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Breuer | Durchgeknallt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 362 Seiten

Reihe: ratio-books Verlag

Breuer Durchgeknallt

Ein Wittgenstein-Krimi
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-96136-002-4
Verlag: Gedankenkunst Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Wittgenstein-Krimi

E-Book, Deutsch, 362 Seiten

Reihe: ratio-books Verlag

ISBN: 978-3-96136-002-4
Verlag: Gedankenkunst Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Klaus Klaiser will eigentlich nur seinen Wagen aus der Werkstatt abholen und Feierabend machen. Doch da fährt direkt vor ihm ein offenbar durchgedrehter Verkehrsrowdy fast zwei Rollerfahrer über den Haufen. Für den Hauptkommissar der Berleburger Kripo ist das kein Kavaliersdelikt. Er will den Raser zur Rede stellen und aus dem Verkehr ziehen. Doch dabei gerät er nicht nur selbst in echte Lebensgefahr. Er steckt unversehens in einem Kriminalfall, der im Wittgensteiner Land und anderswo hohe Wellen schlägt. Keine Frage, dass der junge Beamte scharf darauf ist, den oder die Täter zu ermitteln und fest zu setzen. Doch dabei begegnen ihm, seiner Kollegin Corinna Lauber und den Leuten von der SOKO Menschen, die alle irgendwie zufällig auf eine abartig schiefe Bahn geraten sind. Mit fatalen Konsequenzen.

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Mittwoch, 16. September
Donnerstag, 17. September
Freitag, 18. September
Samstag, 19. September
Montag, 21. September
Dienstag, 22. September


