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E-Book, Deutsch, Band 11, 64 Seiten

Reihe: PERRY RHODAN-Atlantis

Brill Atlantis 11: Atlantis muss sterben!

E-Book, Deutsch, Band 11, 64 Seiten

Reihe: PERRY RHODAN-Atlantis

ISBN: 978-3-8453-5171-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Seit mehr als dreieinhalb Jahrtausenden reisen die Menschen mit Raumschiffen durch das Weltall. Dennoch gibt es auf der Erde genügend Geheimnisse. Eines dieser Mysterien ist der Kontinent Atlantis, der gut 8000 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung versunken ist. Gegen ihren Willen werden Perry Rhodan und seine Frau Sichu Dorksteiger in diese Vergangenheit geschleudert. Sie landen in der Zeit, in der die menschenähnlichen Arkoniden auf Atlantis eine Kolonie errichtet haben, und müssen versuchen, in ihre eigene Zeit zurückzukommen. Die beiden unfreiwilligen Zeitreisenden treffen sogar auf Atlan, den Rhodan eigentlich erst Jahrtausende in der Zukunft kennenlernen wird. Bei alledem dürfen sie keinen Fehler begehen, der ihre eigene Gegenwart verändern würde. Wie sie erkennen, tobt neben dem Krieg gegen die Maahks ein kosmischer Konflikt: Das Raumschiff STRAHLKRAFT mit seiner beeindruckenden Technik operiert in der Milchstraße, es steht unter dem Kommando des Roboters Tolcai. Dann löst Tolcai die Nukleotide Pest aus. Eine Welle von Tod und Vernichtung beginnt auf Atlantis und wird bald weite Teile der Milchstraße verheeren. Tolcais Ziel ist klar: ATLANTIS MUSS STERBEN!
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2.
  So endete es also. Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger lebten. Aber wie lange noch? Noch schützte Rhodan sein kosmokratisch geprägter Zellaktivator. Wäre er nur Besitzer eines normalen Unsterblichkeitsgeräts gewesen, wäre der Chip vermutlich schon lange ausgebrannt durch die tödliche Wirkung der Nukleotiden Pest. Selbst herkömmliche Unsterblichkeit, wie sie Superintelligenzen verliehen, schützte nicht vor einer tödlichen Waffe der Chaotarchen. Zwar war Rhodan der Chip in seiner Schulter einst von der Superintelligenz ES übergeben worden. Jedoch handelte es sich um ein speziell auf ihn abgestimmtes Exemplar aus den Werkstätten der Kosmokraten, das ES nur weitergereicht hatte. Rhodans Frau empfing ebenfalls die belebenden Impulse des kosmokratischen Geräts, solange sie in seiner Nähe blieb. Nur deshalb lebte sie überhaupt noch. Und wohl auch, weil sie sich innerhalb QUARTAMS aufhielt, jenes wunderbaren Raumschiffs, das aus einer kosmokratischen Wunderpille erzeugt worden war. Sichu lebte, doch sie lag im Sterben. Ihre Haut wirkte wie zerknittertes Kohlepapier, aus dem immer neue Blasen hervortraten und aufplatzten. Sichus Augen waren verquollen, alle paar Sekunden wuchsen in ihrem Gesicht neue Tumoren, die einander überlagerten. Die einst wunderschöne smaragdgrüne Haut mit den goldenen Fraktalmustern war eine stumpfgraue Kraterlandschaft geworden. Sichu war kaum noch bei Bewusstsein. Rhodan hielt seine Frau eng im Arm, sein Gesicht nah an ihrem. Sie fühlte sich unendlich schwach und federleicht an, zerbrechlich wie ein vertrocknetes Eichenblatt, weit entfernt von der tapferen Kämpferin, als die er sie kennengelernt hatte. Ein leises Stöhnen löste sich aus ihrem Hals. Rhodan spürte ihren rasselnden Atem und fürchtete, er würde jeden Moment verstummen. Wenigstens waren die verdammten Masken geschmolzen, die sie fast während ihres gesamten Abenteuers in der Vergangenheit getragen hatten. Damit hatten sie verhindern wollen, dass die Kenntnis ihrer Gesichter ein Zeitparadoxon auslöste – etwa weil der unsterbliche Arkonide Atlan sich später an sie erinnern würde. Rhodan lachte trocken