E-Book, Deutsch, 280 Seiten
Reihe: MM City
Braun MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Dublin MM-City
6. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96685-508-2
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
100% authentisch, aktuell und vor Ort recherchiert.
E-Book, Deutsch, 280 Seiten
Reihe: MM City
ISBN: 978-3-96685-508-2
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
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Südöstliche Innenstadt Wege durch Dublin Tour 1 Dieser Spaziergang führt durch die reichsten und attraktivsten Straßenzüge des Zentrums. Prunkbauten aus den Glanzzeiten der Stadt wechseln sich ab mit schlichten georgianischen Häuserzeilen und großzügigen Parks. Der Abschnitt Spaziergang beschreibt die Route en détail. Sehenswürdigkeiten, in die man hineingehen kann (und dafür oftmals auch Eintritt bezahlen muss), erscheinen dort in Rot und werden im Abschnitt Sehenswertes noch einmal ausführlicher vorgestellt. Dublins vornehmes Zentrum Die georgianische Southside Hier wird Irland regiert und verwaltet, hier besucht die künftige Elite die angesehenste Universität, hüten Nationalmuseum und Nationalgalerie die kulturellen Schätze der Nation. Manche Straßen sind noch von den georgianischen Häuserzeilen mit ihren farbenfrohen Eingangstüren geprägt. Das Trinity College verwahrt mit dem Book of Kells die größte Touristenattraktion der Stadt. Bücherwürmer stöbern in den Buchhandlungen der Dawson Street nach Raritäten, Fashionistas können in der Grafton Street dem Kaufrausch frönen. Zu Verschnaufpausen laden grüne Oasen wie St Stephen’s Green und Merrion Square ein, zur Stärkung McDonald’s und Kollegen, Sandwich-Shops, Bistros und Cafés. Tour-Info Länge: 4 km | Dauer: 2 Std. ohne Innenbesichtigungen und Pause | Anschluss: Tour 2 oder Tour 3 Spaziergang Über die Suffolk Street zum Trinity College Ausgangspunkt der Tour ist die neugotische St Andrew’s Church in der Suffolk Street gleich neben dem Tourist Office. Auf der kleinen Anhöhe hielten einst die Dubliner Wikinger ihre Versammlungen ab. An dieser Stelle standen bereits mehrere Pfarrkirchen, zwei hatten einen ganz ungewöhnlichen, nämlich ovalen Grundriss. Das letzte, 1862 vollendete, in den 1990er-Jahren mit dem Schrumpfen der anglikanischen Gemeinde überflüssig gewordene Gotteshaus wurde jüngst zu einer Fressmeile mit allerlei Imbissständen umgebaut. Vor der Kirche treffen Sie auf Molly Malone. Die 1987 zur 1000-Jahr-Feier der Stadtgründung zunächst in der Grafton Street aufgestellte Bronzestatue musste dort den Straßenbahngleisen weichen. Sie feiert die durch ein Volkslied berühmt gewordene Fischverkäuferin, deren Existenz historisch freilich nicht belegt ist. Ihre aus dem knappen Dekolleté quellenden Brüste und der Spitzname „tart with a cart“ („Die Süße mit dem Karren“) spielen auf Mollys zweiten Broterwerb an. Das Denkmal gehört zu Dublins „Talking Statues“. Wenn Sie mit Ihrem Smartphone den QR-Code scannen, wird Molly Sie anrufen und ihre Geschichte persönlich erzählen. Gehen Sie ans andere Ende der von Souvenirläden gesäumten Suffolk Street und dort nach links in die Grafton Street. Sie mündet nach wenigen Schritten am Irish Whiskey Museum aufs College Green, einen viel befahrenen Platz zwischen Trinity College und Bank of Ireland. Es bedarf einiger Fantasie, um sich vorstellen zu können, dass hier bis ins 17. Jh. auf einer grünen Wiese die Bürger Dublins ihre Kühe und Schafe grasen ließen. Das einem antiken Tempel nachempfundene Gebäude der Bank of Ireland wurde einst für das irische Parlament gebaut. Im rechten Seitenflügel zeigt das Cultural and Heritage Centre der Bank of Ireland eine Austellung zu Leben und Werk des Dichters Seamus Heaney. Weiter in Richtung Liffey ist auf der rechten Seite der Westmorland Street das National Wax Museum zu Hause. Auf der anderen Seite des College Green strömen Studenten, Dozenten und Touristen durch das Front Gate ins Trinity College mit dem Zoological Museum und der Old Library. Hier ist mit dem Book of Kells, einem im Mittelalter herrlich gestalteten Evangeliar, eine der berühmtesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Irlands ausgestellt. An der Dawson Street Die Straße trägt