Donnerstag, 17. September
Als Klaus wach wurde, zog ein herrlicher Duft von frischem Kaffee und Toastbrot durch das sonnendurchflutete Schlafzimmer. Seine süße Frau hatte längst unter der Dusche gestanden und in einem hauchdünnen Morgenmantel das Frühstück zubereitet, das sie jetzt auf einem Tablett servierte. Ihr langes blondes Haar fiel verlockend leicht über die Schultern ihres wunderschönen Körpers, der sich unter dem Nichts aus weißer Seide abzeichnete. Sie war so topfit und durchtrainiert. Und alles an ihr war wohl proportioniert und schön. Das Bild einer Frau, die ihn jetzt auf eine harte Probe stellte. „Komm, lass uns schnell frühstücken. Ich habe um halb acht den ersten Patienten auf dem Behandlungstisch liegen.“ „Aber vorher ziehst Du Dir bitte noch was ordentliches an“, scherzte er. „Sonst erleidet der Mensch auf Deinem Tisch einen weiteren Schlaganfall. Und das wollen wir doch nicht riskieren.“ Beide lachten. Mit einem Blick auf den Wecker war ihm klar, dass sie wohl recht zügig frühstücken mussten. Es war zwanzig vor sieben. Und er eigentlich schon viel zu spät dran. In zwanzig Minuten hätte er zum Dienstbeginn in Berleburg sein müssen. Doch heute würde man ihm die halbe Stunde später ja wohl hoffentlich verzeihen. Ute hatte sich schon mit ganz lieben Küssen verabschiedet und war mit ihrem weißen VW Beetle Cabrio bereits gestartet, als Klaus das Haus verließ. Seinen Dienstwagen hatte er an der Straße geparkt. Das war locker möglich. Denn sie wohnten in einer Sackgasse. Einer recht kurzen obendrein. Und als er einsteigen wollte, fiel sein Blick im Neubaugebiet „Auf dem Brunkel“ auf einen Kran, der dort gerade aufgerichtet wurde. ‚Ohne Dich hätten wir Deppe nie gekriegt’, dachte er fast in Dankbarkeit. Denn das gelbe Stahlgerippe konnte nur das sein, mit dem der LKW-Fahrer gestern so unheimliche Mühe hatte. Als er über den Stöppel nach Berleburg fuhr, musste er an die junge Frau denken, die dort in unmittelbarer Nähe von Deppe gesehen worden war. Hatte sie zuvor wirklich in dem Porsche gesessen? Für Klaus unvorstellbar. Es sei denn, durchfuhr es ihn siedend heiß, es sei denn, sie hätte in dem Wagen gelegen. Aber warum hätte sie das machen sollen? Die Fragen würden ihnen in diesem, seinem ersten Fall dieser Art, mit großer Sicherheit nicht ausgehen. Hektische Aktivitäten, als er in die Wache kam. Über alle zwei Etagen Betrieb wie in einem Bienenstock. „Gut, dass Du kommst“, begrüßte ihn Bernd Dickel, als er in dessen Büro hineinschaute. „Komm rein und setz Dich“, forderte er Klaus auf. „Hier überschlagen sich die Informationen. In Siegen kommen sie mit diesem Frank Deppe nicht weiter. Der macht einfach auf stur. Und heute Nacht hat er plötzlich dermaßen viel Blut gespuckt, dass er sofort in die nächste Klinik gebracht worden ist. Da liegt er noch immer. Super schwer bewacht. Aber von Mönkemann bisher keine müde Spur. Die Fahndung nach ihm läuft intensivst. Die SOKO wird mit Euch erweitert. Aber wir kümmern uns zunächst nur um all das, was den Entführer hier nach Wittgenstein getrieben und was er hier ‚veranstaltet’ hat. Das ist mit Jörg Gabriel so abgesprochen. Grüße soll ich Dir bestellen.“ Dickel wischte sich Schweiß von der Stirn. Dabei war es gar nicht so warm. Aber Klaus hatte den Eindruck, dass der Dienststellenleiter einfach nur platt war. „Wie lange warst Du gestern noch im Einsatz?“, fragte er. „Was heißt ‚warst’? Ich bin immer noch. Hab´ mich heute Morgen bloß mit Kaffee und Ibuprofen voll gepumpt. Eigentlich sollte ich im Bett liegen. Hab‘ nämlich seit zwei Tagen schon ’ne Grippe. Die erste seit Jahren. Und das ausgerechnet jetzt.“ „Was kann ich tun, um Dir zu helfen?“ Seine Frage kam ein wenig zaghaft und deshalb für Bernd auch nicht sehr glaubwürdig. Denn beide wussten sehr genau, dass er zunächst einmal all die Vorgänge von gestern haarklein in seinem Bericht in den PC zu tippen hatte. Alle. Auch die Gründe, die ihn dazu bewogen hatten, die Verfolgung des wieder ausgekniffenen Gangsters allein und ohne Eigenschutz aufzunehmen. Nichts, was ihm Freude bereitete. „Was Du tun kannst?“ Bernd Dickel schaute ihn mit gerunzelter Stirn an und nahm einen Schluck aus der großen Kaffeetasse mit Polizei-NRW-Emblem. „Du machst Deinen Papierkram so schnell wie möglich fertig und dann schaust Du Dich am besten mal in und in der Nähe der Weststraße in Raumland um. Es muss doch irgendjemanden geben, der außer dem Hinweisgeber diese ominöse Frau gesehen hat. Es hat übrigens auch keiner was dagegen, wenn du Markus Schröder mal im Krankenhaus besuchst. Der hat den Schuss ins Bein richtig gut weggesteckt. Macht schon wieder auf dicke Hose“, grinste er. „Doch bevor Du das tust, schau mal in die Zeitungen, falls du‘s noch nicht getan haben solltest. Die sind verdammt gut informiert und wissen mehr als das, was unsere Pressestelle raus gegeben hat.