und humorlos auf. Er hustete. Ihm ging es kaum besser als seiner Frau. Es war nur eine Frage der Zeit, bis selbst sein kosmokratischer Zellaktivator schlappmachte. Zeitparadoxon! Was spielte das in diesem Moment noch für eine Rolle? Soeben wurden sie Zeugen, wie unter ihnen alles Leben auf dem Kontinent Atlantis in der Nukleotiden Pest verging. Ebenso würde alles Leben auf der Erde ausgelöscht werden, und somit auch die Vorfahren der Menschheit, aus der er, Perry Rhodan, hervorgegangen war. Mehr noch, die Hälfte der Völker der Galaxis, wie er sie aus der Zukunft kannte, würde aufhören zu existieren, 10.000 Jahre, bevor er überhaupt geboren worden war. Das war ein Zeitparadoxon, das sich gewaschen hatte. Und sie hatten Arkonidenmasken angelegt, damit Atlan sich später nicht an sie erinnerte – welch lächerlich untauglicher Versuch, ein Zeitparadoxon zu verhindern! Durch die zum Teil transparent geschaltete Außenhaut des Raumschiffs QUARTAM sah Rhodan unter ihnen die Attava-Wüste des Kontinents Atlantis vorbeigleiten. Sie überflogen Atlantis im Bauch eines unglaublichen Wesens: Das blau schimmernde Kosmokratenraumschiff QUARTAM war aus der unfassbaren Transformation des arkonidischen Wissenschaftlers Quartam da Quertamagin hervorgegangen. Quartam war buchstäblich selbst zum Raumschiff QUARTAM geworden. Seine Haut, Fleisch und Knochen waren in ihre Atome zerlegt und neu angeordnet worden. Quartams Herz war in einen hoch entwickelten Hyperantrieb verwandelt worden, sein Gehirn zu einer Positronik umfunktioniert, die alles wusste und alles sah. QUARTAM hatte eine ovale, in zwei Hälften geteilte Form, die entfernt an ein menschliches Gehirn erinnerte. Es war etwa so groß wie ein normaler Raumgleiter mit Platz für zwei Piloten. Aber er war ein kosmokratisches Wunderprodukt, das der Technik der Raumschiffe aller Völker der bekannten Galaxis weit überlegen war. Und dennoch: Auch QUARTAM litt unter der Nukleotiden Pest. Der Schiffskörper flackerte, war mal silberfarben, mal blau – mal transparent, mal undurchsichtig. Betrafen die Störungen nur das äußere Erscheinungsbild, oder war die Stabilität des Kosmokratenschiffs bereits fundamental gefährdet? Sie hatten die Arkonspitze, wo Tolcai das Talagon geöffnet und damit das Unheil über die Galaxis gebracht hatte, weit hinter sich gelassen und überflogen die atlantische Wüste in niedriger Höhe. Es war eine wilde, sinnlose Flucht. »Wir werden nicht verfolgt«, verkündete die Stimme des arkonidischen Wissenschaftlers. Zuvor hatte QUARTAM sich ihnen als Holo oder Semimanifestation in seiner alten Gestalt gezeigt. Rhodan hätte nicht zu sagen vermocht, von wo genau aus dem Leib QUARTAMS Stimme ertönte. Sie waren buchstäblich im Innern des Wissenschaftlers. Rhodan versuchte herauszuhören, ob QUARTAM das Versagen der Schiffssysteme fürchtete. Aber die Stimme blieb sachlich. »Die STRAHLKRAFT befindet sich noch immer an der Arkonspitze.« »Tolcai hat es nicht nötig, uns nachzusetzen«, krächzte Rhodan. Sein Mund fühlte sich trocken an. Seine Hände, die sanft Sichus Schultern umfassten, wurden grau und rissig. Trotzig wandte er den Kopf, als säße Quartam irgendwo neben ihm in der Kabine. »Er hat ja bereits gewonnen. Und wir können nichts dagegen tun.« Beinahe bedauerte es Rhodan, dass er durch das Gespräch mit QUARTAM wertvolle Sekunden vergeudete. Es kam doch nur noch darauf an, dass er die letzten Atemzüge mit seiner Frau teilen konnte. »Ich habe es Ihnen schon gesagt«, behauptete QUARTAM im Tonfall eines Lehrers, der mit einem begriffsstutzigen Schüler spricht. »Es gibt eine Lösung, die Sie die ganze Zeit vor der Nase gehabt haben. Ich arbeite bereits daran.« Rhodan hatte keine Lust und keine Zeit mehr für ätzende Bemerkungen. »Quartam!