den Namen des Immobilienspekulanten Joshua Dawson. Der kaufte 1705 das Gelände östlich der Grafton Street, damals noch ein sumpfiger Morast ohne Weg und Steg, entwässerte es und leurdengte eine neue Straße an, die er in aller Bescheidenheit nach sich selbst benannte. Die meisten der so erschlossenen Parzellen verpachtete Dawson an Bauwillige. Gleich am Anfang der Dawson Street passieren Sie mit Hodges Figgis die führende Buchhandlung der Stadt. Die St Ann’s Parish Church rechts wird außer zum Gebet auch gern wegen der hochkarätigen Konzerte besucht, zu denen die anglikanische Gemeinde einlädt. Neben der Kirche residiert die Royal Irish Academy, eine traditionsreiche Vereinigung der angesehensten irischen Wissenschaftler aus allen Bereichen. Ursprünglich für Viscount Northland gebaut, wurde das Academy House (ria.ie) um die Mitte des 19. Jh. erweitert und zum Sitz der Akademie. Einige Sitzmöbel und ein Leuchter stammen aus dem Nachlass des 1803 aufgelösten Parlaments. Vom Eingang aus kann man einen Blick auf die wertvolle Stuckdecke des Treppenhauses werfen. Die für ihre Handschriftensammlung berühmte Bibliothek veranstaltet regelmäßig Ausstellungen, bei denen dann auch die Harfe des Dichters und Barden Thomas Moore (1779-1852) gezeigt wird. Hier amtet Dublins Bürgermeister Für sich selbst und sozusagen als Krönung seiner Straße ließ Joshua Dawson Mansion House (1710) errichten. Der Prachtbau, dessen Ziegelmauerwerk hinter einer Putzschicht verborgen ist, beeindruckte die Stadtväter derart, dass sie ihn alsbald erwarben und zum Amtssitz des Bürgermeisters machten. Dawson erhielt eine beachtliche Kaufsumme und eine Leibrente. Seinen Verzicht ließ er sich zudem durch einen sechs Pfund schweren und doppelt raffinierten Zuckerhut, den die Stadtverwaltung jedes Jahr an Weihnachten zu zahlen hatte, versüßen. Rund um die Kildare Street Die Dawson Street mündet direkt auf St Stephen’s Green. Wir werden den Park erst später erkunden und biegen jetzt zunächst nach links ab und dann ebenfalls nach links in die Kildare Street ein. Auf der linken Seite überragt das graue Gebäude des Department of Arts, Sport and Tourism seine Nachbarn. Dies war der erste Bürobau, den sich der junge irische Staat in den 1930ern leistete. Über dem Eingang zieht sich ein schlankes Fensterband die Fassade hoch. Oben abgerundet, wird es von dem Relief eines Frauenhauptes gekrönt: Ériu, sozusagen die irische Germania und Muttergöttin des Landes. Über dem Portal mit seinen tonnenschweren Türflügeln vermählt der keltische Lichtgott Lugh die Mythologie mit der Technik, indem er Flugzeuge gen Himmel schleudert. Biegen Sie nun neben dem Eingang in die Schoolhouse Lane ein, die zur Gründerzeit eine typische Zufahrt zu den Hinterhöfen und Stallungen war. Fensterband und Schlussstein wiederholen sich auf dieser Seite des Ministeriums, nur dass hier der heilige Brendan aus der Fassade ragt. Die Gasse mündet auf die Molesworth Street, die ihrerseits nach rechts genau auf Leinster House, den Sitz des irischen Parlaments, zielt. Doch vor diesem verdient auf der linken Straßenseite noch die 1866 vollendete Freemasons’ Hall mit ihrem Fassaden-Potpourri aus dorischen, ionischen und korinthischen Säulen Beachtung. Hier residiert die Großloge der irischen Freimaurer. Im 1745 als Palais des Herzogs von Leinster errichteten Leinster House tagen seit 1925 die beiden Kammern des irischen Parlaments. Seit 1890 wird das Schloss an der Kildare-Street-Seite von den Rundbauten des National Museum (rechts) und der National Library (links) flankiert - ob das Ensemble harmonisch wirkt, sei dahingestellt. Im Lesesaal der Bibliothek, wo James Joyce oft arbeitete, siedelte er die große literarische Debatte des Ulysses an. Affen beim Billard im Kildare Street Club Weitere Räume hat die Bibliothek im Kildare Street Club Building, einem schmucken viktorianischen Backsteinbau am nördlichen Ende der Kildare Street. Die aus dem Stein der Säulenbasen an Fenstern und Portal gearbeiteten Skulpturen lassen sich als Parodie auf das Clubleben lesen: Hier spielen drei Affen Billard, dort ein Maulwurf Laute. Biegen Sie jetzt rechts in die Leinster Street ein. In Finn’s Hotel, noch zu erkennen anhand einer verblassten...