Buch, Deutsch, Band 1, 368 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 472 g
Reihe: Autobiographisches Schreiben in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Autobiographisches Schreiben in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Band 1
Buch, Deutsch, Band 1, 368 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 472 g
Reihe: Autobiographisches Schreiben in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
ISBN: 978-3-89129-171-9
Verlag: IUDICIUM
Die Untersuchungen des vorliegenden Bandes konzentrieren sich auf die Problemfelder der Identität und Fiktionalität im autobiographischen Schreiben der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Aspekte der narrativen Behandlung von Identität und Autorschaft kommen zur Sprache, aber auch Fragen der Migration und der Transkulturalität, die in thematischer und formaler Hinsicht Grenzüberschreitungen veranlassen, wie denn im autobiographischen Schreiben immer schon Strategien der Gattungsüberschreitung wirksam sind. Das wird besonders deutlich in der Spannung zwischen der Überführung von Realität in Fiktion und von Fiktion in Realität, einer Problemstellung, die sich auch in der Geschichtsschreibung stellt und die literarisch in Verbindung mit zeitgeschichtlichen Themen aktualisiert wird. Die Beiträge zeigen den Variantenreichtum des autobiographischen Schreibens in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und erweisen es als aufschlussreiches Beobachtungsfeld aktueller literarischer Entwicklungen angesichts einer umfassenden Transformation der Kommunikationsverhältnisse.
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Ulrich Breuer und Beatrice Sandberg
Einleitung
I. GRENZEN DER IDENTITÄT
Kerstin Stüssel: Autorschaft und Autobiographik im kultur- und mediengeschichtlichen Wandel
Ulrich Breuer: Niemand zuhause. Achternbuschs Hülle in der formativen Phase des autobiographischen Schreibens
Thorsten M. Päplow: Identität und Heimat. Heinrich Bölls "Irisches Tagebuch"
Anna Kuschel: Identitätskonstruktion im Spannungsfeld von Minorität und Majorität in Barbara Honigmanns "Damals, dann und danach"
Lothar Bluhm: Herkunft, Identität, Realität. Erinnerungsarbeit in der zeitgenössischen deutschen Literatur
Tiina Kankkonen: Auf der Suche nach Peter Handke. Autobiographische Lesarten in der Handke-Rezeption des deutschsprachigen Raumes und Finnlands
Renata Pietrzycka-Isid: Referenzrahmen und kultureller Code in der Rezeption von Bernhard Schlinks "Der Vorleser". Drei Zeitungskritiken aus Deutschland, Finnland und Polen. Ein Aufriss
Ekaterina Karelina: Identitätskonstruktion als Imagemaking. Wladimir Kaminers "Militärmusik"
Christian Rink: "Nichts als Gespenster". Zur Identitätsproblematik in den Erzählungen Judith Hermanns
Mirjam Gebauer: Der Barbar in der Wagenburg. Feridun Zaimoglus Ich-Entwürfe
Monika Schmitz-Emans: Autobiographie als Transkription und Verwandlung: Yoko Tawada in den Spuren Kafkas
Beatrice Sandberg: Schreibende Söhne. Neue Vaterbücher aus der Schweiz: Guido Bachmann, Christoph Keller, Urs Widmer und Martin R. Dean
Wolf Wucherpfennig: Autobiographie und Identitätsarbeit. Ein Werkstattbericht
II. GRENZEN DER FIKTIONALITÄT
Walter Erhart: Vom Sehen und Schreiben der Erinnerung: Wolfgang Koeppen
Withold Bonner: "Hohlweg (’63)" Revisited. Zu Problemen der Fiktionalität in Autobiographie und frühem Roman Günter de Bruyns
Kirsimarja Tielinen: Papierdünne Existenz. Motive des Übergangs in Ingeborg Bachmanns Todesarten-Zyklus
Sanna Hirvonen: Literarische Werke als Gegenstand kulturwissenschaftlich-gesellschaftlicher Analyse. Am Beispiel von Botho Strauß
Martin Todtenhaupt: Schreiben „gegen den Widerstand der Phantasie". Aspekte autobiographischen Schreibens im Werk Peter Härtlings
Ulrich Krellner: Fiktionale ‚Seelenarbeit‘ oder autobiographisches Dokument einer Lossagung? Martin Walsers "Brief an Lord Liszt"
Christoph Parry: Autobiographisches bei Peter Handke. "Die Wiederholung" zwischen fiktionalisierter Autobiographie und autobiographischer Fiktion
Edgar Platen: „Ich, ausgetauscht gegen mich, bin Jahr für Jahr dabei gewesen". Versuch über die Funktion des Autobiographischen und seiner Überschreitung in Günter Grass‘ "Mein Jahrhundert"
Benedikt Faber: Schreiben zur Bewältigung äußerer und innerer Konflikte. Autobiografische Dokumente von Oskar Rosenfeld bis Jan Philipp Reemtsma
Birger Solheim: Die Wende als Möglichkeit eines neuen Blicks auf die Vergangenheit. Zeit- und Raumkonzepte zwischen Realität und Fiktion bei W. G. Sebald und Jürgen Becker
Michael Grote: Experimentelle Literatur und autobiographisches Schreiben. Zur Poetik von Carlfriedrich Claus
Marja Ursin: Autofiktion bei Herta Müller
Martina Wagner-Egelhaaf: Autofiktion oder: Autobiographie nach der Autobiographie. Goethe – Barthes – Özdamar