah, biss sie sich auf die Lippe und verkniff sich eine weitere Bemerkung. Mit Lilianas Tod war ihre letzte Verbindung zu Italien abgebrochen, und sie würde diese Farce so würdevoll überstehen, wie Liliana es von ihr erwartet hätte. „Dann müssen wir unterwegs am Hotel anhalten, damit ich meine Buchung stornieren kann.“
„Si, kein Problem.“ Es klang so selbstgefällig, dass ihr Magen sich zusammenzog.
Donato nickte und schnippte mit den Fingern, woraufhin Antonio, der ein pockennarbiges Gesicht und eine kräftige Statur hatte, Grace entschuldigend ansah. „Scusi, signora.“
Ihr früherer Eindruck, dass Donatos Chauffeur nicht wie ein Hausangestellter, sondern vielmehr wie ein Mitglied der sizilianischen Mafia aussah, bestätigte sich einmal mehr, als sie diesem zum Mercedes folgte. Donato hatte sie untergehakt, und sie fühlte sich, als würde er sie zum Schafott führen.
Ursprünglich hatte sie geplant, in Neapel zu übernachten und am nächsten Morgen mit einem Leihwagen zur Beerdigung nach Sorrento zu fahren, um am Abend wieder zurückzukehren. Allerdings hätte sie sich denken können, dass er dazwischenfunken würde.
Donato öffnete ihr die Wagentür, doch Grace zögerte und schaute ihn an. „Woher wusstest du, wann ich in Neapel lande?“
„Spielt das eine Rolle?“ Er gab sich kühl und distanziert – ein Verhalten, das sie von früher kannte. Normalerweise schüchterte er seine Gesprächspartner damit ein, aber sie ließ sich dadurch nicht abschrecken.
„Ja, das tut es.“ Sie hielt seinem Blick stand, und ihre blauen, von dichten Wimpern gesäumten Augen funkelten entschlossen. „Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemand von meinen Plänen erzählt habe.“
„Das hast du wohl auch nicht.“
Seine herablassende Art machte sie ganz aggressiv. „Also, woher wusstest du es dann?“, beharrte Grace.
„Ich weiß fast alles über dich, Grace.“ Noch immer machte es sie ganz schwach, wenn er ihren Namen aussprach, doch sie wäre lieber über glühende Kohlen gelaufen, als es zuzugeben.
„Das heißt?“, fragte sie scharf.
„Soll ich dir wirklich alles sagen, was ich über dich weiß?“, erkundigte er sich gespielt überrascht. „Hier, wo jeder uns hören kann?“
„Hör auf mit diesen Spielchen, Donato“, sagte sie resigniert.
Donato betrachtete ihr blasses Gesicht. „Glaubst du wirklich, dass ich Spielchen spiele, mia piccola? Nichts liegt mir ferner.“ Für einen Moment flackerte in seinen Augen etwas auf, aber gleich darauf wandte er sich ab und deutete auf den Wagen. „Steig ein, dann sage ich dir, was du wissen willst.“
Da sie keine andere Wahl hatte, nahm sie auf dem Rücksitz Platz. Als er sich neben sie setzte, roch sie den Duft seines herbfrischen Aftershave, das er eigens für sich anfertigen ließ. Sofort verspürte sie ein vertrautes Prickeln und fragte sich, wie viele Nächte sie in seinen Armen gelegen und diesen betörenden Duft eingeatmet haben mochte, nachdem Donato und sie sich leidenschaftlich geliebt und Momente höchster Ekstase erlebt hatten.
Damals hatte sie geglaubt, dass sie den Rest ihres Lebens zusammen verbringen würden und nichts auf der Welt sie beide trennen könnte, weil sie zwei Teile eines Ganzen wären. Doch sie hatte daraus gelernt...