«, brachte er hervor. »Können Sie etwas für Sichu tun? Meine Frau stirbt!« Das Raumschiff schwieg für einen Moment, offenbar verblüfft, dass Rhodan sich um ein einzelnes menschliches Schicksal sorgte. »Wir alle sterben gerade«, erklärte QUARTAM dann geradezu fröhlich. »Die Nukleotide Pest ist kein Sommerschnupfen. Ich arbeite auch daran.« Wie zum Hohn flackerte das Raumschiff wieder. Für einen Moment wurde sein gesamtes Innenleben vollständig transparent. QUARTAM sackte ein Stück ab, fing sich dann wieder und folgte weiter seinem ursprünglichen Kurs über die Wüste. »Verzeihen Sie«, sagte die Stimme des Wissenschaftlers. »Ich benötige im Moment sämtliche Energie zu meiner eigenen Stabilisierung. Sobald wir die Ausläufer des Zentralmassivs erreichen, suchen wir nach einem Versteck zur Landung. Dann kümmere ich mich um Ihre Frau.« Rhodan hielt den Atem an. Seine Augen brannten. Hatte der in ein kosmokratisches Raumschiff verwandelte arkonidische Wissenschaftler, der 10.000 Jahre vor Rhodans Geburt lebte, ihm gerade so etwas angeboten wie ein winziges Stückchen Hoffnung?   *   Der Himmel flimmerte und wirkte fahl gelblich. Unter ihnen glitt noch immer die Attava-Wüste dahin. Rhodan hatte keine Ahnung, ob die Farbe des Himmels Aufwirbelungen des Wüstensands zu verdanken oder bereits ein Anzeichen des Weltuntergangs war, der in diesem Moment die Galaxis erfasste. Er hatte das Gefühl, sie schossen schon seit Stunden über die Wüste – und das mit Höchstgeschwindigkeit. Die ganze Zeit lag unter ihnen nichts anderes als ein Meer aus ewigem Sand. Rhodan machte sich wieder einmal klar, wie groß der Kontinent Atlantis war, der in der Zukunft fast vollständig im Atlantik versunken sein würde. In der Zeit, in der er sich in diesem Moment befand, erstreckte Atlantis sich zwischen dem späteren Nordamerika und der iberischen Halbinsel über fast 4000 Kilometer – das entsprach etwa der Entfernung zwischen Los Angeles und New York, oder zwischen dem alten Portugal und der Ukraine. Der Kontinent umfasste Wüsten, Steppen, Wälder, Grasland, Sumpfland und Gebirge. Das atlantische Zentralmassiv, dem sie sich in rasender Fahrt näherten, war die Haupt-Klimascheide des Kontinents und trennte die Attava-Wüste von den feuchteren Gegenden im Osten. Schon kamen die Ausläufer des Gebirges in Sicht. Rhodan atmete auf. QUARTAM hatte ihm die Aussicht geboten, Sichu zu behandeln, sobald sie in den Bergen Schutz gefunden hatten. Zuerst sah Rhodan in der flirrenden Luft ein paar kleinere Berge, die sich in der Ferne erhoben. Als sie näher kamen, wurde das massive Gebirge dahinter sichtbar, das sich kühn in den Himmel reckte. Eben noch in der flimmernden atlantischen Wüste, jagte QUARTAM in steilem Flug hinauf ins Hochgebirge. Die Gipfel der Berge waren schneebedeckt. Der Himmel über ihnen war blau. Auf eine absurde Weise erschien Rhodan der kalte Fels wie das einzig Lebendige, das noch auf Atlantis übrig geblieben war. Sichu neben ihm stöhnte. Ihre einst bernsteingelben Augen mit den smaragdgrünen Punkten waren von hässlichen Schwellungen überwuchert. Ihre Lippen zitterten. »Perry ... es gibt einen Weg ... es gibt immer einen Weg ... du musst ihn nur finden.« Halluzinierte sie? Sie hauchte diese Sätze nur. Rhodan legte sein Ohr dicht an ihren Mund, um sie überhaupt zu verstehen. Er spürte, dass seine eigene Haut Risse bekam und sich von innen aufstülpen wollte. Der Zellaktivator brannte heiß in seiner Schulter. QUARTAM stieg am höchsten der atlantischen Berge empor, dem Großen Horn. Noch immer flackerte die Transparenzschaltung der Außenhaut des Raumschiffs, sodass Rhodan zeitweise...


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