“ Das erledigt Klaus sofort. Beim PvD lagen alle drei Gazetten aus der Region: Westfalenpost, Westfälische Rundschau und Siegener Zeitung. Von den beiden ersten brauchte er nur in eine zu schauen. Beide hatten einen identischen Lokalteil. Und der hatte auf der ersten Seite richtig fett mit dem Fall aufgemacht. „SEK beendet Flucht eines Kidnappers unblutig“ mit der Unterzeile „Verfolgung, Schießerei und Geiselnahme in Berghausen – Kripo-Mann Held des Tages“. Dazu zwei großformatige Fotos. Eines zeigte Frank Deppe von hinten, wie er mit Handschellen von den beiden kölschen Kollegen Richtung VW-Bus geführt wurde. Und das andere zeigte den quer stehenden Porsche vor dem Kranwagen-Gespann. Vermutlich beides Handy-Fotos von Passanten. Der Artikel war gespickt mit jeder Menge guter Informationen. Von Dotzlar bis ins Altmühlbachtal. Nichts dramatisiert, nichts aufgebauscht. Detailgetreu und sauber recherchiert. Und angereichert mit jeder Menge Insiderkenntnis. ‚Da hat mal wieder jemand von den Uniformierten das Wasser nicht halten können‘, dachte er. Nichts jedoch von der gesuchten Frau. Seine Rolle fand er selbst ein wenig zu dick aufgetragen. Wenngleich er natürlich stolz war wie Bolle. „Quasi vor der eigenen Haustür hatte er den Gewaltverbrecher zunächst im Alleingang zur Strecke gebracht.“ ‚Stimmt ja auch‘, dachte er. ‚Wenn bloß dieser extrem humanitäre Zug der Ärztin nicht gewesen und dadurch der haarsträubende Bock mit den Handschellen nicht passiert wäre. Das hätte Schmerzen und Ängste verschiedener Menschen und Ressourcen der Polizei gespart.’ Ähnliches in der Siegener Zeitung. „SEK schnappt Entführer in Berghausen“, „Kriminalkommissar Klaus K. auf der richtigen Spur“, „Kein Lebenszeichen von IT-Entwickler Mönkemann“. Die Journalisten der „Siegener“ mussten denselben Informanten gehabt haben wie die aus Berleburg. Denn die Geschichte wies ähnliche Fragmente auf. Die Fotos waren zwar etwas anders, aber aus gleicher Position gemacht. Spätestens seit Beginn des Smartphone-Zeitalters haben die Zeitungen jede Menge neuer Freier Mitarbeiter. Was Klaus Klaiser am wichtigsten fand: alle Zeitungen hatten an exponierter Stelle nicht nur über die Entführung in Kirchhundem berichtet. Sie brachten auch eine Personenbeschreibung und eine des Fahrzeugs. Dazu ein Passfoto des Gekidnappten. „Gesucht wird Bernd Mönkemann, 42 Jahre alt, 1,88 m groß, schlank, hellblondes zurückgekämmtes Haar, Dreitagebart. Bei der Entführung trug der IT-Entwickler einen hellgrauen Anzug mit braunem Gürtel, ein weißes Kurzarmhemd und braune Slipper. Er war unterwegs mit seinem metallicblauen Porsche Panamera, amtliches Kennzeichen OE-JJ 276, mit breiter Bereifung.“ Als Klaus Klaiser sein Büro betrat, klingelte das Telefon. Er nahm ab und hatte Jürgen, einen Kollegen von der Wache dran. „Moin Klaus. Wollte Dir nur sagen, wir hatten heute Morgen mindestens zehn Anrufe, die allesamt mit dem Entführer zu tun haben. Und in allen wurde ähnliches berichtet: ein blauer Porsche, der mit hoher Geschwindigkeit durch die Dörfer und über Landstraßen gejagt ist. Ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer.“ „Hat sich denn daraus ein Profil ablesen lassen?“, wollte Klaus wissen. „Ich denke schon“, war sich sein Gegenüber am Telefon ziemlich sicher. „Demnach ist der Wagen gegen 15 Uhr und kurz danach wenigstens viermal in Erndtebrück aufgefallen. Dort ist er wohl einfach quer über einen Verkehrskreisel gerast. Minuten später wurde er dann mehrfach in und bei Schameder, in der Nähe von Leimstruth, bei Stünzel und in Sassenhausen gesehen. Laut allen Beobachtern war übrigens immer nur eine Person im Auto.“ Lediglich eine...


Wolfgang Breuer wurde 1954 in Berghausen im Wittgensteiner Land geboren. Nach Schulzeit, Ausbildung und vier Jahren Dienst bei der Bundeswehr vollzog er einen komplett en Genre-Wechsel. Vom Handwerk zum Journalismus.
Seine Redakteurslaufbahn begann Breuer bei der Westfalenpost in Bad Berleburg.
1983 wechselte er das Medium und ging zum Fernsehen nach Baden-Baden. Seither arbeitet er beim Südwestrundfunk als Nachrichten- und Magazinreporter, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und ist mittlerweile stolzer Großvater. In seiner Freizeit macht der nach wie vor bekennende Wittgensteiner das, was ihm schon immer großen Spaß bereitete. Er schreibt.
"Durchgeknallt" ist sein erster Kriminalroman.



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